1. phantomine

    phantomine Gast

    Naja, sicher hängts von der Lehrerin ab. Das stellt ja niemand in Abrede.

    Schau, ich kenn von meiner Schulzeit den Frontalunterricht und auch den Kontakt, wenn was gewesen wäre, zwischen Lehrer und Eltern. War nie ein Problem - war aber auch privat.

    In der Schule hier bei meinem Sohn läuft das nach dem Motto - Kind abgeben, Kind geht allein rein, alles wird intern geregelt und man hört nix mehr. Probleme sprechen sich dann irgendwann herum und erst wenn man reingeht, erfährt man einen kleinen Teil....zudem werden auch bei Problemen (und ich red jetzt nur von den sozialen) die anderen Eltern auch nicht informiert. Wir alle würden uns mehr Information durch die Lehrperson wünschen.

    Und wenn ich mir den Haufen in der Schule anschaue - da geht es zu, man weiß nicht, ob Schule oder Unterricht ist - dann weiss ich in dem Fall nicht, ob Frontalunterricht nicht vielleicht besser wäre. Mein Sohn hat kein Problem - er kann sinnerfassend und gut lesen, er ist interessiert und begeistert dabei (noch) - nur mittlerweile macht das Mobbing die Runde ("Besserwisser!" "Klugscheißer!" "Angeber" - WEIL er mitarbeitet)! Und ich hätt' solche Sachen gern früher erfahren bzw. auch aus der Sicht der Lehrerin (die, da sie in 4 Tagen in die Pension wechselt, genau noch NULL Interesse an den Klassenproblemen hat)!

    Feedback gibt's leider kaum - einmal im Semester im Normalfall bzw. das was wir so unter uns Eltern besprechen, wo dann evtl. mal das Eine oder Andere rauskommt und dann jemand mal nachfragen geht. Und ja, das nervt.

    Ich persönlich weiß nicht, woher die Leseunlust kommt - meine beiden Söhne lesen gern, sie bekommen auch gern vorgelesen, können auch mit dem Computer umgehen und schreiben und lesen auch da. Die Mischung macht's mE.

    Aber ich hätt' auch mit Frontalunterricht, wenn die Klasse dadurch besser im Griff wäre, kein Problem - wenn man meinen Sohn fragt, was er an der Schule verbessern würde, meint er "Mehr lernen!"

    Von reaktionär bin ich bitte weit entfernt, nur da seh ich entweder das "Personal" an seinen Grenzen oder sie können es nicht umsetzen (in der Klasse zumindest, hätte es eine Lehrerin als Unterstützung gebraucht ab der 2. Ein Kind wurde schon rausgemobbt, die Lehrerin wechselt, die Probleme sind vorprogrammiert)

    Lg, Karin!
     
  2. inkale

    inkale Gast

    Nein, ist es nicht (vom Vormittag war die Rede).

    Ich habe drei Kinder.
    Und es gab Zeiten, da war ich wöchentlich in der Schule in Sprechstunden um wichtige Dinge abzuklären. Ich war mehrere Jahre damit beschäftigt, meinen Kindern über eine schwierige Phase hinwegzuhelfen und war froh über eine jede Stunde, die ich mir von der Arbeit abzwacken konnte, um die erforderlichen Institute, Behörden, Ärzte,... aufsuchen zu können.

    Ich habe einen Beruf, wo meine Vormittage oft mit Besprechungen verplant sind, ich auf Dienstreise bin, auf Seminar bin oder selber als Vortragende Seminare und Schulungen leite.

    Da brauch ich nicht auch noch einen Lehrer, der meint, dass ich an einem Vormittag an einer Schulveranstaltung teilnehmen soll und es "schluchz, traurig ist, wenn mir mein Kind das nicht wert ist" :rolleyes:.

    Und schon gar nicht einen, der dann noch einen Zusammenhang dieser aufgebrachten Zeit mit den Pisa Ergebnissen sehen will.

    Da kann man schon mal ganz provokant vorhersehen, wie Lehrer Schüler einstufen und beurteilen, deren Eltern nicht permanent bei ihnen auf der Matte stehen.

    Es gibt übrigens auch eine interessante Studie, die tatsächlich so durchgeführt wurde:
    Man hat sich aus einem Klassenverband Schüler herausgesucht, die sehr mäßige Leistungen erbracht haben.
    Dann hat man den jeweiligen Klassenlehrern am Anfang des Schuljahres in einem persönlichen Gespräch durch "Psychologen" mitgeteilt, dass bei diesen Schülern eine außergewöhnliche Hochbegabung festgestellt wurde.
    Am Ende des Schuljahres hat man sich wieder die Leistungen bzw. Beurteilung deren Leistungen angesehen.
    Alle Kinder wurden ausnahmslos positiv von ihren Klassenlehrern beurteilt und haben sich leistungsmäßig in diesem Schuljahr enorm gesteigert, da sie von den Lehrern wesentlich intensiver gefördert wurden, bzw. ihnen schon mal viel positiver begegnet wurde, was Motivation und Leistungsanstieg zur Folge hatte.

    Vielleicht würde es manchen Schülern auch helfen, wenn ihre Lehrer eine positivere Einstellung gegenüber den unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die ihre Schüler so mitbringen entwickeln - und sie nicht so abklassifiziert werden.
    Denn die Anwesenheit in der Schule hat überhaupt keine Aussagekraft, wie ich mich als Eltern außerhalb der Schule für die Schule involviere.
     
  3. inkale

    inkale Gast

    Sehe ich auch so ähnlich.

    Interessant war für mich die Erfahrung mit Kleinkind.

    Alle meine Kinder gingen in eine sehr angesehene Wiener VS mit bilingualem Unterricht. Im Unterricht überwuzelte man sich mit tollen Projekten, die zusätzliche Sprache musste auch noch bewältigt werden und liefert zusätzliche Verpflichtungen.
    In der vierten VS hat mein Kind Schule gewechselt, kleine VS in einer Kleinstadt, sehr überschaubar.
    Beim Abgang hat mir die Klassenlehrerin noch mitgeteilt, dass Kind in D auf sehr hohem Niveau ist.
    Denkste. Die Kleinstadtvolksschule war um Klassen voraus.
    Da gab es doch tatsächlich Rechtschreibregeln (nie von einer einzigen Regel gehört bei drei Kindern), die auch IN der Schule regelmäßig automatisiert wurden, die Lehrerin führte für jedes Kind ein "Fehlerheft", dass monatlich die häufigsten Rechtschreibfehler der Kinder listete - die Übungswörter für zu Hause,... Aufsatzschreiben wurde schon seit der 2. Klasse an regelmäßig geübt, wenn auch noch nicht bewertet. Die Kinder an dieser Schule hatten wesentlich mehr Routine - und zwar alle und nicht nur ein paar wenige Hochleistungsträger.

    Der Unterschied war ganz einfach, dass die neue Schule wesentlich weniger aufregende Projekte hatte, sich dafür aber auf das Automatisieren des gelernten Stoffes konzentrierte - und zwar die Lehrer in der Schule.
    Hausaufgaben waren wirklich nur mehr kurze Wiederholungen - im Unterschied zur vorherigen Schule, wo im Unterricht oftmals ein Thema nur angerissen wurde und die Eltern dann zu Hause mit den Kindern weiter lernen sollte - vorheriges Erklären und Verständlichmachen inklusive.

    Der Direktor einer AHS sagte mir bei einem Aufnahmegespräch einmal folgendes:
    Viele VS verzetteln sich und konzentrieren sich nicht auf die Kernaufgaben.
    Wenn die Schüler die VS verlassen, sollen sie einen guten Grundstock an Vokabular und Rechtschreibverständnis haben, das Einmal Eins ausgezeichnet beherrschen (das ist auswendig lernen) und Interesse am Lernen haben, sprich neugierig sein.
    Auf dieser Grundlage kann dann jede weiterführende Schule aufbauen.

    PS: Von der erwähnten Kleinstadtvolksschule bekamen dann von 23 Kindern vier Kinder die AHS Reife, von besagter Wiener Schule, fast die gesamte Klasse.
     
  4. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Es fällt mir schwer, meine Gedanken auf die Volksschule hin zu fokussieren - bitte also um Entschuldigung, wenn ich teilweise in meinen Überlegungen das Thema verfehle.

    @phantomine: so wie Du es beschreibst, ist es nicht gut, und da gehört etwas geändert. Wie gesagt - war für uns in der Volksschule ganz anders. Da war auch eine gute Klassengemeinschaft, und zumindest meiner Tochter ging es sehr gut.

    Anders dann im Gymnasium, wo sich plötzlich - also eigentlich keine Ahnung, warum - alles änderte. Die Voraussetzung war ein Eintritt mit einem Lauter-Einser-Zeugnis - nach einem Jahr flogen die ersten Fetzen und in der 2. Klasse war ich ergriffen darüber, wie viele der früher Vorzugskinder nunmehr Nachprüfungen hatten.

    Ich habe von Mobbing gehört, die Klassengemeinschaft war nicht gut - irgendwie war das ganze soziale Klima übel, aber ich kann´s nicht richtig an etwas festmachen. Jedenfalls eine Stadtschule in Wien.

    Anfang diesen Jahres wechselte Großtochter dann an eine andere Schule knapp über der Grenze von Wien, und da ist alles anders. Zum Einen positiv, denn das Klima und die Klassengemeinschaft sind definitiv besser, und ordinäre Untergriffe, wie wir sie von der alten Schule kannten, hat sie meines Wissens nicht mehr erlebt.

    Zum Anderen nicht so toll, weil ihre Leistungen total abgesackt sind. Sie hat die 2. als Vorzugsschülerin verlassen und steht jetzt, kurz vor Weihnachten in mindestens einem Gegenstand auf Nichtgenügend bzw. in ein paar anderen auf 4.

    Offensichtlich wird an der neuen Schule einfach viel mehr verlangt, allerdings auch gut strukturiert.

    Ich war heute gerade bei der Mathelehrerin, die mir ihr System darlegte: es gibt einige Schulübungen zu einem Thema, dazu Hausübungen. Wöchentlich gibt es zu einem genau umrissenen Teilgebiet Lernzielkontrollen, und zu mehreren Themen dann wiederum Schularbeiten.

    Ich finde das sehr übersichtlich. Die Schularbeiten haben´s allerdings dann in sich und spiegeln im Grunde genau den Erfolg bei Hausübungen und Lernzielkontrollen wider.

    Was ich damit sagen will: ein Lehrsystem muss gut durchdacht sein, egal welche Überlegungen und Theorien zugrundegelegt werden. Und wenn sich Lehrer, Schüler und Eltern gemeinsam bemühen, sollte doch der eine oder andere Erfolg zu erreichen sein?!
     
  5. lisa31

    VIP

    Problematisch auf die Antwort auf den Pisatest finde ich die Ganztagsschule , vorallem in der Volksschule.
    Ein Kind , dass den Nachmittag alleine zuhause verbringt, ist sicher in der Schule besser aufgehoben.
    Kann das Kind jedoch den Nachmittag zu hause verbringen , kann die Mutter, Vater, Großeltern sicher gezielter mit dem kind Lesen und Schreiben üben , als ein Lehrer mit 25 Kindern.
    Ganztagsschule also nur für Eltern, die sie brauchen und hoffentlich nicht als Zwang für alle.
    Liebe Grüße,
    Lisa
     

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