1. Provence

    Provence Lieblich

    Wie geht es Euren hochsensiblen Kindern in der Schule?

    Wie tun sie sich mit den Pflichten? Mit der Lautstärke? Mit dem Gerechtigkeitssinn?

    Habt Ihr Tipps für mich bitte?
     
  2. penelope3582

    penelope3582 Teilnehmer/in

    Meine Tochter ist auch sehr sensibel, sie hat außerdem ADS. Aber bei ihr ist es jetzt nicht extrem ausgeprägt. Sie ist eine gute Schülerin, aber kommt phasenweise sehr schlecht mit ihren Mitschülern aus! Sie hat einen unheimlichen Gerechtigkeitssinn, mischt sich ein, wenn jemand ungerecht behandelt wird. Was ich aber in dem Fall bis zu einem gewissen Maß eine sehr gute Eigenschaft finde! Mit den Pflichten hat sie gar keine Probleme, aber auch oftmals mit der Lautstärke. Sie regt sich dann auf, zeigt dieds aber nicht der Lehrerin, sondern bringt den Stress mit nach Hause, wo sie ihn dann an mir auslässt. Sie kann ab einer gewissen Lautstärke nicht mehr konzentriert arbeiten. Ihr Gehirn schaltet dann komplett ab. Sie hat eh schon unter normalen Umständen Probleme mit der Konzentration. Und was für uns normale Lautstärke ist, ist für sie vielleicht schon laut, denn sie nimmt alles intensiver wahr.

    Bei ihr ist das aber im Großen und Ganzen nicht problematisch. Denn sie schreibt trotz allem ihre guten Noten und findet einen Weg wie sie mit all dem zurecht kommt. Wir reden zu Hause viel. Wir machen Übungen für die Konzentration und ich erkläre ihr manchmal, dass sie sich nicht immer und überall einmischen muss!

    Sie geht jetzt in die 3. Klasse und es ist insgesamt eindeutig besser als damals in der 1. Klasse. Also ich glaube, dass um so älter und reifer sie werden um so besser wird es.
     
  3. meraner

    VIP

    hallo

    unsere grosse tochter ist jetzt in der 4.VS, und sie ist in der vierten schule.

    wenn etwas falsch läuft, dann bekommt sie das alles 200% mit, und es war unumgehbar, sie schulen wechseln zu lassen.
    in 2 fällen war die lehrerin nicht nur fuer sie ein problem, sondern auch fuer einige andere kinder, sie hat nicht allein schule gewechselt, aber sie musste es halt am schnellsten tun, weil die falsche umgebung fuer sie ein riesendrama ist.

    sie ist jetzt in einer integrationsklasse (sie ist net das integrationskind), und dort sie sie besonders geschätzt mit ihrem gerechtigkeitssinn, mit ihrem geschulten auge fuer streitvermittlung, ihrer ordungsliebe etc. und ihre geräuschempfindlichkeit ist dort kein thema, weil es mit den integrationskinder andere probleme gibt, bzw. das einfach gar nicht auffällt und dann sie sich auch nicht komisch fühlt.

    ausserdem hat sie das glueck gehabt, dass wirklich 2 sehr nette mädchen bei ihr in der klasse sind.

    ich kann nur sagen, ich find es wichtig sehr viel ruecksicht auf unsere empfindsamen wesen zu nehmen und ihnen sehr langsam näherzubringen, dass man sich abschotten kann, und wie man das tun kann.

    das wichtigste finde ich, die schulklasse darf einfach nicht stressig sein. zumindest bei unserer tochter ist es so, dass der schulstoff fuer sie keine herausforderung darstellt, das sozialleben an sich auch nicht, sie kann sich aber nur entfalten, wenn nicht gepusht und gestresst wird.

    beste gruesse
    liz
     
  4. xandimama

    xandimama no supermum

    OT: Habt ihr eure Kinder auf Hochsensibilität testen lassen? Wenn ja, wie/wo wird das gemacht? Ich hätte mir nie gedacht, dass es das als "Krankheitsbild" gibt, hab mich aber jetzt kurz eingelesen, weil ich ein sehr sensibles Kind hab und festgestellt, dass fast alle Punkte auf ihn zutreffen, manche mehr und manche weniger stark. Ich hab mich immer gewundert, wie ein so intelligentes, kreatives Kind, das noch dazu gut behütet aufwächst, in manchen Bereichen so die Nerven wegschmeißt und sich überfordert fühlt, obwohl kein Grund da ist, weil er das Verlangte ohnehin kann. Sein Perfektionismus steht ihm selbst im Weg, sein Gerechtigkeitssinn ebenso. Er grübelt oft lange über Dinge, die er niemals so ernst nehmen sollte usw. Mir tut das so leid für ihn, aber vielleicht hat diese Einstellung ja jetzt einen Namen und man kann ihn unterstützen ...
     
  5. meraner

    VIP

    also das ist ja kein krankheitsbild, sondern eine besonderheit des charakters - und besonders auch nur weil auf wenige zutreffend.

    testen: ja, aber nicht zielgerichtet auf hochsensibel, sondern generelle testung wg einer schulsituation.

    ist doch egal ob es einen namen hat oder nicht, unterstützen bzw. auch grenzen aufzeigen musst du bzw. kannst du sowieso.
    im schulkontext sind halt manchmal testergebnisse wichtiger ;)
     
  6. xandimama

    xandimama no supermum

    Ah ok. Naja unterstützen tun wir ihn eh dabei, es wird auch merklich weniger. Er war immer sensibel, aber ich hab das eben - so wie du schreibst - als einen Charakterzug betrachtet. Genau genommen als "Erbe", denn mein Mann und ich sind da ähnlich, ich speziell bei Geräuschen. Ich hab eben gedacht, das war ein spezielles Testergebnis ... So gesehen brauch ich da keine Testung, dass er ein Sensibelchen ist, ist eh offensichtlich. Und ich mag ja auch gerade einige dieser Wesenszüge sehr gerne, kann sie auch nachvollziehen. Gerade dieser extreme Gerechtigkeitssinn - den hab ich auch. Mein Perfektionismus hat in der Pubertät stark nachgelassen, das wünsch ich ihm auch ;)
    Danke nochmal!
     
  7. F.J.Neffe

    VIP

    Sensible Kräfte sind meist noch gar nicht stark. Damit ist die Aufgabenstellung klar: Stärkung und - nach erlebten Misserfolgen - Aufrichtung, Ermutigung, Neuorientierung, ggf. Relativierung plumper Pädagogik.
    Es geht um die Geistes- und Seelenkräfte, die sollten wir genauso gut und regelmäßig "füttern" und pflegen wie den Körper. Eine besonders effiziente Hilfe dafür ist die Schlafsuggestiuon. Das ist nichts weiter als ein gutes Gespräch mit den tatsächlich zuständigen Kräften unter besonders guten, ungestörten Bedingungen. Im Coué Brief 9 auf der zugehörigen Seite finden sich Beispiele.
    Ich freue mich auf Euren Erfolg.
    Franz Josef Neffe
     

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