1. Geh bitte, du hast doch gar keine Ahnung! Das stimmt überhaupt nicht.
    In Einrichtungen, wo kleine Kinder sehr viel Körperkontakt suchen, wird der durchaus gegeben. Manchmal ist er - man mag's nicht glauben - sogar pädagogischen Konzept.
    Auch im Kindergarten, den meine Kinder besuchen, wird bei Bedarf körperbezogen agiert.

    Wo du immer deine Halbwahrheiten hernimmst, ich weiß es nicht...
     
  2. Rosalia

    Rosalia Teilnehmer/in

    Ich hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen aber ich möchte etwas aus Sicht einer Sozialpädagogin sagen die selbst jahrelang in einer Kinderdorf WG gearbeitet hat.

    In so einer WG gibt es 5 -6 Betreuer die täglich wechseln (Turnusdienst). Zudem ist die Personalfluktuation SEHR HOCH. D.h. die Pädagogen wechseln fast jährlich. In manchen Häusern gab es in 3 Jahren 20 verschiedene Pädagogen! Personal das die Kinder jahrelang begleitet und eine kontinuierliche elternähnliche Beziehung aufbaut ist eher die Ausnahme.

    Aus diesem Grund ist das Jugendamt auch oft bemüht kleinere Kinder bei Pflegeeltern und nicht in WG´s unterzubringen da es für die Bindungsfähigkeit der Kinder allemal besser ist eine oder zwei STABILE Bezugspersonen zu haben als in einer WG groß zu werden wo es kaum Stabilität hinsichtlich der Bezugspersonen gibt.

    Und ob den Kindern in den WG´s genug Liebe und Zuneigung entgegengebracht wird liegt natürlich an den Menschen die dort arbeiten. Und es gibt immer welche die fehl am Platz sind und andere die sich sehr engagieren und versuchen den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden aber man darf nicht erwarten dass ein Sozialpädagoge die gleichen Gefühle und Bindungen zu einem Kind aufbaut wie eine Pflegemutter.
     
  3. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast


    Meine liebe - du bist ungemütlich...

    Der Rest des forums hat Hanni und Nanni gelesen, kennt das Einstein-Pensionat und ist begeistert von Harry Potter.

    Also husch-husch.. der rest ist Realitätsfremd.
     
    Zwergenfee, 15. Februar 2016
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. Februar 2016
    #43

  4. Du hast teilweise sicher recht. Ich bin auch vom Fach und sehr pro Pflegefamilie.

    Aber ich sehe das Thema Fremdunterbringung auch einfach sehr pragmatisch.

    Die Kinder sind ja nicht "einfach so" fremduntergebracht. Und daher ist eine WG (Heime im klassischen Sinne, gibt es ja zum Glück fast gar nicht mehr) immer noch besser, als ein Verbleib in der Herkunftsfamilie. Fluktation der Bezugspersonen hin oder her: Es ist doch in den meisten Fällen, ein sicherer Ort, wo die Kinder verantwortungsvoll und altersadäquat versorgt werden.
     
  5. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Ist es eben nicht immer.

    Und ja, die Stimmung kocht. Bitte die TE will möglicherweise ein Baby, Kleinkind aufnehmen -damit dieses nicht Wochenlang im Krankenhaus bleiben "Muss" - weil es zu klein ist für die Betreuungswgs und zu wenig Leute da sind - die sich so ein Kind zutrauen. Wer soll denn dann bitte, so ein Kind aufnehmen, wenn sich 30 Leute nicht trauen... Warten wir lieber ab - dieses können wir nicht retten - es wird schon was besseres kommen.


    Wenn man das den Familien weiter ausredet - muss das Magistrat wieder "sie Schaffen das auch - werden sie Pflegefamilie" auf jeden städtischen Bus kleben. Weil ja alle Pflegekinder sicherlich abartig sein müssen :confused:.
     
    Zwergenfee, 15. Februar 2016
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. Februar 2016
    #45
  6. Rosalia

    Rosalia Teilnehmer/in

    Mir ging es auch nicht darum dass die Kinder in den Herkunftsfamilien bleiben sollen sonder vielmehr um den Vergleich zwischen Pflegefamilie und WG. Und für kleine Kinder ist in den meisten Fällen eine sozialpädagogische WG sicher nicht der beste Ort und aufzuwachsen.
     
  7. Antares2010

    Antares2010 ... sucht das Licht am Ende des Tunnels
    VIP

    Eine Freundin arbeitet beim Jugendamt und kennt das Problem deshalb von allen Seiten. Von den WGs hält sie mittlerweile nicht mehr viel, für besser als Heime findet sie sie halt. Wie von Rosalia angesprochen, wechselt das Betreuerteam ständig, die Kinder die sowieso schon traumatisiert sind und einige Beziehungsbrüche hinter sich haben schaffen es dort deshalb kaum stabile soziale Beziehungen aufzubauen. Maximal zueinander, und dann ist das nächste Thema Teenagerschwangerschaften und neue Klienten für sie. Aber so professionell und herzlich kann eine Institution nie sein dass Kinder dort ihre bindungstechnischen Defizite aufholen können :( Mittlerweile meint sie schon es wäre für einige Kinder besser gewesen im "schlechten" Umfeld zu Hause aufzuwachsen, hier anzusetzen würde in den meisten Fällen (wo keine akute Gefährdung vorliegt) mehr bringen. Also im Sinne einer Unterstützung und Kontrolle vor Ort statt die Kinder aus dem gewohnten Umfeld zu reißen ohne neue stabile Beziehungen zu ermöglichen. Aber so ein System wäre sehr personalintensiv und damit zu teuer, wird es also nie geben.
     
  8. Ist bestimmt auch Ansichtssache. Ich hab scheints andere Erfahrungen/eine andere Meinungen bzw. agiere ich beruflich genau auf "der anderen Seite"

    Und dass eine Fremdunterbringung für ein Kind immer in irgendeiner Form traumatisierend ist, darüber brauchen wir nicht zu reden......
     
  9. Rosalia

    Rosalia Teilnehmer/in

    Dazu sage ich nur dass jedes in einem Heim oder einer WG fremduntergebrachte Kind dem Staat zw. 3.500 und 4.000 Euro PRO MONAT kostet.
     
    Rosalia, 15. Februar 2016
    , Zuletzt bearbeitet: 15. Februar 2016
    #49
  10. Antares2010

    Antares2010 ... sucht das Licht am Ende des Tunnels
    VIP

    Dann haben wir vlt das gleiche Problem wie bei den Geburten (dass Hausgeburten fast nicht, halbe Wunschkaiserschnitte aber sehr wohl bezahlt werden): Das wäre ja eine sinnvolle Aktion und würde keinen Wasserkopf und Proporz mitfinanzieren :mad:

    Nicht böse sein, aber dass ein Volksschulkind nicht optimal untergebracht sein kann wenn in seinem Umfeld nur andere traumatisierte Kinder sind und keine einzige fixe Bezugsperson sondern nur wechselndes Personal, egal wie engagiert, ist liegt in der Natur der Sache. Man kann sich alles schönreden, aber das geht einfach nicht.

    Und ob es für Jugendliche so gut ist mit lauter anderen "Problemfällen" zusammen zu sein ist auch fraglich, diese Kinder kommen aus dem "Milieu" gar nicht mehr raus weil sie nur wenig andere Kontakte haben. Für viele sind die "Mitbewohner" erst der Einstieg in alle möglichen "Karrieren", von Übergriffen jeglicher Art mal ganz abgesehen.

    Meine Freundin auf der FH noch überzeugt von den WGs (weil halt alles professionell ist), nach 100en Akten ist sie aber wie gesagt mittlerweile der Meinung dass das viel zu oft vom Regen in die Traufe ist.

    Dass ständig wechselnde oder misshandelnde Pflegefamilien nicht das Gelbe vom Ei sind und genau so viel kaputt machen ist auch klar, aber eine einigermaßen engagierte aber nicht perfekte Pflegefamilie ist in jedem Fall besser als eine WG für ein Kind.
     
  11. Rosalia

    Rosalia Teilnehmer/in

    Ich sehe es nicht ganz so tragisch bezüglich Milieu und kriminelle Karrieren. Da habe ich zumindest in der Einrichtung in der ich gearbeitet habe andere Erfahrungen gemacht. Die Kinder sind trotz ihrer Herkunft und ihrer Schicksale (nach längerer Zeit) in der Fremdunterbringung relativ stabil und glücklich und es gab auch wenige "kriminelle Handlungen" aber ich bin auch der Meinung dass eine halbwegs stabile und vernünftige Pflegefamilie mehr Halt, Stabilität, Bindung und Normalität bietet als eine WG das je kann.
     

  12. Ich finde es ehrlich gesagt eine Frechheit, fremduntergebrachte Kinder als "Problemfälle" zu bezeichnen. In diesen Fällen sind eher die Eltern die "Problemfälle". Wenn schon. Diese Kinder stammen nicht aus einem bestimmten Milieu und eine Stigmatisierung ist nie in irgendeiner Weise hilfreich. Mich machen solche Vorurteile eher grantig und btw trotzen auch alle Statistiken solchen (falschen!) Annahmen.
     
  13. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Witzig finde ich ja den Vergleich mancher User hier - die sich um Flüchtlinge kümmern - ehrenamtlich - aber die Kinder, die den Familien weggenommen werden - als Problemfälle anerkennen.
     
    Zwergenfee, 15. Februar 2016
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. Februar 2016
    #53
  14. maruscha

    VIP

    Das hab ich jetzt sicher 10 Mal gelesen und check nicht was du damit meinst?
     
  15. Petrita

    Petrita yep

    Glaub mir, diese Kinder kommen nie wieder zurück zu ihren Eltern.

    Ich kenne eine Mutter, die hat nur das Problem, ein bisserl unangepasst zu sein, ein bisserl zu sehr hippie und so. Man hat ihr das Kind weggenommen und sie kämpft seit fast 5 Jahren um es. Erfolglos.

    Und dieses Kind wurde MIT SICHERHEIT niemals geschlagen oder sonst wie mißhandelt...

    Wenn das JA ein Kind aus einer Familie nimmt, dann ist das meist mit großer Sicherheit für immer.
     
  16. lucy777

    lucy777 Gast

    was bedeutet "ein bisserl unangepasst"?

    das was ich damit verbinde, würde nicht für eine kindesabnahme reichen (die bekannterweise nicht so leicht erfolgt).
     
  17. Angie83

    Angie83 Teilnehmer/in

    Ich möchte mich jetzt einmal für alle Beiträge bedanken!

    Es tut mir leid, dass es teilweise zu einer hitzigen Diskussion geworden ist. Es ist eben auch kein leichtes Thema und jeder hat seine eigene Meinung dazu.

    Und da mein Mann und ich ganz am Anfang der Überlegungen stehen, wollte ich eure Meinungen und Erfahrungen wissen.

    Es ist sicher nicht leicht ein Pflegekind aufzunehmen und man wird sicher zu wenig vom Jugendamt und Sozialarbeitern unterstützt. Deswegen muß man sich alles gut überlegen und von allen Seiten beleuchten.

    Meine Schwester hat ein Pflegekind mit 14 Monaten aufgenommen und er ist in unserer Familie integriert wie wenn es ein leibliches Kind wäre. Es gibt hier allerdings auch keinen Kontakt zu den leiblichen Eltern.
    Vielleicht hab ich dadurch auch ein bisschen ein "verschönertes" Bild von dem wie es sein kann.

    Nochmals danke an alle für die Meinungen und Denkanstöße!
     
  18. Petrita

    Petrita yep


    du hast dich noch nicht viel mit dem thema "Kindesabnahme in Österreich" beschäftigt, oder?


     
  19. lucy777

    lucy777 Gast


    nicht über bücher, nein.
    meine letzte praktische erfahrung war mit unserem ortszuständigen JA - und da war es mehr als mühsam, eine intervention zu erreichen.
    trotz ziemlich drastischer zustände (missbrauch durch den alkoholiker-vater an einem älteren geschwister, mutter verstorben, kind streunte bis in die nacht im ort herum, wies sichtliche zeichen der vernachlässigung auf).
    trotzdem dauerte es bis zur unterbringung in einer WG über ein jahr.

    aber wie war das mit der "bisserl unangepassten mutter" - was war ausschlaggebend für die abnahme?
     
  20. missChica

    missChica Gast

    Ein ehrlicher und authentischer Kinderwunsch ist der einzige Grund, waurm man das überhaupt machen sollte. Warum sonst? Aus finanziellen Gründen? Aus sozialen Gründen?
     

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