1. Solanum

    VIP


    ich kenne die anfordernisse in den heuitigen ahsen und tue mir sehr schwer hier eine nivellierung nach unten zu erkennen. in fächern, in denen ich zu meiner zeit nie eine form des leistungsnachweises aus körperliche anwesenheit erbringen musste, machen die kids heute referate, tests, stundenwiederholungen und werden regelmäßig von 1 bis 5 benotet (bei mir hat dort die notenskala bei 2 geendet).
     
  2. Da endet die Diskussion für mich. Ich diskutiere nicht GLAUBE mit dir. Es GAB früher mehr Hilfsarbeiterjobs. Das ist schlicht so. Es gab auch mehr Betriebe, die Lehrlinge ausgebildet haben und es gab lebenslange Anstellungen. All das ist heute nicht mehr so. Aber wenn es dir um Glaube geht, dann gibt's nix zu reden.
     
  3. theater

    VIP

    :eek: In welchen Fächern hattest du nur die Möglichkeit, Einser oder Zweier zu bekommen? Ich kenne auch aus meiner schon sehr lange zurückliegenden Schulzeit Sportlehrer, die auf "Turnprüfungen" (Felgeaufschwung, Barrenturnen, Wurf- und Zielgenauigkeit bei Ballspielen,...) "Nicht Genügend" ausgeteilt haben mit der Begründung: "Nur Bemühen alleine nützt ja in Mathe auch nichts!" Ebenso gab es Religionslehrer, die Referate, Ausarbeitung von Texten, etc. gefordert haben.
     
  4. Elaine

    VIP


    Ja, das kenn ich auch noch von meiner AHS Zeit. Ich hatte regelmäßig in Turnen ein Genügend im Zeugnis :rolleyes:
     
  5. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Es gibt AHS Lehrer die das schon so sehen und der Ansicht sind, die Schüler werden heute nicht mehr so gefordert wie vor 20 oder 30 Jahren.


    Die vielen Hilfsarbeitsjobs gab es und dafür hab man dann auch sehr viele Gastarbeiter ins Land geholt die diese Jobs verrichtet haben, weil hier nicht genügend Arbeitskraft vorhanden war.
    Es ist also bei mir weniger Glauben als Wissen ("glaube ich eher nicht" bezog sich auch auf die Untertanen), aber es kann sein, dass mein Wissen veraltet ist oder ich mir falsches Wissen angeeignet haben und du dementsprechende Quellen mit Angaben haben, die meine Aussagen korrigieren.
     
  6. lucy777

    lucy777 Gast

    ich denke, dass schulischer erfolg auf zwei säulen ruht: das eine sind die kognitiven fähigkeiten des kindes - da bin ich bei dir, dass gutes spielzeug, möglichkeiten zur bewegung und ein grundsätzlich bildungsoffenes elternhaus eine tolle basis und gute förderung darstellen.

    die zweite säule ist aber für mich das üben. egal ob lesen, rechnen, schreiben - oder tanzschritte üben, tore schießen oder abwehren oder nähen und stricken und was auch immer für fertigkeiten man will - alles muss trainiert werden.
    d.h. schlicht - immer wieder gemacht.
    das kleine einmal-eins, das flüssig lesen, das strukturierte umsetzen von gedanken in geschriebenes - das alles braucht übung.

    haus-übungen sind dazu da, zu festigen und dem kind (und natürlich den eltern) zu zeigen, wo die stärken und schwächen sind.
    letzlich eine vorbereitung auf schularbeiten, wenn man drauf achtet, bestimmte aufgaben in einer vorgegebenen zeit zu lösen usw.
     
  7. theater

    VIP

    DAS hat mir die Mathe-Lehrerin meines Kindes auch gesagt: Sie gibt eh nur mehr die einfacheren Beispiele, sonst hätte sie ständig Nachschularbeiten und zusätzliche Prüfungen. Das bezieht sich jetzt auf ein und dieselbe Lehrerin über dreißig Jahre gesehen, da gehe ich nicht davon aus, dass sie plötzlich nicht mehr erklären kann.
    Auch in Deutsch lesen viele Lehrer keine Klassiker wie "Kleider machen Leute" oder "Lumpazivagabundus" mehr, weil die heutigen Schüler, die mit SMS-Kurzformeln und "Ich gehe Kino" aufwachsen, diese Texte nicht verstehen. :(
     
  8. Esira

    PLUS + VIP

    @ Seifenblase: das ist jetzt ot und ich entschuldige mich schon mal dafür aber es gibt etwas das ich mich bei deinen Beiträgen oft frage. Stell dir vor du hättest einen Zauberstab und dürftest dir das Schulsystem so zaubern wie du es gerne hättest. Was würdest du ändern bzw wie würdest du die Lehrer ändern?
     
  9. Odin

    Odin Gast



    Aber warum ist das so? Vielleicht weil wir Eltern zu faul geworden sind, oder uns nicht mehr die Zeit nehmen?

    Lernen ist doof - und lesen ist nicht so praktikabel wie am youtube-Channel sich was reinzuziehen...
     
  10. theater

    VIP

    Vielleicht, zum Glück sprechen meine Kinder definitiv deutsch und nicht so sonderbare Dinge wie: "Ich gehe Schule", und sie verstehen auch ältere Texte, wenngleich natürlich einzelne Wörter unbekannt sein können, weil sie nicht mehr in unserem Sprachgebrauch sind. Aber sie haben bereits im KiGa-Alter, wenn ich vom "Kleinen Wassermann" vorgelesen habe, gelernt, was ein Weiher ist. Also deine Vermutung, dass sich Eltern zu wenig Zeit nehmen, ist anscheinend durchaus berechtigt. Schade drum. :( (Und trotz Vorbildern und Vorlesens von Klein an lesen sie selber nicht gerne.)
     
    theater, 23. Dezember 2016
    , Zuletzt bearbeitet: 23. Dezember 2016
    #90

  11. Ich glaube nicht, dass hier genug Platz für die Beantwortung der Frage ist ;) Die LehrerInnen würde ich nicht ändern, aber die Ausbildung, die Bezahlung und die Organisation der Arbeit, die würde ich ändern. Dann wird sich zeigen, wer weiterhin LehrerIn bleiben will, und wer nicht.

    Vor allem braucht das System mehr Flexibilität und mehr Freiräume. Andere architektonische Räume auch. Und das müsste sich an die Bedürfnisse der Kinder und Eltern anpassen, nicht umgekehrt. Wenn jemand eine Ganztagsschule braucht, dann soll es die geben, wenn jemand das Kind jedoch täglich um 12.00 abholen will, dann soll das auch möglich sein. Ich finde es ist zu viel Zwang und zu wenig Dialog in den Schulen. Es wird nicht miteinander gesprochen, sondern es geht immer nur um das Gejammer was alles nicht geht. Und viel geht wirklich nicht, weil das System so starr ist, viel würde aber gehen, geht aber nicht, weil die Hirne und die Vorstellungskraft dafür fehlt.

    Wir leben in einer globalen Welt, die sich ständig ändert und schicken unsere Kinder in Schulen, die eingefroren sind und mit denselben Vorurteilen belastet sind wie vor 100 Jahren. Das ist keine gute Kombination. Und die Eltern kommen aus diesem starren System und glauben, dass Schule nur eine richtige Antwort hat. Das haben sie selbst so gelernt, die LehrerIn hat die richtige Antwort, die Schule hat die richtige Antwort. Und wer selbst den Lumpazivagabundus gelesen hat, möchte das für seine Kinder auch. Das ist starr. Zu starr für unsere Zeit und unsere Kinder.
     
  12. theater

    VIP

    Ich finde nicht die Tatsache selbst traurig, dass "Lumpazivagabundus" nicht mehr gelesen wird - es gibt bestimmt genug andere, passende Literatur - sondern die Begründung, dass solche Texte heute nicht mehr verstanden werden. Wie will man dann andere Kulturen verstehen, Gebräuche, die auf andere Traditionen zurückgehen etc., wenn man nicht einmal mehr die eigenen sprachlichen Wurzeln kennt?
     
  13. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    hat auch noch den unklugen nebenschauplatz, dass man es sich so mit jeglichem lehrpersonal zu recht verspielt. und im endeffekt nützt das den kindern NIX, im gegenteil, sie bekommen eine negative einstellung zur schule, zu autoritäten, zu bildung generell.

    eltern, die wegen so einem lercherlschas gleich mit "rechtlich konform" kommen, hat doch jeder schon gefressen im realen schulalltag.


    aber klags ein, geh zu peter resetarits. ich wär gespannt, wie dieser fall ausgeht!
     
  14. Solanum

    VIP


    hat das nicht auch sehr viel mit den standardisierten anforderungen zu tun? heute müssen die kinder textsorten können (und aus) und in mathematik gibt es eine differnzierung in basiskenntnisse (unbedingt notwendig) und höheren kenntnissen (für eine gute not notwendig).

    tut leid. ich habe den eindruck, dass die kids heute viel mehr leisten als ich anno dazumal.

    (bitte in gwk, biologie, geschichte und musik habe ich nie irgendeine leistung erbringen müssen. nichts! in chemie schon, aber nicht viel, in physik hat beteiligung am unterricht gereicht)
     
  15. DaisyD

    VIP

    Das ist aber lehrerabhängig und war es immer schon. Bei mir wurde z.b in Geschichte tlw viel verlangt, in Tochter Klasse kaum was
     
  16. Esira

    PLUS + VIP

    Also an meiner HS damals ( Mitte bis späte 80er) hatten wir in all deinen genannten Fächern jeweils 2 Tests pro Semester +jede Stunde mündliche Wiederholung + 3 Schularbeiten in D, M und E. Also von nix bis wenig leisten kann ich hier nicht sprechen. In der Oberstufe wurds dann natürlich nochmal mehr.
     
  17. Esira

    PLUS + VIP

    Also die eierlegende Wollmilchsau. Verstehe. Ich stimme dir zu, dass im Schulsystem einiges geändert gehört. Aber was ich in deinem Beitrag noch nicht ganz verstehe wo du die Verantwortung der Eltern siehst was Bildung betrifft.
     
  18. theater

    VIP

    Also bei mir wurde in all diesen Fächern Leistung erwartet, es gab Stundenwiederholungen, Tests, Prüfungen. In Musik wurden jede Stunde zwei Schüler um einen Dreiklang gefragt oder um Halbtonschritte in einer bestimmten Tonart - und nein - das war KEINE Musikschwerpunktklasse. Zu diversen Komponisten mussten wir Jahreszahlen und Listen derer Werke lernen. Physik positiv nur durch Beteiligung am Unterricht wäre sicher auch nett gewesen. Deine Beschreibung trifft ganz und gar nicht das, was ich als "Schule aus den 70ern und 80ern" kenne.
    Einzig in Mathe konnte man aus meiner Sicht damals mit viel weniger Theoriewissen als heute positiv maturieren.
    Unterschiede hat es wohl damals gegeben, genauso wie heute - klar ersichtlich bei einem Lehrerwechsel.
     
  19. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Ich glaube gar nicht, dass es sich um Faulheit handelt. Es ist mehr, dass suchen und finden der Work-Life-Balance. Menschen haben heute soviel Freizeit wie noch nie, die will genossen und ausgekostet werden. Das war, so denke ich, eine langsame Entwicklung und in Verbindung mit der Veränderung wie Kinder wahrgenommen werden.

    Als Beispiel: hier in der Gegend gehen 3 Kinderärzte in den nächsten Jahren in Pension und das Finden von Nachfolgern ist eine sehr große Herausforderung. Die Arbeit und den Einsatz einer Kinderarztpraxis mit Kassenvertrag, will sich keiner antun. Das Wort Work-Life-Balance ist für den Arzt meiner Kinder schon ein rotes Tuch.

    Das Problem, das ich dabei sehe:
    Erfolg ist fast untrennbar mit Leistung verbunden, natürlich gibt es Ausnahmen. Will ich Erfolg haben, dann muss ich dafür Einsatz leisten und mit Erfolg meine ich nicht, dass man viel Geld verdient sondern ein Ziel erreicht, welches man gewählt hat oder sich vorstellt.


    Vielleicht erweckt das nur den Eindruck?
    Es sind Stoffgebiete hinzugekommen die es in meiner Schulzeit noch nicht gegeben hat und ich bin noch am Samstag für 4 oder 5 Stunden in die Schule gegangen und wir hatten am Samstag auch HÜ bekommen. Schulautonome Tage gab es nicht, es gab nicht diese Fülle an Unternehmungen mit der Klasse bzw. Schule. Wir hatten 2 Wandertage pro Semester und das wars.
    D.h. es muss gleich viel Stoff bzw. etwas mehr Stoff in viel kürzerer Zeit vermittelt werden.


    Damit es keine Mißverständnisse gibt:
    ich will die Vergangenheit nicht schön reden und ich finde es hat sich erfreulicherweise in den Unterrichtsmethoden zu damals sehr viel zum Positiven verändert. Aber so wie es heute läuft ist es eben auch nicht das Gelbe vom Ei.
     
  20. theater

    VIP

    Und damit wir nicht zu stark vom ursprünglichen Thema abschweifen: Wahrscheinlich haben wir genau deshalb auch vor den Wandertagen ganz selbstverständlich Hausübungen aufbekommen. :D
     

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