1. Tini3109

    Tini3109 Teilnehmer/in

    Hallo,
    Hätte gerne eure Erfahrungsberichte über multitext gelesen! Ich wünsche mir seit einem Jahr das wir das bekommen. Weil ich fest davon überzeugt bin das es Sohn helfen würde. Er hat Probleme beim Stift halten und schreiben. Das alleine erfordert soviel Aufmerksamkeit, dass für die eigentliche Aufgabe nicht mehr viel übrig bleibt! Sein Lehrer weiß das, aber andere Lehrer schreiben viel an die Tafel, er kann es nicht abschreiben -Wut-Verzweiflung -tränen Folgen !Nun hat ein Gespräch stattgefunden und wir haben einen Antrag gestellt. Bewilligt wurden €250 -wie war das bei euch?
    Lg
     
  2. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Hallo,

    wir haben derzeit beim Fonds Soziales Wien einen Antrag für eine Kommunikationslösung bestehend aus einer Spezialhardware und Multitext mit Loquendo (Sprachausgabe) laufen.

    Unter welchem Titel habt Ihr diese Förderung bekommen? Wieso genau dieser Betrag?

    Wir sind am Kämpfen. Multitext hätten sie uns ganz bewilligt, aber es gibt eine Streiterei um die Hardware. Ein Notebook - Convertible - wurde mit dem Argument abgelehnt, dass es sich um ein Konsumgut handle.

    Es gibt aber einen gesetzlichen Anspruch auf Hardware und Software bei einer Kommunikationshilfe, und auf die hab ich mich jetzt berufen.

    Ist bei uns eine Doppelfunktion - Kommunikationshilfe und Gerät für das Arbeiten in der Schule.

    Grundsätzlich gibt es wenig Grundlage dafür, Arbeitsgeräte gefördert zu bekommen, insbesondere in privaten Schulen.

    An öffentlichen Schulen ist hierfür, glaube ich, die MA60 zuständig?! Da bin ich jetzt nicht sicher. Mir wurde eben damals beim Nachfragen gesagt, dass sie für Private nicht zuständig bin, und dann habe ich mich nicht weiter interessiert.

    Ich halte Multitext, den Erzählungen von LifeTool und auch einer Mutter, deren Sohn es einsetzt, nach für ein ungemein sinnvolles Ding.

    Du kannst Schulbücher nicht nur digitialisieren, sondern bearbeitbar machen. Kinder, die graphomotorisch nicht in der Lage sind, ihre Schulbücher eben mit der Hand zu bearbeiten, können das am PC auf eine einfache Weise tun und so mit demselben Inhalt unterrichtet werden wie ihre Klassenkollegen.

    Ich finde es ganz toll, dass Du um so eine Lösung für Dein Kind kämpfst. Es kann für ihn wahnsinnig erleichternd sein, wenn er endlich nicht mehr am Grundsätzlichen - Schreiben - scheitert und sich den Lerninhalten widmen kann.

    Viel Erfolg dabei!
     
  3. Tini3109

    Tini3109 Teilnehmer/in

    Ich habe mich schon länger damit befasst und auch die Demo Version runtergeladen, in unserer volksschule war es irgendwie überhaupt kein Problem, da die Lehrer sehr engagiert waren und es wurde einfach ein Zettel eingescannt und er konnte ihn am Notebook bearbeiten, in der neuen Schule ist dies halt nicht ganz so einfach, weil es halt an der Umsetzung scheitert. Die Schule selbst stellt wenig mittel zu Verfügung, sämtliche Lehrer sind unzufrieden. Der sonderpädsgoge berücksichtigt seine Schwächen hauptsächlich in seinen Fächern, andere Lehrer od sobald wer krank ist eben nicht. Ich habe mehrere Gespräche gehabt und gebeten das es meiner Meinung nach eine richtige Umstellung geben muss, und alle Lehrer gemeinsam auf dem gleichen Stand sind......habe in einem englisch Heft gelesen in den Ferien, das Sohn es nächstes Jahr schöner schreiben muss mit Unterschrift gefordert von mir.....dieses Heft hab ich aber nie zu Gesicht bekommen und mich in den Ferien dann darüber geärgert!
    Das mit dem Notebook einreichen dauert mir zu lange wir haben einfach irgendeines genommen und privat bezahlt und den Lehrer gefragt ob wir es mitgeben können! Ich weiß jz nur noch nicht wie das mit den Schulbüchern IST (hab auch noch keines mit Heim bekommen) loquendo hab ich mir überlegt, wegen Lese rechtschreibschwäche aber lt. Kienesberger nicht nötig weil es eher für autistische Kinder eingerichtet ist.
    Ich hab am Antrag einfach multitext schulsoftware draufgeschrieben ..... Und halt warum .....
    Lg
     
  4. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Naja - loquendo ist eine Sprachausgabe. Seh ich nicht unbedingt als Notwendigkeit für Kinder mit Autismusdiagnose, sondern eher dort, wo halt eine Lautsprache nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. Aber das sind Details.

    Ich kämpfe um das Gerät, weil ich es unverschämt finde, wie die Eltern da auf den Kosten sitzen gelassen werden. Aber auch das ist ein anderes Thema.

    Ich kenne eine Mutter, die zu Schulbeginn "einfach" alle zu verwendenden Schulbücher bearbeitbar macht. Das löst natürlich nicht das Problem, wie mit Extralernmaterial - eben irgendwelchen Zetteln etc. - umgegangen wird.

    Ohne eine kooperative Haltung der Lehrer ist es, denke ich, sehr schwierig.

    Was Du über die Anmerkung "er muss schöner schreiben" mit Wunsch nach Deiner Unterschrift erzählst, finde ich unverschämt und typisch für ein System, in dem die Möglichkeit, dass jemand nicht böswillig, sondern vielleicht sogar aus graphomotorischen (oder sonstigen) Problemen heraus nicht schön schreibt, komplett ignoriert wird.

    Da muss man sich, denke ich, abschütteln und einfach weitergehen.

    Erzähl bitte weiter von Deinen Erfahrungen. Ich bin ja der Meinung, dass es, wenn ein Kind in der 3. VS noch nicht leserlich schreiben kann, an der Zeit ist, eine alternative Möglichkeit zum Schreiben zu suchen. Da werden einfach die Inhalte wichtiger, und wenn sich ein Kind mit dem Schreiben so abplagt, kommt es eben nicht dazu, die Inhalte hochwertiger zu gestalten.

    Du bist eine ungewöhnlich engagierte Mutter, finde ich. Wie bist Du auf multitext gestoßen? Hast Du auch von der deutschen Firma - jetzt ist mit der Name entfallen - Unterstützung bekommen?
     
  5. Artemis

    Artemis Göttin der Jagd

    Zu "Sprachausgabe nicht nötig":

    Mein Sohn fällt ins Autismusspektrum und ist sprachlich gut drauf.

    Ich nutze dennoch eine Handyapp mit Sprachausgabe (let me talk). Wurde auch für Autisten konzipiert.

    Warum? Er kann sich gut artikulieren. Aber wenn es um Emotionssprache geht, wenn er aufgeregt/kurz vorm Meltdown ist, kann er das nicht sagen.

    Ich hab in die App viele auf ihn zugeschnittene Formulierungen eingegeben. Und Knopf drücken fällt ihm viel leichter.

    Da sagt die Sprachausgabe "Ich muss hier raus" oder "ich bin aufgeregt". Es erleichtert uns vieles.

    Spezialgerät bräuchte ich nicht. Aber reden können heißt nicht, IMMER und in jeder Situation reden zu können. Und verbal gute Autisten fühlen oft dasselbe wie nonverbale. :)
     
    Artemis, 14. September 2016
    , Zuletzt bearbeitet: 14. September 2016
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    #5
  6. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Ja, das ist halt eine andere Ausgangssituation.

    Keine Ahnung, ob da die gleiche gesetzliche Grundlage greift wie ich für meine Tochter anführe - wahrscheinlich schon.

    In Wirklichkeit ist´s gar nicht so anders, weil Deinem Sohn bleiben halt die Worte weg in emotional belastenden Situationen - übrigens interessant, dass er das Tool einsetzt; klingt gut! - und meine Tochter hat Tage, wo die Wahrnehmung schlechter ist und die Sprache so verwaschen, dass sie halt nicht verstanden wird. In diesem Fall hoffe ich, dass sie irgendwann eben auch eine Alternativlösung einsetzen lernt. Sie ist manchmal recht frustriert, wenn sie nicht verstanden wird und sagt dann eher nix. Was ja nicht gut ist.

     
  7. Tini3109

    Tini3109 Teilnehmer/in




    Ich finde es auch gut, dass du auch um die Hardware kämpfst! Was wir immer um alles kämpfen müssen, da könnte ich ewig schreiben! Letztes Jahr haben wir die info per Zettel im Elternheft bekomme m dass für dieses Jahr KEINEN hort mehr geben wird. Mit freundlichen Grüßen ! Muss dazu sagen das wir schon für das erste Jahr Betreuung gekämpft haben ! Dann haben wir ein Jahr bekommen (Hort war dann ZIP früher sPZ)und dann plötzlich das.....und niemand ist zuständig bzw jeder schiebt es auch wem anderen ! Aber ja auch das ist ein anderes Thema! Sorry

    Ich möchte einfach das dies nun endlich schnell umgesetzt wird und deswegen stellen wir selbst mal das Notebook zur Verfügung ! Aber warum von dieser Software genau die hälfte bewilligt wird, obwohl der Berater meinte das wird normal anstandslos übernommen, hab ich heute schon per Mail nachgefragt! Bin gespannt mit welcher Begründung?
    Ja das mit dem schöner schreiben soll die werte Dame mir gerne persönlich am elternsprechtag sagen ! Ich glaub echt ich spinn! Englisch wird beim aso lernplan nicht mal benotet , find ich dann noch schlimmer ....



    Vielleicht hat noch wer Tipps oder Infos wie das mit den Schulbüchern gemacht wird ?
    Glg
     
  8. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Ich schreib Dir den Namen der Userin, die das für ihren Sohn immer macht (PN).

    Zur Finanzierung und sinnlos Herumrennen: der Fonds Soziales Wien hat eine Firma beauftragt, die neue Angebote für ihre Kunden und Kundinnen gestalten helfen soll, durch Interviews mit Betroffenen. Ich war dort um über meine Tochter zu sprechen.

    Während des Interviews ist mir so richtig gekommen, was aus meiner Sicht das Hauptproblem ist: für ein Kind - egal ob mit oder ohne Behinderung - ist ja das Thema Schule/Ausbildung zentral. Ich finde es unzumutbar, dass dieses für behinderte Kinder sehr spezielle Thema über FSW (oder andere zuständige Organisationen, ist ja auf Landesebene organisiert) gar nicht abgedeckt wird.

    Tatsächlich sind die Kompetenzen für die Schule ja beim Bund!

    Und das ist wohl der Grund, warum wir Eltern von Pontius zu Pilatus rennen, wenn wir etwas haben wollen und eigentlich immer "abgeschasselt" werden.

    Es gibt einen Verein, der sich genau mit dieser Fragestellung - "wieso bekommt nicht jeder Beeinträchtigte das geeignete Hilfsmittel" auseinandersetzt, und ich möchte mich, unterstützt durch den Verein, darum bemühen, dass dieses Problem öffentlich wird. Natürlich ist es eine Randgruppe, die das betrifft - das ist mir schon klar.

    Jedenfalls träume ich davon, dass es dann beim FSW oder so eine zentrale Koordinationsstelle gäbe für Schulangelegenheiten von behinderten Kindern. Jemanden, der sich auskennt und der sich nicht erst mühsam schlau machen muss, wie wir das halt alle machen!

    Es geht um das Finden eines passenden Schulplatzes, um das Stellen von Hilfsmitteln, um die Organisation von personeller Unterstützung, um die Organisation von Fahrten zu und von der Schule (da bin ich ja irrsinnig dankbar dafür, dass es in Wien einen so gut funktionierenden Fahrtendienst gibt!). Und vor dem Stellen von Hilfsmitteln überhaupt um eine Beratung bzw. eine Einschätzung durch einen Experten, was das Kind eigentlich braucht!

    Ich habe ewig lang nach einer Software wie multitext gesucht und bin nur zufälligerweise darauf gestoßen.

    Übrigens - was für mich immer wieder der running gag ist: als ich mit dem FSW über die Kommunikationslösung sprach und eben darüber, dass mir die Software alleine nicht ausreicht, wurde mir unter der Hand empfohlen, ein ipad anzuschaffen. Die Eltern würden das "alle" machen.

    Ist halt blöd für multitext - das ist nämlich eine Windows-Software :)
     
  9. Tini3109

    Tini3109 Teilnehmer/in

    Keiner sonst ?
     

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