Wir hatten ein "Bewerbugnsgespräch", allerdings bei unserer Plan B Schule. Bei der Plan A Schule mussten wir nur die Unterlagen vorbeibringen.

Das Bewerbungsgespräch bei der Plan B Schule hatte ich so nicht erwartet (wie gesagt Plan B und ich hab mich da nicht vorher informiert). Kind war allerdings unerwartete souverän.

Direktorin fragt: "Was machst du gern in deiner Freizeit?"
(Kind hatte am Vortag einen Ps4 Marathon bei einem Freund und dabei erstmals Call of Duty erblickt, ich ahne Böses)

Kind: Ich spiele gerne mit meinem Freund. Polizei, Verbrecher jagen und so.

Direktorin: Räuber und Gendarm hab ich auch gern gemacht. Wie spielt ihr das denn? Verkleidet ihr euch da?

Kind: Ja, das kann man machen.

Direktorin schwelgt weiter in ihren Jugenderinnerungen, Kind bestärkt sie ohne wirklich selbst zu lügen. So was von einem Diplomaten. Call of Duty oder Konsolenspiele überhaupt hat er mit keinem Wort erwähnt.

Nachher hab ich ihn gefragt, warum. Er hat mir erklärt: sie ist eine alte Dame und würde das sonst nicht verstehen.

Kind vs Schule ging also 1:0 aus.

 

echt cool! Sie sind schon so schlau!

 

Und, ist die Frau Direktor wirklich eine alte Dame? Wahrscheinlich nicht, denn sonst wäre sie schon in Pension? Allerdings, ich bin schon in der "Direktoren-Altersklasse" , aber "Räuber und Gendarm" kenne ich nur aus alten Kinderbüchern, in meiner Umgebung in den 1970ern hat das niemand (mehr) gespielt.

 

Ich hatte meine Kindheit in den 80er Jahren und wir spielten sehr viel Räuber und Gendarm
Und eigentlich halte ich mich für überdurchschnittlich interessiert an Allgemeinbildung, doch die Wahrzeichen der Landeshauptstädte kenne ich gar nicht. Ich glaube, das von Vorarlberg in der 3. Klasse gelernt zu haben...
Es gibt offiziell in Gymnasien keine Aufnahmeprüfung, daher kann ich mir nicht erklären, wozu so ein Aufnahmegespräch dienen soll...

 

Mein Kind wird auch nur schwer müde und es gibt schon so Tage wo es 22 Uhr wird, weil er nicht schlafen kann.

Was ich nicht nur blöde finde, mein Kind wird so ausgefragt, andere Kinder selbe Schule, bekommen Fragen, welches Buch hast du als letztes gelesen oder liest du gerade? Lese mir daraus vor! Kopfrechnung... aber wann gehst du schlafen und was PC spielst du? So was Böses aber auch. Mir geht jetzt noch die Galle hoch. Wir sind auch einige Fragen durch und wenn das sein Hobby ist, dann ist das so. Auf der anderen Seite bekommens die Krise, wenn ein Kind gar nicht mit PC umgehen kann, weil das braucht man ja an der Schule.

Schulschwimmen hatten wir in der 3, gesprungen sind nicht viele. Ich nicht, springe heute noch nicht

So ist es, solange die Leistungen passen und ein 2er ist okay, deswegen kann ich ihn nicht 24 Stunden zum Lesen verdonnern.Abgesehen davon liest er wirklich sehr viel, selbst wenn er am PC ein Spiel spielt, egal welches er hat. Sind es Spiele wo er lesen muss, was er tun muss usw...

 

Melde mich aus den Ferien zurück, wir waren in Salzburg und hatten bis auf einen Tag nur schönes traumhaftes Wetter, warm wie Schifahren zu Ostern, aber auch Neu-und Tiefschnee.Bei den Talabfahrten wegen der hohen Temperaturen natürlich sehr weicher patziger Schnee, aber da immer die Sonne schien, nahm ich das gerne in Kauf.
Und heute ganz in der Früh gleich die Anmeldung fürs Gym.Bei uns gibts auch kein Aufnahmegespräch, man gibt nur alle Unterlagen ab.Hatte mit dem Direktor aber gleich eine Wörtelei, weil ich mein Kind zusammen mit seinen 3 Freunden in einer Klasse wollte.Direktor meinte, er unterstützt das nicht, das die Kinder aus einer VS Klasse wieder in die gleiche Klasse kommen.Er möchte völlig neue Klassen bilden.Man darf sich nur EINEN Freund aussuchen und angeben.Er wäre jetzt sehr verärgert, weil ich 3 Freunde auf die Anmeldung geschrieben hätte.Wir Mütter der 4 Freunde haben uns aber ausgemacht, dass wir alle die gleichen Freunde draufschreiben, damit eben die Kinder zusammenbleiben können.
Naja, schauen wir mal, wie sehr ich ihn verärgert habe, vor Ostern erfahren wir, ob Kind aufgenommen wurde.

 

@*Köpfeln können von den Buben eigentlich alle. Der kleine Bruder in der 1. Klasse kann es auch schon länger. Nur die Mädels machen es nicht so gern - Sohn vermutet, weil dabei trotz Badehaube die Haare nass werden. Oder sonst ein Mysterium. Für ihn werden die ja zunehmend rätselhafter.

 

Köpfeln, von wo? T. Klasse hatte in der 3. VS Schulschwimmen, da mussten sie für das Schwimmabzeichen vom 1 Meter Brett köpfeln, das war für sie leichter als das Streckentauchen. Kind hat es in den Sommerferien dann vom 3 Meter Brett probiert, nach 2 gscheiten Bauchklatschern den Salto probiert (sie war davor im Akrobatik Camp, wo sie die ganze Woche Saltos im Trampolin geübt haben), der war leichter. Nasse Haare, ja sind viel Arbeit, ihre Haare gehen ja fast bis zu Hüfte.

@Einschlafen: hier auch selten vor 21:45-22 Uhr, sie steht um 7 Uhr auf, am WE liest sie oft bis nach 23 Uhr, schläft aber auch länger.

 

Naja, die Frage ist ein Klassiker und mE auch durchaus gerechtfertigt. Es gibt wenige Faktoren die stärker mit vorhersagbarem Schulerfolg korrelieren als privates, außerschulisches Lesen.

Ja eh, aber das kann man halt bei der Aufnahme noch nicht beurteilen.

 

Ich kenne seit letztem Jahr dank meines Kindes alle Wahrzeichen und am meisten verwundert war ich über den Pöstlingberg in Linz. In Bregenz ist es glaublich der Martinsturm

Räuber und Gendarm haben wir in den wilden Tiroler 70er auch gespielt...

 

So ist es, ich kenne die "offiziellen" Wahrzeichen auch erst, seit sie meine Tochter in der VS gelernt hat. Wobei es Wahrzeichen gibt, die quasi alle Österreicher kennen (Wien, Salzburg, Graz, Innsbruck, Klagenfurt), ein paar die man erraten kann (Pöstlingberg, Schloss Esterházy), und ein paar von denen die meisten wahrscheinlich noch nie etwas gehört haben (Martinsturm, Rathaus von St. Pölten) und die etwas gekünstelt wirken (Motto: Jeder Landeshaupstadt ein Wahrzeichen, es mag bekannt sein oder nicht).

 

Spannend, welche Fragen da so gestellt wurden. Ich fand es schon etwas seltsam als meinem Sohn die Frage "Und wie ist deine Lehrerin so?" gestellt wurde, aber Bina, eure Fragen toppen das um einiges. Wie oft/viel er Computer spielt, wurde er auch gefragt.

Mein Kind hat noch nie etwas von Wahrzeichen der Bundesländer gehört, hat sie also definitiv in der 3. nicht gelernt (ich hätte allerdings auch nicht alle gewusst ).

 

@räuber und gendarm: wir haben das auch gespielt, mein sohn spielt es jetzt manchmal in turnen (wenn schönes wetter ist und sie nicht in den turnsaal, sondern in den park gehen), und es taugt ihnen ziemlich.

@köpfler: mir hat den damals mein vater beigebracht, in meinen wilden zeiten habe ich ihn auch vom 3m-brett gemacht, was ich mich jetzt absolut nicht mehr trauen würde.

meine kinder geben sich mühe, mein sohn kriegt ihn halbwegs hin, meine tochter traut sich allerdings nicht so wirklich. (nasse haare sind ihr allerdings egal, die werden ja auch nass, wenn sie eine kerze macht, und tauchen tut sie auch gerne.)

@wahrzeichen: ich glaube nicht, dass meine kinder alle kennen, mir waren die von bregenz bzw st pölten auch neu.

 

inwiefern der unkehrschluss gilt, dass also weniger lesen mit schlechtem lernerfolg bei einem kind zusammenhängt kann man aber auch nicht beurteilen, ehe man das kind besser kennt.

ich kenne einige leute (vorrängig männer), die nie gern gelesen haben und es bis heute nicht gerne tun, trotzdem waren sie in der schule zumindest einigermaßen erfolgreich und haben ihren weg gemacht.

der lehrer meiner tochter hat neulich erst zu mir gesagt, dass er nie gern gelesen hat und es nur getan hat, wenn er unbedingt musste. (und dass das in der klasse gar nicht laut sagen darf.......)
er ist jedenfalls jetzt ein toller lehrer!

genauso mein schwager, der tontechniker geworden ist, oder der sohn einer freundin, der mit gutem erfolg maturiert hat und jetzt sehr erfolgreich jus und politikwissenschaft studiert. lesen, vor allem bücher, war nie seins, wenn, dann hat er eher zeitungen gelesen.

ich mag ehrlich gesagt solche verallgemeinerungen nicht besonders.

 

Und ich dachte immer der stärkste Prädiktor für Schulerfolg sei der Bildungsgrad der Eltern. Demnach müsste die Lesefrage eigentlich an die Eltern, nicht an die künftigen Schüler gehen

 

Die Wahrzeichen gehören zu den Landeshauptstädten und sind offenbar schon Teil des Lehrplanes (siehe auch http://vs-material.wegerer.at/sachkunde/su_aut_wappen.htm) , aber nach welcher Reihenfolge das gemacht wird, weiß ich auch nicht, mir kommt vor, dass macht jeder Lehrer anders. Bei uns kommen zB immer wieder Themen rund um Wien, aber in keiner mir nachvollziehbaren Reihenfolge (vor Weihnachten war es der Stefansdom, jetzt gerade die Türkenbelagerungen....)

Dafür war bei uns PC spielen oder lesen kein Thema bzw nur indirekt, sie musste ja was vorlesen und dann in eigenen Worten wiedergeben.

In 8 Jahren werden wir vermutlich über Maturathemen sinnieren und uns erinnern, über welche Kleinigkeiten wir da anno 2017 gebrütet haben UND, wetten, dass Ihr die Wahrzeichen von jetzt an immer wissen werdet?

 

Zu diesem Zeitpunkt sind das alles nur Annahmen bzw. Verallgemeinerungen, trotzdem halte ich die Frage prinzipiell für zulässig. Man wird die Antwort darauf sicher nicht als Schlüsselkriterium werten, aber es kann durchaus dabei helfen einen Eindruck zu bekommen. Fakt ist: wer viel liest, liest idR auch gut, und gutes Lesen ist eine definitive Schlüsselqualifikation für Schulerfolg. Umgekehrt muss natürlich, das ist schon richtig, jemand, der wenig liest, nicht automatisch schlecht lesen, aber man darf zumindest das "Warum" hinterfragen; vielen, auch im Bildungsbetrieb, ist das eben ein bisschen suspekt.

 

@ fett gedruckten: parents bildet eben

Ich kann mir schon vorstellen, dass die Wahrzeichen dieses Jahr noch durch genommen werden. Letztes Jahr war der Schwerpunkt in Sachunterricht beim Kind eher "Biologie" (mit Körper, Sexualität, Blutkreislauf usw.), dieses Jahr eher "Geographie" kommt mir vor.

 

Die Anzahl der Bücher im Elternhaus ist in der Tat ein guter Indikator... Natürlich kommt es nicht auf die Bücher an, die Zahl dient hier bloß Gradmesser für die "Bildungskultur" einer Familie.

 

Ich hab vor Jahren mal den Lehrplan der VS durchgelesen, und wenn ich mich richtig erinnere, ist gerade der für Sachunterricht sehr offen formuliert. Ob die Lehrer Wahrzeichen durchnehmen oder nicht, ist sicher von Schule zu Schule und wohl auch von Klasse zu Klasse unterschiedlich. Bei meinem Bub werden die Themen für Sachunterricht im Klassenrat per Abstimmung festgelegt, wobei die Lehrerinnen auf lehrplanrelevante Themen bestehen. So musste er die Bundesländer und deren Hauptstädte lernen, die Wiener Bezirke, die Stadtviertel des Heimatbezirkes samt deren Geschichte. Wahrzeichen hatte er nur vom Heimatbezirk. Fast alle anderen Themen wurden von den Kindern in Form von Projekten erarbeitet, wobei viele Projekte auch nur von Kleingruppen erarbeitet und dann präsentiert wurden.

Köpfler konnte ich nie. Mit 30 wollte ich mal die Rettungsschwimmerausbildung machen. Tauchen und Schwimmen wären kein Problem, doch ich müsste für die Prüfung vom 3m-Brett köpfeln. Das trau ich mich nie Ich schaffte es vom 1m.Brett nur mit viel Überwindung und Anfeuerungen der jungen Burschen, die mit mir den Kurs machten...

Mein 9-Jähriger kann aber auch gut köpfeln und macht auch Saltos ins Wasser.