1. lucy777

    lucy777 Gast

    nur dann, wenn üben als plage vermittelt wird.
    und nicht als weg zum ziel.
    würdest du auch meinen, dass das kind die gitarre oder die flöte 9 wochen nicht anfasst?
     
  2. samakaste

    VIP

    Nachdem hier auch Lehrerinnen mitschreiben, glaub ich das mit dem Zeitmangel unterm Schuljahr sehr gern. Als Mutter weiß ich, dass zB in der Klasse des Kleinen weniger Stoff gemacht wurde als noch vor zwei Jahren id Klasse der Großen.

    ad Stoff vergessen: naja, das 1x1 sitzt beim Kleinen nicht mehr, im Juni war er noch spitze und alles war automatisiert.
    Er hat in den letzten Tagen seine Schreibübung gemacht: jeden Tag 5 selbst erfundene Sätze.
    Das waren Texte wie "Bald habe ich Geburtstag. Wir machen eine Party. Ich lade A,B,C... ein. Ich wünsche mir eine Nerf und dass wir grillen. Ich freue mich schon sehr. " Als Überforderung sehe ich das nicht an.
    Allerdings schreibt er jeden Tag ins gleiche Hefterl und hat selbst gesehen, dass sich das Schriftbild von "individuell" wieder der geforderten Norm annähert.
    Daran seh ich nichts Schlechtes, keine Überforderung und wie gesagt - aus meiner Sicht ist das notwendig.

    Gerade jetzt, während ich hier am PC sitze, macht er seine M-Seiten und die Große hilft ihm beim 1x9 :love: und schreibt daneben in ihr neues E-Vokabel-Heft. By the way: hatten eure Kids eins in der VS? Ich hab gestern im Buch nachgeschaut, da gibts ja nicht mal einen Vokabelteil hinten drin? Aber das ist eine andere Geschichte.

    Ich versteh irgendwie die Proteste nicht ganz: wer will, dass die Kinder sich langsam den Schulanforderungen wieder annähern, der macht was mit ihnen. Wer nicht, nicht. So what?

    9 Wochen Ferien wären aus meiner Sicht auch diskussionswürdig: erstens stammen sie wirklich aus einer Zeit, in der die Anforderungen an die Familie ganz andere waren. Zweitens ist es für die Eltern jeden Sommer eine logistische Herausforderung. Drittens merk ich an den jungen Kindern jedes Jahr, dass sich die Zeit bis Weihnachten wirklich als anstrengend erweist. Eine Aufteilung wär mMn wirklich besser für alle Beteiligten.
     
  3. Eusebius

    VIP

    Absolut! Also, nicht "verlernen" in dem Sinn, dass es unwiederbringlich weg ist, aber fehlende Übung macht sich bereits nach ein paar Wochen bemerkbar. Ohne es jetzt zu googlen, ein paar Wochen Nichtstun senken nachweislich auch die Intelligenz (Waren es 20 IQ-Punkte bei durchschnittlicher Intelligenz?) signifikant; auch hier natürlich nur vorübergehend.
     
  4. Speleo14

    VIP

    Nein, aber ich zwinge es auch nicht dazu. Es ist nicht obligatorisch. Wenn es Spass macht - ja gerne, sofort, jederzeit. Wenn ein Kind gerne und seitenweise Malrechnungen löst - bin ich noch so erfreut. Habe ich aber noch nie erlebt.
    Sohn spielt Klavier, und ja, da hat er ab und zu freiwillig in den Ferien geübt (ohne dass ich ihn dazu aufgefordert hätte). Aber er hat definitiv nicht Mathe oder Schreiben geübt. Aber viel gelesen - freiwillig.

    Was ist der Unterschied? Beim Bücher lesen ist das übern/lernen quasi Zugabe. Man liest ein Buch nicht, weil man lesen üben will, sondern weil die Geschichte spannend, interessant, lustig... ist.
    Dito beim Klavier spielen. Man spielt, weil man die Musik schön findet, den Klang des Instruments mag und es gerne hört. Ausserdem sucht man sich ein Instrument meistens selber aus. Mathe MUSS man aber lernen, ob es einem gefällt oder nicht.

    Ich gestehe, dass ich tatsächlich (manchmal) Spass hatte an diversen Aufgaben im Bereich Analysis / Differentialrechnung. Nicht ganz so sehr wie am Klavier spielen, aber doch. Allerdings ist das definitiv nicht zu vergleichen mit stupidem Kopfrechnen üben. Das finde ich einfach nur gähn.
     
  5. Speleo14

    VIP

    Meine Rede. Öffentliche Aufgaben, die den Staat etwas kosten, aber allen etwas bringen, werden zunehmend auf Private abgeschoben, die es dann bitte kostenlos übernehmen sollen - hier auf Kosten der Chancengleichheit.
     
  6. lucy777

    lucy777 Gast

    wenn man halt grad so mal ein bisschen klimpern will, reichts auch nur dann zu üben, wenn die lust danach überbordend ist.
    will man weiterkommen - und da red ich nicht von virtuosem können - wirds nicht reichen.
    manchmal gehört auch überwindung dazu.

    oder nehmen wir die tägliche bewegung, das walken oder so.
    es gibt tage, wo es einen hinauszieht - und tage, wo man meint, alles andere wäre viel wichtiger.
    dem immer nachzugeben, wird nicht konditionsfördernd sein.

    und ziemlich ähnlich sehe ich das bei rechnen oder rechtschreiben.
     
  7. Speleo14

    VIP

    Das ist der Knackpunkt. Freiwillig ja, aber obligatorische Aufgaben für alle über die Ferien? Nein Danke. Wenn die Eltern die Kinder dazu motivieren (können), super. Wenn sie sie dazu nötigen oder zwingen - finde ich schlecht, ist aber Privatsache. Andere finden sicher auch meine Erziehungsmethoden manchmal fragwürdig.

    Das auf jeden Fall, finde ich bei uns definitiv besser.
     
  8. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP


    Deine Schlüsse sind schlichtweg falsch, denn gerade bei Teenagern kommen da noch einige andere Faktoren hinzu und es bedeutet nicht, dass es sich um den falschen Schultyp handelt, falsches lernen oder Überforderung.

    Gerade in diesem Alter halte ich es für völlig normal, dass der Schule nicht die Aufmerksamkeit geschenkt wird, die notwendig wäre. Dazu gehört auch, dass Kinder im Teenageralter durchaus verstehen lernen müssen, dass verbummelter Lernstoff eben zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt werden muss.

    Würden deine Ausführungen zutreffen, dann dürfte es keine Schüler geben die Klassen wiederholt haben oder ihren Abschluss gerade so geschafft haben und trotzdem ihre weitere Ausbildung hervorragend meistern, studieren und anschließend erfolgreich ihrem Beruf nachgehen.

    Du beschreibst selbst wie es bei deinem Sohn läuft. Er ist im vorpubertären Alter und zeigt genau diese Züge. Bist du der Ansicht, dass er überfordert oder im falschen Schultyp ist?
     
  9. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Wie soll der Staat bzw. die Schule das schaffen? Es wird ja auch jetzt noch verlangt die Stunden zu kürzen. Kinder sitzen ja viel zu viel in der Schule. Und wehe eine Schule macht alle den Schnick-Schnack, dann sind die Eltern furchtbar böse. Und gleichzeitig zur Stundenkürzung will man noch täglich eine Turnstunde haben.

    Bitte wie soll das gehen, wenn ich nicht große Teile beim Üben und festigen nicht an die Eltern auslagere?
     
  10. Speleo14

    VIP

    Ist halt alles eine Frage, was man will. Will ich fit sein? Ja! Also überwinde ich mich. Will ich toll Klavier spielen können? Ja! Also übe ich auch mal, wenn ich gerade nicht sooo motiviert bin (da ich aber nicht Pianistin werden will, gönne und gönnte ich mir durchaus auch mal eine längere Pause, wenn ich keine Lust habe / hatte. Auch als Kind in den Ferien).
    Will ich super Kopfrechnen können? Hmmm... naja... nicht unbedingt mein Hauptinteresse. Gibt ja eh Taschenrechner. Will ich die Rechtschreibung perfekt beherrschen? Nett, aber sooo dringend nötig ist das ja auch nicht, so lange man versteht, was ich schreiben will.

    Bitte - mir ist absolut klar, wofür Kopfrechnen und Rechtschreibung gut sind, und ich predige das auch meinem Kind immer. Aber AN SICH und als SELBSTZWECK ist es nun mal tödlich langweilig, und der Nutzen davon liegt in ferner Zukunft (für ein Kind erst recht). Da darf man sich schon mal eine Pause gönnen.
    Im Gegensatz zu z.B. Klavier spielen. Das bringt jetzt gleich schon was und macht Spass (wenn man es freiwillig gewählt hat).
     
  11. Eusebius

    VIP

    Gibt's eh nicht, keine Sorge. Hausübungen über die Ferien sind verboten [1], div. Ferienhefte also in aller Regel freiwillig (oder zumindest erst Mitte September fällig).

    [1] Hausübungen, die an Samstagen, Sonntagen oder Feiertagen oder während der Weihnachtsferien, der Semesterferien, der Osterferien, der Pfingstferien oder der Hauptferien erarbeitet werden müssten, dürfen ... nicht aufgetragen werden, § 17 Abs 2 letzter Satz SchuG.
     
  12. Speleo14

    VIP

    Die zeigt er seit Schulbeginn, und nicht erst jetzt... er kommt allerdings trotzdem mit. Und natürlich muss er die Hausaufgaben machen. Aber das genügt. Wenn Lernen über die Ferien zum absoluten MUSS wird, weil er sonst nicht mitkommt, ja, dann läuft meiner Auffassung nach etwas falsch.
     
  13. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Richtig. Unsere Tochter hat eine pubertätsbedingte Depression. Leider haben wir das erst End Mai dieses Jahres bemerkt. Und somit sind ihre Noten (für sie) extrem abgestürzt. Sie hatte heuer das schlechteste Zeugnis überhaupt. Und nein, sie ist definitiv nicht in der falschen Schule.
     
  14. lunaysol

    VIP

    Ich habe damit gemeint, wenn ich keinen Bedarf sehe, werde ich in den Ferien nicht mit meinem Kind lernen. Wenn doch, dann schon. Nicht mehr oder weniger.
     
  15. Speleo14

    VIP

    Das klang aber am Anfang sehr obligatorisch. Vielleicht nicht im juristischen Sinn, aber schon mit sehr viel Druck dahinter, das doch bitte schön "freiwillig" zu machen.
     
  16. Speleo14

    VIP

    Habe ich auch explizit aus Ausnahme genannt - wenn es wegen äusserer Umstände wie Krankheit... Rückstände gibt, und das Kind das auch aufholen will, spricht ja nix dagegen? :confused:
     
  17. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Wenn die Kinder heute noch alles von der Tafel abschreiben müssten, dann wäre ja in der Schule gleich gar keine Zeit mehr um den Lehrplan zu machen.
     
  18. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Es geht im Leben aber nicht nur immer um "was will ich".
    Denn meistens ist das "was will ich" untrennbar mit "was muss ich dafür tun" verbunden, auch wenn es keinen Spaß macht oder vermeintliche Zeitverschwendung ist.
    Im aller tollsten Traumberuf gibt es Bereich die man nicht so gerne macht oder erledigt, trotzdem gehört auch dieser Bereich erledigt und das Wissen dazu ist notwendig.
     
  19. Speleo14

    VIP

    Nur als Anmerkung: Bei Pubertät und bei höheren Schulen kann ich (noch) nicht mitreden, aber in den ersten 6-9 Schuljahren finde ich es überflüssig.
    Wie es bei meinen in der Pubertät wird, keine Ahnung... vielleicht sehe ich es dann auch anders.

    Und ich möchte nochmal betonen: Ich richte mich ausschliesslich gegen (halb)obligatorische Aufgaben über die Ferien (wo halt einfach erwartet wird, dass man die macht, auch wenn es nicht offiziell obligatorisch sein darf), respektive gegen die Idee, dass Kinder über die Ferien lernen müssen, weil sie die Schule sonst nicht schaffen. Wenn das so ist, dann läuft etwas falsch. Im Schulsystem generell oder individuell bei einem Kind.
     
  20. Speleo14

    VIP

    Natürlich. Das meine ich auch gar nicht. Aber ich finde, man kann es auch übertreiben, und in den Ferien lernen - nein, lernen MÜSSEN - gehört für mich zu "übertreiben".
     

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