1. karin76

    VIP

    Unterrichte Sprachen an einem Gymnasium - und muss zugeben, dass es sehr schwierig ist, zum Beispiel Kopierkosten im Vorhinein zu berechnen oder abzuschätzen.
    Gerade jetzt, in Zeiten der Zentralmatura, in der es noch nicht allzu viele passende Materialien gibt, fallen unglaublich viele Kopien an, vor allem auch deswegen, weil die neuen Aufgabenstellungen eine unglaubliche Papierverschwendung sind (ich habe schon SA mit 12 Seiten gegeben). Gleichzeitig wurde auch das Budget für Schulbücher seit einigen Jahren nicht mehr erhöht, die Preise für die Bücher steigen aber natürlich, was dazu führt, dass immer öfters in einzelnen Fächern keine eigenen Bücher über die Schulbuchaktion mehr bezogen werden können. Fazit: Auch hier müssen die Eltern entweder selbst Bücher besorgen oder mehr Kopierkosten bezahlen.

    Edit: Schon öfters hatte ich das Gefühl: "Ich kann ja nicht schon wieder etwas einsammeln", und im Endeffekt hab ich die Kopierkarte selber gekauft.
     
    karin76, 27. April 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 27. April 2015
    inkale und treble.clef gefällt das. 2 Likes
    #21
  2. fst

    fst Gast

    Vorab: finde ich natuerlich voellig legitim und sehr rational!
    Aber auch hier gibt es klarerweise andere Optionen. Wir haben gar nicht den Anspruch den Kindern eigene Zimmer oder FInanzierung des Fuehrerscheins anzubieten, AHS-Besuch und evtl Studium schon, sind also gar nicht so andersdenkend als ihr, und schon geht sich 1-2 Kinder mehr voraussichtlich aus.
    Aber das muss man ja selbst wissen, ich denke es ist ja schon klar, dass bspw 4 Kiddies mehr kosten als 1-2, aber in Oesterreich steht man mMn gar nicht schlecht da.
     
  3. Es ist in anderen Ländern ähnlich schwierig sich mit dem was gesellschaftlich als "üblich" gilt, den eigenen Lebensstandard und Kinder zu vereinbaren. Dort sind die Geburtenraten dann ähnlich niedrig. Schau dir Italien an. Aber es IST ein gesellschaftliches Problem, wenn die Geburtenrate so ist, dass die Bevölkerung schrumpft. Und es ist ein doppelt brisantes Thema, wenn dieses Land ein Pensionssystem hat, das darauf baut, dass die jüngere Generation die ältere erhält.
     
  4. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich finde es sehr bezeichnend für unsere Gesellschaft, dass dieser Vergleich immer kommt.
    Aber umgekehrt wird einem nie vorgerechnet wie hoch die Ausgaben für eine Auto sind und wie man dieses Geld alternativ sinnvoll einsetzen könnte.

    Wieviele verzichten auf ihr Auto um eine weiteres Kind zu finanzieren und wieviele verzichten auf ein weiteres Kind um ein Auto zu finanzieren. Das wäre einmal eine interessante Frage.
     
  5. fst

    fst Gast

    Das stimmt alles natuerlich. Ich kenne halt bisher nur VS, weil es bilingual ist zahlen wir schon einen Betrag fuer die Buecher, aber es ist alles ueberschaubar.
     
  6. Wieder mal Statistik: Alleinerziehende und Familien mit vielen Kindern sind die am stärksten von Armut gefährdete Gruppe. Klar kannst sagen: gegenüber einer Bauernfamilie in Mali gehts auch Menschen mit Mindestsicherung finanziell super, aber das sind Unsinnsvergleiche, oder?
     
  7. fst

    fst Gast


    Ich habe keinen solchen Vergleich gebracht (in diesem Thread zumindest :)).

    Ich denke eher an reiche Industrielaender wie Irland, wo es mMn stressiger ist Kinder plus Beruf zu vereinbaren (basiert halt natuerlich auf meinem subjektiven Empfinden in Vergleich zu meinen Freunden), aber IRland hat mit Frankreich den hoechsten Geburtsrate der Eu
     
  8. Reni27

    Reni27 Gast

    Ich muss zugeben ich finde das Ganze sehr spannend.. auch wenn ich selber noch nichts beitragen kann. Rein gefühlsmäßig nehme ich aber auch war, dass sich die ganze Familie einfach mehr leisten will (z.b: jedenfalls ein Urlaub in ein anderes Land, ein neues Land, Smartphones und Laptops etc...) und das Verzicht im Vergleich zu früher einfach anders gelebt wird.. Bitte wer konnte früher jährlich auf Urlaub fahren oder sich einen AI Club leisten.. da tat es der Urlaub im eigenen Land auch bzw. z.B. nicht 14 Tage sondern halt 5 Tage am Neusiedler See.

    Wenn ich mir anschaue, was heutzutage alles gleichzeitig finanziell möglich sein soll (Eigentum schaffen, Autos, Konsum etc.) und wo niemand zurückstecken möchte...

    Auch ein Beispiel: Letztes Jahr Nikolausfeier.. die Sackerln mit reinen Süßigkeiten waren in der Minderheit, da musste schon mindestens ein Lego Chima oder wie das heißt mit dabei sein.. und das immerhin ein knappes Monat vor Weihnachten..
     
  9. Das meinte ich nicht. Ich meinte: du musst den Lebensstandard innerhalb des Landes vergleichen. In Österreich sinkt der Lebensstandard und steigt die Gefahr von Armut mit jedem Kind rasant. In Frankreich ist das nicht so gekoppelt, v.a. auch weil die Steuer anders funktioniert und zudem Frauen im Berufsleben einen anderen Stand haben als in Österreich. Irland weiß ich nicht, aber es wird sicher Gründe haben, warum Frauen dort lieber (mehr) Kinder kriegen als in Österreich.
     
  10. Reni27

    Reni27 Gast

    Wegen den Förderungen würde mich auch interessieren.. es gab (bitte auch rein gefühlsmäßig) noch nie bei uns soviele Förderungen für Familie und Kinder wie zurzeit (Absetzbeträge, Zuschüsse, familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld, Zuschüsse zur Betreuung, etc.) und trotzdem gab es früher wesentlich mehr Kinder...

    Woran liegt das eurer Meinung nach?
     
  11. Die Förderungen sind nur Kosmetik im Vergleich dazu was Kinder wirklich kosten und welchen Aufwand sie bedeuten. Und die FBH kann nicht ausgleichen, dass die Stimmung gegenüber Kindern und der Zukunft generell negativ ist. In Österreich hab ich immer das Gefühl, dass das wichtigste Lebensziel der meisten Menschen die "Pension" ist. Da lockt das "goldene Leben". Nun, dieses Langzeitziel fällt inzwischen auch weg, also warum noch Kinder kriegen, bringt doch nix ;)

    Wenn ich mit kinderlosen Freundinnen rede, dann ist deren Perspektive auf Kinder: sie kosten viel, sie sind irre viel Verantwortung, sie nehmen einem die ganze Freiheit, frau darf dann nur mehr Mutter sein, das Leben ist vorbei, sie ruinieren das Sexleben, sie ruinieren die Karriere, die Whg muss größer sein, Urlaube werden unbezahlbar ....das geht endlos so weiter.
    Und was kann ich mit meinen Kindern dagegenhalten? Sie sind süß und toll, aber der Rest? Wenn du das als klare Pro- und Contraliste aufschreibst, welcher vernünftige Mensch will noch Kinder? Und in Österreich haben Sicherheit und angebliche Vernunft halt einen sehr großen Stellenwert. Ob das klug ist?
     

  12. nun ja, ich und mein mann, nein, sorry, mein mann und ich sind so aufgewachsen, dass das für uns standard war und demzufolge sollens auch unsere kinder haben

    ein eigenes zimmer erachte ich, ab der pubertät, als immens wichtig und der führerschein gehört in meinen augen zur allgemeinbildung

    ich hätte eventuell auch gern 4 kinder bekommen, hab aber rational gedacht und gerechnet und hab lieber 2, denen ich vieles ermöglichen kann, als 4, wo es vorne und hinten tscheppert
     


  13. echt jetzt?

    du hast nur kinder, weil sie süß und toll sind?
     
  14. Sassenach

    VIP

    ich weiß, dass die fraktion der "in wien braucht man kein auto" groß ist, aber es gibt lebensumstände und berufe, die ein auto nötig machen. unser auto hat mittlerweile 200.000 km ;) auch haben wir kein ipad, ich hab ein geerbtes hand und mein mann hat auch nicht das neueste iphone.

    ich weiß auch nicht, ob die schultasche 200 euro kosten wird, auch 120-150 euro sind eine menge moos.
    unsere lebensumstände sind in so allgemeinsituationen meist schwer bis gar nicht unterzubringen, denn wir haben ein dermaßen hohes maß an außertourlichen kosten, die oft andere familien erst aber der fixen zahnspange oder BHS haben, wenn überhaupt.;)
    also den schuh, wir sind so luxusgeil und jammern auf hohem niveau, zieh ich mir nicht an. aber ja, mein kind trägt zb waldviertler und dafür bin ich bereit bei mir abstriche zu machen und hab selber pro saison keine 5 paar schuhe, keine 5 handtaschen, eben auch kein ipad und co.
     
  15. Sassenach

    VIP

    bitte sprecht doch alle mal mit menschen die ein behindertes kind haben. das macht sicher nicht die mehrheit aus, aber vielleicht relativiert das.
    sonst denke ich auch, hat es oft gründe wie sie seifenblase erwähnt hat. stimmt ja auch bis zu einem gewissen grad.
     
  16. Fantasie und Abstraktion sind nicht grad deine starken Seiten, oder?
     
  17. fst

    fst Gast


    Das unterschreibe ich natuerlich voll. Ich bin ja auch aufgewachsen in einer Familie mit einem besonderem Kind und weiss man kann da nichts vergleichen.

    Aber als Paar mit 3 (bisher) normalo Kinder in Wien und halt die Jobs die wir haben, brauchen wir jedenfalls kein Auto. Alles ist mit Offi zu machen, auch wenn ich meist ca 3 Stunden pro Tag in diesen verbringe und manchmal mehr.
    KLar, wir tragen auch alle secondhand (nicht nur, aber viel), erben Schuhe etc und haben kein IPad. ABer haben es schon leichter als meine Eltern damals.
     
  18. Ihr seid aber auch nicht als oesterreicher mit zugehoerigem Anhang sozialisier. Kein Auto!!! Das ist fuer viele oesterreicher wirklich der schmerzhafte abstieg. Nur ueberzeugte oekos verzichten darauf freiwillig und das ist dann eher weltanschauliche ersatzhandlung aber keine oekonomische entscheidung :)
     
  19. fst

    fst Gast

    Daran wird es auch liegen. Wir sind beide in grossfamilien aufgewachsen und hatten kein eigenes Zimmer und uns hat NIemand den FS finanziert (mein Mann hat es trotzdem, ich bin ein Bissl anti-Auto).
     
  20. Sassenach

    VIP

    hm, also ich hätte nicht die angst, dass wir zu außenseitern werden, wenn wir kein auto hätten?
    @fst: mein mann arbeitet meist nachts, der kigaweg wäre öffentlich ein hammer und da ist es auch für unsere psyche nervenschonender mit dem auto zu fahren.;) nebst noch ein paar anderen gründen.

    bei vielen dingen wäre öffentlich fahren natürlich viel praktischer, ich mag nicht wissen, was wir in den letzten jahren an kurzparkscheinen und parkgarage gezahlt haben :(
     

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