1. ahimsa

    ahimsa action jackson
    VIP

    mich beschäftigt meine lebenssituation in letzter zeit sehr. ich würde gerne meinungen lesen, wie ihr damit umgehen würdet.
    ich habe einen 30h-job (durchaus körperlich anstrengend, 12h-dienste, mit nachtdiensten, wochenenddiensten, feiertagen, immer wieder einspringen, überstunden, personalmangel, schwierigkeiten urlaub zu bekommen in schulferienzeiten... dafür und das ist mir ein sehr willkommenes zuckerl... ich hab natürlich auch oft unter der woche tagsüber frei), ich verdiene nicht wahnsinnig schlecht, allerdings ist das grundgehalt an sich nicht toll, man lebt von zulagen... (ja, jetzt hat wahrscheinlich jeder durchschaut in welchem bereich ich bin :D)
    ich habe einen 8jährigen sohn, der von seiner natur aus sehr fordernd ist... ein haus, garten, haustiere...
    bis herbst war ich der hauptverdiener, mein lg war in ausbildung, hatte durchaus zeit, vorallem schulferien frei. nun hat er einen sehr gut bezahlten job, macht sehr viele überstunden, an mir bleibt mehr "hängen" als davor. wir sind zwar nicht wohlhabend, aber nagen sicher nicht am hungertuch...
    ich würde wahnsinnig gern stunden reduzieren, finanziell würde es sich ausgehen, schulferien wären weniger problem, mehr familienzeit, etc...

    ABER... abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ob es mir überhaupt genehmigt werden würde...
    es ist sehr schwer wieder aufzustocken, wenn ich das irgendwann wieder wollen würde, müsste ich evtl den bereich wechseln. und ich liebe meinen bereich, habe sehr angenehme kolleginnen, kurz gesagt, es ist mir sehr wichtig, dort bleiben zu können, wo ich bin.
    kind wird älter, selbständiger... auf "ewig" nur 25h arbeiten... hmmm...
    meine pension schrumpft (die durch das eher geringe grundgehalt eh shcon nicht berauschend ist). allerdings habe ich noch 25-30jahre bis dahin. wer weiß, was bis dahin ist...
    eine beziehung kann auch in die brüche gehen, ich mag den gedanken nicht unbedingt, ein stück weit abhängig von meinem lg zu sein.

    ich merke einfach, dass mich die situation belastet, dass ich immer länger brauche mich von einem nachtdienst zu erholen, es mich immer öfter gar nicht freut meine arbeit zu machen (die ich ja eigentlich sehr gern mache), ich viel öfter unfreundlicher als sonst mit "klienten" umgehe. ich bin unglaublich müde und vieles bleibt liegen, was mich dann wieder ärgert. und ich einfach gern mehr zeit hätte mich um alles daheim zu kümmern.

    ich weiß auch nicht.... ich bin grad frustriert und unfähig über eine entscheidung nachzudenken.
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast

    aus den von dir genannten guten gründen würde ich es nicht machen, sondern unterstützung zukaufen.
    einen großteil der routinearbeit kann jemand anderer machen - dann hast du familienzeit gewonnen.
     
  3. Obsidian

    Obsidian Pazifist a.D.
    VIP

    Ich würde auf das jetzt fokussieren. Was in x Jahren ist weiss niemand. Die Zeit mit deinem Kind während der Ferien kommt nie wieder. Und Hausarbeit knallhart outsourcen.
     
  4. Radium

    PLUS + VIP

    Ich wollte grad dasselbe schreiben wie lucy. Ich würd an haushaltsroutinen alles auslagern was geht (putzfrau, einkaufen, garten etc.)

    Wenns dir beruflich passt würd ich persönlich erst mit den stunden runtergehen wenns trotz outsourcen gar nicht geht.
    Lg und ich arbeiten beide im med bereich, ich vz mit diensten, mann vz plus mehrere nebengeschäfte und ohne dienste.

    Wir haben ein kindermädchen (erledigt hol und bringdienste bzw wenn gewünscht hü etc), macht botengänge, lässt rauchfangkehrer und co rein usw.
    Weiters haben wir eine putzfrau, lebensmittel lass ich zu 95% liefern und dank kirschzuckerl haben wir seit wenigen monaten einen saugroboter.
    Somit sind viele zeit- und kraftraubende dinge erledigt und für kind (auch 8) bleibt trotz blöder dienstzeiten genug zeit.
     
  5. inkale

    inkale Gast

    Die von dir genannten Gründe und damit verbundenen Risiken sind alle plausibel um die Stunden nicht zu reduzieren.
    Ich würde dahingehend planen, dass die Doppel- und Dreifachbelastung - Beruf-Haushalt/Garten- Kind zwischen dir und deinem LG besser aufgeteilt wird, um dich hier zu entlasten und dir Erholungsphasen zu verschaffen. Wenn er sich nicht in Person einbringen kann, dann solltet ihr euch gemeinsam jemanden leisten, der hier unterstützt.
     
  6. Radium

    PLUS + VIP

    Das mit den ferien versteh ich nicht ganz, selbst wenn die te mit stunden runtergeht hat sie nicht urlaub wie ein lehrer... nach der logik dürfte ja überhaupt niemand mit kind berufstätig sein, oder missversteh ich dich grad obsidian?
     
  7. wunschkind2016

    wunschkind2016 aka stella73

    ich würde auf jeden fall reduzieren, nicht nur ob der gründe dein privatleben/familienleben betreffend, sondern auch, weil du schreibst, dass du mit den menschen, um die du dich beruflich kümmerst, oftmals nicht so umgehst, wie du es gerne tun würdest.

    ich hab aus beiden gründen reduziert - zum einen, weil mir/uns familienzeit einfach zu kostbar ist und zum anderen weil ich merke, dass ich in meinem beruf wesentlich besser bin, wenn ich weniger stunden habe. einzig: im gegensatz zu dir ist es für mich nicht schwierig, aufzustocken. mein mann arbeitet 30 stunden und meinte heut erst wieder zu mir, dass er so gern weniger arbeiten würde. die teilzeitfalle halt. er macht in den 30 stunden trotzdem das, was er halt sonst in 40-50 machen tät, nur wesentlich gestresster.

    wenns finanziell auch nur irgendwie geht, wollen wir beide nicht aufstocken - aber es lässt sich zur zeit nicht abschätzen, wie sich das entwickelt, wir erwarten ja grad unser drittes kind.
     
  8. ahimsa

    ahimsa action jackson
    VIP

    noch ein nachtrag zum besseren verständnis...
    mein mann macht trotz vielen arbeitsstunden viel im haushalt. er erledigt zu 99% die einkäufe, wäsche, geschirr, etc. da kann ich ihm wirklich nichts vorwerfen. an mir bleibt putzen/aufräumen/hund/garten.

    wir haben unterstützung (sonst würds auch gar nicht gehen, wir verlassen oft beide vor 6uhr das haus...)

    wegen ferien/familienzeit: bei 30h bin ich ca 2x 12h und einen halben tag/woche im dienst (mit einspringen komm ich aber durchaus auch auf 4 lange dienste pro woche, seh mein kind unter umständen am wochenende gar nicht, oder nur als zombie nach einem nachtdienst). bei stundenreduzierung bin ich dementsprechend öfter zu hause. sommerferien wären dann zb mit 1-2x/woche ferienhort gedeckt. mit weniger stunden muss ich seltener am wochenende arbeiten, weniger feiertage und nächte.
    mit weniger stunden ist es einfacher eine urlaubswoche zu "ergattern", weil man ja weniger ins gewicht fällt bei den gesamturlaubsstunden, die pro woche fehlen dürfen, damit der laden am laufen bleibt (war das jetzt verständlich?)

    es geht mir darum, dass mich der job ansich (im moment) belastet. die unregelmäßigkeit der arbeitszeiten, die nächte, die schwierigkeit freizeit zu planen (ein wöchentlicher termin mit fixer zeit ist unmöglich). und ich mich frage, ob ich mein "hier und jetzt" verbessern soll (es kann mir ja auch morgen ein ziegelstein am kopf fallen), oder nur daran denken soll, was in 10, 20 jahren, vielleicht oder wahrscheinlich sein wird.
     
  9. Obsidian

    Obsidian Pazifist a.D.
    VIP

    Genau deshalb reduzieren wenn es finanziell machbar ist. Schau dass die Ersparnisse auf beide gleich aufgeteilt sind, dann bist du finanziell auch besser abgesichert.
    Und wenn du später wieder aufstocken willst, wird sich ein weg finden. Wer weiss ob du dann noch immer in dem Bereich bleiben willst.
     
  10. Obsidian

    Obsidian Pazifist a.D.
    VIP

    Ich verstand das Eröffnungspost dahingehend, dass es die Te auch stört, dass sie in den Ferien nicht soviel zeit hat, wie sie möchte. Weniger stunden bedeutet mehr zeit....
     
  11. inkale

    inkale Gast

    Gedanken dazu:
    - das Einspringen wird (hoffentlich) nicht die Regel sondern die Ausnahme sein
    - jetzt bitte nicht falsch auffassen, aber ich würde ergründen wollen, warum es dir nicht möglich ist, dich an viereinhalb freien Tagen in der Woche zu regenerieren. Insbesondere dann, wenn du bereits viel Unterstützung von deinem LG und einer Haushaltskraft? bekommst. Kann es evtl. an den Nachtdiensten liegen, dass das zu sehr an dir zehrt?

    Falls du häufig einspringen musst, würde ich zuerst dort ansetzen und schauen ob man das limitieren kann.
    Denn wenn du jetzt davon ausgehst, dass wenn du Stunden reduzierst hier einmal mehr Zeit haben wirst, ist das evtl. ein Trugschluss und du musst erst recht viel Dienste anderer übernehmen.
     
  12. ahimsa

    ahimsa action jackson
    VIP

    bei einem team, wo alle altermäßig schon richtung pension gehen, ist es leider fakt, dass IMMER irgendwer in krankenstand ist, dessen stunden gedeckt werden müssen.
    ich find das immer wieder interessant, dass menschen, die es gewohnt sind mo-fr zu arbeiten, völlig erstaunt sind, dass man bei "eh" 3-4 freien tagen pro woche erschöpft ist. das soll jetzt kein vorwurf gegen dich sein, es erinnert mich nur an das dogma "du bist ja in karenz, das ist ja wie urlaub" ;)... schon allein bei einem nachtdienst sind der tag davor und danach zum vergessen. ich bin in einem dienst 12h auf den beinen, auch nachts, habe notfälle, unter umständen äußerst unangenehme menschen mit denen ich arbeiten muss. nach einem heftigen dienst bin ich an dem folgenden vm völlig fertig. die freien tage sind klarer weise nicht am stück. ich hatte zb jetzt von do auf fr nacht, sa frei, so auf mo nacht, morgen frei, mittwoch tagdienst, donnerstag auf fr nacht. sa frei, sonntag tag (falls du mitgerechnet hast, waren das jetzt 5 dienste in 11 tagen. klingt ja gschmeidig. hast du auch viel erholung dazwischen gefunden? und da ist grad einmal ein halber tag eingesprungen. der rest ist mein plansoll). aber egal, es ist mir grundsätzlich schon klar, dass es menschen gibt, die VIIIEL mehr aushalten als ich, ich bin sicher nicht die belastbarste.
    ich habe keine haushaltshilfe sondern meine mutter, die mein kind stundenweise betreut, wenn wir beide arbeiten.
    mit weniger stunden bleibt das einspringen gleich, aber "tut weniger weh". klar kann ich sagen "nein geht nicht", aber man ist halt auch kollegial...
     
    ahimsa, 8. Mai 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 8. Mai 2017
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    #12
  13. NaNu

    VIP

    Ich würde reduzieren wenn es innerhalb deines Teams möglich ist. Als Krankenschwester kannst du ja jederzeit wieder aufstocken wenn es notwendig sein sollte. Im Lebenslauf macht es keinen Unterschied ob du 20 oder 30 Stunden arbeitest und wieviel Pension du irgendwann mal kriegen wirst steht sowieso in den Sternen.
     
  14. ahimsa

    ahimsa action jackson
    VIP

    das denk ich mir halt auch...

    aufstocken geht natürlich immer. irgendwo. ich hab 2 kolleginnen, die seit 2 jahren bitten, dass sie 5 wochenstunden erhöhen. sie dürfen nicht. und das obwohl jemand in pension gegangen ist, nicht nachbesetzt wurde und... naja wie auch immer. irgendwo findet man was... aber ich mag ja bleiben, wo ich bin.
     
  15. NaNu

    VIP

    Könnt ihr nicht tauschen- du gibst 5 deiner Stunden an eine Kollegin?
    Oder arbeiten sie in einem anderen Team?
     
  16. inkale

    inkale Gast

    Ich nehme es nicht persönlich, deswegen frage ich ja nach und ich habe keine Nachtdienste um das einschätzen zu können.
    Ich weiß allerdings wie es ist wenn man regelmäßig zwei bis drei Tage auf Dienstreise ist und dabei Tag mindestens 12 Stunden hoch konzentriert arbeiten muss und dann danach der normale Dienstplan im Büro weitergeht und drei Kinder versorgt werden wollen.

    Wenn du jetzt also einmal dein gebrachtes Dogma von wegen, das ist wie Urlaub weglässt und einfach nur die Fakten ansiehst, nämlich dass dir viereinhalb Tage keine Erholung bringen, dann würde ich mal dort ansetzen. So wie du es schilderst ist es kein Problem der Organisation in der Partnerschaft sondern dass der Beruf und Dienstplan per se dir sehr zusetzen. Wobei ich noch in Erwägung ziehen würde tatsächlich die Hausarbeit gegen Bezahlung auszulagern.
     
  17. ahimsa

    ahimsa action jackson
    VIP

    im endeffekt hab ich nie 4,5tage frei. das wäre so, wie wenn ich sage, du hast ja eh nachts frei.
    der beruf setzt mir zu, obwohl ich ihn gern mache. ich hab halt mit dieser ausbildung nicht soooviel möglichkeiten. nachtdienste gibts fast überall. und eine stelle ohne nachtdienste/wochenenden ist halt bei gleicher stundenanzahl eine ordentliche finanzielle einbuße. das naheliegendste wäre also stunden zu reduzieren, und dort zu arbeiten, wo man gerne arbeitet. und dann kommen wieder bedenken wie pension/abhängig von lg/etc.
     
  18. ahimsa

    ahimsa action jackson
    VIP

    ich sag jetzt mal ganz boshaft, dass das dann justament nicht bewilligt wird, wenn man das vorschlägt. "pfoah, da tun sich zwei untergebene zusammen! das müssen wir unterbinden" :D
     
  19. Radium

    PLUS + VIP

    Es kommt relativ klar raus, dass die nachtarbeit das problem ist oder? Ist die stationsleitung auch präpensionär? Gibts aufstiegschancen dahingehend eine besser bezahlte position ohne nächte zu erreichen?

    Oder stunden reduzieren und sich in der freien zeit fortbilden und von der glocke weg umzuorientieren (verwaltung etc?)
     
  20. Radium

    PLUS + VIP

    Ich glaub das liegt am system, die planstellen und stundenkontingente sind sehr rigide, nur der mitarbeiter muss zum einspringen flexibel sein...
     

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