1. Nordpolidakonradida

    Nordpolidakonradida Teilnehmer/in

    Hallo liebe Mamas und Papas,

    Hat jemand erfahr mit Kinder die eine Sensorische Integrationsschwäche haben und in die Schule gehen?
    Sind sie normal eingeschult worden? Oder gleich in eine Integrationsklasse?

    Danke und liebe Grüße
     
  2. Mira77

    VIP

    Hallo,

    ein bisschen was kann ich zu deiner Frage beitragen. Bei meinem älteren Sohn wurde als er drei war auch eine sensorische Integrationsstörung festgestellt. Er war im Kindergarten auffällig (vor allem motorisch hinten nach). Das Gespräch bei der Schuleinschreibung ist aber gut verlaufen, daher wurde er normal in die 1. Klasse eingeschult. Die Volksschulzeit war schwierig - vor allem auch weil die Lehrerin ziemlich verständnislos war - aber er hat es immer gepackt. Er wurde von uns mit regelmäßiger Ergotherapie und intensiver HÜ-Betreuung unterstützt. Zeugnis in der 4. Klasse hatte er dann nur in Mathematik einen Dreier. Aber nicht weil er es nicht kapiert, sondern weil er immer zu langsam war und daher die Schularbeiten nicht in der vorgesehenen Zeit fertig brachte.

    Danach kam er in die Hauptschule und dort ist er richtig aufgeblüht. Er war dort einer der besten, weil auf einmal Schönschreiben und Sache geordnet zusammenhaben nicht mehr so wichtig genommen wurde.

    Intelligenzmäßig ist Schule für ihn kein Problem, schwierig wirds nur, wenn er wieder mal die Mappe nicht zuhause hat, die er eigentlich zum Lernen bräuchte. Jetzt ist er in der 2. Klasse einer HTL und kommt gut mit. Aus seiner Hauptschule waren es zu Beginn der 1. Klasse drei Schüler, jetzt ist nur noch er übrig geblieben. Unterstützung bei Lern- und HÜ-Organisation braucht er immer noch, aber nicht mehr so intensiv. Wenns notwendig ist, werde ich ihn bis zur Matura dahingehend unterstützen. Er ist halt nicht mit einem "normalen" Kind zu vergleichen.

    Rückblickend kann ich sagen, dass regelmäßige Ergotherapie wichtig war und ihm geholfen hat. Anderes haben wir probiert, der Erfolg war aber nicht zu sehen (Bachblüten, Globuli, Tomatis-Hörtherapie, Kinesiologie).

    Unbedingt empfehlen kann ich das Spielstudio in Wien - weiß halt nicht, ob das für euch nicht zu weit ist. Die haben uns damals auch mit der Lehrerin geholfen. Erst nach einem Gespräch mit der Therapeutin hat die Dame kapiert, dass er sich wegen seiner SI-Störung nur so langsam anziehen kann und dass das nicht auf fehlendes Engagement der Eltern zurückzuführen ist.

    Hast du einen guten Draht zur Kindergartenpädagogin? Die kann sicherlich auch einschätzen ob ihm ein Vorschuljahr guttun würde.

    Alles Gute für euch!
     
  3. Berthold

    Berthold Gast

    Die Situation bei unserem Großen war ähnlich wie bei Mira77:
    Im Kindergarten verzögert, motorisch schwach, Entwicklungsdiagnostik befand SI. Im Kiga waren wir mit ihm bei Ergo und Logo.
    In der VS war er kein i-Kind, allerdings in einer i-Klasse, und kam dort gut mit. Schönes Schreiben war nie seines, im Gegenteil. Die Lehrerinnen wussten, wie er war, und ließen ihn auch so sein. Intelligenzmäßig war er immer sehr hoch, knapp unter der Hochbegabung. Motorisch allerdings ebenfalls schwach.
    Im Gym kam er mit dem Leistungsdruck nicht zurecht, es gab immer wieder schlechte Noten und Probleme mit den Lehrern, auch und vor allem auf Grund der Form seiner Arbeit und seiner (nicht vorhandenen) Ordnung. Wobei man den Lehrern Bemühen nicht absprechen kann.
    Im letzten Jahr eskalierte es dann, seitdem ist er in der Sprengel-NMS, kommt problemlos mit und kann seine Leistung bringen. Hat mehr als das halbe Schuljahr versäumt, wäre im Gym nicht abgeschossen worden - in der NMS hat er das Schuljahr ohne Nichtgenügend beendet. Geht jetzt in die 4. NMS, macht grad Schnupperlehre und hat schon Pläne für später.

    Fazit: i-Klasse ist nicht unbedingt notwendig. Das Regelschulwesen kann "in der Regel" (haha) mit SI- oder sonstwie verzögerten Kindern gut umgehen. Gymnasium ist allerdings schwierig, weil das keine Rücksichten nimmt, da zählt einfach nur Leistung.
     

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