1. inkale

    inkale Gast

    Wow.
    Diese Aussage hat was.
    Gut, dass du dich auf dein Männlein verlassen kannst.
     
  2. Samyrele

    Samyrele Teilnehmer/in

    Ich bin sehr froh, dass ich als Studentin KBG beziehen konnte (wobei ich persönlich aber vor dem Studium mehrere Jahre gearbeitet habe).

    Aber ist es nicht der Sinn eines Sozialsystems, dass nicht nur die was rauskriegen, die auch einzahlen (können)?

    Eine Freundin von mir wurde im Maturajahr schwanger. Warum sollte sie kein KBG bekommen? Sie ist Einzelkind (ihre Eltern haben also im Vergleich mehr eingezahlt als Mehrkind-Eltern), auch ihr Freund hat bereits mehrere Jahre einbezahlt (und hat diese Sozialversicherungsleistung KBG nicht in Anspruch genommen).

    Wenn der Mann nun einen hochbezahlten Job hat und die Frau Hausfrau (von mir aus auch gern umgekehrt), wieso sollte dann die Hausfrau / der Hausmann keine Sozialleistung bekommen dürfen?

    Es wär sehr schlecht um uns bestellt, wenn nur diejenigen was erhalten dürften, die in der Lage sind, auch genug einzuzahlen.
     
  3. inkale

    inkale Gast

    Auch der Staat sieht es so, deshalb hat er schon vor Jahren aus einer reinen Versicherungsleistung eine soziale Beihilfe auch für jene gemacht, die nicht erwerbstätig sind oder waren.

    Ja, natürlich.
    Der Sinn ist aber nur gegeben, wenn eine Förderung als vorübergehend in Anspruch genommen wird.
    Es gibt viele Bürger, die freiwillig unter ihrer Leistungsfähigkeit verdienen und mehr einzahlen könnten aber nicht wollen.
    Diese Entscheidungsgrundlage soll bestehen, allerdings nicht die der sozialen Unterstützung dafür.


    Sie oben.
    Die Entscheidung hat der Staat ohnehin getroffen, dass alle unterstützt werden.
    Meine Schwägerin ist übrigens auch im Maturajahr schwanger geworden - und hatte keinen Anspruch auf KBG. Ihr Sohn ist jetzt 27 und demnächst mit dem Architekturstudium fertig.
    Ihr zweites Kind, Nachzügler, ist jetzt 15 und auch auf dem Weg zur Matura.
    Sie hat immer Vollzeit gearbeitet und die Kinder in Betreuung gehabt und aus allen sind soziale, kompetente und ausgeglichene, junge Menschen geworden.

    Das sind unsinnige Argumente und so kann man in einer Gesellschaft, wo alle einen Solidarbeitrag zu leisten haben, nicht aufrechnen.

    Was soll ich und mein Partner sagen - wir zahlen beide Höchstbeiträge, drei Kinder, die hoffentlich ebenfalls mal Steuern zahlen werden - sollen wir das jetzt alles aufrechnen und uns mit diesem Argument von anderen Verpflichtungen befreien?

    Man kann nur fordern, dass jeder entsprechend seiner Leistungsfähigkeit berufstätig ist und in das Steuersystem einzahlt, und Wenigerleistung nicht gefördert wird.
    Dafür muss die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gänzlich gefördert werden.
    Kinderbetreuung aufgrund Berufstätigkeit muss gefördert werden, damit sich Arbeiten auch auszahlt und kein Nullsummenspiel für viele wird.
    Damit wäre es auch besser nachvollziehbar, dass jene, die trotzdem zu Hause bleiben oder Arbeitszeit reduzieren wollen, sich das auch leisten können müssen.
     
  4. Samyrele

    Samyrele Teilnehmer/in

    Ich bin nicht der Meinung, dass beide Elternteile arbeiten gehen müssen, wenn sie das könn(t)en.
    Angenommen beide würden dann Teilzeit gehen, um ihre Kinder zu betreuen... Wär doch auch nicht um soviel mehr Einzahlung in das Sozialsystem, als wenn einer voll- und der andere gar nicht geht...

    So etwas sollten sich die Eltern untereinander ausmachen dürfen und das KBG soll eine Familienleistung sein, egal wie sich die Familie selbst aufstellen möchte. (Natürlich klammere ich hier das Schmarotzer-Argument aus, ich bin aber der Überzeugung, dass diese ohnehin nur eine kleine Minderheit sind...)
     
  5. Wobei genau das Beispiel ja kompletter Unsinn ist. Sozialleistungen sollen in Notlagen helfen bis jemand wieder selbsterhaltungsfähig ist. Eine Hausfrau mit reichem Mann ist aber in keiner Notlage sondern in einer Luxussituation. Die kann gut leben und muss sich keine Sorgen drum machen, dass die Miete bezahlt und der Kühlschrank gefüllt ist. Warum soll die vom Staat unterstützt werden?

    Das Problem an unserem Sozialsystem ist, dass es eine ständige Neidgesellschaft hervorbringt.
    Ich persönlich wäre für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Egal ob mit oder ohne Kind, krank, gesund, Pension oder sonst was. Aber dann sollten auch alle, die mehr wollen selber dafür sorgen. Keine Höchstpensionen mehr, keine 1000 Berechnungsmodelle etc. Jeder kriegt dasselbe und Schluss.
     
  6. Mausi88

    Mausi88 Gast

    :confused: Was hat bitteschön das eine mim anderen zu tun.:confused:

    Ich find die jetzige Kindergeldregelung einfach passend und super, was ist da dabei?:confused:
     
  7. Samyrele

    Samyrele Teilnehmer/in

    Ich finde, Kinder zu haben, ist eine Leistung für das Sozialsystem. (Und wie schon oben beschrieben - ich denke, Familien sollten sich so aufstellen dürfen, wie sie das wollen - egal ob einer oder beide arbeiten).

    Nicht nur Lohnsteuern und Sozialversicherungsbeiträge stützen das Sozialsystem!
     
  8. Kinder haben ist erstmal und vor allem Privatvergnügen, wenn man in einem Sozialsystem wie dem unseren lebt. Denn es ist egal ob du Kinder hast oder nicht, bzw. ohne Kinder bekommst du sogar mehr raus als mit. Das stellt die Logik jeder Familie auf den Kopf. Seit es Menschen gibt haben sich Familien unterstützt und nun plötzlich tun wir so, als wäre uns der Staat näher als unsere eigenen Verwandten. Es gibt gar nicht so wenige Menschen, die das wirklich so sehen. Die alle familiären Kontakte abbrechen, sich nur mehr auf staatliche Zuwendungen verlassen. Wenn wir das so wollen, dann soll das für alle gelten. Grundeinkommen. Die Frage ist jedoch: wollen wir das alle? Wollen wir das alle so?

    Ich kapiers ja nicht, wir haben eine neue Regierung, die genau so ausschaut wie die alte. Bestenfalls noch ein wenig schlechter. Das Programm ist Stillstand. Wer wollte das? Ein paar alte pensionierte Wähler der SPÖ und ÖVP, die gehen brav wählen, die wollen, dass alles beim alten bleibt, weil sie Pensionsbezieher sind. Wer wollte das nicht? Die Mehrheit. Aber wir sind zu dumm so zu wählen, oder überhaupt zu wählen, dass sich was ändert. Selber schuld. Verstehen tu ich es aber nicht.
     
  9. Samyrele

    Samyrele Teilnehmer/in

    :kopkra: wir sind also der selben Meinung?
     
  10. naturtrueb

    naturtrueb Teilnehmer/in

    versteh ich nicht.
    man arbeitet nichts und bekommt Geld?
    oder wie ist das gemeint?
     
  11. Samyrele

    Samyrele Teilnehmer/in

    genau. ich bin übrigens auch dafür.

    es gibt einige Untersuchungen die zeigen, dass dies kaum einen einfluss auf die Leistung der Gesellschaft nimmt, weil menschen grundsätzlich arbeiten WOLLEN.
     
  12. naturtrueb

    naturtrueb Teilnehmer/in

    wow.
    ich fände das fatal!
    das sieht man eh, wie sehr menschen arbeiten wollen, wenn man nach Deutschland schaut. hartz 4 bezieher sind fast immer dauerarbeitslos, weil sie mit hartz 4 "eh gut über die runden kommen".

    WAS motiviert einen denn dann bitte, arbeiten zu gehen?
    vor allem, wenn man dann als arbeitender noch steuern zahlt?
    ich finde es jetzt schon so erschreckend, dass es eine nicht besonders kleine Verdienstspanne gibt, für die es sich eigentlich nicht rentiert zu arbeiten, weil man DARUNTER noch alle möglichen förderungen und zuschüsse bekommt, und somit finanziell beser aussteigt, als mit dem höheren gehalt (bei dem man unverhältnismässig mehr steuern zahlt und aus allen förderungen fällt!)

    also, ich hätte in dem fall eine wut, wenn ich 40 stunden arbeite für mein Geld, und dann summa summarum 300 euro mehr bekomme, als einer, der NICHTS dafür tut.
    weil das jeder immer nur den Job seiner träume macht, und ja nur arbeiten geht, weil es ihm so spass macht, das glaub ich im leben net.
     
  13. Wikipedia Deutsch: Bedingungsloses_Grundeinkommen


    Ich versuch das mal zu beantworten. Ob und wie Arbeitseinkommen besteuert würden hängt vom jeweiligen Modell ab. Man könnte auch Besitz und Konsum besteuern. Das würde in Österreich sogar ziemlich sicher besser funktionieren als die Besteuerung von Arbeitseinkommen.

    Wenn du eine Arbeit machst, die du gerne tust, dann wirst du keine Wut bekommen, wenn du sie machst ;) Die Mehrheit der Menschen arbeitet gerne.
    Das siehst du z.B. auch dann, wenn jemand seine Kinder aufzieht, der Nachbarin beim Einkaufen hilft, alte Familienmitglieder pflegt. Das ist ja auch alles Arbeit, wird allerdings in unserem Wirtschaftssystem nicht so gesehen.
    Warum sollte jemand nicht sagen: okay, ich habe bedingungsloses Grundeinkommen und damit ich noch zusätzlich etwas verdiene arbeite ich 10 Stunden die Woche im Altenheim.
    Ich arbeite Vollzeit und habe damit kein Problem, würde wahrscheinlich nicht reduzieren.

    Es ist ein Problem, dass Menschen immer glauben, dass alle Menschen gleich sind. Wir sind gleich im Sinne von: wir sind alle Menschen. Aber wir sind nicht gleich wenn es darum geht was wir gerne machen, wie viel wir machen etc. Wer sich das anschaut wird merken: es findet sich für jede Tätigkeit jemand, der sie gerne tut.

    Sag mir: was machst du gerne? Wie würdest du deinen Tag gestalten, wenn man das dir überlässt? Würdest du arbeiten, damit du dir zusätzlich zu einer Minimalwohnung und täglichen Kartoffeln noch ein Auto und einen Urlaub und ein paar Quadratmeter mehr leisten kannst? Wie viel würdest du arbeiten?

    Was würde es dir weh tun, wenn eine Nachbarin dann sagt: nein, ich arbeite jetzt für ein paar Jahre nicht. Die Kinder sind aus dem Haus, ich will im Kirchenchor singen, eine Jungschargruppe leiten und Bilder malen. Und ich kann das auch wenn ich geschieden bin, weil ich ein Grundeinkommen habe und mir egal sein kann was und ob der Ex zahlt.
     
  14. fst

    fst Gast

    Hast Du nicht oft geschrieben, Du würdest auch Deine Kinder zuhause unterrichten (lassen?) wenn es finanziell möglich wäre. Wärst Du dann nicht versucht, zu reduzieren und eben homeschooling auszuprobieren?

    Ich kenne es von mir so: ich habe immer mehr Arbeit als ich schaffe, viele Aufträge die eher längerfristig sind, je schneller ich sie abarbeite desto schneller gibt es neue. Ich mag die Arbeit sehr und auch meine Kunden. Nur oft bin ich zu faul um zügig zu arbeiten, jetzt sollte ich natürlich auch (keine Angst ich werde fürs Werk bezahlt nicht die Zeit) arbeiten und stattdessen gondele ich mich hier rum. Letztendlich ist es doch entscheidend, dass ich mir den Weihnachtsurlaub bei meiner Familie gut leisten möchte, bzw die Miete, also werde ich doch mich langsam entreißen und Bissl Geld verdienen.
    Ich finde es wagemütig zu behaupten alle arbeiten eh so gern und würden es weiter tun. Erinnert mich allerdings an die Schleifen in The Beautiful and Damned.
    Vielleicht sind ja alle andere einfach viel tüchtiger als ich, aber es gibt mMn eindeutig Arbeiten die zum Geld verdienen da sind. Ich war auch Putzfrau und glaube mir, das habe ich nicht aus Liebe und Interesse gemacht sondern für Mammon. Und trotzdem war es winwin, bspw wurden die Büros im Finanzamt sauber durch meine Kollegen und ich und wir haben zum Leben gehabt (für mich war es ein Sommerjob).
     
  15. Diese Art des win win würde auch bei einem bedingungslosen Grundeinkommen erhalten bleiben. Vielfach würde die Motivation sogar erhöht werden. Wenn jetzt jemand arbeitslos ist, nachdem er einen halbwegs guten Vertrag hatte, dann kommt bei Annahme eines Putzjobs nicht mehr oder weniger rum als das reine Arbeitslosengeld. Wenn du bedingungsloses Grundeinkommen hast, dann kannst du einfach arbeiten und bekommst das Geld dafür eben zusätzlich zum Grundeinkommen. Grad bei Putzjobs ist es so, dass die sich vor allem gut rechnen, wenn man sie nicht als Haupteinkommen braucht, sondern zur Finanzierung von Extras. So grausig war das Finanzamt doch sicher nicht ;)

    Falls das Grundeinkommen jemals kommen sollte, wären meine Kinder längst raus aus der Schule ;) Bei Sohn steht im Raum ihn nächstes Jahr rauszunehmen, aber dafür müsste ich meine Stunden nicht reduzieren, der ist jetzt groß genug um viel eh selber zu machen, der braucht einen coach, keine Lehrerin, die ihm die Stifthaltung beibringt.
     
  16. filou08

    filou08 Teilnehmer/in

    hahahaha na das ist aber eine tolle idee....

    dir ist aber schon klar, dass es dann zu einem absoluten zerfall der gesellschaft kommen würde oder????
    ich arbeite auch gern, aber wenn ich daheim bleiben kann und viell nur etwas weniger gehalt bekomme würde ich das sofort tun und mich nur mehr meiner familie, freunden, haus, hobbys widmen....und nicht um 6 uhr früh meinen dienst antreten und jeden freien tag zu hoffen, dass man nicht einspringen muss.
    denkst nicht das es vielen dann so geht???wer arbeitet dann im krankenhaus, in den schulen, im öffentlichen verkehr, im handel usw usw usw....

    na gratuliere....
     
  17. Du sagst also, dass alle Lehrer ihren job hassen und nicht unterrichten würden, wenn sie dafür bezahlt würden? Ärzte keine Ärzte mehr sein wollten? Niemand mehr einen Zug steuern würde?

    In was für einer Welt lebst du, dass du nur unglückliche Menschen kennst?
     
  18. filou08

    filou08 Teilnehmer/in

    ich sagte nicht NIEMAND, aber mit sicherheit viele. weißt du eigentlich wieviele lehrer ich kenne, die sagen, so wie es heute in den schulen ist ist es einfach nicht mehr lustig???

    wieviele ärzte körperlich am ende sind weil vorne und hinten personalmangel herrscht und überstunden über überstunden gemacht werden müssen?????

    wie gessagt in vielen berufen herrscht sowieso personalmangel, wenn dann da auch noch einuge die chance hätten einfach daheim bleiben zu können würden sie es mit sicherheit tun.
     
  19. filou08

    filou08 Teilnehmer/in

    einige würden sicher weiter arbeiten, aber wahrscheinlich nicht mehr 100%. wenn 2 personen, sie normal 100% arbeiten nur mehr die hälfte arbeiten geht fehlt schon eine ganze arbeitskraft. stell dir das mal vor????dann herrscht bald überall so ein mangel das keiner mehr arbeiten gehen will
     
  20. Personalmangel herrscht deshalb, weil die Arbeitsbedingungen so schlecht sind. Frag mal dieselben Lehrer ob sie bei einem Grundeinkommen dann statt einer vollen mit einer halben Lehrverpflichtung arbeiten wollen würden. Ich garantiere dir, dass die meisten sagen würden: ja logisch. Weniger Stress, ähnlich viel Geld... passt. Bei Ärzten das gleiche. Wenn du Nachtdienste flexibel und freiwillig einteilen lässt, dann funktioniert das. Meist sind jedoch die Systeme sowas von starr und menschenfeindlich, dass alle nur mehr am Zahnfleisch gehen. Aber das liegt NICHT daran, dass die Leute nicht gern arbeiten, das liegt daran, dass die Bedingungen schlecht sind, obwohl sie eigentlich besser sein könnten.
     

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