Ein Tag in der Woche ohne Unterhaltungselektronik. Total (außer CD hören). Kein PC, kein Nintendo, kein Fernsehen (das war aber eh nie so Thema), kein Smartphone. Ein Wochentag.
Das hatten wir auch. Elektronikfreier Tag. Immer am Sonntag. Später dann durfte sie sich den Tag selber aussuchen. Im Moment, sie ist 13, haben wir keinen elektronikfreien Tag. Könnte aber sein, dass es den wieder geben wird. In den Ferien macht sie außer Fernsehen, Handy spielen und DVD schauen nicht wirklich viel . Andererseits sehe ich natürlich schon, dass sie gerade in den Ferien endlich Zeit dafür hat. Naja, mal sehen. lg Chania
Süssigkeiten-fasten und Elektronik-fasten, irgendwie gefällt mir der Gedanke Vielleicht noch eine kleine Idee dazu: die so entstandene "Leere" (freie Zeit) vielleicht auch ganz bewusst mit etwas Neuem oder Gemeinsamen füllen. Dann ist es deinem Sohn gegenüber nicht nur die Botschaft, dass auf etwas verzichtet wird, sondern auch die Botschaft: dafür haben wir nun Zeit für..... (Natur, Museum, ein Brettspiel, eine caritative Tätigkeit, ... was auch immer gut zu euch passt)
Als mir mal die tägliche Diskussion darf ich ipad spielen/wieso muss ich aufhören/darf ich noch ein bisschen länger/darf ich noch einen Film anschauen usw. usf. zu viel wurde, habe ich ihnen ein Kontingent an Videospiel/Fernsehzeit zur Verfügung gestellt, über das sie frei verfügen konnten. Stellvertretend für die Zeit haben sie Spielmünzen bekommen. Eine Münze hatte einen Gegenwert von 30 min. Zeit am iPad oder vor dem Fernseher. Die Rahmenbedingung war max. zwei Münzen am Tag und es musste Zeit dafür sein (also nicht statt Aufgabe machen, Schlafen gehen usw.). Es gab erstaunlicherweise keine Diskussion wenn die Münzen verbraucht waren. Derzeit funktioniert es auch ohne Münze recht gut. Natürlich würde vor allem Sohn, Tochter ist da nicht so anfällig, am liebsten den ganzen Tag am Tablett oder Fernseher verbringen oder zumindest weit mehr Zeit als ich ihm zugestehe. Aber die Diskussionen haben abgenommen. Sie sind nicht begeistert wenn ich nein sage, aber sie akzeptieren. Sie hören auch auf, wenn ich rechtzeitig daran erinnere, dass die Zeit gleich abläuft. Sie komplett von diesen Dingen fernzuhalten ist schwierig. Sie sind ja nicht immer zu Hause, sie sind ja auch mal bei Freunden bzw. dürfen in den Ferien die Kinder sogar in den Hort ihre elektronischen Devices mitnehmen. Da haben sie dann zwar selber keines mit, aber spielen halt mit dem vom X oder schauen zu was der Y macht. Eine Zeitlang wollte mein Sohn immer zum Freund Z, weil dort die Spielzeit nahezu nicht reglementiert wird. Also sie suchen sich dann schon ihre Möglichkeiten und nutzen sie dann exzessiv. Da ist mir lieber sie machen das zu Hause im von mir überwachten Rahmen.
Als Pädagogn kann ich dir sagen, dass es sehr schlecht für dein Kind ist, so ein Ding regelmäßig in diesem Alter zu bekommen. Ich verstehe nicht, warum du nicht einfach die Regeln aufstellst und durchziehst - du hast die Verantwortung. Wie soll ein Kind in der Schule Leistung bringen, sich täglich neue Dinge merken, wenn das Hirnkastl voll ist mit Spielen, Filmen, Gameboy, TV usw. ? Dann darf man sich echt nicht wundern.. und selbst wenn das Kind gute Leistungen bringt, nimmt das Klumpat ihnen die Zeit, um Bewegung zu machen, kreativ zu spielen, usw. Das alles weiss dein Kind nicht, daher hast DU es in der Hand. Gib ihm das Ding am Samstag oder Sonntag für 1-2 Stunden und mehr nicht. Wenn das GEsuder sehr groß ist, dann schmeiß das Ding weg. Dann hat sich das Gesuder erledigt. Oder ihr verkauft das Ding und kauft drum Inline-Skates, ein Skateboard, ein Rad, was auch immer. Es gibt so viele tolle Sachen zu erleben in diesem Alter, kann doch nicht sein dass 9jährige Kinder vor einem I-pad versumpern?! Tut mir leid das fehlt mir total das Verständnis.
Nur interessehalber, du schreibst, maximal 2 Münzen am Tag und eine Münze hat den Wert von 30 Minuten. Was ist aber, wenn ein Film z. B. 90 Minuten dauert? Müssen die Kinder dann mitten unterm Film unterbrechen? Wenn ich jetzt von mir ausgehe, wenn mich ein Film interessiert, dann will ich ihn auch zu Ende sehen, ich würde da nicht unterbrechen wollen. Wie habt ihr das gelöst?
Dann würde ich den Film fertig ansehen lassen, aber die meisten Filme die wir haben dauern max wenig mehr als eine Stunde, das passt zu zwei Münzen. Mittendrin aufhören müssen, würde ich ja auch nicht wollen.
Ich möchte noch ergänzen, dass ein 90 minütiger Film eher eine Ausnahme fürs Wochenende wäre, so quasi als gemeinsamer kinonachmittag. Ich versuche zu vermeiden, dass sie länger als eine Stunde am Stück vor dem Kastl hängen.
Das seh ich ganz genau so wie du. Meine Kinder sind 10 und 7, sie haben jetzt in den Ferien eine gewisse Medienzeit zur Verfügung und mehr gibts nicht. Haltet sich wer nicht dran, ist der nächste Tag ein medienfreier Tag. Das ist dann die Sanktion. Aber nachdem ich nicht die nächsten 10 Jahre die böse Mama sein will, die Interessantes verbietet, habe ich beiden auch eine Erklärung angeboten: Sie sind beide tolle und kluge Kinder. Medienzeit kann entspannend und toll sein, ich bin ihnen das sicher nicht neidig. ABER Medienzeit bedeutet, dass nur das Gehirn aktiv ist, der restliche Körper nicht. Es fehlen ganz wichtige Erlebnisse, wie eben beim Skaten, Radln, Ballspielen mit Freunden ecc. Ich will einfach nicht, dass sie ihre Zeit so leichtfertig hergeben. Ich will, dass sie ihr Leben genießen: dazu gehört mMn mehr, als alle neuen Spiele zu kennen oder alle neuen Videos gesehen zu haben. Und weißt was? Mein 7Jähriger hat mir geschildert, was ihm dann beim Spielen fehlt: der Wind um die Nase, der Geruch vom nassen Gras, das Lachen der Freunde - ich hätt ihn abknutschen können für seine Schilderung. Besser hätt ichs auch nicht darstellen können: das Erlebnis mit allen Sinnen und vor allem die Freude daran. Ich glaub, bei all der notwendigen Medienkompetenz sind zwei Dinge ganz wichtig, wenn man seine Kinder nicht komplett von den Medien isolieren kann oder will: 1. Bewußtsein dafür, dass Medienzeit eine andere Qualität hat 2. Wegkommen von der Sanktionseinstellung zur Genußeinstellung Beim 1. gehts mir darum, dass man ruhig mal einen Kinonachmittag machen kann, den aber als solchen bezeichnet und gemeinsam genießt. Dass man ruhig mal eine halbe Stunde Medien konsumiert, auch ohne schlechtes Gewissen: aber man überlegt sich, was man machen will (TV, Youtube, WiiU...) und überdenkt so das Angebot und die eigenen Bedürfnisse. Beim 2. gehts mir darum, dass die Eltern nur eingangs die Verbieter sind, dass man die Einstellung der Kinder so sensibilisiert, dass sie die zur Verfügung gestellte Zeit dann genießen können, das Kastl dann aber auch wieder ohne Protest abgeben und sich anderweitig beschäftigen können. Ich will nicht die böse Mama bleiben, die ihnen etwas wegnimmt, verbietet, sie beschränkt oder gar um wichtige Erfahrungen beraubt. Ich bin lieber die, die ihnen wichtige Regeln erklärt, Einsicht zeigt wenn gut argumentiert wird und auch mal ein Spiel mitspielt um es zu verstehen. Bei uns funktioniert das gut. Aber es gab viele "neins" und auch "du bist so gemein" bis wir hier angelangt sind. Das muss man als verantwortungsbewußter Elternteil auch aushalten können. Viele Gespräche waren notwendig, um die Einstellung der Kinder von "du bist gemein" zu "du hast eh recht" zu ändern. Vergleich das mal mit ungesunder Ernährung oder ungesunden Getränken. Beim Sohn (7) id Klasse hatte zB ein Kind Red Bull als Jausengetränk mit. Ich frag dich jetzt ganz ohne Sarkasmus: würdest du deinem Kind auch unkontrolliert Red Bull geben, wenn er danach verlangt, weil es ihm schmeckt? Die Antwort ist klar, oder? Warum soll man als Elternteil bei Ernährung, Sport, ecc anders reagieren als bei Medien oder anderen Angeboten? Du wägst ab, du entscheidest und du lebst die Konsequenzen. Was ich aber auch noch ganz wichtig finde: man sollte den Kindern nicht nur eine schlechte Angewohnheit nehmen (hier: Medienkonsum) sondern ihnen zeitgleich auch Angebote setzen: Skaterpark, Schwimmen gehen, Radltouren, Freunde mitnehmen und soziale Kontakte fördern und vertiefen lassen (hier eventuell auch regulieren und keine ebenfalls Medienabhängigen einladen sondern eher die Fußballer, Aktiven ... ), sich vielleicht auch selbst bei der Nase ziehen und gemeinsame Aktivitäten anbieten, bei denen die Laune und auch gleich das Familienklima steigt. Spielt er gern Strategiespiele, dann gehts in einen Hochseilgarten: er soll die beste Route rausfinden. Spielt er gern Sportspiele, dann gehts zu einem Spiel. Spielt er gern Shooter (hoff ich ja nicht in dem Alter), dann gehts zu einem Bogenschützenverein.... das Leben kann so bunt sein, wenn man sich nur mal aufrafft.... ps: ich hab nur die letzte Seite gelesen, falls also Wiederholungen auftreten, tuts mir leid.
Ja klar. Wären sie älter müsste ich vielleicht nicht auf max zwei Münzen einschränken oder hätte gar keine mehr. Keine Ahnung, ich weiß ja noch nicht wie sich das entwickelt.
Ich hatte ähnliche Probleme, KInd war lange sehr krank und oft im Spital, da war Medienkonsum jeder Art die Rettung. Das in die Normalität zurückfinden, auch was Medien angeht, war extrem hart. Im Endeffekt hat er zwar ein Tablet, allerdings hat mich das Gejammere so genervt dass ich es aus meinem Haushalt verbannt habe, beim Papa hat er es, der spielt auch mit ihm, da scheint es zu funktionieren. Bei mir darf er auf langen Auto- oder Zufahrten meist am Rückweg ne Zeit lang auf meinem Handy spielen, da sind aber für ihn relativ langweilige Spiele drauf, da gibt es kaum Diskussionen.
Hab mir jetzt nicht alles Beiträge durchgelesen. Aber wenn es echt so schlimm ist, wie du beschreibst und dein Kind echtes Suchtverhalten zeigt, würde ich schleunigst zur Beratung gehen!!! Wenn er wirklich süchtig ist, wirst du ohne professionelle Hilfe wahrscheinlich eh nichts ausrichten können. Hier mal ein Link: https://ambulanz.sfu.ac.at/de/weite...herapie-und-beratungsstelle-fuer-mediensucht/
Meine Tochter behauptet auch immer, dass nur sie und ihre beste Freundin dieses und jenes nicht haben und sonst alle anderen. Egal ob es jetzt um Bücher geht, die gelesen wurden, Fidget Spinner, bestimmte Kleidungsstücke, etc. Wenn man dann näher nachforscht, sind es immer nur eine HAndvoll von Kindern, die das alles haben und die wurden in der Fantasie oder Not meiner Tochter zu allen .
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