1. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Das meint ich damit eigentlich nicht. Beim Verteilen von Musterschularbeiten besteht die Möglichkeit, dass (manche) Eltern! strebsam werden und ihr Kind daheim peinlich genau darauf vorbereiten.

    Deswegen läuft die Sache jetzt auch unrund, weil alle aus dem Konzept gebracht wurden, weil die Sachlage nun anders ist - einmal abgesehen von der nicht ausreichenden Vorbereitung Texte zu verfassen.

    Es würde reichen, wenn eine Lehrkraft bei einem Elternabend kurz ausführt wie Schularbeiten aufgebaut sind und den Eltern keine Musterzettel in die Hand drückt.
     
  2. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
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    Das ist so ein Punkt, der mir hierforums auch immer wieder (negativ) auffällt. Da wird Stoff gelernt, bekanntgegeben, was an der nächsten SA dran kommt und wehe es gibt eine minimale Abweichung, dann rennen die Eltern direkt zur Direktion.

    Und irgendwie denk ich mir dann jedesmal, warum die Eltern kein Vertrauen in ihre Kinder haben auch mal Aufgaben zu bewältigen, die exakt so noch nicht vom Lehrer vorgekaut wurden. So ein bißchen Selbständigkeit darf man auch von VS-Kindern erwarten, erst recht in der 4. Klasse.
     
  3. simplify

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    Natürlich ist mir dies bewusst, deshalb habe ich schon in der dritten Klasse beim Lehrer in der Sprechstunde deponiert, dass angesichts der Anforderungen der 4. Klasse er doch bitte damit anfangen sollte, die Kinder Aufsätze schreiben zu lassen. Dies ist nicht passiert.
    Beim 1. Elternabend der 4. Klasse wurde dann erklärt, was zur Schularbeit kommen würde -da war mir dann klar, warum er offenbar es nicht für notwendig befunden hat, frühzeitig anzufangen. Nach dem Elternabend wurde hier auch nichts ernsthaft forciert, es wurden wie gesagt drei Bildgeschichten erarbeitet und habe ich es nicht als meine Aufgabe gesehen, eigenständig mein Kind hier zu unterrichten, mir aber vorgenommen, beim nächsten Elternsprechtag aben wegen der Anforderungen in der nächsten Schule hier nochmals nachzuhaken.

    Selbstverständlich sollte die SCHULE (nicht die Eltern) den Kindern in der Volkschule beibringen, Aufsätze zu schreiben. Natürlich kann meine Tochter selbständig Sätze schreiben. Bevor aber unter Zeit- und Notendruck ein gewisses Aufsatzformat vom Kind geliefert werden soll, wird es notwendig sein, dieses Format auch vom gewünschten Umfang her zu üben.
     
  4. simplify

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    Hier nochmals die "einfachsten Aufgaben",

    Lesen - 10 Sätze eines Dialoges in die richtige Reihenfolge bringen (numerieren), Lesen - kurzen Absatz lesen und dann aus Liste von vorgegebenen Wörten diejenigen streichen, die nicht im Text vorkommen; Grammatik: Verben in der richtigen Form (Präsens) in Lückentext einfügen, Schreiben - Kochrezept lesen und eine Zutatenliste schreiben.
     
  5. simplify

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    Auf die ursprünglich geplante Aufgabenstellung musste wahrlich niemand sein Kind vorbereiten, die war wirklich einfach und das ganze Theater "Probe zur Probeschularbeit" und "Probeschularbeit" dafür auch lächerlich.
    Nun kommt aber eine Aufgabenstellung zur Schularbeit, die überhaupt nicht in der Schule bisher bearbeitet wurde, plus am Montag ein Übungszettel für Zuhause - das lässt keine andere Interpretation zu, als dass hier den Eltern die Aufgabe überbürdet werden soll, (noch schnell) die notwendigen Übungen selbst mit den Kindern zu machen.

    Ich hatte schon ein Kind in der 4. Klasse Volkschule, dort wurde nach klassischem Schema bei den 4 Schularbeiten die Kategorien: Bildgeschichte, Personenbeschreibung, Nacherzählung, Reizwortgeschichte absolviert und diese Textgattungen in der Schule zuvor intensiv geübt.
     
    simplify, 22. November 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 22. November 2017
    #25
  6. Sonderzeichen

    Sonderzeichen Felder zurücksetzen!

    O.k., dann geht es also doch in die von mir oben angesprochene Richtung der Verlagerung des Unterrichts ins Elternhaus?
     
  7. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Vielleicht weiß jemand wie es schulrechtlich ausschaut, wenn Stoff zu einer SA kommt der nicht im Unterricht abgehandelt wurde?
     
  8. Antares2010

    Antares2010 ... sucht das Licht am Ende des Tunnels
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    Der Stoff muss bekanntgegeben und durchgemacht worden sein. Ob in der Schule oder zu Hause ist aber nicht 100% eindeutig im Gesetzestext, der bezieht sich nur auf die letzten beiden Unterrichtsstunden, obwohl ich schon in der Schule interpretieren würde:

    https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10009375

    Schularbeiten
    §*7. (1) Schularbeiten sind im Lehrplan vorgesehene schriftliche Arbeiten zum Zwecke der Leistungsfeststellung in der Dauer von einer Unterrichtsstunde, sofern im Lehrplan nicht anderes bestimmt ist.
    ...
    (5) Die bei einer Schularbeit zu prüfenden Lehrstoffgebiete sind den Schülern mindestens eine Woche vor der Schularbeit, in lehrgangsmäßigen Berufsschulen mindestens zwei Unterrichtstage vor der Schularbeit, bekanntzugeben. Für Schularbeiten in der Unterrichtssprache und den Lebenden Fremdsprachen gilt dies nur, wenn besondere Arbeitsformen oder besondere Stoffkenntnisse dies erforderlich machen. Andere behandelte Lehrstoffgebiete dürfen nur dann Gegenstand einer Schularbeit sein, wenn sie für die Beherrschung der Bildungs- und Lehraufgaben der in der betreffenden Schularbeit behandelten Lehrstoffgebiete Voraussetzung sind. Der in den letzten beiden Unterrichtsstunden des betreffenden Unterrichtsgegenstandes vor einer Schularbeit, in Berufsschulen am letzten Unterrichtstag vor einer Schularbeit, behandelte neue Lehrstoff darf nicht Gegenstand der Schularbeit sein.
     
  9. inkale

    inkale Gast

    Danke. :)

    Das überhaupt nicht frei geschrieben wird (wurde?) mutet wirklich sehr seltsam an.
    Wäre die angekündigte Schularbeit entsprechend deiner gelisteten Aufgabenstellungen gewesen?
    Irgendwie liest sich das bei euch so, als ob grundlegende Anforderungen für die 4. Klasse überhaupt nicht erfüllt werden. Die von dir erwähnte Personenbeschreibung, Nacherzählung, Bildgeschichte,... sind Klassiker, die überall abgefragt werden. Spätestens ab der 3. VS sollte freies Schreiben gefestigt werden.

    Möglich wäre, dass der Schulleitung aufgefallen ist, dass der angekündigte (vorherige) SA Umfang nicht ausreichend ist und die Notbremse gezogen hat, indem zumindestens ein wenig freies Textschreiben verlangt wird, damit man ihr nicht vorwerfen kann, absichtlich leichte SA zu geben, damit möglichst viele Kinder die Gymreife erlangen. Das Vervollständigen einer Geschichte in 10 Sätzen kommt zumindestens in Ansätzen der Bildgeschichte nach und falls wirklich jemand überprüft ob Standards erfüllt wurden, kann man jetzt zumindestens vorweisen, dass freies Schreiben Teil der Leistungsbewertung war.
     
  10. lucy777

    lucy777 Gast

    das ist für mich aber keine professionelle vorgangsweise.
    wenn der direktion auffällt, dass es versäumnisse im vorherigen unterricht gegeben hat, kann man doch nicht einfach bei der schularbeit "noch schnell" die anforderung hinaufschrauben und den eltern das nachlernen umhängen.
     
  11. theater

    VIP

    Mein Bekannte, selber VS-Lehrerin, hat mir kürzlich erzählt, dass auch in den VS immer öfter "klassenübergreifende" Schularbeiten stattfinden, damit zumindest innerhalb der Schule so etwas wie "zentrale Überprüfung" vorherrscht nach dem Vorbild der Zentralmatura. Vielleicht übernimmt deshalb die Direktorin die Aufgabenstellung und Korrektur der Arbeiten?
    Trotzdem ist es aber ärgerlich, wenn Direktion und Lehrer hier nicht an einem Strang ziehen und unterschiedliche Anforderungen in Aussicht stellen. Gibt es eine Parallelklasse und ist diese auch betroffen?
     
  12. minnimaus

    VIP

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Direktorin korrigiert.
    Dass das Schreiben von Aufsätzen gar nicht geübt wurde, kann ich mir nicht vorstellen. In jedem Deutschbuch ist ab der 2. Klasse wöchentlich eine Seite zum Thema Aufsatzerziehung mit aufsatztechnischen Übungen drinnen.
     
  13. simplify

    PLUS + VIP

    Richtig - die Schularbeit ist gleichzeitig mit der Parallelklasse und beide Klassen bekommen die gleichen Aufgaben. Die Direktorin hat schon die Probeschularbeiten nachkorrigiert .
     
    simplify, 22. November 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 22. November 2017
    #33
  14. simplify

    PLUS + VIP

    Das kommt glaub ich ziemlich nahe an die Wahrheit, nur dass das ursprüngliche Konzept zur Schularbeit wohl auch aus der Direktion stammt, beim Klassenforum hat der Lehrer selbst erstaunt von den offenbar auch für ihn überraschenden Neuerungen im neuen Schuljahr gewirkt.
     
    simplify, 22. November 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 22. November 2017
    #34
  15. simplify

    PLUS + VIP

    Es ist an dieser Schule bekannt, dass in der "wichtigen" 4. Klasse die Schularbeiten von der Direktorin nachkorrigiert werden, dies wird auch offiziell so verlautbart, auch die ProbeSA hat sie nachkorrigiert. Sie hat bei der ProbeSA anscheindend auch die Fehlerwertung des Klassenlehrers (nach unten) verändert.

    Richtig - in der 2. VS - mit noch einer anderen Lehrerin, wurden kleine Geschichten geschrieben, wie im Aufbau des damaligen Lehrwerkes (ABC der Tiere) auch vorgesehen. Was ist vermisse, ist ein gezieltes Hinarbeiten auf die Anforderungen der Schularbeit. Auch mit der ersten Bildgeschichte stand meine Tochter mehr oder weniger bei der Freiübung alleine gelassen da, ich habe mit ihr dann erarbeitet, worauf es dabei ankommt. Weil sie sich schulisch generell leicht tut, konnte sie das gleich ganz gut umsetzen. Ohne das "Hilfsmittel" Bildstrecke, die den Kindern doch eine gewisse runde Handlungsführung vorgibt, wurde heuer definitiv noch kein Text geschreiben.
     
  16. inkale

    inkale Gast

    Wäre es auch nicht, wenn die Vermutung stimmt.
    Einen professionellen Weg aus so einer Nummer gibt es nicht wirklich. ;)
    Wie will man plausibel machen, dass essentielle Grundlagen bisher nicht unterrichtet wurden und man auch verabsäumt hat, diese für die erste SA im letzten Schuljahr vorzubereiten?

    Es wundert mich ein wenig, dass hier die Eltern nicht schon früher hinterfragt haben wann die Schüler mit Geschichten/Aufsatzschreiben beginnen.
     
  17. minnimaus

    VIP

    Das wundert mich auch sehr.
     
  18. lucy777

    lucy777 Gast

    sind wir echt schon so weit, dass eltern schauen müssen, dass lehrer ihren job machen?
     

  19. naja, wenn ich schon ein kind durch die vs begleitet habe, oder freunde/familie hab, deren kiddies 1,2 jahre älter sind, dann weiß ich doch in etwa, was wann stoff ist und wenn das in der klasse meines kindes 1,2 jahre später noch immer nicht gemacht wird, dann...ja, dann seh ich mich schon berufen, da nachzufragen

    irgendwie check ich das ganze auch nicht wirklich :eek:

    und, sorry, aber ich kann mir die frage echt nicht verkneifen, handelt es sich bei der vs um eine schule mit öffentlichkeitsrecht, bzw um eine klasse mit frontalunterricht?

    ich bin ja echt kein oldschool-nazi, aber genau solche sachen sind für mich argumente, dass ich, sofern ich enkelkinder bekommen sollte, meine (schwieger)kinder doch ein kleines bissl in "regelschule" schubsen werde - leidtragende sind die kinder, die, so wie ich es herauslese, in der 4. den stoff der 2. noch nicht durchgemacht haben
     
  20. Sonderzeichen

    Sonderzeichen Felder zurücksetzen!

    Manchmal, leider, ja.

    Es ist leider an einigen Schulen so, dass dort ein ständiger Kampf zwischen Lehrkräften und Direktion herrscht, wo die beiden Gruppen miteinander ausschließlich via Inspektor und/oder Rechtsanwalt kommunizieren.
    Da werden zum großen Teil völlig sach- und fachfremde Konflikte auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, und da ist es dann tatsächlich so, dass die Eltern wirklich zu nichts anderem mehr kommen, als sich mit der Schule zu beschäftigen. :(
     

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