bei meinem sohn war am freitag der von der örtlichen raika gesponserte nikolaus in der schule. er hat die kinder einzeln gelobt und getadelt und ihnen dann ein säckchen inklusive werbung für ein kinderkonto mit bankomatkarte überreicht.

sohn fand das sehr super, ich nicht. wahrscheinlich habe ich dem bei der anmeldung zugestimmt. nicht zustimmen ist aber auch keine gute lösung wenn alle kinder außer meinem nikolausbesuch inklusive werbung und belehrung bekommen.

schon langsam geht mir das aber sehr auf die nerven. beide kinder besuchen ÖFFENTLICHE einrichtungen und werden vom christentum massiv überrannt. der pfarrer gestalltet fast alle wichtigen feste (kindergarteneintritt, schuleintritt neben den üblichen christlichen festen, wo ich siene anwesenheit fast verstehen kann).

 

hmm, ganz so freundlich bleibe ich dabei öfters nicht, denn es geht MIR auf die nerven, wenn überall spielzeug herumliegt.
meine diktion ist wohl in der mitte. ich bitte zunächst freundlich darum das wohnzimmer wieder aufzuräumen. wenn das nicht bald funktioniert, weise ich die kinder darauf hin, dass wenn sie nicht wollen, dass ich auf-(also weg-)räume sie selbst zeit dazu haben, bis der wecker läutet, ansonsten ist das spielzeug einmal eine weile weg oder sie haben nicht mehr die möglichkeit im wohnzimmer zu spielen. wenn das nicht nach zweimal freundlich sagen funktioniert, werde ich beim dritten mal im ton recht harsch. ich sehe nicht ein, weshalb ich ihr spielzeug wegräumen sollte oder weshalb ich in ihrem spielzeug leben sollte. theoretisch gilt die regel: nach dem spielen wird aufgeräumt, praktisch wird aufgeräumt, wenn ich dazu freundlich oder auch weniger freundlich auffordere.

 

ads: eines mache ich aber bewußt NICHT: ich versuche die kinder nicht persönlich runtertzumachen, sie nicht anzuherrschen, weil sie so schlampert, faul, sonstwas wären. ich versuche beim problem, also dem rumliegenden spielzeug zu bleiben. das macht meiner meinung nach einen unterschied, weil so das kind als person nicht angegriffen wird, sondern ein unhaltbarer zustand (in der küche verteiltes lego) kritisiert wird.

 

Klar is das ein großer Unterschied...

Bei uns funktioniert Folgendes seit Jahren gut:
Sie haben ein Spiel- und ein Schlafzimmer im ersten Stock. Klarerweise ist auch immer viel Spielzeug im Wozi. Ein Bücherregal und ein Regal mit Familienspielen ist so eingerichtet, dann gibts die Schulsachen-Ecke und noch die Malsachen. Bastelsachen sind im "Bastelschrank" in der Abstellkammer. Alles andere muss weg, ist eh schon viel im Erdgeschoß...
Ich ermahne, wenn nicht weggeräumt wird und ich mit dem Staubsauger komme, ist der Kleinkram weg. Große Sachen, die herumliegen, wandern in den Keller. Soweit die Androhung.
Bis jetzt hab ich einmal ein paar Kleinigkeiten von Mäci/Krimskrams eingesaugt. Das war vor Jahren. Das Entsetzen war groß, die Kinder haben sich das gemerkt. Ich brauch nur sagen, ich komm mit dem Staubsauger und zumindest am Boden ist alles aufgeräumt
In den Keller hab ich noch nix "als Strafe" räumen müssen. Aus Platzmangel sind dort Kostüme, aber leere Kisten hätten wir. Das muss für die Kinder ne ganz arge Strafe sein, wenn geliebtes Spielzeug zwangsverschoben wird.

Was wirklich super funktioniert: wir haben oft und viel Kinderbesuch. 15min vor der ausgemachten Abholzeit erinner ich meine Kinder, dass sie alleine aufräumen müssen, wenn die anderen Kinder weg sind und schwupps - alle werden motiviert und räumen gemeinsam auf. Ich hab schon mehr als einmal gestaunt, wie toll die Kinder alles wegräumen. Grad jetzt im Winter, wenn "Lagerln gebaut" und Möbel umgeschoben werden, Bücherkasten wird ausgeräumt ecc. Es schaut echt oft aus. Aber sie räumen alles auf!
Am nächsten Tag schau ich dann die Kisten genauer an und sortier eventuell nach, aber das ist eigentlich kaum notwendig. Und: es lebe das Trofalsystem!
Insofern: gerne und immer offenes Haus...

 

Bei uns gibts ne Weihnachtsfeier und die Kinder singen Adventlieder und Weihnachtslieder vorm großen Adventkranz im Schulgarten. Von Überrennen kann keine Rede sein, Nikolo gab es keinen.

Nikolobesuch mit Werbung gekoppelt find ich geschmacklos, ich würd schon protestieren.
Bei uns wurde dafür Englischunterricht (sauteuer und Qualität kurz mit "die Kinder lernen daheim mit CD und ich aktiviere das dann einmal wöchentlich; nein, ich hab kein abgeschlossenes Studium" beschrieben) und auch Musikschulenunterricht einer mir sehr dubiosen Firma angeboten. Das gehört mMn auch besser reglementiert. Gegen gute Qualität und gefilterte Angebote hab ich nichts, aber da muss man schon genauer hinschauen, bevor man Anbieter in das geschützte Schulambiente lässt.

mane: weil dich stört, dass der Pfarrer die Feste alle organisiert, vielleicht gibts keinen engagierten Elternverein, der das übernehmen würde und so machts er "bevor es keiner macht?"
Wir haben auch eine außerordentlich engagierte "Frau Religionslehrerin" und ich bin froh, dass sie so viel macht. Mütter, die helfen wollen, werden eingebunden. Sie ist aber nie beleidigt oder lässt die Kinder spüren, wenn wer absagt. Woher die Dame die ungebremste Motivation seit so vielen Jahren nimmt, ist mir ein Rätsel... sehr bewundernswert bei einem katholischem Minderheitenanteil.
Sie bekommt sicher mehr Beleidigungen und Abweisungen als Unterstützung...

 

Ich verstehe deinen Ärger, so eine Frechheit! Zumal Werbung an Schulen in Österreich eigentlich verboten ist! Mich regt das auch jedes Mal maßlos auf, zumal sie völlig unreflektiert auf die Kinder einprasselt und noch dazu irgendein Schmarrn ist, der ihnen da untergejubelt wird.

 

Mein Kind besucht eine katholische vs, von daher stellt sich die Nikolo Frage gar nicht. Ich find für eine kath Schule eher dezent wie die Feste gemacht werden. Sie gehen halt zu den christlichen festen und Schulbeginn- und Schluss in die Kirche und es gibt weihnachtsbazar, ansonsten keine "Folklore".

Zur Werbung:ich meinte auch es wäre verboten, bzw gabs in meiner oberstufenzeit das schulsponsoring wo dann ganz unauffällig Banner der örtlichen Bank herumhingen

In der vs meines Kindes wird Werbung für Kursangebote verteilt/ausgehängt, weiß nicht wie Werbung in der Schule definiert wird....

 

Meine besuchen auch eine kath. Schule aber da kommt gar kein Nikolaus

@Werbung, dem würde ich nicht viel interesse bei steuern weil wenn ich mir unsere Mitteilungshefte so ansehe die mit Werbung vollgestopft sind, ich glaube die ersten 5 Seiten stecke ich immer in den Einband rein weil nur Werbung in der Mitte die 2 reiße ich aus dem Heft raus weil Werbung

@Zimmer zusammenräumen, ich sage ihnen um halb6 das es jetzt soweit ist zum zusammenräumen und das klappt eigentlich ganz super, schrein muss man nicht, wir haben seit je her ein festes Abendritual ein strukturiertes........

Streit in der Familie gibt es bei uns nicht bei uns gibt es Meinungsverschiedenheiten die führen aber nie zu einen streit sodass geschrien werden muss, schreien mit Kinder finde ich schrecklich, oder allgemein streit und schreien haben in unserer Familie keinen Platz, es geht eigentlich der Tag sehr ruhig von statten.

Meine kleine Zwergin ist jetzt sehr glücklich über das lange Wochenende denn sie hat in der früh momentan richtige durchhänger, sie kommt einfach nicht in die gänge, starrt 10 Minuten müde das Frühstück an bis sie mal den ersten bissen nimmt

 

Interessant, dachte das wär Usus bei den kath. Vs/Kigä. Mit welcher Begründung kommt keiner?

 

Im kath. Kindergarten ist einer gekommen aber jetzt in der Schule feiern sie das Nikolausfest aber kommen tut keiner
Warum keiner kommt weis ich nicht vlt liegt es auch an der Klassen und Kinderanzahl und daran das die großen den Nikolo eh schon "durchschaut" haben.

 

Ah das kann sein, in der Schule meines Kindes wird gemeinsam mit dem Kiga gefeiert.

 

An unserer Volksschule kommt ein Nikolaus, der Elternverein organisiert das und von der Vorschule bis zur letzten Klasse sind alle Kinder begeistert. Sie haben ganz kleine Sackerl mit Süßigkeiten und Nüssen erhalten, drin lediglich ein Zettel mit liebem Gruß vom Nikolaus, perfekt.

Dafür gab es zu Schulanfang Unmengen Werbung die mich sehr geärgert hat, ein eigenes Pixibuch über ein Mädchen, dass sich so sehr über ihr eigenes Handy und eine Bankomatkarte freut, war der Höhepunkt. Mein Kind hat ein kleines Börserl für ihre Münzen so wie ihre eigene Mama vor rund 30 Jahren und Bankomatkarten gibt es sicher nicht bevor das Kind Alter und Reife hat, derartige Geschäfte abschätzen zu können. Handy weiß ich noch nicht wann das gebraucht werden wird, momentan besteht absolut kein Bedarf, vielleicht ab der nächsten Schulform, wenn Stundenpläne sich auch mal ohne großartige Elterninformation ändern können.

 

Pixibuch mit Werbung - die Schule als Werbe-Zielscheibe.

Sehr bedenklich. Also wenn das bei uns an der Schule wäre, würd ich mit dem EV stark dagegen protestieren.
Schule muss werbefreier Raum und geschützt bleiben.

 

Ihr hattet das auch.....ich dachte mir hauts den Vogel raus als ich das Buch gesehen hab. Wir haben es zur Schuleinschreibung bekommen.

 

Ja genau, jetzt wo du es schreibst, das war bei uns eh auch zur Schuleinschreibung! In so einer Box mit Unmengen anderer Werbung, das Buch war echt die Höhe.

 

Wir haben dann ganz schnell klargestellt beim vorlesen, dass es sowas bei uns nicht geben wird. Für was denn auch? Sohn wird täglich gebracht und abgeholt. In der Zeit dazwischen wird mich hoffentlich die Schule kontaktieren wenn etwas ist. Und eine Bankomatkarte ist für mich auch sinnfrei mit 6 Jahren. Kind bekommt sonntags sein Taschengeld in bar. Obwohl bei uns am 1. Elternabend auch Mitarbeiter einer Bank da waren und Werbung gemacht haben. Schülerkonto mit Startguthaben etc. Diese Infobroschüren landeten bei den meisten gleich im Mistkübel der Klasse.
Unsere Lehrerin meinte nur, wenn sie wirklich alles austeilen würden was da täglich am Schulanfang reinflattert gehen die Schultaschen über.

 

Bei uns wirklich genau gleich Lilo, bei uns gibt es auch jeden Sonntag das Taschengeld bar. Was sollen die Kinder auch mit einem Konto, allein kommen sie sowieso zu keiner Bank und von den paar Euros kann sich die Bank ja wohl keine großen Gewinne erwarten, das zahlt sich für niemanden aus. Ich möchte auch dass sie den Umfang mit richtigem Geld lernt, das funktioniert viel besser mit schauen und anfassen, als abstrakt über eine Karte.

 

Weil wir gerade beim Thema sind. Wieviel Taschengeld bekommen denn eure Kinder? Meine Tochter bekommt jeden Sonntag 1 Euro. Ab und an mal einen Euro extra wenn sie besonders viel hilft. Sie ist ganz stolz dass sie schon 15 Euro gespart hat