1. change00

    change00 Gast

    Möglich, dass ich zu mechanisch denke, sag ich ja. :)

    ich schätze den Wert von Musik, Kunst und Sport als sehr hoch ein. ich bezweifle aber, dass alle Kinder, wenn die Dinge nur freiwillig sind, sie auch in Anspruch nehmen. Es sei denn, es wäre nur semifreiwillig, also die Kinder müssen irgendetwas von den angebotenen Dingen machen, können sich aber ausschen was.

    Wie gesagt, ich befüworte die Ganztagesschule, aber mit diesen Gebäuden ist sie nicht möglich. Zumindest nicht flächendeckend. Die Dirketoren aus dem NMS im 5. Bezirk hat ach so wunderbar dargestellt, an welchen kleinen Dingen es hapert: Hammerschmid hat ihr gesagt, es gibt jetzt Geld für Nachmittagsschulen, sie brauchen nur ein Konzept einreichen. Und die meinte, jo, haben wir eh schon gemacht, aber es ist an Banalem gescheitert: die Schule ist so alt, dass das Stromnetz so schlecht ist, dass nur entweder ein Teekocher oder eine Herdplatte aufgedreht werden kann. Essen in der Schule daher nicht möglich. Abgesehen davon, adss es schon räumlich eine Zumutung wäre.
     
  2. change00

    change00 Gast

    Da hast du vollkommen recht.. Nur vertraue ich unseren Politikern nicht, dass sie nicht ein ideologiegetriebendes Schildaustauschprogramm starten, was alles noch schlimmer macht, sondern mal etwas, was wirklich sinnvoll sein könnte und auch mit den gegebenen Rahmenbedingungen funktioniert.
     
  3. Elvira

    VIP

    Soweit ich das verstanden habe, wurden nicht nur die Schilder ausgetauscht, sondern auch die Leistungsgruppen abgeschafft. Also wurde eigentlich eine Verschlechterung bewirkt. Die AHS ist in den Städten eh eine Gesamtschule - allerdings mit dem Vorteil, dass die wirklich problematischen Schüler zumindest draußen bleiben müssen. Also doch wieder eine eher homogene Gruppe.

    Ich selbst war in einer Hauptschule (am Land) mit gut ausgeprägten Leistungsgruppen (da im Wesentlichen alle Schüler der VS in die HS gingen und kaum jemand in die AHS). Ich kann mir (aus meiner bescheidenen Erfahrung) eigentlich nicht vorstellen, wie ein Top-Schüler der ersten Leistungsgruppe von einem Schüler der Dritten Leistungsgruppe profitieren hätte können. Umgekehrt vielleicht noch eher, wobei der Abstand im Laufe der Zeit einfach doch sehr groß wurde. Und wenn man mal gar nichts mehr versteht, weil der Stoff einfach zu weit weg vom eigenen Können ist, könnte ich mir vorstellen, dass ein sehr lernschwacher Schüler einfach mal abschaltet. Ich möchte ehrlich gesagt auch nicht im Sportunterricht einer Ski-Neuen-Mittelschule mitfahren müssen als Anfänger mit Basic Kenntnissen.

    Wenn schon Gesamtschule für alle Kinder, dann wäre ich sehr stark für Leistungsgruppen. Kann man von mir aus auch auf alle Fächer ausdehnen - nicht nur wie bisher die Hauptfächer. Könnte mir das auch im Sport oder in Musik gut vorstellen.
     
  4. change00

    change00 Gast

    Bei den Naturwissenschaften hast du Recht, da geht das sicher besser. Bei den Sprachen kann ich mir das weniger vorstellen. Allerdings wird man in allen Fächern immer einen gewissen Aufbau brauchen.

    ich denke, dass so ein System funktieren kann, wenn 70-80% bildungsinteressierte Kinder (bzw mit solchen Eltern) in einer Schule sind, egal aus welchen Schichten und Nationen sie stammen. Wenn die ratio umkgekehrt ist, kann ich es mir nach wie vor kaum vorstellen.
     
  5. change00

    change00 Gast

    Naja, ohne Leistungsgruppen geht eh nix, nur manche unser PolitikerInnen wollen das nicht kapieren.

    Wenn ich an meine eigenen Schulzeit denke, wären Leistungsgruppen in Sport tatsächlich nicht schlecht. Ab der Oberstufe war der Großteil faul udn wollte nix mehr machen und dann gab es einige Sportkanonen, die gerne viel gemacht hätten. Für die wäre es sicher besser gewesen, man hätte ihnen ein anderes Porgramm geboten. :D
     
  6. Nein, im Gegenteil, wenn die Schulen mehr individuelle Möglichkeiten bieten und wenn auch Fächer wichtig genommen werden, die derzeit unter "Nebenfach" fallen, eben Musik, Schauspiel, Sport, etc., dann würde die Schule viel mehr zum Lebensraum und die Stimmung würde besser. Zudem: wenn IN der Schule gelernt wird, dann wird das Elternhaus weniger wichtig. Das Elternhaus ist ja deshalb in Österreich so entscheidend, weil ganz viel ausgelagert wird. In der HalbtagsVS sind es die Hausaufgaben, und in der AHS dann Hausaufgaben plus Projekte und Referate, die voll auf die Eltern ausgelagert werden. Wenn das durch Kurssysteme und Förderung in der Schule passiert, dann haben auch Kinder von Eltern eine Chance, die nicht die Nerven haben stundenlang nach griechischen Göttern zu googeln.
     
  7. change00

    change00 Gast

    Dafür brauche ich aber keine Gesamtschule, die Ganztagsschule tut es auch. ;)

    Ich weiß nicht, ich glaube, dass das eine sozialromantische Vorstellung ist, die der Realität nicht standhalten wird.
     
  8. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    darum wären mir wie schon oben geschrieben große schulen die kinder durchgehend besuchen lieber als so wie es jetzt ist viele kleine schulen...
     
  9. inkale

    inkale Gast

    Change00, es ist aufwändig dich zu zitieren, wenn du direkt in die Beiträge hineinschreibst. :)
    Du siehst es schon realistisch.

    An der NMS von Kleinkind gab es ab der 3./7. Schulstufe die Wahlpflichtfächer. Waren bei uns Nawi, 2. Fremdsprache, Sport oder Ernährung und Hauswirtschaft. Einige wenige Buben haben sich für Nawi entschieden, die meisten für Sport, fast alle Mädchen für Ernährung und Hauswirtschaft und von vier Klassen der 7. Schulstufe haben sich insgesamt sechs Schülerinnen für die 2. Fremdsprache angemeldet.
    Wurde mitunter auch abgelehnt, weil es sich um ein Schularbeitsfach handelt.
    Die Jahre vor der NMS (da war die Schule noch eine HS), kam die 2. Fremdsprache nie zustande, weil sich nicht die erforderliche Mindestanzahl an Schülern gefunden hatte. Bei Kleinkind war das Schulmodell NMS in NÖ neu und es ein politischer Auftrag, dass das ein Erfolgsmodell wird und man das was man verspricht - nämlich die Möglichkeit auch in die Oberstufe einer AHS mit Sprachzweig übertreten zu können, möglich zu machen. Das war der Grund, warum damals mit nur sechs Schülerinnen aus vier Klassen dieses Wahlfach trotzdem ermöglicht wurde.

    Vier Jahr später in der HTL von selbigem Kind, hat der Abteilungsvorstand mühevoll geschafft vom Stadtschulrat die Mittel zu bekommen um ebenfalls eine 2. Fremdsprache anbieten zu können. Dieser nette Versuch ist dann am Widerstand der Eltern gescheitert, die in überwiegender Zahl der Meinung waren, dass man damit ihre Kinder überfordert.
     
  10. inkale

    inkale Gast

    Die Leistungsgruppen haben sich in den NMSen ja nicht aufgelöst ;).
    Und das was die Direktorin, die du im Eingangspost zitiert hast schildert, kann man auch nicht verallgemeinern. Meine Schwägerin arbeitet ebenfalls im 5. Bezirk in einer NMS, und das sind dort schon sehr spezielle Bedingungen. Dass man dort besondere Herausforderungen hat, weil die Inhomogenität dort extremst ausgeprägt ist, ist leider so. Aber in dieser Ausprägung nur für einige Schulen in Wien symptomatisch.
     
  11. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    also grundsätzlich sieht das konzept nms keine leistungsgruppen vor...

    Zitiert von hier:
    https://www.bmb.gv.at/schulen/bw/nms/index.html

    Organisation

    Grundsätzlich werden in der Neuen Mittelschule alle SchülerInnen in allen Unterrichtsgegenständen gemeinsam in der Klasse unterrichtet. Das heißt, es gibt keine Leistungsgruppen in den Fächern Deutsch, Lebende Fremdsprache und Mathematik mehr.



    was du meinst ist eine kms
     
  12. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Da muss ich dir leider zustimmen und selbst bei bildungsinteressierten Kindern bzw. deren Eltern ist nicht gewährleistet, dass Zusatzangebote auch angenommen werden.
    In der VS Zusatzangebote Sprache Spanisch und Französisch kamen zwar immer zustande, in einem Jahr sehr knapp, voll war die Klassen nie.
    In der NMS Zusatzangebot Spanisch (Französisch kann ich es nicht sagen) leider immer nur eine Klasse und da es jedes Jahr Neuzugänge gab, musste natürlich mit dem Stoff dann wieder bei Null begonnen werden und das hat meine Kinder sehr gelangweilt und sie wollten den Unterricht dann nicht mehr besuchen.

    In der Oberstufe gab es das Angebot einer bilingualen Klasse (Englisch), leider nicht zustande gekommen, weil zu wenige Anmeldungen.
    Das haben wir sehr schade gefunden, denn gerade der bilinguale Unterricht bringt beim Spracherwerb doch einiges.

    Ich merke es auch immer wieder, dass Menschen z.B. dem bilingualen Unterricht kritisch gegenüberstehen. Sie befürchten eine Überforderung der Kinder und können sich nicht vorstellen, dass die Kinder damit sehr gut umgehen können.
     
  13. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    wie du schreibst kommt das aber im gym genauso vor... da fehlt es an der grundsätzlichen aufklärung der eltern...
     
  14. inkale

    inkale Gast

     
  15. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Natürlich und DAS sehe ich als den Knackpunkt. Da kann man noch so viel reformieren und umändern, wenn die Angebote dann nicht dementsprechend genützt werden.
     
  16. change00

    change00 Gast

    ja, aber wir realistisch ist das? Wenn zumindest in jedem Bezirk in Wien zB eine Schule sein soll - wo baut man einen solchen Riesencampus hin? es wäre für mich nicht aktzeptabel, wenn mein Kind 1 Stunde in der Früh in die Schule fahren muß, weil es nur an den Stadträndern entsprechend große Schulen gibt.
     
  17. inkale

    inkale Gast

    In Wien haben Klassen mit solchen Schwerpunkten lange Wartelisten. Sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich.
     
  18. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Davon bin ich auch ausgegangen, da die bilinguale NMS hier auch starken Zulauf hat. In der Oberstufe hat es dann aber leider doch anders ausgesehen.
     
  19. change00

    change00 Gast

    ja, aber das wird immer schlimmer je weniger bildungsinteressiert die Kinder oder die Eltern sind.

    ich bin in einem bürgerlichen Bezirk in ein Gym gegangen, Wir hatten mehrere Sprachen im Angebot: Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Latein. Es sind in der 5. immer alle Sprachgruppen zustande gekommen. Sogar Latein ab der 5. Wir hatten Kinder aus allen Schichten, aber das gemeinsame war, dass de facto alle bildungsinteressiert waren. Wir hatten auch einige wirklich schlechte in der Klasse, die haben wir durchgetragen, indem wir ihnen eingesagt haben oder sie von uns abschreiben ließen. Aber wir hatten fast immer alle Sprachen, alle Zweige, den Großteil aller Wahlpflichtfächer voll. In einem anderen Bezirk wäre das mit Sicherheit nicht so gewesen. Und wenn man jetzt eine Schule mit 70-80% Anteil an bildungsuninteressierten hat, dann kann man sich ausrechnen, wie viel von den Möglichkeiten dann zustande kommen werden, auch mit dem besten Kurssystem...

    Deshalb glaube ich auch, dass die Seggregation weiterhin bestehen wird. Es wird gute Schulen geben, in die alle reindrängen und die das auch zu steuern wissen, indem sie halt recht anspruchsvolle Zweige anbieten und dann wird es die Restschulen wie jetzt geben.
     
  20. inkale

    inkale Gast

    In Wien schließt an die bilinguale Unterstufe (früher AHS, jetzt ebenfalls teilweise NMSen) automatisch die bilinguale Oberstufe an. Die Nachfrage ist enorm und diese Klassen werden immer voll. Es gibt auch etliche "Quereinsteiger", also solche die in die bilinguale Oberstufe einsteigen.

    Schade, wenn es bei euch nicht geklappt hat.
     

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