1. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Wie würdest du ein Verschenken mit dem Tode durchsetzen wollen?

    Wenn es sowas gäbe, würde ich bei Lebzeiten den gesamten Besitz auf meine Kinder übertragen. Ginge das nicht, dann würde ich mein Erbe in einem Land parken, wo es geht.

    Wo würdest du die Grenze ziehen? In welcher Größenordnung? Bis in die Höhe eines Autos? Einer Wohnung?
    Wer würde es verwalten?

    Sozialexperimente dieser Art sind eigentlich immer schief gegangen. Es gäbe einfach null Motivation, etwas zu schaffen, zu leisten. Und die eigenen Verwandten stehen mir mit Sicherheit näher als irgendwer anderer. Gut, mit ein oder zwei Ausnahmen.
     
  2. sydlonlove

    sydlonlove unerkannte Zwillinge
    VIP

    naja das ganze ist nicht einfach...

    grundsätzlich find ich vererben auch nicht so lustig... wir haben zb ein Haus und 2 Kinder dh wahrscheinlich wirds auf verkaufen hinauslaufen aber egal.

    nur bin ich in einem Punkt froh dass es Vererbung gibt. wenn ich als Teil eines Elternpaares ein Haus schaffe, weiß ich dass der mich überlebende Elternteil inkl. meiner Kinder noch ein Dach über dem Kopf haben und nicht rausfliegen weil das Haus verkauft wird und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wird... Die Frage ist ja dann auch - wer würde überhaupt das Haus kaufen weil was bringt Eigentum dann wenn man es nicht für seine Kinder dann auch noch hat? Nur zum derzeitigen Bedienen eines Wohnbedürfnisses reichen ja Mietwohnungen auch...
    Und dann fängt es an - wer hätte eigentlich eine Intention zu bauen? Wenn man es eh nur benützen darf? Ja ich weiß mein Leben ist dann aus, aber mit der Zeugung meiner Kinder habe ich eine Verantwortung für sie übernommen... nämlich für sie zu sorgen und das halt auch wenn ich versterbe





    und das mit Ausgeben/Sparen... sparen hat ja nicht nur den Sinn, dass ich etwas vererben kann... auch eine Rücklage für unvorhergesehene Ausgaben (wie kaputte Autos, Zähne, Elektrogeräte usw) ist ja nicht verkehrt.... dh nur sofortiger Konsum ist in meinen Augen auch nicht so einfach
     
  3. FroehlicherPapa

    FroehlicherPapa Teilnehmer/in

    Lt. http://www.kleinezeitung.at/nachric...sind-fuer-den-staat-ein-gutes-geschaeft.story kostet die Ausbildung bis zum Akademiker:
    Ausbildungskosten laut OECD

    Pflichtschule 53.707 Euro
    Matura/Lehre 75.506 Euro
    Hochschulabschluss 111.008 Euro
    D.h. es kostet ca. 35.000 EUR mehr als ein Bürger, der nach der Matura/Lehre arbeiten geht. Wenn man jetzt von einer Mindeststudiendauer von 4 Jahren ausgeht, dann kostet ein Student pro Jahr (und das bitte ohne Zinseszinsen) ca. 8000 EUR. Alles nur überschlagsmäßig.

    In vielen Branchen sind HAK/HTL Absolventen beinahe gleich gut bezahlt wie Maturanten. D.h. es entgehen dem Staat in den vier Jahren nicht nur die 8000 EUR, sondern auch noch die Steuern, die ein Bürger ab Arbeitsbeginn bekommen würde. Rechnen wir also noch mal ca. 5000 EUR Steuern dazu.

    Komme ich also pro Student und Jahr auf ca. 13.000 EUR. über vier Jahre verteilt macht das bereits ca. 50.000 EUR aus.

    Jetzt muss man aber noch bedenken, dass ein Student weniger für Konsum ausgeben kann, also hier auch weniger Steuern zahlt.

    Wenn man das jetzt alles noch verzinst, eine reale Studiendauer > 4 Jahre annimmt, etc. dann stelle ich für einen Großteil der Akademiker schwer in Frage, ob tatsächlich mehr eingezahlt als ausgezahlt wird. Nominal gerechnet gebe ich dir Recht, real betrachtet dürfte das Ergebnis komplizierter ausfallen.

    Dann kommt vielleicht noch dazu, dass Akademiker oder nicht physisch arbeitende Menschen älter werden, also mehr Pension bekommen...

    Ist ein komplexes Thema, können wir sicher hier nicht ausreichend klären.
     
  4. FroehlicherPapa

    FroehlicherPapa Teilnehmer/in

    Das Spiel könnte beliebig weiter gespielt werden. Was passiert, wenn der Staat Zoll auf ins Ausland gebrachte Kapital einhebt?

    Es gibt keine Grenze, nach dem Tod gibt es keine Vererbung, weder ein Auto, noch sonst irgendwas von Wert. Immaterielle Güter wie Bilder, Erinnerungsstücke, die nichts wert sind, fallen da natürlich nicht darunter. Genauso künstlerische Werke, die der Verstorbene selbst erstellt hat. Allerdings dürfen diese Werke dann nicht verkauft werden.

    Warum gäbe es null Motivation - ist dir dein eigenes Leben nichts wert? Würdest du für dein Leben nicht bereit sein etwas zu leisten. Möchtest du in einer 20qm Wohnung leben und täglich nur Kartoffeln essen? Möchtest du nicht auch mal irgendwo essen gehen, möchtest du nicht auch mal irgendwohin in den Urlaub fahren etc?

    Sind Kinder der einzige Grund etwas zu leisten? Warum gibt es dann so viele sehr wohlhabende Singles? Und warum nimmt diese Zahl immer mehr zu? Die dürften dann deiner Theorie nach ja nicht motiviert sein...
     
  5. Besen

    Besen -kehrt wieder-

    Sicher nicht, aber wenn man keine Kinder hat, wirkt sich das ganz sicher auf das Bedürfnis, bleibende Werte zu schaffen, aus.
     
  6. inkale

    inkale Gast

    Bis auf die kleine Wenigkeit, dass sie schon in mittleren Berufsjahren die Höchstbemessungsgrenze erreicht haben und es wurscht ist, wieviel Jahre sie mehr arbeitenm, sie werden nie mehr Pension bekommen als die Deckelung erlaubt - sofern man nicht mit Beamtentum gesegnet ist.

    Nachdem ein heutiger Jung-Akademiker aber ohnehin bis etwa 70 Jahren für eine abzugsfreie Pension arbeiten müsste, einer mit Lehrberuf gute acht Jahre vorher in Pension gehen kann, finde ich deine Rechenbeispiele einfach nur sehr unüberlegt und polemisch.
     
  7. FroehlicherPapa

    FroehlicherPapa Teilnehmer/in

    Das ist meines Erachtens wieder was anderes. Klar soll jeder Teil einer Familie, solange nicht selbsterhaltungsfähig, ein Haus, eine Wohnung etc. nutzen können. Ein Partner stirbt ja auch irgendwann. Nur die Kinder sollen nicht automatisch mit 30+ alles erben. Warum ist es für die Kinder notwendig zu erben. Warum können sich nicht alle Kinder was selbst schaffen?

    Warum hat die Nachkriegsgeneration so einen Wohlstand erwirtschaften können - nicht, weil die alle so viel Vermögen hatten - die waren motiviert was zu schaffen. Das fehlt der heutigen Generation zum Teil...

    Warum kaufen Menschen teure Autos - die werden auch jedes Jahr weniger wert. Ein Haus ist ein Luxusgegenstand, den man sich leisten können will und auch leisten können muss.

    Verantwortung für meine Kinder habe ich nur bis zum 18 Lebensjahr (auch wenn das der österreichische Staat anders sieht). In Ländern wie Schweden ist man ab der Volljährigkeit für sein Leben selbst verantwortlich. So sehe ich das auch. Jeder Mensch ist seines Glückes eigener Schmied. Es sollte nicht möglich sein auf dem Vermögen der verstorbenen Verwandten aufzubauen.

    Genau meine Sichtweise - ich glaube nicht, dass alle Menschen alles auf den Kopf "hauen" würden. Nur erhält das was übrig bleibt, halt die Allgemeinheit. (Aber dieses Vermögen wird dann nicht, wie bei einer Erbschaft, gleichmässig verteilt, sondern in Bildung, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Kindergärten etc. investiert).
     
  8. inkale

    inkale Gast

    Jössas, die Motivation wäre enorm.
    Ich nehm mir einen Kredit, den ich nicht in 15 Jahren sondern in 50 Jahren zurückzahle, am besten ein Tilgungsträger mit später Endfälligkeit. Und dann darf die Bank von den Schulden aufteilen, was nach 25 Jahren davon noch übrig ist.

    Und mit dem Geld, dass ich derzeit in die Überzahlung des Kredites stecke, fahre ich dreimal im Jahr stilvoll auf Urlaub.
     
  9. FroehlicherPapa

    FroehlicherPapa Teilnehmer/in

    Was sind bleibende Werte?
     
  10. Besen

    Besen -kehrt wieder-

    Häuser, Eigentumswohnungen, wertvoller Schmuck, Münzsammlungen, was auch immer... such dir was aus.
    Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber kann es sein, dass in deinem Umfeld kürzlich jemand Erhebliches geerbt hat?
     
  11. FroehlicherPapa

    FroehlicherPapa Teilnehmer/in

    Es bleibt jedem Akademiker frei, der über der Höchtsbemessungsgrundlage verdient, eine private Pensionsversicherung abzuschließen.
     
  12. FroehlicherPapa

    FroehlicherPapa Teilnehmer/in

    Muss ich das jetzt verstehen?

    Es obliegt der Bank, welche Kredite sie wie vergibt und absichert. Niemand zwingt eine Bank einen Kredit mit hoher Endfälligkeit zu vergeben.
     
  13. FroehlicherPapa

    FroehlicherPapa Teilnehmer/in

    Nein, meine Geschwister und ich werden bereits zu Lebzeiten etwas geschenkt bekommen (und zwar jeder gleich viel - ich finde, dass ich bereits mit meiner Ausbildung viel ermöglicht bekommen habe).

    Aber mit Fairness der Allgemeinheit gegenüber hat das nix zu tun. Ich habe zum Vermögen meiner Eltern absolut gar nichts beigetragen. Natürlich nehme ich das übertragene Vermögen an, weil es gesetzlich möglich ist. Ich hätte aber überhaupt kein Problem, wenn es für alle Menschen in Österreich abgeschafft wird. Mein Vermögen kann ich mir selber auch schaffen - sofern ich das als wichtig erachte...
     
  14. inkale

    inkale Gast

    Was hat das mit deiner Argumentation zu tun?
    Das kann jeder andere auch, der ein Einkommen hat.
     
  15. inkale

    inkale Gast

    Nein, das dürfte aber auch nicht dein Anspruch sein.
    Es ging dir um die Motivation und das wäre meine.
     
  16. FroehlicherPapa

    FroehlicherPapa Teilnehmer/in

    Ja, eh, und?

    Es ging ja darum, dass Akademiker mehr leisten als sie kosten. Und die Pension und die Höchtsbeitragsgrundlage hat damit wenig zu tun. Aber wenn man sie anführt, dann gibt es ein Argument dagegen (ich hab die Höchtsbemessungsgrundlage ja nicht eingebracht). D.h. der Akademiker profitiert massiv von der Allgemeinheit (sonst könnte er ja gar nicht erst studieren).
     
  17. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Was hat das damit zu tun? Sich etwas zu schaffen, bedeutet meistens, dass man es behalten bzw. darüber auch verfügen will. Einen Urlaub zu buchen, ist für mich kein Schaffen. Und auch ein Faulenzerleben ohne Arbeit kann was Nettes sein.

    Wenn man Geld nur benützen darf, dann verprasse ich es bei Lebzeiten. Weil rein dafür, dass der Staat dran mal laben darf, geht keiner arbeiten. Und die eigenen Kinder wieder bei NULL anfangen ...

    Wohlhabende Singles haben zum Großteil selber geerbt. Die, die sich das tatsächlich selbst geschaffen haben, vererben es auch nicht dem Staat. Entweder sucht man sich zu Lebzeiten einen Erben oder man vermacht es einer Organisation seiner Wahl. Ich kenn eigentlich fast niemanden, der es Vater Staat vermacht.
     
  18. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Warum verschenkst du es dann nicht? Kauf ein Haus, überschreib es dem Verein deiner Wahl gegen Leibrente. Bleibt ja eh jedem selber überlassen.

    Es gibt tausend Wege, der Allgemeinheit etwas zurück zu geben, finanziell Minderbemittelten etwas zu ermöglichen. Aber zwingen ist Stuß.
     
  19. sydlonlove

    sydlonlove unerkannte Zwillinge
    VIP

    wieso gehst du davon aus dass das Kind sich nichts erarbeitet? Glaubst du wirklich jeder sitzt händereibend da und wartet bis der Erblasser endlich den Löffel abgibt? Ich habe mir selber etwas geschaffen mir ist meine Familie wichtiger als ihr Erbe...

    und ich bin froh dass meine Familie nicht so dachte, dass man mit 18 jeglicher familiäre Fürsorge entzogen wird. Als sich mein LG mit 25 von mir trennte, stand ich vor dem nichts. Weil all mein Geld in die gemeinsame Wohnung geflossen ist aus der ich ausgezogen bin... bis er die Rückzahlung bereitstellen konnte hat mir meine Familie geholfen damit ich mir eine neue Wohnug nehmen kann!

    und warum hast du mehr verdient dass du das Geld deiner eltern geschenkt bekommst als dass du es erbst???? Was hast du dafür getan, dass du es geschenkt bekommst? Und was ist der Unterschied ob es vor dem Tode eines menschen passiert oder danach?

    in meinem Beispiel vom Haus das meine Kinder erben - was passiert mit dem Haus, wenn die Kinder dann 18 sind? dann müssen sie ausziehen sobald der 2. Elternteil auch stirbt? nur damit ihr Haus dann der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wird? Nur damit sie sich in eine kleine Mietwohnung setzen müssen, bis sie sich etwas "erarbeitet" haben? Warum bestraft man Kinder dafür dass ihre Eltern etwas geleistet haben? Und was ist wenn zb ein bereits älteres Kind mitgearbeitet hat am Haus (also körperlich)? Darf es das Haus dann nicht weiter besitzen?

    warum sollte ich als Mensch viel arbeiten (ev sogar mehr um mir etwas zu schaffen) - dann wird mir zeitlebens Geld weggenommen das der Allgemeinheit zufliesst und das in dem Bewusstsein, meine Kinder haben ncihts davon (ausser einen Elternteil der nicht zuhause ist sondern viel arbeitet... wenn ich arbietslos zuhause sässe hätten sie definitiv mehr von mir) sondern es kriegt der letzte Rest auch noch die Allgemeinheit und nicht die Menschen die ich liebe?

    Und nochmal - was würde vor dem Tode verschenken daran verbessern? der Nutzniesser hätte ja in keinem Fall mehr für mich getan - im Gegenteil, wenn dann im Alter irgendwelche großen Ausgaben kommen, darf ich dann zu meinen Kindern betteln gehen:rolleyes:
     
  20. FroehlicherPapa

    FroehlicherPapa Teilnehmer/in

    Ja, wenn das nur eine Person bestimmt - nur finde ich, dass wir die Demokratie und freie Marktwirtschaft beibehalten sollen.

    Generell sehe ich ein großes Problem im Wirtschaftswachstum asiatischer Länder. Der Geldfluss geht von Österreich Richtung Asien. Das Geld ist weg und kommt auch nicht wieder --> d.h. es gibt langfristig eine Verarmung der österreichischen Bevölkerung (was natürlich dann eh die Wirkung hätte, dass es nix mehr zu vererben gibt... :rolleyes:)
    Du kannst über das, was du geschaffen hast, verfügen - zu Lebzeiten. Nur von einer Bereicherung nachkommender Generationen halte ich nix - was nicht bedeutet, dass man zu Lebzeiten seine Kinder nicht entsprechend fördern kann.

    Die eigenen Kinder fangen nicht bei NULL an - das ist der Irrglaube - deine Kinder fangen bei dem Niveau an, bei dem alle anderen Kinder auch anfangen --> sprich alle Kinder sind gleich gestellt und es gibt keine gleicher gestellten Kinder --> somit sollte es im Interesse jedes Bürgers sein alle Kinder gleichmässig zu fördern und in Bildung zu investieren.
    Ja, weil es derzeit so möglich ist. Ein Freund von mir, Single und nicht reich geerbt, sondern selbst erarbeitet, spart eine Menge Geld und hat sich ein teures Auto gekauft. Sowohl er als auch seine Schwester haben keine Kinder, es gibt keine weiteren Verwandten. Bei ihm habe ich nicht den Eindruck, dass er für irgend wen spart, außer für sich selbst.
     

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