1. Auryn79

    Auryn79 Aktive/r Teilnehmer/in

    Hi,

    Bräuchte mal wieder Input von außen... seit einigen Wochen hat Töchterchen das Schimpfen entdeckt. Geht etwas nicht nach ihrem Kopf, dann kommen gleich die üblich verdächtigen Wörter von Mama du bist blöd, Gacki... etc... -> So nun les ich überall ignorieren und nicht drauf eingehen... gut und schön, aber wenn ich das mache dann kommt als nächstes " Dann hau ich dir auf den Kopf", gefolgt von z.B. Zwicken, Hauen etc.. also es bleibt nicht beim Schimpfen..

    Und was mach ich jetzt?

    Heute z.B. haben wir im Keller gespielt (Puppenküche und Hörspiele etc. unten), sie nimmt was grindiges in den Mund -> 2Mal warnen meinerseits, dann war es weg -> dann wurde gedroht -> dann wurde gehaut -> dann meinte ich dann kann sie halt nicht mit uns im Keller spielen und hab sie nach oben getragen... nur kann ich schlecht auf zwei Kinder aufpassen in unterschiedlichen Stockwerken und nach ein paar Minuten waren wir auch wieder oben...

    Also welche Konsequenz hättet ihr gesetzt? Und nein ich will nicht immer gezwickt, geschimpft etc. werden... hab ich auch schon oft genug zum Ausdruck gebracht und es fruchtet nichts. Gestern z.b. auch wir waren im Zirkus, alles toll, dann durfte sie am Schluss nicht mehr reiten (eh schon spät etc.) und auf dem Weg bis zum Auto dann wieder das ganze Schimpfen und Drohen.. und ja da werd ich schon ziemlich grantig...

    Bitte um Tipps!
     
  2. NaNu

    VIP

    Warum willst du nicht auf ihr Schimpfen eingehen. Da ist doch etwas was sie tief bewegt und ihr wichtig ist. Sie will etwas durchsetzen und wird ignoriert, also versucht sie es mit härteren Mitteln durchzusetzen. Eigentlich logisch.

    Ich würde noch einmal mit meinen Worten wiederholen, was sie sich wünscht und und ihr dann auch sagen, dass du schon verstehen kannst, dass sie sich das wünscht. Wenn du es nicht weißt, kannst du sie fragen, warum sie sich so etwas wünschst.
    Umd dann gibst du deine Gründe warum das jetzt nicht möglich ist. Natürlich wird sie meistens nicht gleich einsehen, dass es nicht möglich ist. Aber sie wird gesehen und muss nicht immer noch weiter aufdrehen
     
  3. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Das Kind ist 4, nicht 2.

    Wenn mich ein 4jähriges Kind mit Schimpfworten bedenkt (bzw. bedacht hat, ist GsD vorbei die Zeit ;)) und haut, geh ich kühl, Konsequenzen aussprechend und deutlich vor.
    1x schimpfen - Erklärung, 2x schimpfen - Spielabbruch
    1x hauen - Hand abfangen, deutlich auf Augenhöhe kommunizierte Androhung des Aktionsabbruchs, 2x hauen - Ende Gelände. Warum sollte man sich von einem 4jährigen Kind hauen oder zwicken lassen? :confused:
     
  4. Ja, im Idealfall macht man das genauso so. Ich bemüh mich, gelingt mir nicht immer, aber die sinnvollste Variante ist es allemal.
     
  5. Meiner Erfahrung nach macht es wenig Sinn einem Kind in dem Alter zu unvermittelt die eigenen Gefühle mitzuteilen. Grantig darfst du klar sein, aber mit kalter Schulter o.ä kommt man meiner Erfahrung nach nicht weit.

    Ich fahr am besten damit auf den Ärger einzugehen (im Sinne von "ich versteh dich") aber trotzdem konsequent zu bleiben (also nein, bleibt nein). Was hauen etc. angeht wiederhol ich immer wieder, dass ich das nicht möchte. Du darfst dich nur nie wirklich auf den Kampf einlassen, da kannst du nur verlieren.
     
  6. nina64

    nina64 Teilnehmer/in


    Was hat sie den Grindiges im Spielkeller gefunden, dass daraus gleich so ein Drama entstehen muss?
    4jährige spucken doch ohnehin sofort wieder aus wenn das Zeug nicht ihren Vorstellungen entspricht.


    Vielleicht weniger oft eine Konsequenz setzen sondern sie halt mal anrennen lassen.
    Solls doch die 14 Tage alten Play-Doh-Kekse aus der Puppenküche kosten oder die vertrockneten Gummibärchen, und von mir aus sogar ein paar Staubfusel.
    Da kommts eh selber drauf dass das grauslich schmeckt :eek::eek:
     
  7. Auryn79

    Auryn79 Aktive/r Teilnehmer/in

    Hallo.. danke einmal für die Tipps... das mit dem ich verstehe dich ist wirklich gut, muss ich einmal probieren... ich argumentier dann auch immer, aber ich glaube so explizit gesagt hab ich das noch nicht..

    Das mit dme Kampf ist genau unser Problem, es schaukelt sich dann irgendwie immer auf und dann sind alle grantig.. besonders oft kommt das dann vor wenn sie wirklich müde ist und kurz vor dem Eingehen ist.. nur finde ich kann das in dem Alter keine Entschuldigung mehr sein...

    Ich habe ja heute auch kurz mit der Kindergärtnerin gesprochen ob sie auch im Kindergarten schimpft.. macht sie zum Glück nicht.. wär meine nächste Sorge gewesen, dass sie sich dann ihre Freunde vergrault...

    Das mit den richtigen Konsequenzen ist schwierig... da hab ich teilweise so meine Probleme.. das mit dem Keller und raufgehen wär gut gewesen, aber in der Umsetzung nicht optimal.. vor allem weil der kleine Bruder dann auch wieder rauf musste der gerne noch unten geblieben wäre... Boah ich hoffe wirklich die Phase hört bald einmal auf.. damit kann ich irgendwie überhaupt nicht umgehen...
     
  8. MrsBrightside

    MrsBrightside Studentin Mama
    VIP

    Ich finde das darf in dem Alter absolut eine Entschuldigung sein. Sogar Erwachsene schmeißen die Nerven weg, wenn sie übermüdet sind. Da find ich das bei Kindern bis ins VS- Alter noch voll ok. Auch wenn Kinder kognitiv oft sehr kompetent in dem Alter wirken, sind sie emotional noch extrem am Lernen. Vorleben ernst nehmen heisst hier die Devise.
    Wünsch dir gute Nerven.
     
  9. Sehe ich genauso!

    Ich finde du hast ein bissl überzogene Ansprüche an eine 4 Jährige.
     
  10. verooonika

    verooonika zuversichtlich

    Ich versteh dich;)
    Mir geht es auch oft so. Aber es sind Kinder und sie müssen vieles erst lernen und dürfen sich auch mal ärgern und wir sollten es aushalten können. Und der Bruder hat nun mal eine Schwester und wird es auch verkraften, dass er mal früher hoch muss als er will. Frag meine Drittgeborene wie oft die wo hin, weg oder mit muss, obwohl sie vielleicht nicht will.
    Und am Abend, wenn alle müde und kaputt sind, wird's sowieso gefährlich. Augen zu und durch und nicht immer genau hinhören und nicht alles persönlich nehmen. Bei hauen sagen, dass du das nicht magst!
     
  11. verooonika

    verooonika zuversichtlich

    Zu deinem Titel
    Schimpfen und Drohen.
    Ich meinte anfangs du meinst damit dich. Und vielleicht hält dein Kind dir wirklich den Spiegel vor und du schimpfst und drohst selber zu viel.
    Ich hab mir Grad vorgenommen, zu versuchen, das wieder mal bissl zu reduzieren.:eek:
     
  12. neumond

    neumond Gast

    Hallo, das mit dem Zirkus hätte ich anders gelöst, wenn es sowieso schon spät ist, dann geht reiten auch noch. Ehrlich, das Drama ist da wesentlich schlimmer als noch einmal eine Runde zu reiten und ein glückliches Kind mit heim zu nehmen. Da finde ich die deine Entscheidung unglücklich. Wenn die Aktivitäten so spät sind, dass sich dann nichts mehr ausgeht, würde ich sie einfach sein lassen, statt sie reinzuquetschen, halb zu machen und übermüdete Dramen zu riskieren.

    Wenn ihr öfter im Keller spielt, dann entferne grindige Dinge von dort, damit Kind erst gar nicht drankommt. Es ist viel entspannter wenn man nicht dauernd extrem aufpassen und gar schimpfen muss.

    Es sind nur zwei Beispiele von vermutlich etlichen und natürlich kann ich es nicht bewerten, wie es sonst bei euch ist. Aber ich weiß von mir selbst und anderen, dass wir Kinder absolut wohlmeinend viel zu oft in unpassende Situationen quetschen, welche die Kinder dann überfordern oder einfach gar nicht glücklich machen, dabei in Wahrheit vielleicht eh schon unterschwellig gestresst sind und bei jeder Kleinigkeit zu schnell genervt reagieren. Darauf wird dann entsprechend vom Kind reagiert und obendrauf folgt dann auch noch Strafe weil wir enttäuscht sind, dass unsere wohlgemeinten Aktionen mit Undankbarkeit quittiert werden. Das ist eine ungute Spirale, die es zu durchbrechen gilt.

    Bei einer 8-Jährigen wäre es natürlich völlig daneben, würde sie schimpfen, zwicken und hauen aber eine 4-Jährige hat einfach noch nicht den Wortschatz um ihre Gefühlswelt angemessen in Worte zu fassen, also greift sie auf einfache Mittel zurück.
    Es könnte helfen, wenn du versuchst dich vorab mehr in sie einzufühlen und solche frustrierenden Situationen gar nicht erst entstehen lassen würdest.
    Sie ist 4, wie gesagt, da liegt es schon noch an uns Eltern, angenehme Rahmenbedingungen zu schaffen, statt zu erwarten, dass das Kind von uns geschaffene chaotische Situationen kooperativ hinnimmt.

    Und ich kenne das alles, natürlich, ich bin keine Miss Perfect. Ich habe das alles schon durch und es brachte wirklich Besserung, darauf zu achten was die Kinder in dem Moment wirklich brauchen und geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen.
     
    neumond, 22. September 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 22. September 2017
    #12
  13. Auryn79

    Auryn79 Aktive/r Teilnehmer/in

    Also das mit dem Zirkus war für mich nicht anders lösbar weil vor dem Zirkus wir jederzeit dran gekommen wären, nach dem Zirkus aber gleich 10 Kinder gewartet haben.. und das muss für mich dann nicht mehr sein, gut vielleicht hätte ich ihr das noch ein bisschen besser erklären können..

    Generell sollte ich es wohl lockerer nehmen, aber manchmal geht das halt auch nicht... hängt sicher auch zusammen, wenn ich eh schon angespannt bin.. nach dem Zirkus wollte ich halt eher schnell gehen, damit wir auch nicht in die Menschenmassen kommen und dann eine Schlange bei den wegfahrenden Autos abwarten müssen...

    Das mit den grindigen Sachen war vielleicht übertrieben, das ist ihrerseits dieses "Baby spielen", dass sie ihrem Bruder zeigt er kann alles in den Mund nehmen... gut vielleicht kein Drama, habe ich vielleicht überreagiert..

    Ich mag allerdings trotzdem nicht gehaut oder gezwickt etc. werden..
     
  14. Ich glaub das mag niemand. Aber darum geht's ja gar nicht;)

    Vielmehr geht's darum, dass du dir das Alter deines Kindes immer wieder vor Augen führst und ein bissl versuchst zu verstehen, warum es das macht.

    @Zirkus
    Ich find man sollte keine Sachen erlauben, nur um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Wenn Reiten nicht drinn ist (warum auch immer) ist es so. Nur musst du dann eben auch aushalten, dass deine Tochter sich massiv drüber ärgert und das auch deutlich macht.
     
  15. Berthold

    Berthold Gast

    Es ist jetzt zwar schon einige Jahre her, dass ich 4-jährige hatte. *freu*
    Aber ich kann mich noch halbwegs daran erinnern.

    Also: Schimpfen hab ich sie lassen. Gesagt, "wenn es dir dann besser geht ..." (Und gewusst, dass ich bei der nächsten Gelegenheit wieder das große Kuschelviech bin, dem gesagt wird, wie lieb man es hat.) Das sind Gefühle, die in dem Moment raus müssen.

    Drohen weiß ich nicht mehr, ob es das gab. Da würde ich schon eine Grenze ziehen. Das gibt es nicht.
    Und weh tun hab ich mir auch nie lassen (außer unabsichtlich und nicht böse gemeint). Meine Reaktion darauf war: Arm abfangen und festhalten. Mögen jetzt die Steine geflogen kommen, aber das sind meine persönlichen Grenzen. Die überschreitet nicht einmal mein eigenes Fleisch und Blut. Und wenn sie draufgekommen sind, dass das für sie auch nicht grad lustig ist, vielleicht ihnen weh tut, dann haben sie vielleicht was fürs nächste Mal mitgenommen. Ich hab aber auch schon ein kreischendes Kind einfach unter den Arm geklemmt und bin mit ihm weitergegangen (schafft vielleicht körperlich nicht jede/r).

    Was man, glaub ich, vergessen kann und auch sollte:
    Jeden Auslöser für einen Konflikt schon im Vorhinein wegräumen. Das ist schlicht nicht möglich, man weiß es auch nicht immer vorher. Oder das Kind hat einfach auf etwas, das es will, kein Recht (evtl. weil das mit den Rechten anderer kollidieren würde).
    Da muss akzeptiert werden, dass es nicht bekommt, was es möchte - das Reiten im Zirkus, die Süßigkeit im Supermarkt, alles aus dem Keller wegräumen, was es nicht in die Hand bekommen soll (außer es wären wirklich gefährliche Sachen dabei). Da bin ich ganz bei kleinermensch: die Entscheidungen der Eltern haben akzeptiert zu werden, da fährt die Eisenbahn drüber.

    Was sie lernen müssen: Ich darf mich darüber ärgern. Ich darf auch schimpfen, sogar laut. Was ich nicht darf, ist jemandem weh zu tun, und das wird auch nicht angedroht.

    (Und das sage ich, der immer sehr auf Kompromisse gesetzt hat und meistens auch gut damit gefahren ist. Ich war immer sehr dafür, Lösungen zu finden, mit denen beide Seiten leben können. Nur: das, was sie ursprünglich wollten, das hat es 1:1 so nicht gegeben.)
     
  16. Bitte nicht als Steinwurf verstehen, Berthold!

    Mein Problem bezüglich Arm festhalten, tobendes Kind wegtragen (mal abgesehen von Situationen, in denen es sich selbst gefährdet), ist folgendes:

    Ich finde es nicht o.k die eigene körperliche Kraft gegen das Kind einzusetzen. Ich bin viel stärker und größer als meine Tochter, aber ich erlaube mir nicht, diese "Vorteile" gegen sie einzusetzen. Nur weil ich KÖNNTE, heißt das noch lange nicht, dass ich das darf.

    Abgesehen davon, dass ich das ihr gegenüber schlichtweg nicht möchte (Kind wehtun geht sowieso gar nicht, auch wenn es einen Lerneffekt haben soll), will ich ihr das auch vorleben. Körperliche Überlegenheit gegen Schwächere einsetzen, ist einfach keine schöne/faire Sache.
     
  17. eizra

    VIP

    Das ist ein Erziehungskonzept, dass ich nie ganz verstanden habe. In der Theorie klingt es ja gut und schön, aber wie setzt man das in der Praxis um? Man lässt sich schlagen, treten, beißen? Oder man lässt das Kind auf die Straße laufen? Oder anderen Kindern wehtun?

    Ich bin auch nicht dafür, dem Kind wehzutun oder zurückzubeißen oder so etwas, das nicht, aber mein Kind festhalten, um es von einer mir, anderen oder ihm selbst schadenden Handlung abzuhalten, damit hab ich überhaupt kein Problem.
     

  18. ich hab meine auch festgehalten, wenns auf mich losgegangen sind, ich habs jeweilige kind auch festgehalten, wenns auf geschwisterkind losgegangen ist - ich seh das nicht als "ich bin stärker und zeig das auch" sondern als "so nicht"

    wehtun geht nicht, da bin ich ganz bei dir - aber das gilt für alle beteiligten, wurscht, ob groß oder klein und wenn reden nicht hilft, dann hilft vielleicht festhalten, und selbst wenns nicht hilft, erkennt mein kind, dass ich das nicht will und nicht akzeptiere

    ich hab meinen kindern beigebracht, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss, wenn man das nicht will - und der erste schritt war halt (mehr oder weniger) dass ich vorzeige und vorlebe, dass ich es nicht will und der kleine bruder ebenso wenig
     
  19. Wer lesen kann ist klar im Vorteil;)

    Ich habe deutlich geschrieben, dass ich das nur solange handhabe, solange sich meine Tochter nicht fremd-selbstgefährdet.
     
  20. lucy777

    lucy777 Gast

    da differenzierst du zuwenig.
    es kommt darauf an, WOFÜR ich meine überlegenheit einsetze.
    wenn es den anderen schützt oder ihm hilft, dann darf ich das - wenn es ihm schadet, dann darf ich es nicht.

    also wenn ich aufgrund größerer körperkraft in der lage bin, ein kind aufzufangen oder festzuhalten, weil es sonst zu schaden kommt, verstoße ich gegen kein moralisches oder gesetzliches recht.
    eher, wenn ich könnte und es NICHT tue.

    ich setze ja auch meine anfangs vorhandene kognitive überlegenheit ein um dem kind ein unbeschwertes aufwachsen zu ermöglichen.

    und es gibt ja nicht nur das kind - es gibt mich, die familie, das umfeld, die gesellschaft.
    und wenn mein kind drauf und dran ist, den anderen das leben schwer zu machen, heb ich es auch auf und bring es woanders hin - auch wenn keine akute gefahr für leib und leben besteht.
     

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