1. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Wie man in den Medien so liest, soll ggf. das neue Lehrerdienstrecht am Dienstag auch gegen den Willen der Gewerkschaften beschlossen werden.

    Was meint ihr dazu?

    Hier die geplanten Änderungen:
    Die Streitpunkte - news.ORF.at
     
    anroma, 17. November 2013
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Dezember 2018
    #1
  2. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Ich seh das Problem eigentlich nur bei den fachfremden Fächern.
     
  3. Nina1

    Nina1 Teilnehmer/in

    Dass das beschlossen werden und endlich mal ein Schritt nach Vorne gemacht werden soll.
    Wir haben ein Bildungssystem, das im Jahre Schnee viell mal aktuell war, die langen Sommerferien sind eine Zumutung für die berufstätigen Eltern und die Nachmittagsfreizeit der SchülerInnen ebenso.

    In meiner Familie/Bekanntenkreis wimmelt es von LehrerInnen.
    Ich weiß, das sie es anstrengend haben, dass es mit den Kindern schwierig ist, aber dazu braucht es mMn weder diese ewig langen Sommerferien noch diese ganzen Ferien dazwischen.
    Das was jetzt beschlossen werden soll, ist sowieso nur ein kleiner Tropfen.
    MMn braucht es auch bei uns, um mit Precht zu gehen, eine Bildungsrevolution.

    Ich fände ein System gut, in welchem jeder Lehrer ganztags in der Schule ist, wie jeder andre Arbeitnehmer auch. Dazu steht ihm ein Arbeitsplatz zu. (Gibt's ja net mal für jeden Lehrer, man stelle sich vor, ihr seid langjähriger Arbeitnehmer und habt keinen eig Schreibtisch, PC,...). Er soll in der Schule natürlich unterrichten, aber auch an diesem Arbeitstag seine Vorbereitungen und alles andre machen. Abends geht er nach Hause und hat frei.
    Dann fiele mal diese ganze Abendvorbereitungszeit weg, die dadurch entsteht, dass die Lehrer mittags heimgehen, ihre Kinder abholen und abends vorbereiten (während wir andern schludern, wie wir wohl wann die Kinder abholen könnten, weil ja die Schule aus ist.....)
    Überdiese wäre er anwesend und Ansprechperson für die ebenfalls ganztags anwesenden Schüler, könnte sich einfacher Termine mit ihnen ausmachen oder Projekte betreuen.
    Wie jeder andre AN halt auch seinen Arbeitstag im Unternehmen gestaltet. Die heiss diskutierten Stundenerhöhungen fielen in einen normal strukturierten Arbeitstag, der für jeden gleich wäre.

    An jeder Schule sollte es qualifizierte Ganztagsbetreuung für die Kinder geben. Qualifiziert, nicht so wie jetzt, das weiß ich aus Lehrerkreisen, jetzt ist es nur Aufbewahrung, sonst nichts.
    O Ton der Lehrer in meinem Bekanntenkreis: ihre eig Kinder würden sie niemals in diese Betreuung geben, so unqualifiziert, so minderwertig ist die.....

    Die ewig langen Sommerferien gehören abgeschafft und durch ein durchgängiges Schuljahr ersetzt, im Sommer dann halt mit testfreien Zeiten o.ä.
    Lehrer sollen sich normal Urlaub nehmen können.


    Im Grunde ist halt das ganze System veraltet und ich finde dieses drehen und schrauben an einzelnen Punkten eigtl ein Armutszeugnis aber mehr traut sich halt keiner.
    Jeder hat Angst vor der Macht der Lehrer. Traurig.
     
    Nina1, 17. November 2013
    , Zuletzt bearbeitet: 17. November 2013
    elamae, Mum02, kira und 7 anderen gefällt das. 10 Likes
    #3
  4. Tuerkis

    Tuerkis Gast

    Einerseits finde ich gut, wenn endlich Bewegung rein kommt, endlich einmal etwas getan wird.

    Andererseits fürchte ich, dass man sich auf dem "jetzt-haben-wir-Maßnahmen-ergriffen" ausruht und nichts mehr weiter macht.
    Das Lehrerdienstrecht ist nur ein kleiner Teil notwendiger Reformen, und ich fände es Wahnsinn, wenn das die einzige Maßnahme bleibt - ohne z. B. bauliche und organisatorische Änderungen vornimmt.
    DAS fände ich eine Zumutung für Lehrer.
     
  5. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Ich muss ja ehrlich gestehen, ich kann die ganze Aufregung auch nicht nachvollziehen.

    Abgesehen davon, dass die höhere Anwesenheitspflicht ohnehin nur für neue Lehrer gelten soll, und sich auf 2 bis 4 Stunden pro Woche beschränkt, in welchen Berufen in der Privatwirtschaft muss man als Vollzeitangestellter nur die Hälfte der Arbeitszeit am Arbeitsplatz verbringen und nachmittags für "Kunden" nichtmal erreichbar sein?

    Gehaltsmäßig gleicht es sich für meine Begriffe ohnehin wieder aus, wenn es höhere Einstiegsgehälter und Zulagen für Beratungsstunden gibt.

    In der jetzigen Schule meines Kindes habe ich kein Problem, weil die Lehrkräfte so ziemlich alle per Mail erreichbar sind und auch antworten, aber in der VS gab es eben einige Probleme, die einer Lösung bedurft hätten, aber als berufstätige Mutter hatte ich weder Zeit vormittags anzurufen und noch weniger, morgens oder vormittags in der Schule zu sein und Mails wurden nur von einigen wenigen Lehrern abgerufen, obwohl jede Lehrkraft eine offizielle Schul-Emailadresse hatte.

    Ich würde ja dafür plädieren, dass Lehrer mit einem Diensthandy ausgestattet werden und für Eltern innerhalb der Arbeitszeit - und nicht lediglich innerhalb der Anwesenheitspflicht in der Schule - erreichbar sein müssen.
    Während der Anwesenheitspflicht sind sie ja auch nur in den Pausen erreichbar, das heißt, die Zeit die sie angerufen werden können, beschränkt sich auf wenige Stunden pro Woche - in einer Zeit, in der ein Angestellter in der Privatwirtschaft selbst arbeitet und es viele Berufe gibt, wo man innerhalb der Arbeitszeit schlichtweg nicht anrufen kann oder darf.
     
  6. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Ich denke mal, für 2 Stunden mehr an Anwesenheitspflicht pro Woche werden keine großartigen baulichen Veränderungen notwendig sein und wenn man bedenkt, dass sich die Durchsetzung der geplanten Änderungen seit 2001 !!! zieht, wird man da so schnell keine weiteren Änderungen durchziehen können oder solche durchzuziehen versuchen.
     
  7. Tuerkis

    Tuerkis Gast


    Völlig unabhängig ob 2 Stunden mehr oder nicht - ich finde es ein Unding wie derzeit die Arbeitsplätze der Lehrer an den Schulen überwiegend ausgestattet sind.

    Wenn man kein Geld für Umbauarbeiten hat - eh klar - dann sollte man sich andere Dinge überlegen wie man es schafft, dass Lehrer an ihrem Arbeitsplatz vernünftig arbeiten können. Es geht ja nicht nur um Arbeitsplätze, sondern auch ausreichende EDV Ausstattung etc.
     
  8. Nina1

    Nina1 Teilnehmer/in


    Und überhaupt Ausstattung mit den essentiellsten Arbeitsmaterialien. Rotstifte, Bücher, Lernmaterialen, Papier, auf welchen Tests ausgedruckt werden - das machen die ja sehr oft alles daheim, das zahlen die selber und das ist auch völlig normal - also völlig normal in dem Sinne, dass es als völlig normal angesehen wird und sie es nicht ersetzt bekommen.

    Ich mein wer von euch geht mit eig Druckerpapier, eig Kugelschreibern, eig PC in die Arbeit????
     
  9. marmor

    VIP

    Das neue Lehrerdienstrecht wurde bereits so verwäßert das es nur mehr eine wässrige Flüßigkeit ist. Mir ist es egal ob es kommt oder nicht, es wird nichts ändern.
     
  10. Lacrima-gaudii

    Lacrima-gaudii Teilnehmer/in

    in keiner anderen berufsgruppe wird so viel herumge....wie bei der lehrerschaft. was soll das ganze eigentlich ? das ist planz ???es gibt unzählige andere berufe die ebenfalls anstrengend (oder sogar anstrengender ) sind. diese gewerkschaft gehört verboten. und die jahresferien für die lehrr auf 5 wochen reduziert, der rest sollte verpflichtend für fortbildung genützt werden.
     
  11. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Eher andersherum, die Mitarbeiter machen indirekt Werbung, in dem sie Firmenkugelschreiber privat in Umlauf bringen.
     
  12. Mit dem Wissen sicher nicht auf "Verständnis" zu stoßen, versuche ich es trotzdem:

    Die kolportiere Mehrarbeit beträgt nicht nur 2 Stunden/Woche sondern bis zu 6 Stunden/Woche (das entspricht 2 zusätzlichen Klassen = mind. 50 weitere Schüler/innen). Es gibt nämlich Fächer, bei denen man 22 Stunden arbeiten muss derzeit, um Vollzeit zu arbeiten, und andere Fächer (die korrekturintensiven zB wie Mathe, Deutsch, Fremdsprachen), wo man 18 Stunden unterrichtet (entspricht ca 5 Klassen á mind 25 Schüler/innen), um voll zu sein.

    Das heißt, gerade die Lehrer, die eh schon aufwendigeren Fächer, wo viel Korrektur anfällt, unterrichten, müssen 6 Stunden (!) mehr arbeiten. In Summe entspricht das 7 Klassen á 25 Schüler/innen, die den Wünschen der Eltern nach ALLE möglichst individuell unterrichtet und gefördert werden sollen. Stellt euch das bitte einfach mal vor? Zu den Schularbeitszeiten (mind. 4 Schularbeiten/Klasse sind Pflicht) hätte die Lehrperson 175 Hefte (!!) mindestens zu korrigieren! Pro Heft kann man ganz realistisch mit mind. 1 Stunde Arbeitszeit rechnen in Sprachfächern! Dazu kommen natürlich Hausübungen, die gibt man sie nicht von den Eltern eingefordert werden, und korrigiert werden wollen. Würde ich in diesem Fall in allen 7 Klassen gleichzeitg einen Aufsatz als Hausübung geben, müsste ich 175 Aufsätze mind. korrigieren. Auch hier beträgt der Zeitaufwand je nach HÜ 30 - 60 min. Und aktuell soll der Unterricht natürlich auch sein, also müssen wir uns vorbereiten. Bisher galt die Regel, dass die Unterrichtszeit in der Klasse verdoppelt wird (wären bei 26 Stunden in der Klasse, eine Wochenarbeitszeit von 52 Stunden mit Korrektur, Nach- und Vorbereitung). Gerade in korrekturintensiven Fächern kann man locker auf diese Summe kommen!

    Wozu wird das führen? Lehrer/innen werden dieses Arbeitspensum nicht tragen können. ALLE Kinder werden gleich unterrichtet werden, Zeit für Individualisierung gibt es nicht mehr. Wer leidet darunter? Unsere Kinder! "Gescheite" Menschen werden sich - auch wenn sie gut qualifiziert wären - gegen den Lehrberuf entscheiden. Die Pädagogen, über die ihr euch ständig beschwert, weil der Unterricht in euren Augen nicht passend ist, werden überhand nehmen. Warum? Weil diese keinen Wert auf ordentliche Vorbereitung legen, weil ihnen die Bildung eurer Kinder egal ist, weil es dann halt keine Hausübungen und individuelle Übungen geben wird und für den Aufwand der Lohn wirklich ausreicht. Und dass eure Kinder in Zukunft von Lehrern in Mathe unterrichtet werden sollen, obwohl diese vielleicht Musik studiert haben, ist euch auch recht? Hauptsache die Lehrer/innen arbeiten endlich mehr? Oder der Geografiestudent, der Musik unterrichtet? Stell ich mir ganz toll vor für die Kinder..

    Ich habe nichts dagegen, Weiterbildungen etc. in den Ferien zu machen! Absolut nicht. Ich fände ein System ähnlich der "Summer School" in den USA sehr gut! Aber dafür möchte ich auch das Recht haben, einen Teil meiner Ferien (in Summe 5/6 Wochen wie alle anderen Arbeitnehmer) selbst zu wählen! Mehr als 38.5/40 Stunden möchte ich dann auch nicht arbeiten müssen pro Woche (Unterricht, Korrektur, Vorbereitung, Konferenzen). Mit 7 Klassen wäre dieses Pensum jede Woche überschritten.. Diese Zeit verbringe ich auch gerne in der Schule, wenn ich einen eigenen Schreibtisch, Computer etc. habe, und nicht einen normalen Schreibtisch mit DREI (!) weiteren Personen teilen darf, sodass es nicht mal möglich ist, in der Schule irgendetwas zu arbeiten! Weiters wäre es schön, wenn man Unterrichtsmaterialien nicht mehr selbst kaufen müsste, weil man den Unterricht abwechslungsreicher gestalten will. Oder all die anderen Dinge, die ich momentan selbst bezahle und nur für die Arbeit brauche (Lektüre, Rotstifte, Druckerpapier,..).
    Zuhause und am Wochenende habe ich dann Freizeit! Wenn ich auf Schulveranstaltungen (Sportwochen, Kulturwochen etc.) fahre, arbeite ich sicher mehr als 38.5/40 Stunden, das sollte dann auch entsprechend mit Überstunden vergolten werden (nicht so wie jetzt, wo einem in diesen Wochen alle Zulagen gestrichen werden..). Wie in jedem anderen Job halt auch. Ich hätte dann auch gerne ein Recht auf Pausen während eines Arbeitstages, wo man nicht mit Eltern etc. reden muss. Die gibt es nämlich auch nicht, am besten sollte man 24/7 für Eltern erreichbar sein..

    Und noch was, wenn der Job so wahnsinnig toll und beneidenswert ist, frage ich mich, warum es einen Lehrermangel gibt? Und: wieso diskutieren wir nicht über die Gehälter und Arbeitszeiten unserer Politiker? Oder die der Fernsehmoderatoren? Und warum schreien alle auf, wenn Ärzte mehr arbeiten sollen, oder hier Gehaltskürzungen in Betracht gezogen würden? Sicher Gesundheit ist wichtig, aber Bildung nicht? usw usw usw
     
  13. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Hier steht aber nichts davon, dass 2 zusätzliche Klassen übernommen werden sollen, sondern dass NEUE Lehrer 24 Stunden Unterrichtspflicht haben sollen, da steht nichts davon, dass auch bereits diensthabende Lehrer davon betroffen sind.

    Ich finde es krass, dass eine Lehrkraft zur Verbesserung einer HÜ, eines Aufsatzes ebensolange braucht, wie der Schüler zum Schreiben des Aufsatzes braucht - die Relation passt da nicht wirklich.

    Eigener Schreibtisch - nunja, die Klassen sind während der unterrichtsfreien Zeit der Schüler eigentlich auch leer, warum kann man dort nicht Verbesserungen machen?

    Projektwochen, usw.: Ich denke nicht, dass einem Lehrer schulautonome Tage und Weihnachts-/Semester-/Osterferien vom Urlaub abgezogen werden, denn damit wären eigentlich alle 5 Urlaubswochen, die ein Lehrer ebenso hat, wie ein Dienstnehmer in der Privatwirtschaft, ausgeschöpft - da wäre dann nichts mehr mit Urlaub in den Sommerferien, damit sollte die jeweils max. 1 Projektwoche pro Jahr mehr als abgedeckt sein.

    Ein Dienstnehmer in der Privatwirtschaft hat generell nur 5 Wochen Urlaub, und findet er während der schulautonomen Tage und den Ferien innerhalb des Schuljahres keine Betreuung für sein Kind, dann hat er seinen Gesamturlaub aufgebraucht, wie er dann die 9 Wochen Sommerferien mit dem Kind überbrückt, ist dann seine private Sache und wenn es hart auf hart geht, geht das Urlaubsgeld für die Betreuung des Schulkindes auf.

    Man kann schon für alles Begründungen finden, warum alle Planungen nicht durchführbar sind, ich würde aber jedem Lehrer, der ein schulpflichtiges Kind zu Hause hat mal empfehlen, ein Jahr in der Privatwirtschaft zu arbeiten
     
  14. Origem

    Origem Teilnehmer/in

    @independence
    Danke, du sprichst mir aus der Seele.
    Ein Lehrer, der gewissenhaft arbeitet, arbeitet jetzt schon mehr als die bezahlte Arbeitszeit zu Hause. 2 Stunden mehr in der Schule bedeutet, noch weniger Zeit für Vorbereitung. Hinzu kommt, wie du bereits anmerkst 50 neue Schüler plus deren Eltern, Hausübungen und Schularbeiten. Wie soll das funktionieren bitte? Aber überall wird ja nur gesagt, Lehrer wollen keine 2 Stunden mehr in der Schule sein. Ja wenns nur das wäre *kopfschüttel*
    Faul sind wir, einfach nur faul. Ich bereite dann mal meinen Unterricht für morgen weiter vor wie jeden Sonntag.
     
  15. Origem

    Origem Teilnehmer/in

    Sorry aber da wird mir schlecht. Wenn du in der Privatwirtschaft im Urlaub bist, dann darfst du deinen Urlaub unterbrechen, falls du erkrankst und ihn zu einem anderen Zeitpunkt nachholen. Als Lehrer hast du Pech gehabt, wenn du die Ferien zum Genesen und nicht zur Erholung nutzen musstest. Deine Freizeit richtet sich nach dem Schulbetrieb. Urlaub machen im Spätsommer, wo es schön günstig ist, Fehlanzeige etc. In jeder Branche gibt es Vor- und Nachteile. Im Schuldienst sieht man anscheinend nur die Vorteile. Diese Ansichtssache nennt man dann wohl Scheuklappen. Willkommen in der Realität.
     
  16. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Stimmt schon, ein Lehrer kann seinen Urlaub wegen Krankheit nicht unterbrechen, aber heuer hat ein Lehrer zusätzlich zu seinem Urlaub an folgenden Tagen frei:

    15. November - 1 Arbeitstag
    23. Dezember bis 6. Jänner - 7 Arbeitstage
    3.Februar - 7. Februar (in den Bundesländern entsprechend später) - 5 Arbeitstage
    14. April - 22. April - 6 Arbeitstage
    30. Mai - 1 Arbeitstag
    10. Juni - 1 Arbeitstag
    20. Juni - 1 Arbeitstag
    frei wählbare schulautonome Tage - 2 Arbeitstage

    Das sind 23 Arbeitstage zusätzlich zum Urlaubsanspruch von 25 Tagen.

    Diese 23 zusätzlichen Tage hat ein Lehrer auf jeden Fall, ob er nun im Urlaub krank wird oder nicht, hat die ein Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft auch?
     
  17. anroma

    anroma Teilnehmer/in

    Und was denkst du, was ein Angestellter in der Privatwirtschaft mit einem AllIn-Vertrag macht?
     
  18. Nina1

    Nina1 Teilnehmer/in

    Warum die Lehrerschaft sich so gegen die angedachten Reformen sträubt hat mMn folgende Ursache: weil sie es können:)

    Und zusätzlich:
    es handelt sich hierbei halt auch in der Überzahl um Personen, die noch nie in der Privatwirtschaft gearbeitet haben und die somit nicht wissen, dass die Belastungen, die sie nun monieren für Berufstätige in der Privatwirtschaft völlig normal sind. Das sind Personen, die überwiegend ein Leben lang in die Schule gehen, welche ein Subsystem zum parallel existierenden Berufssystem darstellt.
    Darum können die anderen auch diese Weigerungen der Lehrer einfach nicht nachvollziehen. In der Privatwirtschaft gibt es viele Positionen und Handlungsspielräume schlicht einfach nicht.

    Und hier kommen noch folgende Belastungen dazu:
    Nicht die Position zu besitzen, wenn der Dienstgeber (und das ist der STAAT!!!!) kommt und sagt, ich will deinen Vertrag ändern und deine Stunden erhöhen zu sagen, mach ich net mit, ist mir zu viel, dann streike ich.
    Du kannst da dann entweder mitmachen oder eben gehen.
    Dass die Lehrerschaft hierin also privilegiert ist, sehen die Beteiligten halt nicht so.

    Dass die Arbeitsbedingungen schlecht und die Wertschätzung gering ist, ist aber auch so.
    Aber die Bevölkerung kann und will das nicht mehr verstehen, angesichts der Umwälzungen, die jeder AN hinnehmen, denen sich jeder beugen muss.

    Die Gesellschaft ist auf dem Wege, sich neu zu gestalten. Das Schulsystem, wie es jetzt ist, ist veraltet und muss sich auch verändern.
    Und der Mensch will sich, leider, grundsätzlich nicht verändern.

    Das Denken muss sich wandeln:
    Kinder und Eltern sind KUNDEN. Deren Bedürfnissen muss entsprochen werden. Deren Wünschen nachgekommen. Wir sind keine Bittsteller (ok, derzeit schon noch, leider).
    Auch hierin ist Umdenken gefordert.

    Und betreffend Schulungen:
    Wie schon erwähnt, in meinem Umfeld sind viele Lehrer. Diese Schulungen sind sehr unbeliebt, weil nämlich oft völlig sinnlos.
    Wieso muss ich eine ganze Berufssparte ständig zwangsbeschäftigen und schulen?
    Das Schuljahr muss zeitlich anders gestaltet, die Arbeitszeiten auf den Tag verteilt werden, die Ferien in der jetzigen Form abgeschafft werden.

    Eine Bildungsrevolution, halt.......

    p.s. Überdies fände ich gut, wenn jeder Direktor sich sein Personal selber aussuchen und auch wieder kündigen könnte. ´
    Ist schon skurril: ein AG der sein Personal vorgesetzt bekommt, das dann pickenbleibt, wie geeignet oder auch nicht es auch sein mag.
    Es gibt keine Konkurrenz, keinen Entwicklungszwang, keine Motivationen zur Veränderung im jetzigen System.
     
  19. Tuerkis

    Tuerkis Gast

    Nina, du hast es für mich recht gut auf den Punkt gebracht.
     
  20. minnimaus

    VIP

    Bemerkenswert ist, dass sich der Bundeselternverband (= Dachverband aller Elternvereine) ausdrücklich hinter die Lehrergewerkschaft stellt ;).
     

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