1. SanjaM

    VIP

    ich hab jetzt nur die ersten paar postings gelesen.
    wir wohnen "am land", aber in einer kleinstadt, die super an wien angebunden ist. das heißt
    - erstens können wir ganz viel in dem ort machen wo wir wohnen (diverse schulen, unendlich viele freizeitmöglichkeiten, ich denke sogar deutlich mehr als die wiener weil doch alles nah ist und außerdem vertrauter)
    - zweitens bin ich in 20 - 25 min zugzeit in wien.
    trotzdem kommen wir beide, mein mann und ich, auf ca 1 std. pendelzeit pro richtung. das muss einem schon taugen, ist viel zeit. für mich ists ok da ich meist nur 3x pro woche fahre und gerade die bahnzeit (= ununterbrochenes fahren durchs grüne) auch zum "runterkommen" empfinden kann, ganz anders als innerstädtischer verkehr in wien.

    für mich ist mein wohnort nicht einengend - weils hier so viel gibt und weil trotzdem wien so nahe ist. für unsere kinder passts auch wunderbar. NUR könnte ich nicht in einem kleineren oder abgeschiedeneren ort leben. wenn ich "1000 einwohner" lese, dann wirds mir eng schon nur beim lesen!

    und potentielle betreuungspersonen in der nähe zu haben ist goldes wert.
     
  2. Birke

    Birke Teilnehmer/in

    o.t. Wien ist jedenfalls die zweitgrößte deutschsprachige Stadt, nach Berlin also. Ich finde London (die einzige Großstadt außer Wien, , die ich etwas besser kenne) außerhalb der City gar nicht sooo großstädtisch, es wirkt mehr wir aneinandergefügte, große Dörfer, weil es ja hauptsächlich kilometerlange Reihenhaussiedlungen sind.
     
  3. Birke

    Birke Teilnehmer/in

    Zum Thema: ich persönlich würde es nicht machen, außer, die derzeitige Wohnung läge in einer ganz schlimmen Gegend Wiens. Lebe ja jetzt teilweise am Land (am Wochenende, im Sommer..) und sehe, wie mühsam es dort in vielen Bereichen ist. Kaum Kinder, viele ältere Leute, schlechte öffentliche Anbindung etc. Allerdings ist es sehr "am Land", Einpendeln nach Wien kaum möglich.
     
  4. PaulaG0ld

    VIP

    Ich wohne auch so ähnlich! Kleinstadt mit über 10.000 EW, aber gut öffentlich angebunden und trotzdem im Grünen (also 10 Minuten Gehzeit bis man im Wald steht). Ich brauch zwar nicht das komplette Freizeitangebot einer Großstadt, aber so ganz ohne zu Fuß/per Rad erreichbare öffentliche Einrichtungen (Bibliothek, Schwimmbad, Spielplatz, Sportplatz), diverse Sport/Kurseinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten (also zumindest Apotheke, Buchladen, Drogerie, Nahversorger) würde ich nicht leben wollen. Aber ich bin auch nicht der Typ, der sich gerne 5 x täglich ins Auto setzt um irgendwo hin zu kommen... (und ich will in weiterer Folge auch meine Kinder nicht permanent durch die Gegend chauffieren)
     
  5. Birke

    Birke Teilnehmer/in

    Ich finde, diese ganzen 10.000-Einwohner-Orte rund um Wien, wie Mödling, Gänderndorf, Baden... sind doch in Wahrheit eher Vorstädte als ländliche Gegend.
     
  6. PaulaG0ld

    VIP

    Ich geb dir recht! Ich glaub man muss einfach für sich herausfinden, welche ansprüche man an seinen lebensraum und die umgebung hat. Für mich persönlich ist kleinstadt/vorstadt perfekt, aus schon genannten gründen, anderen ist das schon wieder zu beengt oder zu spießig (ich kenn einige wiener, für die ist meine wahlheimat schon land pur)
     
  7. Mohnschoen

    Mohnschoen entwickelt
    VIP

    ich hab jetzt vor allem das eingangsposting gelesen. was unglaublich wichtig sein wird, wenn ihr beide arbeitet und dafür nach wien pendelt:

    wie sind die schließzeiten und schließtage vom kindergarten?
    gibt es (für später) eine nachmittags- und ferienbetreuung für die schulkinder?

    meine schwester lebt seit ein paar moinaten im äußeren speckgürtel und hat nämlich blöd geschaut, dass sie plötzlich zwei kinder den sommer über selbst beschäftigen darf.
     
  8. SanjaM

    VIP

    was meinst du mit "vorstädte"? ich kenne manche dieser kleinstädte (wohne in einer von ihnen), und was mir schon sehr gut gefällt, ist die kombination von
    - eigene, komplette infrastruktur (mit geschäften, schulen, freizeitangeboten für kinder, stadt-/hauptplatz etc)
    - aber eben auch der nähe zu wien, was ja viele erwachsene oder auch ältere kinder/jugendliche bzgl. schulauswahl nutzen.
    - und eben schon deutlich mehr grün und "landleben" als in wien drin.

    im gegensatz dazu gibts halt oft auch - nahe an wien, aber nicht nur - dörfer oder orte, die nicht so einen richtigen ortskern haben. oder die so klein sind, dass es schon wieder beklemmend ist. also für mich wäre. für andere mag das ja passen.
     
  9. Hibbel

    VIP

    Das sind Städte btw :D:D:D
     
  10. Solanum

    VIP


    waldviertel?

    in solche fgegenden s´ziehen familien mit kindern normalerweise nicht (deshalb kaum kinder).
     
  11. kookaburra

    PLUS + VIP

    Und wenn man deren Einwohner als Wiener bezeichnet, sind die auch recht beleidigt :D. Ganz anders als in London, wo Leute, die in der Entfernung Graz-Wien zu London wohnen, meinen, sie wohnen in London (wir haben mal bei Freunden, die uns eingeladen haben, sie zu besuchen, weil wir so bei ihnen wohnen könnten und kein Hotel bräuchten, gewohnt. Sie wohnen sowieso in London. Tja - schneller Zug hat 2 Stunden in eine Richtung gebraucht! Aber wir waren in London!)
     
  12. Birke

    Birke Teilnehmer/in

    Logisch, weil man ja kaum mehr täglich nach Wien zur Arbeit pendeln kann, daher nur interessant für Pensionisten, Aussteiger und Dauerarbeitslose (die gibt inzwischen auch schon dort, niedrigere Mieten, kein allzu lästiges AMS in der nächsten Bezirkshautstadt)
     
  13. Birke

    Birke Teilnehmer/in

    Was ich mit Vorstädte meine? Dass diese Orte nahtlos von Wien übergehen, wenn ich z.B. von Liesing nach Perchroldsdorf fahre, merk ich keinen Unterschied, ob ich jetzt schon in Niederösterreich bin oder nicht. Dieser Ort (bitte, ich stamme von dort!) ist kaum ländlicher als z.B. Stammersdorf oder Mauer. Ich finde es auch interessant, dass es bei uns so wichtig ist, "am Land" zu wohnen, in den meisten Ländern ist Urbanität positiv besetzt.
     
  14. Athina

    Athina Gast

    Ich empfinde das genau umgekehrt - wer am Land lebt, ist für viele Menschen (Städter) automatisch provinziell, ungebildet und kleingeistig.

    Kürzlich erst hat mir eine Userin hier im Forum mitleidig erklärt, dass ich, da ich am (wie sie fälschlich angenommen hatte) AdW lebe, ja keinerlei Infrastruktur hätte, die mir örtlich nahe und über Mittag zur Verfügung stünde. :rolleyes:

    Und das nur, weil ich bei der Wohnortangabe "Niederösterreich" stehen habe. ;)

    Niederösterreich kann viel sein - St. Pölten, Tulln, Krems, Mödling, Baden, Wiener Neustadt ... oder eben tiefstes Land oder eben irgendwas dazwischen (ich lebe in der Nähe einer Kleinstadt und bin in 35 Minuten in Wien).

    Aber so pauschal zu urteilen, ist schon eine Spezialität der Städter.

    Ich verstehe generell nicht, warum es so wichtig ist, wie und wo man lebt, die Hauptsache ist doch, es passt für einen genau so. Die Vorstellungen anderer Leute muss ich ja nicht erfüllen.
     
  15. SanjaM

    VIP

    nach Süden stimmt das, ja (zumindest bis ca. Baden glaub ich)
    nach Westen, Osten und Norden stimmt das nur sehr eng rund um Wien, ab spätestens 15, 20km merkst du schon, dass du beim Rausfahren aus Wien die Großstadt verlässt :)
    Da wo ich wohne, ist es beides: kleinstädtisch und ländlich. Vorm Haus das Feld, das gibts in Mauer oder Liesing schon auch, aber doch bedeutend seltener (da insgesamt verbauter) als in jeder der genannten Kleinstädte.. insbesondere wenn du auch noch andere wie Stockerau, Klosterneuburg, Tulln, Hainburg, Mistelbach, Hollabrunn, Krems .. (ok die sind dann schon weiter weg von Wien) einbeziehst.
     
  16. BineR

    VIP

    Naja, das Schubladendenken ist glaube ich überall vorhanden. Als Wiener hat man ja auch gleich einen ordentlichen Stempel in den Köpfen anderer. Das ist nicht nur städtisch ;)

    Aber ich finde auch, dass es gar kein allgemein gültiges Urteil geben kann, was ein guter Wohnort ist.

    Ich bin Wienerin durch und durch, habe nur in Wien gelebt - aber am Rand vom 22. mit Feldern vor der Tür, Verwandtschaft mit Bauernhof in Niederösterreich und weiß wie eine Kuh ausschaut. Ich kanns mir nicht vorstellen in der Stadt drinnen zu leben, ohne Gras in das ich reinsteigen kann, nur mit Mauern um mich rum. Wem anderen mag das Grün mit allem Leben drin suspekt sein. Jeder soll doch bitte so leben, wie es ihm gefällt! Das man sich seinen Wohnort gut aussuchen sollte, ist aber auch klar. Ich finde es so wichtig, sich zuhause wohl zu fühlen.

    lg
    bine
     
  17. BrigitteS

    VIP

    Gut, das W4 besteht aber auch nicht nur aus Pampa.
    Ich lebe sehr nördlich und wir haben sehr wohl (fast) alles was man so braucht.

    Wir sind extra hierher gezogen als wir unser 1. Kind bekommen haben - weil wir nicht wollten, dass es in Wien aufwächst. Auch das gibts.
     
  18. Athina

    Athina Gast

    Und ich finde, dass das auch euer gutes Recht ist. :)

    Mir ist aufgefallen, dass gerade die Leute das Landleben kritisieren, die es aus eigener Erfahrung gar nicht kennen, also nur in Städten gelebt haben. Da hat man halt schnell Vorurteile.
     
  19. Athina

    Athina Gast

    Ja, natürlich gibt es das Schubladendenken auf beiden Seiten, da hast du völlig Recht. :)

    Passend zum Thema:
    Ich hatte einmal eine Debatte per E-Mail mit einem bekannten Lokalkritiker, der in seinen Restauranttipps permanent das Wort "Provinz" für das Land verwendet hat. Irgendwann musste ich ihm schreiben, dass ich das sehr abwertend finde. Und außerdem hat er das Wort auch verwendet, wenn es um Städte wie Salzburg oder Graz ging. :rolleyes:

    Er hat noch versucht, mich zu belehren, dass er sich ja nur am lateinischen Ursprung des Wortes orientieren würde blabla.
    Dann hab ich ihm den Eintrag zu Provinz aus dem Duden zitiert und seither verwendet er brav "am Land".
    :D
     
  20. Waldi

    Waldi echt Waldviertel
    VIP

    Ich lebe so richtig in einem Nest, 15 Einwohner, ich vermisse nichts, weil ich nach dem Arbeitstag meine Ruhe haben will. Natürlich geht ohne Auto nichts, außer, man hat viel Zeit.

    Aufgewachsen bin ich in der Stadt - bisserl über 4.000 Einwohner - also für manche eher ein Dorf. Es gibt alles, was man braucht, ich konnte zu Fuß oder mit dem Rad in die Schule, Musikunterricht, jegliche weitere Freizeitaktivität, bummeln ... also von daher besser als in Wien, wo ich hier immer wieder lese von abholen und wohin bringen, meine Eltern mussten sich darum nicht kümmern. Alles da und trotzdem konnte man sich den ganzen Tag rumtreiben, weil es passiert nix.

    Ich habe auch eine Zeit lang in Wien gearbeitet und unter der Woche gewohnt, das ist so gar nichts für mich, auch wenn es in Wien sehr schöne Gegenden gibt.

    Ich fürchte, man kann nicht Juhu oder Oje sagen, weil das ein ganz individuelles Empfinden ist. Und ob man den Wechsel liebt oder hasst oder es einem egal ist, hängt dann sicher von vielen Faktoren ab. Ausprobieren ist halt nicht so einfach.

    Auch bei den Kindern kommt es drauf an, meine Ältere liebt das Dorf, die Jüngere prinzipiell auch, aber sie genießt das Kleinstadtleben, da sie sehr gesellig ist, Wien ist ihr aber dann doch zu viel. Andere konnten wiederum gar nicht schnell genug nach Wien ziehen.

    Ich kenne viele, die auf keinen Fall nach Wien ziehen würden, einige, die nach ein paar Jahren Wien - vor allem mit Kinderwunsch - wieder zurückziehen.

    Pendeln ist hier schon möglich aber zeitaufwändig.
     

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