1. Sabine.G9

    Sabine.G9 Teilnehmer/in

    Wollen viele Eltern jetzt wohl nicht hören: aber (fast) kein Teenager wird freiwillig zu einer Prüfung antreten, wenn man ihm die Wahl läßt.

    Ich sehe meine Aufgabe als Mutter darin, mein Kind zu stärken, auch unangenehme Dinge(Prüfungen gehören dazu) in Angriff zu nehmen und damit klarzukommen.

    Ihr alles abzunehmen und sie daran zu bestärken- davonzulaufen, ist für mich nicht der richtige Weg.
     
  2. bergie

    bergie perfekt unvollkommen
    VIP

    Eigentlich nur in folgendem Fall: Tochter (fast 17) wünscht sich schon wieder ein exotisches Haustier oder auch nur noch einen Zweithund. Und ich sage, dass sie das mal haben kann, wenn sie irgendwo anders wohnt und sich selber drum kümmert.
     
  3. Sonderzeichen

    Sonderzeichen Felder zurücksetzen!

    Ja, so bei uns auch.

    [Im Übrigen ist mit dem "Tisch" in der Redensart nicht unbedingt der Esstisch gemeint, sondern es dürfte die Redensart in Zusammenhang mit (richterlicher) Autorität stehen, also eher der Richtertisch gemeint sein.]
     

  4. Das wäre ein Punkt, der für mich eindeutig in die Verantwortung der Kinder fällt.

    Der Spruch ist für mich nicht gut, weil er einen Kontext hat von Leuten, die so etwas sagen.

    Andererseits: Ich habe Grenzen und diese Grenzen dürfen nicht ohne Konsequenzen überschritten werden. Würde eines meiner Kinder anfangen in der Whg zu rauchen, dann würd ich seine Koffer packen und vor die Tür stellen. Müll und Dreck, Respektlosigkeit mir gegenüber, Gewalt, rechte politische Aktivitäten... das hätte auch diese Konsequenz.

    Aber "nix lernen", "faul" sein und sich zurückziehen, das ist erlaubt. Schulkram fällt zu 100% in die Verantwortung der Kinder. Bei einem erwachsenen Kind würde ich jedoch NICHTS tun auch sanktionieren, indem es kein Geld mehr gäbe. Essen jedoch schon ;)
     
  5. Ich finde sie müssen auch lernen selbst abzuwägen was für sie passt und was ihnen gut tut. Es gibt Menschen, die bei Prüfungsstress besser lernen. Anderen geht es schlecht damit. Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Eine Prüfung um der Prüfung willen, finde ich nicht sinnvoll. Klausel heißt: Kind kann aufsteigen und hat das ganze Jahr Zeit um zu lernen und das Jahr zu schaffen. Die Nachprüfung ist für mich deshalb eher sinnloser Stress. Lernen funktioniert eh anders und nicht über solche Zwangsvorführungen. Wenn ein Kind nämlich schon mal bis zu einer Nachprüfung gekommen ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Prüfungssituationen als positiven und anregenden Stress erfährt gegen Null.
     
  6. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    ich mach das schon auch. nämlich wenn der 16jährige mich wegen irgendeiner sache auslacht oder zb anmotzt wie ich besser autofahren soll oder mich sonst irgendwie zurechtweist. dh zu beginn steht immer eine herablassende behandlung, die ich durchs kind erdulden muss.
    und dann sag ich durchaus oft: "du, lass mich meine dinge so tun wie ich sie tue. und wenn du mal dein eigenes xy hast, dann kannst du so tun wie du gern tust."
    fällt auch in diese kategorie - oder nicht?
     
  7. Waldi

    Waldi echt Waldviertel
    VIP

    Den Spruch hab ich nicht gebracht, ich beziehe ihn auch auf eher lächerliche Justamentbedingungen, wo sich der Elternteil als sehr kindisch zeigt, wenn wir ehrlich sind.

    Prüfung trotz Klausel, dazu würde ich mein Kind auch anhalten, erstens muss sie dann sowieso lernen, damits in der nächsten Klasse wieder mitkommt und zweitens ist es doch auch nicht so schlecht fürs Selbstbewusstsein, wenn man die Prüfung schafft, es also dem Lehrer zu zeigen. Meiner Tochter hat das immer geholfen, Prüfungen zu schaffen, auch wenn der Lehrer deppat war. Aber dazu braucht man keinen blöden Spruch sondern setzt sich mit dem Kind hin und redet.

    Meine Kleine hatte ja auch vor kurzem die Idee, sich noch ein Tier anzuschaffen, in einer 40 qm Wohnung, eh schon mit Katze, da hab ich dann gesagt, nein, das will ich auf keinen Fall, das würde ich nicht erlauben. Um dann weiter mit ihr darüber zu reden, warum ich das so sehe und sie hat mir dann zugestimmt. Also zuerst mal NEIN und dann vernünftig geredet. Und das, obwohl sie 18 ist und in einer eigenen Wohnung lebt. Es können sich nämlich auch erwachsene Kinder eine andere Meinung anhören und dann die eigene Meinung überdenken.

    Daheim muss ich nur manchmal meinen Großen erklären, dass ich auch noch hier im Haus wohne und noch lebe :D
     
  8. ThePinky

    ThePinky Gast

    Ich hab diesen Spruch in meiner Jugend oft gehört und für mich war die Konsequenz klar: sobald es möglich war, habe ich meine Füße eben NICHT mehr unter diesen Tisch gestellt....und hatte ca. 5 Jahre lang kaum Kontakt zu meinen Eltern. Von daher würde ich mich immer fragen, ob mir der Streitpunkt so wichtig ist, dass ich diese Folge in Kauf nehmen würde. und ja - es gibt ein paar Punkte, dafür würde ich es riskieren. Eine Prüfung in der Schule würde aber nicht in diese Kategorie fallen.
     
  9. inkale

    inkale Gast

    Natürlich praktiziere ich das so.
    Sinngemäß und nicht im Wortlaut.
     
  10. himbeersturm

    himbeersturm Teilnehmer/in

    ich mach das auch. vielleicht von der wortwahl her etwas subtiler ;) ...


    ich würde auch verlangen, dass eine nachprüfung trotz aufstiegsklausel gemacht wird.

    und ich habe meiner tochter auch nach ihrem 18. geburtstag, soweit ich mich erinnere, schon einmal verboten, noch fortzugehen (weil ich gesehen hatte, wie übermüdet sie ist).
     
  11. inkale

    inkale Gast

    Wie vorhin schon geschrieben, zwingen kann man niemanden.
    Man muss schon in wesentlich früheren Jahren an die Vernunft appellieren (schwierig halt, wenn sie auch den Eltern fehlt ;)).

    In diesem Fall sind unsere Regeln ganz klar.
    Wir geben alles für die Ausbildung. Und die Kinder das ihre, wobei es hier nicht um Notenerfolg geht.
    Es ist kein Thema, wenn einmal etwas daneben geht oder manche Dinge nicht zu schaffen sind.
    Aber der Versuch muss da sein. Wie auch das Verständnis dafür, dass das Standardprogramm zu absolvieren ist und dieses nicht in Frage zu stellen ist, wenn man sich für die Ausbildung freiwillig entschieden hat. Wird ja keiner dazu gezwungen.

    Bis jetzt hat es eigentlich immer funktioniert, dass wir uns bei solchen Dingen einig werden konnten.
    Würden diese Basics nicht funktionieren, würde ich auch auf das aller Notwendigste reduzieren.

    Bei anderen Dingen im täglichen Zusammenleben müssen wir uns allerdings schon auch hin und wieder gemäß deines Spruches durchsetzen. Wie die Kinder einmal unter ihrem Dach hausen werden geht mich nichts an, aber unter unserem möchte ich einige Bereiche haben, wo ich über ihr Klumpert nicht drübersteigen muss. Und die Küche will auch sauber hinterlassen haben. Aber den Kampf verlieren wir regelmäßig :D.
     
  12. inkale

    inkale Gast

    Oh, das haben wir auch.
    Kind hätte unbedingt gerne einen Hund (und wäre wahrscheinlich auch ein hervorragender Besitzer).
    Aber bei unseren Lebensumständen geht das einfach nicht, da wäre der Hund viel zu lange alleine.

    Andere Bereiche, wo wir uns noch durchsetzen - wir verlangen auch von den Freunden unserer Kinder ein Mindestmaß an Höflichkeit. Guten Tag und Auf Wiedersehen, das eigene Geschirr zurück in die Küche bringen,....
    Wen unsere Kinder nach Hause bringen ist uns egal, aber es muss ein respektvoller Umgang miteinander herrschen.
    Funktioniert aber auch gut.
     
  13. Berthold

    Berthold Gast

    Sagen tu ich es nicht.

    In der Praxis funktioniert es aber schon so - was aber (mit dem ältesten Kind grad mal 12 1/2) nicht wirklich ein Problem ist. Noch.
    Aber ja: solang er von mir abhängig ist, muss er damit leben, dass ich (wir Eltern) Regeln vorgebe(n). Mit der Zeit immer weniger, aber auf jeden Fall, was den gemeinsamen Wohn- und Lebensbereich betrifft. Ich will auf ein halbwegs sauberes Klo gehen und nicht die vom letzten Besucher vergessene Wurst zuerst runterspülen müssen, nur als Beispiel. Wenn er mal alleine wohnt, kann er das handhaben, wie er will. (Und wenn er mit anderen zusammen wohnt - Freundin, WG - dann muss er das mit denen ausmachen, das ist mir dann wurscht.)
     
  14. Berthold

    Berthold Gast

    Machen wirst du es aber trotzdem, oder?
    Oder bist du bei Meinungsverschiedenheiten etwa nicht letzte Instanz? Wenn dir völlig klar ist, dass du im Recht bist und deine Entscheidung gut begründet ist, nur eben von den Junioren einfach nicht eingesehen werden will?
     
  15. melii

    VIP NoCorona


    asooo, das sage ich öfter... wenn du ne eigene wohnung hast, kannst dir anschaffen was du willst :D
     
  16. Chipmunk

    VIP

    Wörtlich zitiert wird der Spruch nicht, aber gelebt sehr wohl.
    Meine beiden 13 und 16 wissen, dass die Eltern die letzte autoritäre Instanz sind. Es wird in unserer Familie alles besprochen, hinterfragt und argumentiert, aber wenn mein Mann oder ich letztendlich NEIN sagen dann bleibt es dabei.
    Zum speziellen Problem der Nachprüfung: Ich hatte in der 3. AHS mal eine in Englisch mit Klausel. Meine Mutter meinte damals "Zwingen kann ich dich nicht, aber wenn du sie nicht machst und nächstes Jahr wieder einen 5er hast fällst du automatisch durch" Ich bin angetreten und habe bestanden. Genauso würde ich das mit meinen beiden machen.
     
  17. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Natürlich bin ich bzw. sind wir als Eltern die letzte Instanz, aber nicht weil das Kind "seine Füße unter meinen Tisch stellt".

    Ich bin die letzte Instanz, weil ich älter bin, mehr Erfahrung habe, besser die Konsequenzen abschätzen kann, ich meinen Kopf unter Umständen letztendlich hinhalten muß, ich mich vielleicht (wenns dann vielleicht besonders schlimm kommt) vor dem Jugendamt und/oder einem Richter verantworten muß. Und weil ich für das Kind verantwortlich bin. Ich muß das Kind gut und unbeschadet ins Erwachsenenalter bringen. Aber ganz sicher nicht weil unsere Tochter von uns abhängig ist.

    Das gewisse Regeln bei uns einzuhalten sind ist ganz einfach dem Zusammenleben geschuldet.

    Der Satz "Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst" heißt nix anderes als (und das ist eine andere Varianten von diesem Satz) "Solange du aus meiner Schüssel isst". Also solange du von mir abhängig bist.

    Bitte wo soll ein Kind hin? Wenn ich meine Führung nur von der Abhängigkeit des Kindes abhängig mache, tja...
     
  18. Berthold

    Berthold Gast

    Ja, aber das lässt sich doch nicht trennen! Ich habe eine Verpflichtung, ich habe eine Verantwortung, und daraus folgt aber auch, dass ich Autorität und Entscheidungsgewalt habe.

    Man kann es auch an der Obsorge festmachen: So lange ich für das Kind selbige habe, so lange habe ich Rechte und Pflichten, die damit verbunden sind. Ich kann nicht Verantwortung haben, aber entscheiden darf das Kind selber alles, was es will. Es ist abhängig von mir, das ist eine Tatsache, wertfrei. Daraus folgen eben Vor- und Nachteile. Diese Abhängigkeit wird sich mit fortschreitendem Alter immer mehr verringern, damit auch meine Sorgepflichten und meine Fremdbestimmung. Bis das alles irgendwann gleich Null ist.

    Ich gebe zu, dass diese Formulierung sehr abwertend klingt, und wie gesagt, ich würde sie auch nicht gebrauchen, ich finde sie respektlos dem Kind gegenüber. Aber de facto ist es so!
     
  19. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Die Formulierung ist einfach veraltet und verstaubt. Ich glaube aber das der Sinn oder die Aussage des Satzes geblieben ist und auch in der heutigen Zeit noch gilt.
    Um es mal ganz krass auszudrücken ist mein Wort in unserem Leben, solange ich Verantwortung trage, Gesetz!
    Ausnahmen bestätigen die Regel, keine Frage.
     
  20. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Ich habe die Verantwortung ist ganz was anderes als zu sagen "Du bist von mir abhängig". und genau dieses "Du bist von mir abhängig" zeigt dieses "Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst." Dieser Satz meint: Solange du von mir abhängig bist, hast du zu tun was ich will.

    Für mich würde dass dann aber auch im Umkehrschluss heißen: Wenn du (Eltern) von mir (Kind) abhängig bist, dann mache ich (Kind) was ich (KInd) will und du (Eltern) musst es schlucken.
     

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