Wegen der Kinder/Betreuungssituation/Angabe: Ich glaube da muss man unterscheiden ob es um Vollzeit- oder Teilzeit geht.
Gerade bei einer Teilzeit arbeitenden Frau ist es irgendwie naheliegend, dass sie hauptehrenamtlich für die Kinderbetreuung zuständig ist und im Notfall zu Hause bleibt.
Das muss natürlich nicht so sein. Sie kann ja eine Heerschar an Omas, Tanten und sonstigen zur Verfügung haben oder einfach einen Papa für das Kind der sich engagiert. Aber ich verstehe es wenn Arbeitgeber diesen SChluß daraus ziehen.

Daher habe ich beim letzten Job für den ich mich beworben habe, weil Reisebereitschaft gefragt war, schon auch einfließen lassen, dass das trotz Kindern geht. (ich weiß jetzt die genaue Formulierung nicht mehr). Einfach weil ich sichergehen wollte, dass ich nicht gleich aussortiert werde, weil man sich denkt ah die hat Kinder, die kann sicher nicht weg.

Dafür habe ich sie sonst nicht gesondert erwähnt.

 

Ich hab ja ein Miniunternehmen. Bei mir schreiben also nicht 100 Personen ihre Lebensläufe, sondern die paar Jobs, die ich bis jetzt selber besetzt habe, haben sich einfach ergeben. Grundsätzlich waren meine Auswahlkriterien (es gibt in diesem Job qusi keine Männer, somit stellt sich die Frage nicht, ob ich Männer bevorzugen würde): nicht zu jung, ca so alt wie ich. Am liebsten mit Kindern. Grund: stärkere Bindung an das Unternehmen, da ein Jobwechsel weniger leicht(fertig) angestrebt wird, eher keine Schwangerschaft mehr zu erwarten, Urlaubswünsche vorhersehbar (Schulferien) und mit meinen Urlaubswünschen kompatibel.

Würde ich aus Lebensläufen auswählen und müsste da unzählige sichten, wäre mir auch die Rechtschreibung, das Layout wichtig, da das Dinge sind, die auch arbeitsrelevant sind. Die Kriterien der TE würde ich alle auch anlegen, weil ja eh so viele Bewerbungen da sind. Beim Foto wäre es weniger die Optik der Person auf dem Foto als viel mehr die Auswahl des Fotos, die für mich ein Kriterium wäre. Nachdem ein Lebenslauf ein seriöses Foto erwartet, würde ich alle anderen ebenfalls grundsätzlich aussortieren. Ich würde nicht die hässlichen oder dicken oder wasweißich aussortieren, sondern diejenigen, die es offensichtlich nicht für der Mühe wert befinden, ein ordentliches Foto beizulegen.

 

Ich denke, der Unterschied ist der, dass bei der Angabe der Kinderbetreuung, das Privatleben mit dem Berufsleben bewusst in Zusammenhang gestellt wird, beim Führerschein nicht.
(Wobei ich persönlich nie Angaben über einen Führerschein machen würde, genauso wenig wie über einen Computerdingsdakurs, weil der Umgang mit Office Standardanwendungen für die meisten Jobs für mich Voraussetzung und nicht erwähnenswert ist). Solche Angaben macht man wahrscheinlich dann, wenn sonst nicht viel im Lebenslauf steht. So gesehen, wird es schon passen.

 

Bei uns bleibt ausschließlich mein Mann daheim. Als ich noch angestellt war, haben wir uns die Betreuung im Krankheitsfall der Kinder geteilt, mittlerweile ist er zu 100% zuständig. Und in MEINEM Bekanntenkreis gibt es durchaus viele, die das so handhaben. Liegt aber vielleicht daran, dass in meinem Bekanntenkreis recht viele Frauen in höheren Positionen sind, das geb ich zu.

 

Mein Mann bleibt/blieb mindestens genauso oft bei den kranken Kindern daheim wie ich. wenn nicht sogar öfter.

 

Na ja, lassen wir die Kirche im Dorf.
Erzählen kann man im Bewerbungsgespräch viel, wie es dann wirklich ist, kannst ohne Glaskugel auch nicht sagen.

Aber man kann versuchen herauszufiltern, ob jemand sich damit zumindestens befasst hat und spontan darauf antworten kann, ob er zuversichtlich klingt, beides unter einen Hut zu bringen, ob die Betreuungslast bei einer Person liegt, oder auf die Familie/Umfeld aufgeteilt ist.

Die Antworten darauf werden sehr wenig darüber aussagen, wie in der Praxis Beruf und Familie vereinbart werden können, sagt aber einiges darüber aus, ob ein Bewerber strukturiert ist und sich auf ein Gespräch vorbereiten und antizipieren kann, welche Antworten von ihm verlangt werden.
Wenn es einen Bewerber da schon aushebelt, weil die Frage total unerwartet kommt, na dann kann man sich eh vorstellen, wie flexibel und mitdenkend der Berufsalltag sein wird.

So gesehen würde ich diesen Fragen selber wenig Bedeutung beimessen, aber zumindestens darauf vorbereitet sein um sie schnell abhaken zu können und zum Wesentlichen im Bewerbungsgespräch übergehen zu können.

 

Wie machst du das?

 

Wie willst du da sichergehen?
Was hilft es dir, diejenigen Bewerbungen auszusortieren, wo die Kinderbetreuung nicht erwähnt wird? (ich z.B. würde es nicht anführen)
anlügen kann man dich schriftlich genauso wie mündlich...

 

Also das ist doch längst nicht mehr so. Bei uns bleibt bei einer akuten Krankheit fast immer erstmal mein Mann zu hause, weil es bei ihm einfacher einzurichten ist. Und so ist das bei vielen so

Hm, ich hab mich mit Kindern ja noch nicht bewerben müssen, aber wenn würde ich die Frage nach einer geregelten Betreuung auch guten Gewissens mit Ja beantworten, weil sie eben geregelt betreut sind. Das gilt aber nur, wenn die Kinder gesund sind. Wenn sie krank sind müssen wir improvisieren und so kann es sein, dass ich trotz an sich geregelter Betreuung bei krankem Kind zu hause bleiben muss. Und ich würde wetten, dass fast niemand garantieren könnte, dass er trotz krankem Kind arbeitsmäßig keine Abstriche machen muss.

 

Das muß doch jedem Personaler klar sein, dass sich jeder Bewerber super verkauft, egal um was es geht, was willst sicher gehen, sicher is nix, Pflegeurlaub steht nunmal zu, und ist im Gehalt eh schon inkludiert und wenn der verbraucht ist, muß man halt normalen Urlaub nehmen.

Der Bewerber könnte auch krank werden, schlage vor du gibst ihm gleich einen Fragebogen zu seiner Gesundheit, Freizeitverhalten, usw. Lächerlich

Und dann wundert man sich, warum die Leute keine Kinder mehr kriegen, bei dem miesen Gehalt für Teilzeit mußt dich auch noch herum ärgern mit dem Pflegeurlaub.

 

Was ich mich frage:

Wenn die neue Kollegin 20 Stunden da sein soll, sich um's Telefon, die Ablage, den Schriftverkehr und die Kassa kümmern soll:

habt ihr denn ein dermaßen hohes Aufkommen an Geschäftsbriefen, die sofort raus müssen, stehen bei Euch die Leute an der Kassa Schlange und läutet gleichzeitig alle 2 Min. das Telefon?

Weil, ich arbeite selbst 8-12, und wenn ich mal 2 Tage nicht da bin, weil meine Tochter krank ist, bleibt nur liegen, was sowieso Zeit hat - und ich hab keine Kollegin, sondern nur einen Chef. Aber die paar wirklich dringenden Sachen schreibt er sich dann halt selber und das Telefon nimmt halt er die 4 Std. Gut, wir haben in dem Sinn aber keine Kassa-Frequenz. Macht das bei Euch so viel Zeit aus?

Mir erscheint die Aussage "es stapelt sich die Arbeit bei den Kollegen" ein bisserl übertrieben bei einem 20-Std.-Job, der keine eigenverantwortlichen Projekte etc. mit einbezieht (zumindest könnte ich das jetzt aus Deiner Job-Beschreibung nicht rauslesen).

Zu den Bewerbungen: siehst, mir gehen dafür diese übertriebenen pdf-Präsentationen am Nerv, wo sich die Bewerber darstellen als wären sie die ärgsten Wunderwuzzis, mit Foto und zig Empfehlungsschreiben. Sie sind aber schön aufgegliedert und perfekt korrekturgelesen.
Dass sich die (in dem Fall) Damen aber als Außendienstmitarbeiter in einem 1,5-Mann/Frau-Mini-Unternehmen beworben haben und Qualifikationen haben, die einem internationalen Konzern gerecht werden, das ist ihnen bei ihrer ganzen "Recherche" nicht aufgefallen? Komisch.
Es reicht halt nicht, einfach eine super Bewerbung zu haben, Hirn einschalten kann auch helfen.

lg
Chania

 

Der Meinung bin ich auch. Schriftgröße variiert, fett gedruckt, unterstrichen, Smileys ohne Ende, unübersichtlich etc. etc. Sei froh, dass du schon einen Job hast

 

das kapier ich jetzt nicht ganz. man macht ja ohnehin ein zb word file und wandelt das dann in pdf um. was is da an der formatierung nicht einfach, was meinst du? oder hast du pps gemeint?

jetzt wüsst ich total gern, wo du dein unternehmen hast und was es dort für jobs gibt

 

also bei uns in der firma fehlen am allerhäufigsten die alleinstehenden, kinderlosen männer... deren eigene gesundheit scheint mehr angeschlagen als die von ganzen großfamilien.

vielleicht sollt man generell gleich auch ein gesundheitszeugnis mitschicken.

 

Keine Frage, dass ich viele der "Beanstandungen" der TE nachvollziehen kann und aus dem täglichen Geschäft leider nur zur Genüge kenne. Auch ich hab es sooo satt, kommentarlos Files per Mail geschickt zu bekommen (das sind dann jene, die von uns kommentarlos gelöscht werden), ohne Anschreiben (ja, so heißt das ), mit Fehlern, an der Ausschreibung vollkommen vorbei zielend.

Aber das ungute Gefühl, das mich bei diesem Thread hier beschleicht, ist ein ganz anderes: hier hat jemand offenbar eine Vertrauensposition im Unternehmen, weil er/sie Bewerbungen erhält und trägt die daraus gewonnenen Erkenntnisse schamlos in ein öffentliches Forum. Für mich keine professionelle Gebarung. Eigentlich unvereinbar. Würde ich von jemanden in meinem Team sicher nicht akzeptieren.

 

Ich denke, ich kann mir vorstellen, um welche Art Unternehmen es sich handelt

Ich finde Deine Kriterien nachvollziehbar und richtig gut durchdacht. Hoffentlich bist Du mit Deinen Mitarbeiterinnen langfristig zufrieden!

 

Ach so, du hast es extra für uns hier im Forum formatiert, damit auch wir verstehen, was du meinst.
Weil sinnerfassend lesen können wir anscheinend nicht , wenn es uns nicht schön aufbereitet wird.

Aber jetzt ehrlich, meinst du das echt ernst?

LG suna