1. inkale

    inkale Gast

    Auch wenn das gesamte Leistungsspektrum in viele Teilbereiche aufgeteilt wird und somit sehr detailliert Auskunft geben kann, wird ein jeder einzelne so bewertet, dass die "beste" Stufe ein "beherrscht" ist.
    Und dieses "beherrscht" löst bei einigen Eltern viel Irritation aus, wenn es zu den ersten Schularbeiten bzw. Jahresnoten kommt und ihre Kinder dann ein "Befriedigend" im Notenzeugnis haben. Da kann es schon vorkommen, dass Kinder bei den meisten zusammenhängenden Teilbereichen ein "beherrscht" vorfinden aber trotzdem weit entfernt von einem Gut oder Sehr Gut ist.
     
  2. inkale

    inkale Gast

    Ist das nicht eine verbale Beurteilung und nicht die des Pensenbuches?
    Ich kenne das Pensenbuch so wie Doertie es als Beispiel eingestellt hat.

    Darüberhinaus - woraus würdest du schließen, dass deine Aussage der Note "Gut" entspricht?
    Das könnte genauso gut ein Befriedigend oder Genügend sein, sofern sinnerfassendes Lesen über einen längeren Text hinweg altersgemäß ist.

    Ich gebe dir recht, dass man als Eltern bei der verbalen Beurteilung (nicht der Pensenbuchbeurteilung) eine klare Aussage bekommt, was ein Kind beherrscht. Nicht aber, dass man einschätzen kann, welcher Note das entspricht.
    Das Pensenbuch ist super in der detaillierten Aufstellung der Teilleistungsbereiche, allerdings gibt es hier weder eine klare Aussage darüber, welche Potentiale bei einer Beurteilung mit "beherrscht" noch nicht ausgenützt wurden noch dass man darauf auf eine Note schließen könnte.

    Und dass man auf eine Note schließen kann ist nicht gerade unbedeutend, wenn weiterführende Schulen fast ausschließlich ihre Aufnahmebedingungen an diese Notengebung binden.
    Es wäre es schon längstens Zeit diesen Druck aufzulösen.
     
  3. Liselotte

    Liselotte Gast

     
  4. Sonneg

    VIP

    Bei uns gabs die ersten zwei Jahre die DLV (Direkte Leistungsvorlage), wobei die Abstufungen entweder selten/wechselnd/häufig (zB bei "Hält Gesprächsregeln ein") oder Kann ich nicht/muss ich noch üben/kann ich (zB. Malreihen).
    Nichtsdestotrotz hatten wir am Ende der zweiten Klasse (da gabs DLV plus Notenzeugnis, sozusagen als Übergang) Kinder, die im KEL-Gespräch "eh alles ganz gut können" und "eh nirgends Probleme haben" - die sind mit einem 3er oder 4 in den Hauptfächern dahergekommen am Zeugnistag, vollkommen unvermutet und dementsprechend "deprimiert"...und ausnahmslos alle Eltern waren genauso vor den Kopf gestossen. Wobei "kann alles" und "hat keine Probleme" eigentlich eh die klassische Definition für einen 3er ist. Ich tu mich schwer damit, in meiner VS-Zeit war irgendwie ein 3er schon absolut unterstes Level des Leistungsspektrums - rückblickend hab ich den subjektiven Eindruck, dass es in den 80ern in der VS nur 1er und 2er gegeben hat.....
     
  5. naja, uns wurde es so erklärt, dass "beherrscht" quasi das ziel ist, wenn man etwas beherrscht, kann man es und darum gehts - war vielleicht ein bissl irritierend für manche, deshalb hats dann nachgeschoben, dass "voll ausgemalt" praktisch einem sehr gut entspricht

    man siehts jetzt nicht mehr, aber zb im halbjahr der 3. klasse waren etliche balken nur halb, oder dreiviertel ausgemalt und bei einigen kindern waren selbst am ende der 3. (in der 4. gabs ja dann leider keins mehr) nur halb ausgemalte kästchen - da konnte man, wenn man jetzt nicht drauf fixiert war, dass alles vollgemalt ist, wirklich gut erkennen, wo noch ein bissl was getan werden muss, bzw wo das eigene kind noch "schwächen" hat
     
  6. Chipmunk

    VIP

    Mir ist es egal was andere von mir denken
    Zu lange habe ich nur nach dem gelebt es allen recht machen zu wollen und bin dabei selber fast zu Grunde gegangen.
    Mir ist wichtig, dass es meiner Familie gut geht, dass meine Kinder gut erzogen sind und sich in der Öffentlichkeit zu benehmen wissen.
    Was man von viel zu vielen Kindern anderer Leute nicht behaupten kann.
    So und JETZT kannst wieder losgehen auf mich. Ich halt das aus und meine Kinder auch, die habe ich nämlich zu starken selbständigen Menschen erzogen. Die haben eigene Meinungen, können diese vertreten, aber ohne Wutanfälle, die ganze Häuser oder Ubahnen zusammenschrein, terrorisieren keine Resaurants mit schlechtem Benehmen, weil sie nicht beim Tisch sitzen bleiben können etc.
    Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
     
    Chipmunk, 16. November 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 16. November 2015
    #66
  7. Sassenach

    VIP

    :D spannend, ich hoffe sie sind dann nicht so passiv-aggressiv wie du?
    deine meinung sei dir unbenommen, ich weiß persönlich nicht was mir lieber ist, verbitterte "alle kinder sind tyrannen, außer meine" menschen oder ein kind, dass bei einem öden essen im restaurant mit lauter erwachsenen nicht sitzen bleiben mag. in der ubahn würde ich selber oft gerne schreien (ich tu es natürlich nicht) und leider sinds ja nicht nur kinder, die sich daneben benehmen. für kinder hab ich mehr milde über als für erwachsene und ich werf sicher keinen stein, weil ein kind wo schreit.;)
     
  8. AlterVater

    AlterVater Teilnehmer/in

    ad Fettdruck: Kam in den 70ern voll auf die Lehrerin an. Ich hatte sogar 3er, meine Schwester nur 1er. Im Gym wars dann umgekehrt. Ich 2.3 sie 4-5.

    Also alles subjektiv.

    Als meine Kinder in der VS waren, war in der verbalen Beurteilung jede negative Bewertung verboten. Es wurde also nur aufgezählt, was die Kinder können, und es hat gefehlt was sie nicht können, aber können sollten. Das war vielleicht ein Schmarrn.

    Heute läuft das anscheinend deutlich informativer. Trotzdem immer noch unbefriedigend.
    Und wenn alle nur mehr standardisierte Tests ausfüllen wie in USA, hat es auch noch immer keine wirkliche Aussagekraft. :)
     
  9. Voland

    Voland she devil

    Kind wird bis zum Ende der (reformpädagogischen) Volksschule nur einen Leistungskatalog erhalten. Zweimal im Jahr, eben im Halbjahr und dann zu Ende. So wie oben gepostet, nur etwas detaillierter, weil noch Arbeit mit Material bzw beherrschen vom Stoff ohne Material vermerkt ist. Die Lehrerinnen besprechen diese Punkte mit den Kindern intensiv, schon einige Tage vor Schulschluss. Wenn es Zeit ist für weiterbildende Schulen, wird er Noten für diese bekommen, aber allgemein sind diese Noten, wir auch Beurteilung allgemeine recht unwichtig und sie nehmen es einfach an. Kind hat erst an der Reaktion der Schwiemu dann verstanden, ach, was, ich sollte stolz sein oder wie? :rolleyes: Fand ich lustig und gut, dass es ihm ja egal war und er es einfach annimmt, auch die Kritik.
     
  10. AlterVater

    AlterVater Teilnehmer/in

    Zur Zeit unserer Kinder bekamen die das mit den Noten schon vorher aus dem ganzen Umfeld (ältere Kinder, Omas, Tanten...) mit.

    Wenn das schon anders wird, dann find ich das gut. Eine neue Generation mit menschlicheren Einstellungen wächst heran :)
     
  11. hejoka

    VIP

    Meines Erachtens wird das Pensenbuch in den meisten Schulen nicht sinnvoll verwendet.
    Das Pensenbuch ist meines Erachtens eine Arbeitsunterlage, die aktuell geführt werden sollte und den Lernfortschritt für SchülerInnen, Lehrkräfte und Eltern transparent macht.
    Nicht nur zum Zeugnistag, sondern ständig.

    Gruss
    Manuela
     
  12. hejoka

    VIP

    Töchterchen hat mich gegen Ende ihrer achten Schulstufe peinlich berührt gefragt, ob es bei uns 5 oder 6 Noten gibt.
    Im ersten Moment war ich echt geschreckt, aber dann habe ich mir gedacht, irgendwie eh klar.
    Bis jetzt haben Noten in ihrem Leben keine Rolle gespielt, dass wollten wir ja auch und sie bekommt natürlich viel von Deutschland über die Medien/Bücher mit.

    Gruss
    Manuela
     
  13. Voland

    Voland she devil

    Er hat es klar irgendwann mitbekommen, aber er nimmt es halt an, dass es in seiner Schule anders ist. Er hat aber eh schon verstanden, dass er ganz oft erklären muss, dass bei ihm eben alles anders ist… Schwies etc. kann ich kaum bremsen in einigen Punkten, aber ich sehe, dass Kind eben doch seine Einstellung behält, also passt es soweit :)
     

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