Mein Kinderarzt sagt: sein sie streng - keine körperlichen Anstrengungen. Scharlach ist dafür bekannt aufs Herz zu gehen (mein Arzt macht dann immer 3-4 Wochen später ein EKG). Bei Scharlach wird der Körper ja regelrecht vergiftet - das Antibiotika wirkt super - superer - als so manchem Kinderarzt lieb ist. Trotz allem - muss der Körper erst mal wieder regenerieren - bevor da wieder auf Full-power gegangen werden kann... Deshalb hier vorsichtig sein. Früher sind die Menschen an Scharlach gestorben, bzw. gab es unendlich viele Leute mit Herz und Organschäden nach dieser Krankheit... Das AB wirkt - sehr sehr gut, nur eben - der Körper muss sich erst selbst wieder ein bisserl "reparieren".

Die Kinder sind - erschlag mich ich weiss es nicht mehr genau 72 Stunden nach der ersten Antibiotika-gabe ansteckend. Trotz allem - vorsichtig sein - keine Anstrengungen. Bei uns ist es so - dass der Kinderarzt meint, sie könnten sogar nach diesen 72 Stunden wieder in die Schule gehen - theoretisch, trotz allem - sollten sie halt 1 Woche zu Hause bleiben. Sportverbot ist selbstverständlich (ich glaube sogar 14 Tage vom Sport entschuldigt).

Du wirst sowieso dein Kind mit diesem Befund nicht wieder in die Schule bringen können. Der Arzt wird dir ein "nicht mehr ansteckend" Schreiben mitgeben - ohne diesem Schreiben - wirst dein Kind weder in den Hort noch in die Schule geben können. Zumindest ist mir in Österreich keine Schule /Kindergarten/Hort bekannt, der ein Kind mit Scharlach ohne diesem Schreiben aufnimmt. - Da fährt die Eisenbahn drüber, es gibt so viele Eltern die meinen das Scharlach von selber wieder ausheilt (und diese Kinder sind 2-4 Wochen ansteckend ohne AB) - und die Kinder hochgradigst ansteckend dann in den Betreuungseinrichtungen rumtanzen könnten.

Meine Tochter klagte damals auf dem Spielplatz auf einmal über lichtempfindlichkeit, ich dachte mir noch - na wird sie wohl staub ins Auge bekommen haben. ganz komisch war sie auf einmal - von einem Moment auf den anderen. Als ich sie dann die 5 Minuten nach Hause getragen habe - ist sie mir damals als 8 jährige auf dem Arm eingeschlafen... ich bin gleich weiter zum Kinderarzt gelaufen - denn so kenne ich mein Kind überhaupt nicht... Klar - Scharlach wars... komplett symptomlos, kein Fieber - kein Ausschlag - keine Himbeerzunge.

 

Meine Tochter hat Freitag abends über Halsschmerzen geklagt, tags darauf hat der Arzt festgestellt: "Angina. Scharlachangina."
Keine Himbeerzunge, kein Fieber, kein pelziger Ausschlag in den Leisten...

Sie bekam AB verschrieben und war am Mo wieder in der Schule, Urintest, den wir 1 od. 2 Wochen darauf abgeben mussten, war ok.

Also ja, sowas kann's geben. Zu meiner Zeit war Scharlach noch großes Drama mit 6 Wochen Spital, Desinfizieren aller Räumlichkeiten usw.

Mein Sohn hat ihren Scharlach und alle Scharlachfälle in Kiga und Schule ohne Ansteckung überstanden.

 

Vorgestern Arbeitskollegin... Kind kam zum Ansehen - klassischer Scharlach - nach 3 Tagen AB nicht mehr ansteckbar, schonen erwünscht.... scheint grad in Mode zu sein....

Und nur, wenn man nix mehr "sieht"/bemerkt, heißt es noch lange nicht, dass es "weg" ist - die AB und der Körper arbeiten unsichtbar... . Vielleicht wurde es auch in einem Anfangsstadium erwischt - kann schon sehr variieren!


lg Asterix

 

Echt?
Ich hatte scharlach als ich ganz klein war in london und es war überhaupt kein drama. So wie jetzt: ab und je nach zustand. Ich weiss nicht mehr wie ws mit schonen war aber ganz sicher kein spital oder räume desinfizieren. War es so anders in Ö?

 

Ich kann mich an die Mitte 70 er erinnern und tja - damals hiess es Schule evakuieren und ausspritzen... War dann meist 1 Tag Schulfrei... Leider nie bei uns, aber in der Schule meiner Schwester ist das öfters mal vorgekommen.

 

Mein Kind hatt 2 x Scharlach, ist jetzt ca. 10 und 8 Jahre her. Kein Fieber, keine Halsschmerzen, nur Ausschlag und die himbeerrote Zunge. Trotzdem ein wenig schonen und nach ein paar Wochen EKG.

 

Jep, siehe Zwergenfees Beitrag unten:

Meine Scharlacherkrankung wurde damals vom Arzt vertuscht und als Röteln ausgegeben, war aber klassisch Scharlach. Verdunkelter Raum und Quarantäne... Bin aber Jg. 65, ich weiß nicht ab wann Scharlach seinen Schrecken verloren hat.

 

TJa, mitte 70er war so die Zeit wo Antibiotika "Teufelszeugs" waren und höchstwahrscheinlich knapp vor der letzten Ölung verabreicht worden sind. Windpocken,Scharlach, Röteln, Mups... Hamma alles ghabt - und was wir nicht selber gekriegt haben - da gabs regelrecht Parties wo man sich die Windpocken holen konnte - Ala heutiges Denken der Impf-Gegner.

Erinnere mich noch an ein Mädel aus meiner Klasse, welches ich denke Röteln (vielleicht wars auch Scharlach, TBC - weiss der Kuckuck hatte) hatte. Danach durfte sie gar keinen SPort mehr machen und war ständig und dauernd nicht in der Schule. So betrachtet - hatte es die wohl mit dem Herzen - die war danach nämlich so ein richtiges Zarterl - eigentlich traurig. Ich habe sie immer beneidet - weil sie mit irgendeiner Hilfsorganisation im Sommer ans Meer fahren durfte - um sich zu erholen... TJa - sowas gabs damals noch.

Blöd eigentlich und heute zum schämen - dass man damals diese Krankheiten kaum bekämpft hat...

 

Ich bin Anfang der 80er geboren und hatte 5x Scharlach. Wurde jedes mal mit Antibiotikum behandelt und nach eine Woche war ich wieder in der Schule. Diese wurde nicht evakuiert und auch nicht extra desinfiziert.
Der Schrecken von Scharlach hat scheinbar durch die Gabe von Antibiotika abgenommen.

 

Es ist heute gott sei dank einfach eine andere Zeit.

Ich bin mitte der 80er noch rumgelaufen mit meiner Mama im Schlepptau. Mein Schwesterherz hatte akut windpocken und ich wollte sie ganz unbedingt dringend nicht haben. Eine Impfung würde es ja geben...

Die Ärzte haben mich alle ganz ungläubig angeschaut, ob ichs mit dem Herzen hätte, mit der Lunge oder gar eine Auto-Immunerkrankung. Windpocken wurden damals einfach nicht geimpft - obwohl es Impfstoffe gegeben hat.

Tja - und meine Vorahnung hat sich bestätigt, ein paar WOchen später erkrankte ich an Windpocken- schwerer verlauf - Gehirnhautentzündung und Wochenlang Krankenhaus... Wenn man das gewusst hätte - hätten sie mich ganz sicherlich geimpft (die Erkenntnis kam ein bisserl spät).

 

Es gibt nicht "den" Scharlach, sondern eine ganze Menge Strepotokken, die verschiedene Infektionen auslösen, die dann als "Scharlach" zusammengefasst werden.

Der Schnelltest ist eher witzlos, weil es lediglich auf die Besiedlung der Mundschleimhaut mit bestimmten Streptokokken hinweist, aber die finden sich durchaus auch bei gesunden Menschen. Um einen echten Scharlach diagnostizieren zu können, müsste man sehr aufwändige Tests machen - das rechnet sich einfach nicht, zumal die Behandlung eh die gleiche ist, wie bei anderen Streptokokken.

Es kommt auch heute immer mal wieder zu schweren, bis hin zu lebensgefährlichen Scharlachausbrüchen.