1. kressi

    kressi Teilnehmer/in

    selber schon, aber nicht allein, auch früher waren immer weise frauen mitdabei, das mit den männern ist halt neu...
     
  2. easygoing

    easygoing Teilnehmer/in

    Ich hatte vor 2 Jahren eine geplante Alleingeburt, eine gute Freundin von mir vor 1 Woche.

    Alleingeburt heißt für mich, keine Person in meiner Nähe zu haben, die per Gesetz die Verantwortung über mich als mündige Person übernimmt.

    Die heutige Geburtspraxis in Spitälern ist menschenunwürdig, technokratisch, auf Effizienz und Gewinnmaximierung ausgerichtet und vollkommen artfremd. Ärzte und Hebammen agieren im permanenten Spannungsfeld von Kompetenzstreitigkeiten, die vielleicht nicht offen ausgetragen werden, da die Entscheidungsbefugnis hierarchisch vorgegeben ist, die Hebamme muss also zwar dabei sein, hat aber im Endeffekt nichts zu reden, und dazwischen die Gebärende, die pausenlos angesprochen, untersucht und angewiesen wird, dieses und jenes zu tun, zu atmen, zu pressen, nicht zu pressen, zu liegen, zu gehen, zu stehen, und unter permanenter Beobachtung steht. Darüber unentwegt das Damoklesschwert, das Kind und sie seien allein schon aufgrund der Geburtssituation in Gefahr und notfalls holen wir das Skalpell und schneiden das Kind heraus.

    Das kann nur eines erzeugen - Stress. Und das ist der Killfaktor für den Hormoncocktail, der ohne jegliche Einmischung und fremde Einwirkung ganz alleine vom weiblichen Körper produziert wird und in voller Harmonie einen guten und gesunden Geburtsablauf steuert. Wenn die Frau unbeobachtet ist, wenn die Frau sich in einer sicheren und vertrauten Umgebung befindet, wenn die Frau das Vertrauen in sich und ihren Körper (wiederhergestellt) hat, wenn die Frau von nichts und niemanden aus ihrer Konzentration herausgerissen wird durch ansprechen etc., wenn sie sich frei nach Lust und Laune bewegen darf und in die Position begeben, die ihr gefällt (keine einzige würde dann übrigens die Rückenlage wählen).

    Die Geburt meines ersten Kindes in einem Wiener Spital hat für mich eine sehr klaren Effekt gehabt - ich gebäre nie wieder in einem Spital (bin ich krank?:)) und ich lasse mich nie wieder in meinem Leben so entmündigen und mir Dilettantismus als Kompetenz verkaufen.

    Warum keine Hausgeburtshebamme? Ich wollte einfach aus voller Überzeugung meine Ruhe haben, und die ist nur dann gewährleistet, wenn keine fremde Person im Haus ist, die sich für verantwortlich hält und damit die Atmosphäre anspannt. Und sei es noch so subtil. Beobachtet werden ist schon gar nicht meins. Ich habe meine Runden gedreht vom Klo zur Dusche auf den Gebärball und wieder aufs Klo und wieder weiter im Kreis, hab mich ungehemmt entleert, geatmet wie es mir gefällt, aufs Sofa, in den Garten, wieder rein. Bei solchen intimen Vorgängen kann ich keine professionellen Beobachter brauchen. Nur mein Mann war anwesend, aber vollkommen im Hintergrund, damit er mich nur ja nicht stört. Den Flow, den ich dadurch aufbauen konnte, kann man nicht erreichen, wenn Personen im Umfeld sind, die auf Ergebnisse warten oder sagen, wie man es machen soll. Da ist die Konzentration futsch, dann tut es auch weh und es dauert länger oder geht gar nicht mehr. Es ist meine volle Überzeugung - eine Frau braucht niemanden, um zu wissen, was zu tun ist. Sie weiß und kann es ganz alleine. Nur wir haben es verlernt zu glauben! Es ist ein Teufelskreis - weil im Krankenhaus so viel passiert, glauben wir, Geburten sind hochriskant, und es passiert aber so viel, weil es im Krankenhaus hochriskant ist. Weil die Voraussetzungen zu gebären dort grundfalsch sind. Die einzige sinnvolle Geburtsvorbereitung ist die, in den Frauen wieder das Vertrauen aufzubauen, dass sie alles Rüstzeug zu gebären in sich tragen und sie unabhängig und frei zu machen.
     
    easygoing, 31. August 2011
    , Zuletzt bearbeitet: 31. August 2011
  3. muell23

    muell23 Gast

    Dann gibts wieder einen neuen Thread im Sternchenforum und viele Eieis, da ja die Mutter jedes Recht dazu hat, zu entbinden, wie sie gerne möchte.

    ich empfinde es als grobe Fahrlässigkeit dem Kind gegenüber. Es geht bei einer Entbindung nicht um die Mutter, es geht ums Kind und dessen Wohlergehen sollte im Mittelpunkt stehen, nicht die Empfindlichkeit der Gebärenden.
     
  4. Blaufrosch

    Blaufrosch Teilnehmer/in

    Durchaus nicht, es gab und gibt viele Naturvölker, aber auch agrarisch zivilisierte Kulturen, wo eine Frau einfach alleine von einer Alltagstätigkeit weggeht an einen abgelegenen Ort, drinnen oder draussen, ihr Kind in kurzer Zeit zur Welt bringt, und dann nach einer Erholungspause ihre vorherige Sache weitermacht.
     
  5. und was ist wenn im KH was passiert?
    dann war es halt leider schicksal und man konnte nichts dagegen tun.

    und die meine befindlichkeit während der entbindung war für mich mindestens genau so wichtig wie das wohlergehen meines kindes. weil ich glaube, dass beides sehr stark zusammenhängt.
     
  6. Blaufrosch

    Blaufrosch Teilnehmer/in

    Siehst Du, ich schätze das Recht des geborenen Lebens höher ein als das des Ungeborenen. Und auch das Gesetz sieht das so meines Wissens nach: solange das Kind noch im Bauch ist, obliegt die alleinige Entscheidungsfreiheit über alle Maßnahmen der Mutter, und sie darf zu nichts gezwungen werden, was sie nicht will. Jeder medizinische Eingriff ohne ihre Zustimmung ist eine Körperverletzung.
     
  7. Schmetterling09

    Schmetterling09 ♥2005♥2007♥2009♥2011 ♥

    ich hatte beim 2ten kind eine ungeplante fast-allein-hausgeburt.
    hebi hatte ich keine,der RTW kam zu spät und mein mann hat den kleinen auf die welt geholt.

    beim anmelden gab es keine probleme.

    im muki steht drinn das es ne hausgeburt war,in der geburkunde steht unsere alte adresse..

    planen würd ichs aber trotzdem ned....die kurze zeit in der der kleine nicht gleich geschrien hat war die hölle für mich.

    und an was schlimmeres wie nabelschnurr um den hals oder verbluten oder so will ich garned nachdenken...
     
  8. Blaufrosch

    Blaufrosch Teilnehmer/in

    Nabelschnur um den Hals ist etwas ganz Normales, das macht extrem selten ein Problem. Verbluten ist auch eine sehr seltene Gefahr, z.B. bei einer vorher schon bekannten Gerinnungsstörung, oder wenn zu früh an der Plazenta gezogen wird, oder bei einem Gebärmutterriß nach vorherigem Kaiserschnitt.
     
  9. gum2303

    gum2303 mit Zwerg am Berg

    :goodpost:
     
  10. gum2303

    gum2303 mit Zwerg am Berg

    :genauso:
     
  11. easygoing

    easygoing Teilnehmer/in

    Wie viele Threads gab es denn schon wegen Todesfall bei Alleingeburt im Sternchenforum?

    Aha, und die Mutter ist nur der Wirt, der das Kind austrägt, ansonsten ist sie eine wertlose Hülle?

    Es geht um beide bei der Geburt. Höchste Sicherheit für Mutter und Kind ist nur bei absoluter Privacy/Ungestörtheit gegeben. Im Krankenhaus sind Mutter und Kind größten Risiken ausgesetzt, da der Ablauf 1. wegen fehlender Privatheit gehemmt wird und 2. jede Intervention den Ablauf durcheinander bringt. Sich mit seinem Ungeborenen in eine solche Gefahrensituation zu begeben, das ist grob fahrlässig.
     
  12. Knusperflakes

    Knusperflakes das Leben steht Kopf

    Ich glaube, für eine HG oder ähnliches muß man eine sehr starke Frau sein, die sehr von sich und ihren Gefühlen überzeugt ist und keinerlei Unsicherheiten verspürt, dass etwas danebengehen könnte...

    Ich persönlich könnte das nicht... ich brauch die absolute Sicherheit, dass jemand da ist, der sich mit dem auskennt, was da gerade passiert.
    Johanna wäre auf natürlichem Weg nicht herausgekommen... ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wäre ich allein gewesen...

    Ich bewundere aber jedenfalls alle Frauen, die sich dafür entscheiden, zuhause zu bleiben (ob jetzt ganz allein oder mit Hebamme...)... weil es ist bestimmt der natürlichste Weg, das Kind auf die Welt zu bringen.
     
  13. easygoing

    easygoing Teilnehmer/in

    Wieso wäre sie nicht rausgekommen? Hast du eine Beckenfehlstellung nach Unfall oder rachitischer Erkrankung, hatte sie einen Wasserkopf oder war sie Querlage? Das sind die einzigen Gründe, warum ein Fetus nicht durch den Geburtskanal passt.
     
  14. easygoing

    easygoing Teilnehmer/in


    Das ist ja das Problem. Man hat den Frauen die Sicherheit gestohlen und sie in Abhängigkeit getrieben, sodass sie nun glauben, sie können nicht gebären ohne Anweisungen. Das ist der fatale Irrglaube, der sich in unserer Kultur so festgesetzt hat.
     
  15. Meow

    Meow Teilnehmer/in

    traurig aber wahr.

    und jede frau sollte sich, ihrem körper und ihrem kind vertrauen.

    @knusperflakes: ich hatte ne hausgeburt. keine alleingeburt. ich find hier liegt nochmal ein großer unterschied. ich hab zB meine hebamme gebraucht. ich hab ihr vertraut und war wirklich wirklich froh, dass sie dabei war :love:
    alleingeburt wär gar nix für mich. obwohl ich meinem körper vertrau und nie gedacht hätte dass etwas schief laufen hätt können..
     
  16. Ich werds meinem Sohn ausrichten...ohne KH wär er nicht mehr am Leben.
    Grob fahrlässig empfinde ich deine Tipps.
     
    Fruechtchen, 2. September 2011
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 2. September 2011
  17. jenta

    jenta Teilnehmer/in

    Ich habe in einer der ärmsten Regionen Afrikas in einem Krankenhaus gearbeitet. Und da war diese Frau.
    Sie kam, mit 2 Kindern am Rücken und einem an der Hand. Zwischen ihren Beinen die Blutspur.3 Tage sei sie schon unterwegs, hatte sie gemeint. In dem Krankenhaus wo sie vorher war, habe man sie weggeschickt, weil sie den Kaiserschnitt nicht bezahlen konnte.

    Als wir das Kind per Sectio auf die Welt holten, war es bereits verstorben. Es zeigte sich weder ein deformiertes Becken noch eine Rachitis. Auch keine Querlage, keine BEL. Diese Frau hatte 3 Kinder zuvor auf dem Feld allein zur Welt gebracht.

    Es ist ein Luxusproblem unserer Zeit, die medizinische Versorgung in Frage zu stellen. Krankenhäuser, Ärzte in Frage zu stellen.

    Ich gebe euch recht, dass zu schnell interveniert wird. Dies ist die Folge jahrzehntelangen Klageverhaltens von Patienten/Innen.

    Aber dass jetzt sogar Hebammenbegleitung als ein "Zuviel" an Eingriff gesehen wird, dagegen wehre ich mich. Ich bewundere alle, die sich das trauen. Und ich freue mich für alle, wo es gut gegangen ist.
    Ich wünschte ich hätte den Mut dazu.

    Aber ich würde mir NIE verzeihen, wenn eine Frau sich von mir zu einer Alleingeburt ermutigen lässt und dann geht es schief.

    Deshalb würde ich es für mich im Stillen genießen und nicht in einem Forum ausbreiten.
     
  18. Zum Glück brauch ich keine drei Tage ins Krankenhaus, falls was schief geht :rolleyes:
     
  19. pepples

    pepples Gast

    ich hab meine tochter vor einer woche zu hause mit hebamme auf die welt gebracht, wobei ich jetzt im nachhinein sagen mzss, ich hätte sie nicht gebraucht, aber es hat mich auch nicht gestört das sie da war, denn sie hat sich wirklich im hintergrund gehalten und mich machen lassen.
     
  20. easygoing

    easygoing Teilnehmer/in

    Was genau für Tipps habe ich abgegeben?
     

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