1. Summer11

    Summer11 Teilnehmer/in

    Hallo Zusammen,

    ich bin ganz neu hier und möchte mit folgendem Thema starten. Unser Sohn ist ein extremes Frühchen 26+3. Er hatte einen echt schwierigen Start: nach der Geburt hatte er Hirnblutung ersten Grades und nachher eine Infektion was ihm fast das Leben gekostet hatte. Er hat generell alles später gemacht, zB. gehen konnte er ab seinem 2. Geburtstag. Er hat sich schon immer langsamer entwickelt. Wir haben jede von Ärzten usw. empfohlene Therapien gemacht, wirklich alles was ihm helfen würde etwas aufzuholen. Er ist ein sehr zartes Kind, viel kleiner und dünner als die anderen, seit der Geburt unter 3 Perzentile. Deshalb haben wir dieses Jahr mit Hormontherapie angefangen, was ihm sehr gut tut. Er wächst rasant und hat mittlerweile zugenommen. Ansonsten ist er gesund und hat sehr viel Energie. Er ist ein Wirbel, kann aber nicht lang sitzen und ist sehr leicht abzulenken. Er redet wie ein Wasserfall. :)



    Er wurde mit 5,5 vom Psychologen untersucht und es ist rausgekommen, dass er ungefähr 4 Jahre alt von der Entwicklung ist und hat vieles nicht nachgeholt. Deshalb wurde ihm auch Ergotherapie empfohlen womit wir damals sofort angefangen haben. Dieses Jahr ist er 6 Jahre alt geworden, bleibt aber noch im Kindergarten. Auf Grund seines Entwicklungszustandes wird er erst nächstes Jahr in die Schule gehen, also mit 7 beginnen. Bei der Einschreibung wird dann entschieden ob er als Vorschulkind oder gleich in die 1. Klasse kommt und evtl. dort von Sonderpädagogin betreut wird.


    Mein Problem ist, dass er sich nur für Autos interessiert, oder will sich bewegen (laufen, klettern usw. er ist sehr geschickt) oder was alle Kinder sehr lieben fernschauen. Was er überhaupt nicht mag am Tisch sitzen und zB. malen. Er selbst würde nie sagen, ich möchte malen oder ausmalen. Immer bin ich diejenige die ihm das sagt. Er hat noch Probleme mit Augen und Hand Koordination und ich denke deshalb kann er noch richtig malen oder ausmalen und er sagt auch „ich kann das nicht“. Ich habe ihm trotz allen beigebracht wie er seinen Namen schreibt und er kann in seinem Namen die Buchstaben erkennen und benennen.



    Es gab eine Zeit, wir haben jeden Tag Memory gespielt und er hatte sehr viel Spaß dabei, das möchte er mittlerweile nicht mehr. Ich habe ein neues Lernspiel gekauft und er spielt nicht so gern damit, was ich sehr schade finde weil er ganz gut ist, er jammert aber die ganze Zeit und kann kaum erwarten, dass das Spiel endet und er wieder mit seinen Autos spielen kann, was mit wieder traurig macht.
    Einerseits möchte ich ihn fördern und ihm die Welt erzählen und zeigen, andererseits möchte ich ihn nicht zwingen Dinge zu tun die er nicht will. Aber ich denke Eltern haben die Aufgabe dem Kind den Weg zu zeigen und nicht das Kind immer entscheiden zu lassen (bis einem gewissen Alter).



    Ich weiß, dass Kinder sich unterschiedlich entwickeln und man nicht vergleichen sollte, das tu ich aber trotzdem, schließlich kommt er mit diesen Kindern in die Schule.
    Andere Kinder in seinem Alter können schon malen, sind viel ruhiger und können sich länger konzentrieren und interessieren sich für viele Dinge. Er ist dagegen noch voll in seiner Fantasiewelt, wenn man ihn fragt ob er in die Schule gehen möchte sagt er nein, obwohl er gar nicht weiß was die Schule ist. Ich fange an langsam ihm die positiven Dinge von der Schule zu erzählen, wir sind aber noch am Anfang, das Thema interessiert ihn noch nicht wirklich.

    Ich frage mich immer wie er dann die Schule meistern wird, wie seine Zukunft ausschauen wird? Vielleicht ändert sich vieles noch in diesem und letzten Kindergartenjahr… Ich würde gern die Meinung/Geschichten von anderen Extremfrühchen-Eltern hören wie die Einschulung/bzw. Schule bei euch war.

    Danke schön und Sorry für die Länge
     
  2. jo-jo

    jo-jo ** Kopf raucht **

    Und wieder andere Kinder in seinem Alter verhalten sich genau so wie er: wollen sich immer bewegen, tun sich schwer ruhig sitzen zu bleiben, interssieren sich kaum für zeichnen, basteln, Brettspiele,.... sondern eher für Autos, Bausteine und den Turnsaal. Mit denen darfst Du ihn auch vergleichen ;)
     
  3. immerich

    VIP

    oh ja, ich kenne auch ganz viele Schulanfänger, die so sind, wie du deinen Sohn beschreibst!

    Toll, dass er sich gern bewegt und geschickt ist...
    Beim Klettern, Laufen, Spielen lernen die Kinder ganz viel....

    Auch das Bauen mit Bausteinen (Kapla Steine!!!) Kugelbahnen etc. fördert die Feinmototik, Auge-Hand-Koordination und das logische Denken.

    Gib ihm die Zeit die er braucht, lass ihn spielen und aktiv sein...

    Ausmalbilder und Lernspiele sind für viele Kinder echt echt öd....
    Wenn du willst, dass er zeichnet oder malt, dann eher großflächig beginnen, mit großem Paper und Fingerfarben oder Pinseln und Farbe...
    Knetmasse und Ton machen ev. auch Spaß....

    viel Freude mit deinem Sohn!
     
  4. Biggi72

    VIP

    Meine Kids haben auch nie gerne und viel gemalt - das sagt gar nichts aus ;). Dass sich Kinder in dem Alter lieber bewegen und nicht gerne still sitzen, ist Tatsache und dass Kinder in der 1. Klasse noch kein Sitzfleisch haben ist auch nicht so ungewöhnlich.

    Ich verstehe deine Bedenken, aber mach dir nicht jetzt schon Stress mit der Schule, es ist noch ein Jahr Zeit bis zur Einschulung und bis dahin kann es noch einen ordentlichen Entwicklungsschub geben und wenn ihr in weiterhin so aktiv fördert, dann passt das schon.

    Du sagst es eh richtig, entweder gebt ihr ihm dann noch ein zusätzliches Jahr in der Vorschule oder er startet gleich mit der 1. Klasse durch - ganz einfach abwarten und schauen und sich nicht jetzt schon fertig machen oder ihn mit, dass "sollte er ja schön können" unter Druck setzen. Lasse ihn noch Kind sein und mit seinen Autos spielen (das macht sogar mein 12-jähriger noch gerne) :D.
     
  5. Summer11

    Summer11 Teilnehmer/in

    Danke für eure herzliche Worte. Ich hatte heute ein Gespräch mit der Ergotherapäutin meines Sohnes. Sie hat mir bestätigt, dass er ein kluger Junge ist und "es ist alles da" wie sie es gesagt hat, er braucht nur Zeit. Ich hoffe die Schule wird das dann auch so sehen. Ich habe kein Problem damit wenn er nächstes Jahr in die Vorschule kommt, wäre sogar besser. Dann hätte er ein zusätzliches Jahr um einiges aufzuholen.

    Lg,
    Summer
     
  6. Patina

    VIP

    stress dich nicht jetzt schon - das letzte Kindergartenjahr hat gerade erst angefangen! ;) In einem Jahr kann noch viel passieren, manchmal machen die Kinder plötzlich Entwicklungsschübe, die man sich vorher nicht vorstellen konnte.

    (meine Kinder wollten auch nie ausmalen, auch dann in der Schule nicht - es musste bei Hausübungen aber machmal sein ... naja, das Notwendigste haben sie halt widerwillig gemacht)
     
  7. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    ich kann leider zum thema nichts beitragen, aber ich finde, du schreibst sehr liebevoll von und über deinen sohn! <3
     
  8. Summer11

    Summer11 Teilnehmer/in

    Ich danke dir Fencheltee!!
     
  9. GatterweS

    GatterweS Teilnehmer/in

    Mach dir da keine Gedanken. Er hat noch ein ganzes Jahr Zeit bis er mit der Schule anfängt und da kann noch so viel passieren.
    Ich hatte bei David auch so meine bedenken. Er ist ein kleiner wilder Mann und leider auch sehr tollpatschig. Malen war für ihn immer das schlimmste und wir haben gerade im letzten Kindergartenjahr geschafft das er seinen Namen schreiben kann, aber das erste Schuljahr hat er so perfekt gemeistert ohne wirklich viel zu lernen.

    Es kann echt alles ganz anders kommen :love:
     

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