Die Lehrerin würde ich aber an deiner Stelle genauso darauf ansprechen. Sie kann ja nicht einfach NICHT nachfragen, wenn sie von einem Kind nur die halben HÜs bekommt.

Traut sich deine Tochter nicht, die Lehrerin zu fragen? Dann macht das doch gemeinsam, besprecht vorher, was sie fragen wird und du stehst einfach nur hinter ihr. Bei meinen Söhnen hat das immer super funktioniert. Selber machen, aber nicht alleine sein dabei.

 

Ich poste vom Planeten Erde aus und wenn meine Kinder ihre HÜ's vergessen haben dann wurde hier herumtelefoniert oder bei einem Nachbarkind angefragt!

Die Lehrerin fordert die HÜ ja ein, aber nur einmal; und das find ich gar nicht so verkehrt!

Die VS soll Grundlagen vermitteln, und dazu zählt eben auch einfache Aufgabenstellungen selbständig auszuführen.
In der 1.Klasse wird das ja noch nicht das große Drama sein wenn sich Kindchen damit schwer tut, aber in der 4. Klasse schaut das dann schon anders aus.
Irgendwann zw. 1. + 4. Klasse müssen die Kinder lernen sich zu organisieren, oder sich zu helfen wissen wie sie sich aus dem eigenen Chaos retten.

Wenn nicht jetzt - wann dann?
(Was Hänschen nicht lernt - lernt Hans nimmermehr!)

 

Grundsätzlich hab ich zwei sehr gut organisierte Kinder.
Ich schau aber auch schon länger drauf, zB wenn wir im Sommer zum See fahren, packt jeder seine "Spielsachen" ein oder er hat keine mit.
Sohn ist jetzt auch 1.Klasse und Tochter lebt schon zwei Jahre vor, wie es laufen sollte. Das ist natürlich ein Vorteil.
HÜ: die ist gekennzeichnet, sobald die Kinder lesen können, gibts ein HÜ-Heft, wo alles gesammelt drin steht. Wenn Kinder das mal echt nicht wissen (geben dann aber auch zu "ich hab da grad nicht aufgepasst"), dann ruf ich ne andere Mama an. Es werden auch schon mal Gedichte per SMS geschickt und Buchseiten via Whatsup. Das ist eigentlich relativ normal, nicht allzu oft, aber da macht keine Mama der anderen Vorwürfe. Sind ja noch in der VS, da kann das schon mal vorkommen.

Werden die HÜ nicht eingefordert, dann würd ich nachhaken, sofort. Das wirkt sich ja auf die Einschätzung der Arbeitshaltung und die Noten bzw eventuelle Rückstufungen aus.

Tochter hatte in der 1. Klasse mal ne Situation, die musste mit Lehrerin geklärt werden: ein Minus fürs Laufen am Gang. Oder wars wegen ner HÜ? WEiß ich gar nicht mehr, aber es war für Tochter damals sehr belastend, also hab ich vorgeschlagen, dass wir zu dritt reden, was wir auch gemacht haben: ich neben Tochter auf die Knie, quasi auf ihrer Ebene, und hab parafrasiert, was sie sich nicht sagen traute.
Die Lehrerin hat super reagiert und am Ende dann gemeint, S. solle doch auch mal alleine probieren, mit ihr zu reden. Dass das auf jeden Fall "kein Weltuntergang" wäre und sie froh wäre, dass wir geredet hätten. Im Erwachsenengespräch danach haben wir noch kurz über Unterstützung zu regulativen Gesprächen geplaudert, wie schwierig das in dem Alter noch wäre und sie das gut fand, dass ich da den Katalysator gemacht hätte.

Fand ich ne super Einstellung, Tochter hat dann nach und nach gelernt, kleine Konflikte mit ihr alleine zu besprechen. Sie hat dann auch für andere Kinder gesprochen, wenn wer wen gehaut hat usw.

Ich unterstütz am Anfang lieber zu viel als zu wenig, hab aber zB in der ersten Woche, wenn man die Kids zur Klasse bringen darf (großes Gebäude, 3 Stockwerke, Söhnchen war anfangs schon orientierungslos wenn die Masse das Treppenhaus stürmte) dann aber immer mit "Hast du alles? Brauchst noch was? Sonst geh ich...viel Spaß!" geendet. So gibst die Verantwortung gut ans Kind zurück, lasst es aber nicht alleine.

Was ich auch wichtig find: im Sommer gabs für kein VS-Kind ein Selbstmanagementseminar oder Zeitmanagementkurse (überspitzt gesagt). Trotzdem werden Kompetenzen vom grad-noch-KG-Kind verlangt, die viele Große nicht aufweisen. Auch Erwachsene kenn ich genug, die schusselig und unstrukturiert sind.
Anleiten und Unterstützen ist richtig und wichtig, aber immer mit Fernziel Selbstverantwortung vor Augen.
Denk in Jahresschritten und wo dein Kind mal sein soll, wenns ein junger Erwachsener is...
In der 1.VS kann man viel verlangen, aber nur, wenns auch vorbereitet und begleitet ist. Von nix kommt nix und die Verwirrung im neuen System mit den neuen Regeln kann schon groß ein.

 

Bei meiner größeren Tochter wurde die gesamte VS-Zeit jeweils von der Lehrerin alles was sie heimzunehmen hatte ausgeteilt und alle Hüs jeweils eingesammelt. In eigener Gewahrsame hatten die Schüler überhaupt nichts. Die jeweilige Hü wurde im Buch markiert mit einem bestimmten Zeichen. Bei der jüngeren (andere Schule, andere Lehrerin, jetzt 2. Klasse) ist es bis jetzt auch so. Beide Lehrerinnen führen die Klassen ziemlich "altmodisch" mit Frontalunterricht, ohne viel Freiarbeit, es sind Einstufenklassen.

Selbständig ist Großtochter offenbar dennoch geworden, bis jetzt im Gym (zugegeben erst einige Wochen) hat sie kein Problem damit, die Sachen mitzunehmen die sie braucht und die in der Schule zu lassen, die sie nicht braucht, auch was Hü ist, weiß sie dank HÜ-Heft eigentlich immer.

Die von dir angegebenen Sachen selbständig auf die Reihe zu bekommen finde ich von einem Erstklassler zu viel verlangt.

 

Danke für die schönen Erinnerungen
Ich hatte es schon fast vergessen, aber jetzt kam alles zurück. Die halbwegs strukturierte Große und der völlige kleine Chaot.
Besorg zu allererst mal einen Block oder eine Art Aufgabenheft und da soll dein Kind ALLES notieren was es zu erledigen hat.
-Turnsackerl nach Hause nehmen
-Hausaufgaben aufschreiben
-Zettel ...... unterschreiben lassen
Völlig eagl wer was wann sagt es wird notiert und wenn von zu Hause oder von der Schule weggegangen wird - kurzer Blick - und es SOLLTE besser werden
VIEL ERFOLG
PS Wenn es mit Schreiben nicht geht, man kann auch zeichnen

 

....

Jedes Kind ist verschieden, es gibt Kinder die in ihrer ganzen Schullaufbahn immer wieder die Sachen/Bücher/HÜ/Turnsackerl vergessen also egal ob 6Jahre oder 16Jahre

 

Meine Große ist inzwischen in der 2. Klasse Gym und es dauert leider noch immer.

Whatssapp hat meine Große schon oft gerettet, einfach die Frage in ihre Klassen-Gruppe gepostet und schwupps, schon hat sie die abfotografierten Seiten auf dem Handy. Für den lLrneffekt leider nicht ganz so förderlich, aber der hat bei ihr eh noch nie funktioniert.

 

Bekommt sie dann wirklich als Einzige andere HÜ's?

Wäre halt gut wenn sie es schafft diese Zettel selber zu markieren, z.B. mit einem Häkchen oder sonst einem x-beliebigen Zeichen in einer bestimmten Ecke.
Dann weißt du zuhause was sie sicher nicht mehr in die Schule mitschleppen muss.

 

zum turngwand fällt mir ein: sohn (damals 14) hat letztes schuljahr sein turnsackerl 4 ( in worten: vier) wochen lang immer wieder in der schule vergessen. als er es dann endlich in woche 5 mitgebracht habe, habe ich es geöffnet und kurz überlegt, den inhalt gar nicht erst zu waschen, sondern gleich zu entsorgen. (der "duft" war unbeschreiblich)
(hab mich dann doch fürs waschen entschieden und gut war es - fast wie neu).

 

Echt jetzt? Dein Sohnemann hat das wirklich schon!!!!!! nach vier Wochen heimgebracht?
Kompliment an den Sohn!!!
Bei uns gibt's Schüler/innen die ihre Klamotten im September in die Garderobe hängen und das verschwitzte Zeugs bis Schulschluss immer wieder verwenden .

 

Seh ich auch so.

@Turnsachen zum Entsorgen: wääääääääääh.
Glaub ich aber sofort. Nur liegts an den Eltern und nicht an den Kindern.
Turnsachen werden erst mal besorgt bei Schulbeginn und dann leicht vergessen, ist halt "so weit weg" von den Eltern..
Ich kannte viele Kids zw 10-14, mit denen haben wir Wetten abgeschlossen, wer am heißen Sommertag dann gut riecht und frisch gewaschene Haare hat... Kids/Jugendliche haben andere Prioritäten. Das kann manchmal (grad Sommer/Sport) schon unappetitlich werden

 

ad Turnsachen: ich hab im Kg mal Tochter in der Garderobe ermahnt , weil ihre Sachen so reingstopft waren. Bin da auch sehr auf "saubere Kleidung - gute Kleidung" unterwegs. Die Helferin hat dann mit mir "gschimpft" D), weil ja alle Kinder die Sachen reinstopfen, da sind die Päd. schon froh, wenns im richtigen Sackerl landet .

Seitdem hol ich die Sachen 1x im Monat heim zum Waschen, ob KG od Schule, bzw lass bringen...

wie gesagt: Kids haben andere Prioritäten und das zieht sich rauf bis 14,15..

 

... und kaum is alles zur elterlichen Zufriedenheit, ziehen die Lauser auch schon aus!

 

Also bei meinem Sohn sammelt die Lehrerin die HÜ Mappe ab und gibt den Kindern jeden Tag jene Bücher/Unterlagen mit die sie für zu Hause brauchen. Sie hilft ihnen da schon. Aber Turnsackerl ist ein gutes Stichwort, dass sollt er mir auch wieder mal mit heimbringen.

 

Meiner Meinung nach kommt es vor allem auf klare Vorgaben der Lehrerin und auf die individuelle "Selbstorganisiertheit" des Kindes an.

Wenn die Lehrerin dahinter ist und ein klares, einfaches System hat, das sie auch nachkontrolliert, sollte es auch ein zerstreutes Kind meistens schaffen. zB mit einer Lehrerin, die den Kindern langsam und deutlich sagt "jetzt malen wir im Buch, wo wir gerade gelesen haben, einen roten Punkt drauf und schreiben HÜ dazu. Auf der Seite 7. Wo Sisi im Haus steht und der kleine Hund dabeisitzt." Und nachkontrollieren und Hilfe leisten und wieder und wieder auf die gleiche Weise machen.

Wenn die Vorgaben der Lehrerin weniger klar sind, kommt es auf die Problemlösungskompetenz des Kindes an.

Und auch bei den klarsten Vorgaben wird es ein VS-Kind nicht immer schaffen.
PS: Ich hab auf der Uni noch manchmal mein Zeug vergessen.