1. Solanum

    VIP

    gerade im kiga/vs-bereich sind gute päds das um und auf.

    wir erwaten also sehr viel von ihnen und sie bekommen neben sehr viel verantwortung recht wenig geld dafür :rolleyes:

    was sollen gute päds machen? was funktioniert, was nicht (z.b. wochenpläne, indivduelle förderungen, alternative pädagogik, mehrstufenklassen, ..).


    meine erfahrungen bisher:
    - sehr guter kindergarten, exzellente rahmenbedingungen, sehr bemühte leitung, große konstanz bei dne hlefrinenn, aber große fluktuation bei den päds:
    . eine war ideal, weil sie in jedem kind das gute gesehen hat, die kinder haben sie geliebt.
    . die nächste war mit dne kindern überfordret und ist durch strenge ungut aufgefallen. insbesondere buben schienen nicht mit ihr klarzukommen (meine beiden jedenfalls nicht).
    . die nächste scheint im gespräch sehr modern und engagiert, aber mei bub beschwert sich laufend, dass sie nur buben bestraft und mädchen generell in schutz nimmt und das auch so sagt. ich werde demnächst das gespräch deswegne suchen. ich verstehe, dass man in diese schiene leicht hineingerät, würde mir aber wünschen, dass gerade junge päds da viel bewußtsein mitbringen und eben nicht den buben hauptsächlich negative aufmerksamkeit schenken und die mädchen in die bravschiene setzen. mein sohn ist jetzt kurz vor der kiga-verweigerung.


    nich schwieiriger wird es in vs. hier gehen sehr unterschiedliche kinder mit sehr unterschiedlichen leistungsniveaus gemeinsam hin und sollen gemeinsam unterrichtet werden. wedre die schwachen, noch die starken und auch nicht das mittelfeld soll unter- oder überfordert werden. verhaltensprobleme sind nicht vorgesehen. die l erhalten unterstützung (förderunterricht), aber wohl nicht sehr viel. was muß sich hier änern, dass ALLE kinder gut lernen können und gerne hingehen?
     
  2. Migale

    Migale Gast

    meine Meinung ist, es liegt weniger an Rahmenbedingungen für Pädagogen- fast überall auf der Welt, wenn du auf Lehrer triffst, werden sie dir erzählen, dass sie unterbezahlt sind, der Beruf nicht so angesehen sei, wie es sein sollte und es ihm an Anerkennung mangelt etc.
    wohlgemerkt, ich komme selber aus einer Lehrerfamilie, habe komischerweise immer schon einen Haufen Freundinnen, deren Mütter und gelegentlich Väter Lehrer/innen sind, gehabt und weiss, dass dieser Beruf einer der psychisch gefährdetesten ist. Es ist auch klar wieso.

    ich meine man kann und soll an dem System herumdoktern und es ist sicher verbesserungsfähig, das ist es immer (mein Stichwort ist die Gesamtschule, ich war, bin und werde immer dafür sein).
    aber immer noch gibt es einfach gute, engagierte Lehrer, die unter jeden Bedingungen fordern und fördern können und viele Nieten. mit einem landesspezifischen System hats wenig zu tun.


    dieselbe Erfahrung habe ich mit Kiga päds gemacht. der Kiga selbst war mau, die Päds waren unterbesetzt, sicher unterbezahlt, übergestresst, aber schlicht und einfach fantastisch, grossartig, mit Leib und Seele dabei. :herz2:
     
    Migale, 12. April 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12. April 2017
    #2
  3. ThePinky

    ThePinky Gast

    Dafür dass sie mindestens 12 Wochen im Jahr frei haben, sind VS Pädagogen nicht schlecht bezahlt. Auch nicht im Vergleich zu anderen Sozialberufen, die ähnlich viel Verantwortung tragen. Und Anerkennung: Pädagogen bekommen von mir dann Anerkennung, wenn sie ihren Job gut machen.
    Bezüglich Methoden kann ich das gar nicht so allgemein sagen. Es passt ja auch nicht jede Methode zu jedem Lehrer. Ich finde z.B. die Idee von Mehrstufenklassen gut, aber das liegt eher nur Lehrern, die sehr organisiert und multitaskingfähig sind. Alternative Ansätze: als Einzelmethode bringt das in meinen Augen nicht viel, das müsste sich als Gesamtkonzept durchziehen, was im öffentlichen Schulsystem praktisch undurchführbar ist.
    Was können gute Pädagogen unabhängig vom Setting? meiner Meinung nach ist es zu erkennen was ein Kind oder eine Gruppe jetzt gerade braucht und darauf eingehen können. Und Kommunikation auf Augenhöhe mit Kindern und Eltern.
     
  4. Solanum

    VIP

    vs- lehrerInnen, die ihren job ernst nehmen, haben keine 12 wochen frei. in der unterrichtsfreien zeit wird normalerweise viel vorbereitet.
     
  5. Ich finde die Bereitschaft bzw. Fähigkeit zur Reflexion und Selbstkritik enorm wichtig. Das würde für mich dann solche Probleme wie Geschlechterklischees, ungleiche Behandlung von wenig sympathischen vs. Lieblingskindern, Kommunikation von oben herab und vieles mehr ausschließen. Ich weiß auch aus meiner Zeit als Pädagogin, dass ich viele Supervisionsstunden damit verbracht habe, neutrale Sichtweisen auf einzelne Kinder zu bekommen, da muss man wirklich eigeninitiativ Arbeit hineinstecken mMn.

    Den guten Pädagoginnen, die ich kenne, ist eines gemeinsam: Sie haben Spaß an der Arbeit mit Kindern (und ich meine wirklich sie hängen mit ihrem Herzen an den Kindern bzw. deren Wohlbefinden) und sie sind (deswegen?) sehr engagiert und gewillt sich fort- und weiterzubilden und Freizeit in ihre Planung zu stecken.

    Welche Konzepte funktionieren, kann man finde ich nicht allgemein sagen. Das schönste Mehrstufen-Individualitätskonzept geht nicht auf, wenn die Pädagogin nicht dahintersteht. Und auch die Rahmenbedingungen machen (in Bezug auf die Arbeit nicht in Bezug auf die Burnout-Gefahr) weniger aus, als man annehmen möchte. Gerade in "gefürchteten" Bezirken und "Brennpunktschulen" kenne ich viele sehr motivierte Lehrkräfte.
     
  6. avocado

    avocado Gast

    also, ich kenne sehr viele wirklich engagierte, gute vs-lehrerinnen. ja sie arbeiten auch in den ferien, aber von den 12 wochen tun sie sicherlich 10 wochen nix. und es sind ja eigentlich mehr als 12 wochen.
     
  7. ThePinky

    ThePinky Gast

    Keine VS Lehrerin, die ich privat kenne, startet mit Vorbereitungen früher als in der letzten Ferienwoche. Außer vielleicht die ersten paar Jahre im Job. Und ich kenne einige.
     
  8. avocado

    avocado Gast

    ich erwarte mir von den pädagoginnen meiner kinder, dass sie meine kinder ernst nehmen, und eine umgebung schaffen, in der sich mein kind gut weiterentwickeln kann.

    moderne pädagogik erwarte ich mir auch von ihnen.
     
  9. ebenso. ich finds auch nicht noetig, dass die da endlos vorbereiten. die kinder brauchen die ferien auch und das passt schon.

    gut sind paed und lehrerinnen, wenn sie ihren job gern machen und einen positiven blick auf alle kinder haben. verbitterte, hierarchische, humorlose und gestresste menschen sind nicht gut in dem job.

    rahmenbedingungen uessen also humor und entspannung sowie gleichwertigen zugang foerdern. endlose regulationen, tests und ueberpruefungen engen ein, verhindern phantasie und spass und sind somit die quelle fuer stress und hierarchie und damit schlechte lehrerinnen.
     
  10. Solanum

    VIP


    ich kenne es aus dme ahs-bereich, wo die mir bekannten L die kleineren ferien normalerweise durcharbeiten udn auch im sommer sehr viel vorbereiten.

    unterm jahr muss jede gehaltene stunde vorbereitet werden. das ist wohl schwer nur so nebenbei zu erledigen.
     
  11. avocado

    avocado Gast

    natürlich muss alles vorbereitet werden und es ist viel arbeit, aber es gibt auch unterrichtsmaterial.

    ich kenne sooo viele lehrer, die alle ferien wegfahren. und die nehmen sich sicher die vorbereitungssachen nicht mit.
     
  12. simplify

    PLUS + VIP

    Das Pädagoginnen Team im KiGA meiner Kinder habe ich als wunderbar erlebt: es war ein jahrelang (über 10 Jahre) eingespieltes Team, Wechsel gab es in den 6 Jahren, die meine Kinder dort waren, nur einen bei einer Helferin (die dann durch einen sehr netten Helfer ersetzt wurde), man hatte dort immer das Gefühl, das wirklich alle - Pädagoginnen, Kinder und Eltern - jeden Tag gerne in den Kindergarten gingen. Der Umgang mit den Kindern war immer sehr ruhig, humorvoll und - auch physisch - auf Augenhöhe, den Kindern wurde ganz viel zugetraut und ihnen ermöglicht, die Dinge selbst zu tun (obwohl es kein dezitierter Montessori KigA war), älteren Kinder wurden Aufgaben bei der Begleitung der Kleinern gegeben. Den Kindern wurde interessiert/aufmerksam zugehört und mit ihnen sehr zugewandt gesprochen. Wenn ich meine Kinder - die zu ihrer Schwester jeweils durchaus übelst grob und gemein sein können - beobachte, wie sie mit jüngeren Kindern umgehen, dann sehe ich, was sie dort erlebt haben und bin sehr froh. Ich kann mir keine besseren KiGAPädagoginnen als D, L und M vorstellen.

    Für eine(n) gute(n) VS-Pädagog(In)en halte ich jemanden, der es ebenfalls schafft, eine ruhige Atmosphäre in der Klasse zu erreichen, und zwar ohne dass diese auf Angst und Strafen beruht. Weiter dass er/sie einen klaren Plan für das Schuljahr hat und sich nicht verzettelt mit zu vielen Nebenschauplätzen sondern sich auf das Wesentliche konzentriert und dies gut festigt - die Methode finde ich nicht so wichtig, solange die Lehrperson konsequent, sicher und zielgerichtet mit den Kindern damit arbeitet. Schließlich halte ich einen wertschätzenden Umgang und klare Botschaften (das ist gut, das soll besser werden) an die Kinder für ganz wichtig.
     
  13. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich bin immer wieder erschüttert wie wenig Ahnung PädagogInnen von Gruppendynamik, Konfliktmanagement und Kommunikation haben.
    Und noch erschütterter bin ich über den Mangel an Kenntnissen darüber wie Wissen und Kompetenzen überhaupt erworben werden und welches Lernumfeld es dafür braucht.
    Da endet das Wissen oft bei "regelmäßig wiederholen" und "nach dem Lernen 1/2 Stunde nicht fernsehen"
     
  14. Solanum

    VIP


    ich bin ebenso erschüttert über die pädagogische ausbildung, wie ich sie kenne.
    es wird weder der umgang mit schwierigeren kindern odre kindern in krisensituationen (wie sie ja leider alltäglich sind), noch mit gruppensituationen, noch eigentlich eine gescheite didaktik unterrichtet.
     
  15. Sassenach

    VIP

    Was verstehst du unter "gescheiter didaktik"? Als jemand der den Umstieg von pädak auf PH live miterlebt hat, kann ich nur sagen das niemand überl weniger didiaktikstunden glücklich war. Andererseits ist der Schrei nach mehr Professionalität, mehr was auch immer groß. was auch immer das bedeutet.

    Wie man professioneller sein soll, wenn einem das Handwerkszeug gestrichen wird ist mir nicht ganz klar, ja man hat viel Praxis aber.

    Das ansehen ist mit Sicherheit ein großes Thema und dieses ewige lamentieren über die Ferien, ich gönne es den Lehrerinnen von herzen, der Job ist ein harter und wer diesen ernst nimmt hat auch keinen Bock 30 Jahre lang ein und den selben Zettel auszuteilen und wird sich eben dementsprechend vorbereiten.

    Als Mutter sehe ich ein großes Problem in der Kommunikation zw Eltern und Pädagogen, hier wirklich egal ob elementar- oder pflichtachulbereich. die frauenlastigkeit macht das denke ich nicht leichter.
     
  16. ThePinky

    ThePinky Gast

    Von Seiten der Lehrer hört man aber auch nur ewiges lamentieren, dass sie überlastet und unterbezahlt seien. Was objektiv gesehen überhaupt nicht so ist. Sie sind bei vergleichbarer Ausbildungsdauer gleich oder besser bezahlt als andere Sozialberufe und haben mehr Freizeit. Ich gönne den Lehrern ihre Ferien, aber das ewige Gesuder wie arm sie angeblich sind, dafür habe ich wenig Verständnis.
    Und Anerkennung im Job ist halt heutzutage etwas, dass man sich verdienen muss und das einem nicht nur zuteil wird, weil man eine bestimmten Beruf gewählt hat. Das war vielleicht früher so, wo der Dorflehrer gleich nach dem Pfarrer in der Hierarchie kam. Wenn die Lehrerin meiner Tochter ihren Job gut macht, bekommt sie von mir auch Anerkennung. So einfach ist das.
     
    ThePinky, 13. April 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    #16
  17. Sassenach

    VIP

    Ich versteh schon was du meinst und worauf du hinaus willst und ich kenn genug Lehrerinnen die ihren Job gerne machen, nur denken auch viele dass der Job aus dem Ärmel geschüttelt wird und das eh jeder kann. ;) wenn ich für jedes "was brauchst du ein Studium, ihr malt eh nur Bilder an" einen Euro bekommen hätte.

    Ist auch die Frage ob dein Kriterienkatalog für Anerkennung fair und richtig ist, wie würde es dir damit ergehen wenn dir jemand so entgegen tritt? :)
    Als Mutter bin ich auch kritisch, ich finde nicht alles gut, die Realität des unterrichtens ist trotzdem oft eine ungemütliche (jo, ich weiß eh andere Jobs sind auch nicht nur lustig, schon gar nicht im Sozialbereich )
     
  18. ThePinky

    ThePinky Gast

    Naja, ich arbeite z.B. im Gesundheitsbereich. Anerkennung von Patienten bekomme ich dann, wenn es ihnen nachher besser geht und/ oder wenn sie sich während der Behandlung gut betreut gefühlt haben. Nicht deshalb, weil ich eine bestimmte Position innehabe. Das ist nicht immer angenehm, weil ich auch mal für Sachen eine auf den Deckel bekomme, für die ich nichts kann, z.B. weil das System halt so ist wie es ist (z.B. lange Wartezeiten), aber es ist verständlich. Ich nehme an Lehrern geht es so ähnlich.
     
  19. Liselotte

    Liselotte Gast

    Auch so ein Punkt wo ein bißchen Kommunikationskompetenz sehr hilfreich sein kann. Wird das Thema Elternkommunikation überhaupt auf der FH behandelt?
     
  20. Migale

    Migale Gast

    ich denke überhaupt nicht, dass jeder den Job machen kann, im Gegenteil. meine Mutter ist pensionierte Geschichtslehrerin und ich habe jeden Abend miterlebt, wie sie sich stundenlang auf den Unterreicht morgen vorbereitet hat, zusätzlich zu irgendwelchen anderen schulischen Aufgaben, die sie noch inne hatte. Eltern haben bei uns oft (und sehr ungezwungen angerufen), sie hat noch extra Stunden gegeben. und ich kenne viele solche Beispiele.
    als ich vor dieser Wahl gestanden bin und nach diversen Praktiken in der Schule, war es für mich glasklar - DAS tue ich mir nicht an.

    meine Mutter hatte viel Anerkennung, sie war aber eine sehr engagierte Pädagogin, die gewissenhaft ihren Job erledigt hat.
    wenn ich zu unserer VS Lehrerin komme, was sich bei uns eig. sehr schnell erledigt hat, weil unsere Kommunikation entweder über die Direktorin stattfindet, über das Mitteilungsheft oder meinen Mann, und sie mit mir wie mit einem 3 Jährigen Kind spricht, so quasi: "Ver-steh-en Sie was ich mei-ne?" und ich sehe, wie andere Eltern aus der Klasse alle in ihrer Anwesenheit irgendwie so komisch gebückt sind, frage ich mich schon, ob es bei der Anerkennungsfrage generell einen Denkfehler gibt.
     
    Migale, 13. April 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
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    #20

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