Wie man sichs richtet ...

Sowas erkennt man aber relativ rasch. Und grad ein Familienbetrieb ist auf loyale Mitarbeiter angewiesen. Bin auch schon drei Monate lang jeden Tag bis Mitternacht in der Bude gesessen und es wurde hoch (und finanziell) angerechnet. Auf der anderen Seite wurde mir sämtliche roten Teppiche nach der Karenz ausgerollt, Arbeitsplatz nicht nachbesetzt, Arbeitszeit nach Belieben, meine künftigen Tätigkeitsbereich kann ich mir aussuchen usw.

 

Richtig. Flexibiltät sollte beiderseitig abgesprochen und finanziell abgegolten sein. Normalerweise bedeutet solch hohe Bereitschaft auch überdurchschnittliche Entlohnung (bis hin zum hoch-dotierten All-in Vertrag) oder andere besondere Goodies und Freiheiten.

Seine Flexibilität und eher auch Bereitschaft schon beim Vorstellungsgespräch so arg stark einzuschränken, a la .. "ich hab 30 Minuten eingeplant , Zeit ist um , jetzt geh ich , Gesprächsabbruch" find ich nicht angemessen. Es signalisiert ganz stark: eigentlich ist mir der Job wurscht.. ich will ihn nicht wirklich.

 

Wunderbar, angenommen du bekommst einen Vostelltermin wochentags um 16:00 Uhr und um 17:30 Uhr schließt die Kinderbetreuungseinrichtung, die dein Kind besucht und du hast niemanden, der das Kind rechtzeitig abholt?

Nicht jeder Arbeitgeber richtet sich bei Vorstellterminen nach deinen Wünschen und deinen Möglichkeiten.

 

Da hattest du einsames Glück, mein GG hat bspw. in seinem Dienstvertrag 15 Stunden Überstundenpauschale drinnen und er wird rein nach Kollektivvertrag entlohnt - wenn überhaupt, wenn man seine Vordienstjahre bedenkt - und arbeitet ebenfalls in einem Familienbetrieb.

 

Dann erspar ich mir das Antanzen. Aber Gäste sind keine Kinderbetreuung ...

 

Familienbetrieb trifft in meinem Fall nicht zu. Aber einer der größten Betriebe Österreichs kann sich nichtloyale Mitarbeiter eher leisten, daher hatte ich die Möglichkeit zur Feldstudie. Erhöhte übrigens meinen Arbeitswert immens ...

 

Habt ihr noch eine Stelle frei?
Oder, wieviel verdient bei euch ein Programmierer und Datenbankdesigner nach 10 Jahren Berufserfahrung mit 15 Stunden Überstundenpauschale?

Offenbar mehr als mein Mann, denn der ist bei Gott nicht überbezahlt, sondern wie ich schon schrieb, ich zweifle daran, dass ihm alle Vordienstjahre angerechnet wurden.

Einen All-In-Vertrag hatte er bei der Post und der war alles andere als hochdotiert.

 

Bisher war es an sich immer so, dass mir zumindest mehrere Möglichkeiten zur Wahl angeboten worden sind, und die möglichen Dienstgeber bei wichtigen und nachvollziehbaren Verhinderungen entgegenkommend waren.
(Kaffee/Treffen mit der Freundin, .. Treffen/Einladung zum Mittagessen hätte ich allerdings sicher nicht als hoch-wichtigen , unverschiebbaren Verhinderungsgrund ins Feld geführt.... )

Außerdem bin ich keine AE , .. und überhaupt nicht in der Situation bei der Kinderbetreuung dermaßen unflexibel zu sein. Mein LG, eine Freundin oder irgendwer aus der Familie würde schon einmalig einspringen können.

Wenn es garnicht geht, und der Job aber ein Mindestmaß an Flexibilität bei den Dienstzeiten vorsieht,...muss ich mir im Vorfeld überlegen, ob er für mich passend ist oder ob ich unter den Umständen, mit den zeitlichen Einschränkungen, überhaupt arbeiten gehen kann. Ansonsten werde ich es mir irgendwie zu richten wissen, denn schliesslich ist der ungelegene, wichtige Termin ein Einzelfall.
Das muss auch mit der Kinderbetreuung irgendwie hinhaun - was wäre, wenn mir etwas passiert.. oder ich ins Krankenhaus muss. Dafür müsste ich dann auch eine Alternativlösung für die Kindesabholung finden.

 

Na denkst du, es wäre anders gelaufen, wenn sie gesagt hätte, ab 12:00 Uhr hat sie keine Kinderbetreuung?

Da wird gejammert, dass Frauen für dieselbe Tätigkeit weniger verdienen, als Männer, ja kein Wunder, wenn jede Frau bei jedem Vorstellungsgespräch ein Buckerl macht und sich alles gefallen lässt.

 

Was hat das mit Frauen zu tun?

Die Gäste hätte ein Mann ebenso haben können, ebenso wie den Test.

 

Ich sagte doch schon:
Kinderbetreuung für einen Einzeltermin lässt sich organisieren. Von Mann wie Frau.
Und Samstags noch leichter als unter der Woche.

 

Ich hatte schon etliche Vorstellungsgespräche, aber bislang wurde immer noch gemeinsam der Termin vereinbart. Und ich wurde immer gefragt, an welchen Tagen ich könne. Dies schon allein, da bei dem ersten Telefongespräch ja noch nicht klar ist, ob man in einem Dienstverhältnis steht, wie die Situation ist...

Ich gebe Tage und Zeiten an, wo ich ganz einfach LÄNGER Zeit hab.

Damit erspar ich es mir, nur eine halbe Stunde oder Stunde Zeit zu haben, da das, wie kira schrieb, ungut ist, plötzlich weg zu müssen.

Ich mein das auch nicht wegen dem Dienstgeber allein.

ICH FÜR MICH kann lockerer sein, wenn ich nicht an irgendwas in einer Stunde denken muss, wenn ich leicht Zeit hab. Und dann präsentier ich mich anders.

 

Wie gesagt, es kommt auf den Job an - aber für eine Sekratariatsstelle ist an sich kein Mindestmaß an Flexibilität notwendig.

So wie die TE es beschrieben hat, erscheitn mir das eher so, dass die Einladen verschickt werden sollten, der Flug gebucht werden sollte und der Arbeitgeber schlichtweg das Vorstellungsgespräch dafür ausgenutzt hat.

Ich war mich bei einer Firma mal vorstellen, wo 1 Miatarbeiterin aufgenommen werden sollte und über 2 Wochen lang, täglich 3 Leute für einen unbezahlten Schnuppertag eingeladen wurden.
Nach 2 Wochen fand man die Stellenausschreibung schon wieder in der Zeitung - schon komisch, oder?

 

So gesehen hat sie den Test bravourös bestanden. Wenn sie schon beim Vorstellungsgespräch die ausdrücklich vereinbarten zeitlichen Grenzen zu Gunsten der Arbeit und zu Ungunsten der privaten Verabredung überschritten hätte, wäre dadurch soziale Inkompetenz und ungesundes Arbeitsverhalten zum Vorschein gekommen.

Der "Chef" wollte aber nicht testen, wie sie mit unvorhergesehenen Dingen zurecht kommt. Er wollte auf die zeitliche Vereinbarung pfeifen und sein ganzes Brimborium durchziehen.

 

Na, jetzt sucht er halt wen anderen ... Er wirds überleben

Verloren hat eigentlich nur die TE was, eine Jobaussicht.

 

Siehst du, ich hatte genau den umgekehrten Fall:
Ich hatte für 10:00 Uhr den Vorstelltermin mit gleich anschließender Einschulung, am Telefon wurde eine Dauer von 2 bis 3 Stunden genannt.
Tja, um 13:30 Uhr - also eh schon eine halbe Stunde später meinte der gute Mann, jetzt gehen wir in die Praxis über.
Ich erklärte ihm, dass ich seit 30 Minuten auf Nadeln sitze und jetzt keine Minute mehr Zeit habe, denn die Maximaldauer von 3 Stunden wurde bereits um 30 Minuten überzogen.

Ich habe die Stelle bekommen!

Manche Arbeitgeber testen auch, ob man das ausreichende Selbstbewußtsein hat, ab einem bestimmten Punkt nein zu sagen, denn nicht überall sind moderne Sklaven gefragt.

 

Einsamer Glücksfall!

Selbstbewußtsein ja, aber keine "ich laß den Bleistift um 16 Uhr fallen"-Mentalität

 

Sollte es in dem Punkt Zweifel geben, nicht sudern sondern überprüfen lassen und dann die weitere Vorgehensweise überdenken...

 

Du kennst ihn also und hast mit ihm gesprochen?

Ich kenne solche Tests, sie werden auch nicht generell und immer durchgeführt. Aber sie sind völlig üblich. Und ein Dienstnehmer, der sich beschwert, weil das Vorstellungsgespräch länger dauert...?

Das glaubst DU

 

Du, manche Firmen suchen aber auch länger - denn auch er hatte die Aussicht auf eine Mitarbeiterin, die vermutlich Montag hätte beginnen können.

Job ja, aber sicher nicht um jeden Preis!