1. lucy777

    lucy777 Gast

    #42 hast du geschrieben. eindeutig.

    aber ok - vielleicht nähern wir uns dem kleinsten gemeinsamen nenner.

    grundsätzlich grober und respektloser umgang mit kindern ist abzulehnen. ohne wenn und aber.
    aber es gibt grautöne. obwohl du irgendwo geschrieben hast, grautöne gibt es nicht. siehe #52

    bleibst du noch bei dieser auffassung?
     
  2. Was grob sein betrifft, eigentlich schon. Das vermeide ich(!) wirklich immer (abgesehen von Gefahr). Und vom Lernen durch selbst weh kriegen - Ansatz halt ich auch nix, ja.

    Was denn Rest betrifft gibt es natürlich Grautöne und abwerten aufgrund anderer Handlungsstrategien möchte ich in diesem Zusammenhang auch nicht. Der Einsatz der eigenen Körperkraft gegen das Kind sollte halt wirklich immer die letzte Instanz sein....ich erleb das häufig schon als so "normal". Das find ich nicht schön.
     
  3. Mich hat hier jemand gefragt wie ich Situation A (Brunnen) und B (Spielplatz) lösen würde. Darauf hab ich (ohne Ausflüchte) geantwortet.

    Und ja, auch bei uns gibt es solche Konfliktsituationen, sonst würde ich nicht mitschreiben.
     
  4. lucy777

    lucy777 Gast

    ich sehe da eine gewisse tendenz, dass wir nur die vokabel wechseln und jetzt "grob" statt "gewalt" sagen.
    es ist ja nichts anderes, wenn du sagst, grob sein darf nur im fall von gefahrabwendung eingesetzt werden, aber nicht z.b. wenn keine unmittelbare gefahr besteht, wohl aber eine unerträgliche situation (durch schreien, toben, nicht weitergehen usw.)
    das ist dann schon ein sehr enger rahmen.
    hat man ein eher kooperatives kind und genug zeitliche ressourcen, kann ich mir aber schon vorstellen, dass man ohne wegtragen gegen den willen des kindes auskommt.
     
  5. lucy777

    lucy777 Gast

    sind diese konfliktsituationen tatsächlich immer rhetorisch zu lösen?
    also gibt es bei euch keinen trotz im sinn von "widersinnigem widerstand"?
     
  6. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    bezüglich lakritze: die absicht von strafe ist es, verhalten zu reduzieren. wenn du nach der lakritze die jacke nicht mehr aufhängst, war es eine strafe - auch wenn du es nicht so intensiv erlebst wie eine ohrfeige und meine absicht zusätzlich mildernd sein kann.

    mir helfen die bezeichnungen aus der verhaltensanalyse im alltag mit meinem sohn. ich weiß jetzt, was ich tue und warum es funtioniert - oder auch nicht. :eek: es hat mich jahre gekostet, bis ich überrissen hab, dass das festhalten in gefahrensituationen für meinen sohn eine positive verstärkung war und ich die art des haltens ändern musste. dafür kann ich damit jetzt wunderbar erwünschtes verhalten aufbauen - sofern mich gewisse menschen dabei nicht beobachten, weil die dann denken würden, ich wende gewalt an.
     
  7. lucy777

    lucy777 Gast

    nix versteh...:eek:
     
  8. Scheinbar ist mein Kind wirklich kooperativer als andere. Wobei ich eigentlich finde, dass sie sehr stur ist und wir uns oft einen "Machtkampf" liefern. Aber die laufen dann halt, wie von mir beschrieben ab. Das Thema Hauen haben wir auch gerade - da komm ich aber auch ohne Einsatz von Körperkraft aus. Ob wir mehr Zeit als andere haben weiß ich nicht, aber Geduld hab ich in solchen Situatione schon meistens (und brauch ich auch), das stimmt schon.

    In Summe würde ich sagen, ja, bei uns funktioniert mein Konzept. Ich kann mich ehrlich nicht erinnern, wann ich sie zuletzt irgendwo wegtragen musste o.ä.
     
  9. lucy777

    lucy777 Gast

    ich hab jetzt das post nicht in erinnerung, wo du den ablauf eines machtkampfes beschrieben hast - nur deine aussage, dass du eben niemals oder so gut wie nie deine überlegenheit als erw. einsetzen musst.
     
  10. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    damit werden wir wohl jetzt beide leben müssen. :eek:
     
  11. lucy777

    lucy777 Gast

    na klar - ist eh kein problem.
     
  12. Nairobi

    VIP

    Kurz zur Ausgangsfrage:

    Mein Sohn, in 2 Wochen 5 Jahre alt, hat mit ca 2 Jahren Hauen als Kommunikationsmittel entdeckt. Er hat recht spät und dann auch recht zögerlich zu sprechen begonnen und insofern war Hauen halt seine Möglichkeit, sein Missfallen auszudrücken. :D
    Ich hab hier einige Threads erstellt, Kooperation war lange für ihn ein Fremdwort und das Hauen war wirklich massiv (inkl. Nachlaufen seinerseits, wenn ich aus der Situation gegangen bin). Ich hab alles möglich probiert....ihn aus dem Zimmer "geben", festhalten, schimpfen, ignorieren usw...beeindruckt hat ihn nichts davon und für mein Bauchgefühl hat sich ganz viel davon auch falsch angefühlt. Im Endeffekt habe ich geredet und geredet und geredet. Auch das hat in Wirklichkeit glaube ich nicht geholfen...geholfen hat, dass er ab ca. 4,5 Jahren merklich begonnen hat, Empathie zu entwickeln und seitdem ist es viel besser. Er deutet es noch manchmal an, da reicht aber ein Blick von mir und er lässt den Gedanken wieder fallen. Er entschuldigt sich jetzt auch (ganz ohne mein Zutun), wenn er mir unabsichtlich weh tut etc.

    natürlich war bei uns die Situation eine andere, weil die Hochzeit des Hauens von 2J bis 4J war und er nicht erst irgendwann damit angefangen hat, als er schon älter war. Ich glaube auch, dass man dazu neigt, das mögliche Verständnis von kleinen Kindern oft zu überschätzen. Empathie bzw. das Verständnis dafür, dass jemand anderer Schmerzen hat, ist ja gar nix so unkomplexes.

    Beim Schimpfen bin ich recht unempfindlich...wenns echt zu arg oder persönlich wird, sage ich ihm das. Ein "du bist eine blöde Mama" halte ich aber ohne Probleme aus.

    Ansonsten bin ich schon bei kleinermensch...ich versuche (Betonung auf "versuche", es gelingt nicht immer) schon auch, meine körperliche Überlegenheit nicht zu verwenden, wenn keine Gefahr für Leib und Leben von jemandem gegeben ist und ihm jedenfalls nicht weh zu tun. Weder körperlich noch physisch. Mein Kind ist definitiv KEIN kooperatives Kind, obwohl es schön langsam besser wird, aber eigentlich gab es selten Situationen, in denen ich das für notwendig erachtet hätte, mein Kind mit Gewalt irgendwo wegzutragen. :confused:
     
  13. lucy777

    lucy777 Gast


    ich glaube, die meisten hier mitschreibenden gehen davon aus, dass solche situationen SELTEN sind.
    müsste man sein kind zweimal die woche von irgendwo abschleppen, stimmt ja gröber was nicht. auch berthold schrieb ja - und das war der stein des anstoßes sozusagen, dass er "auch schon mal..." und nicht dass er das ein paar jahrelang routinemäßig tat.

    aber dass diese situationen eben vorkommen können - und man als eltern deswegen aber nicht in die riege "gewalttätige" oder wie die letzte definition ist, grundsätzlich "grob agierende" eltern gehören.

    der tenor war ja ursprünglich, NIE und NIEMALS seine körperliche überlegenheit auszuspielen - alles andere wäre nicht "gewaltfrei".
     
  14. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    ich habe zwei Kids, nr1 ist in manchen gebieten nicht neurotypisch, nichts desto trotz muss er in dieser seiner welt leben. nr2 ist neurotypisch und nach meinen Erfahrungen mit nr1 in 95% der fälle mehr als kooperativ bzw. sind ihre Ideen meist deckungsgleich mit meinen und damit haben wir fast kein konfliktpotential. sie ist nur (wie alle in der Familie :cool:) stur und eigensinnig und wenn ihr wille nicht meinem gleicht, gibt es Situationen, die man mit allem Verständnis und aller liebe nicht innerhalb von 5sec löst.

    wie gesagt, nach der Erfahrung mit nr1 bin ich demütig und dankbar und weiß (für mich), dass vieles, was sich Eltern zugute halten in Wirklichkeit nur dem Charakter des kindes zugute zu halten wäre.
    und deshalb ärgern mich aussagen, dass mit etwas willen, vieles anders möglich wäre.

    ich gehe naiverweise davon aus, dass Eltern zuallererst alles verbale ausschöpfen, bevor man handgreiflich (im sinne von zurück halten bzw. hochheben) wird.
    das es Eltern gibt, die dann bewusst grob dabei sind oder bewusst grob verbal entgleisen, ist mir bewusst und sehe ich auch immer wieder mal.

    aber reines "aus der Gefahrenzone bringen" bzw. Kind beruhigend festhalten (und als erwachsener kann man seine Kräfte so einteilen, dass das keine blauen flecken hinterlässt) mag zwar nicht gewaltfrei sein, kann aber in manchen Situationen wahrsch. nicht vermieden werden.
     
  15. Da geb ich dir zu 90% Recht. Nur finde ich, dass viele Eltern sehr schnell (für mich viel zu schnell) mit Dingen wie Festhalten, zerren etc. arbeiten und sich dann wundern, wenn das Kind oft und schnell grob agiert.

    Es hängt sicher vieles auch von Charakter des Kindes ab. Viel wird aber einfach auch falsch vorgelebt.
     
  16. Anno1701

    Anno1701 war die Welt noch ok...

    nur kann man sich nicht mit anderen vergleichen.

    ich hab null geduld dafür, wenn ich anweisungen erteile (aus gutem grund) und die nicht eingehalten/befolgt werden. manchmal muss es einfach nur auf befehl gehen.

    bei gefahrensituationen fahre ich meine engelszungen nicht aus. sicher nicht. da gibt es: kooperiere oder ich kooperiere dich. ende.
    da habe ich NULL geduld, das wissen meine kinder.

    da klinge ich auch wie ein drill seargent und agiere auch ziemlich grantig. situationen gibts viele, fast täglich. weil wir immer wieder im gelände (steile abhänge zb.) oder im straßenverkehr (mit rad) unterwegs sind. da fang ich sicherlich nicht an kompromisse anzubieten oder zu bitten. da gibts einen befehl, aus. funktioniert es nicht, wird es abgebrochen und nicht wiederholt.

    ansonsten bin ich wieder total tiefenentspannt bei dingen, die anderen eltern die schweißperlen aufsteigen lassen. mir ist wurscht, ob meine kinder dreckig oder nass werden. ich habe ersatzkleidung mit. so gut wie immer. zur not (sommer) wird nackt im auto nach hause gefahren.
    mir ist wurscht, ob sie sich mit gatsch einreiben, es gibt eine dusche.
    mir ist egal welche kulinarischen kombis sie finden, wie viel sie essen. das müssens selber spüren. mir ist egal, wenn sie in der wanne zaubertränke mit kräutern kochen und die die badewanne wie sau aussieht - kann man putzen.
    da habe ich elendslange geduldfäden und das fördere ich. bewegung, sich spüren, ausprobieren.
    schneiden mit scharfen messern am brett, gemüse zb. beim kochen helfen.
    all das dürfen meine kinder ungehindert, selbständig.

    DAS aber sieht man nicht außerhalb. das weiß man nur, wenn man uns kennt.
    sieht man mich also draußen mit meinen nicht gern kooperierenden, sturen kindern, die alles besser zu wissen glauben und gern mal kamikaze unterwegs sind, könnte man mich für den größten drachen halten, den es gibt.

    es hat immer 2 seiten. menschen sind unterschiedlich. da wo ich nervös werde, sind andere chillig und umgekehrt.
     
  17. myway

    myway i bin pur

    nochmal
    ich kann mich bei einem streit in die mitte stellen (als neutron)
    ich kann, wenn ich weiß, dass mein 4jähriges kind um eine gewisse zeit müde wird, nicht gerade diese zeit am spielplatz gehen - sondern vorher weggehen (sprich auf die individuellen bedürfnisse meines kindes eingehen)
    ich kann wenn unerwünschtes verhalten sofort einen besuch abbrechen (hab ich nicht einmal gemacht)
    ich habe zu hause meinen kindern mitten im ärgsten trotzanfall einen "spiegel" vorgehalten und mich auch am boden geschmissen (ja jetzt werd ich gesteinigt)
    es wurde bei uns zu hause ein boxsack aufgehängt (es gibt kinderboxsäcke für kleinere kinde) um frust ablassen zu können. meine kinder durften in kissen schreien, etc. etc.

    und ja wenn alles nicht fruchtet, fremdverletzungsgefahr oder selbstverletzungsgefahr besteht, dann kann ich mein kind aus der situation heben. ja es stimmt auch hierbei bin ich körperlich überlegen ABER für mich persönlich ist der unterschied zwischen heben und mit kraft festhalten und meinen Willen mit "gewalt" (ich finde kein besseres wort, lass mich da aber gern belehren)

    wie gesagt, ich seh es nicht schwarz oder weiß, sondern grau.
     
  18. myway

    myway i bin pur

    drum hab ich ja schon gefragt, was genau wir hier unter heben, festhalten, gewalt verstehen. ich glaube, dass es hier eine grunddiskussion um begriffe ist
     
  19. myway

    myway i bin pur

    völlig o.t. ich habe diesen thread eröffnet und deshalb in sensiblen, weil ich der meinung bin, dass es ein sehr sensibles thema ist und nicht weil ich personen ausschließen wollte. und wo ich themen erstelle und ob die für die fisch sind, das überlasse bitte mir. ich lasse dir deine meinung - ich muss sie nicht teilen, so wie du mir bitte meine
     
  20. lucy777

    lucy777 Gast

    na ja - es ist MEINE meinung, dass nebenthemen in einem bereich wo nicht alle mitschreiben können für die fisch sind. damit schliesst man eben einige leute aus und außerdem wirds unübersichtlich, weil die diskussion dann gespragelt verläuft.

    ob themen die du eröffnest, für die fisch sind, entscheidest nicht du allein - jeder darf da seine meinung haben. oder?
     

Diese Seite empfehlen