1. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Ich bin auf eine Ernährungsform namens "Flexicarb" gestoßen, die basiert auf Obst/Gemüse, dann folgen Proteine und Fette, erst dann Kohlenhydrate. Zusätzliche Kohlenhydrate "verdient" man sich mit Sport.

    http://flexicarb.rivaverlag.de/images/Pyramide.jpg

    Das klingt für mich logisch, weil ich schon merke, dass ich bei sportlicher Betätigung mehr Kohlenhydrate als Energielieferant brauche, sonst bin ich schneller schlapp.

    Eine solche Ernährungszusammenstellung kann ich mir dauerhaft für mich vorstellen. Allerdings muss ich mich dazu von vielen Gewohnheiten verabschieden und auch von vielen Vorstellungen über "gesundes" Essen, die mich seit vielen Jahren begleiten.

    Wenn meine Ernährungsberaterin keine Argumente hat, die dem widersprechen (meine spezielle Stoffwechselsituation betreffend), werde ich mich in diese Richtung entwickeln und die anstehende Fastenzeit nutzen, diese Geschichte auszuprobieren.
     
  2. Relaxo7

    PLUS + VIP

    Etwas OT: Das mit den 50er- und 60er-Jahren glaube ich nicht, oder war Österreich so viel "hinten" im Vergleich zu Deutschland?

    Ich kann mich erinnern, dass Anfang der 70er-Jahren noch in einer österreichischen Kinderzeitschrift gestanden ist "Eis ist gesund, weil es Milch und Zucker enthält". :eek: Erst ein paar Jahre später wurde "gesundes Essen" und Umweltbewusstsein propagiert.

    Ich würde aber sagen, auch um 1980 herum hat sich eher ein kleiner Prozentsatz der Österreicherinnen und Österreicher um gesundes Essen Gedanken gemacht.
     
  3. lucy777

    lucy777 Gast

    die weight-watchers-philosophie basiert auf einem ähnlichen aufbau.
    auch das system mit dem dazuverdienen von flexis, points oder was immer, dürfte davon abgekupfert sein.
    was jetzt nicht bedeutet, dass es schlecht ist. gar nicht.

    bgerichte unbedingt deine erfahrung!
     
  4. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Es geht dabei gar nicht so sehr um Deutschland oder Österreich.

    In den 50er und 60er Jahren stiegen die Zahlen an Herz-Kreislauf-Geschichten massiv an und man machte sich Gedanken, woran das liegen könne. Es fand sich ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und Herzinfarkten und deshalb machte man sich als nächstes Gedanken, woher das Übergewicht kommen könnte.

    Anfangs gab es zwei Ansätze: Fett ist böse und Zucker ist böse. Es gab Studien, es gab Daten, es gab wissenschaftliche Auseinandersetzungen und es gab, wie man mittlerweile weiß, eine Nahrungsmittellobby und die waren sehr daran interessiert, auch weiterhin Zucker und Getreide an den Mann zu bringen.

    Das Ende vom Lied ist die Erkenntnis, mit der wir alle groß geworden sind: "Fett macht fett" und fortan wurden die Produkte der Lebensmittelindustrie fettärmer produziert. Da Fett ein wichtiger Geschmacksträger ist, musste es ersetz werden und dafür nahm man Zucker. In so ziemlich allen industriell verarbeiteten Lebensmitteln findet man heute Zucker. Je weniger Fett drin ist, umso mehr Zucker darf es sein.

    Wenn man die Vorstellung zu Grunde legt, dass Energie = Energie ist, die dem Körper zugeführt wird, dann ist Zucker die leichtere Alternative zu Fett.

    Da die Menschheit sich aber nun seit einigen Jahrzehnten relativ fettarm ernährt und trotzdem immer fett wird und außerdem von Herz-Kreislauf-Krankheiten rapide dahingerafft wird, muss man die Frage nach Fett als Übeltäter wohl neu bewerten.

    Immer öfter werden nun die Argumente der Anti-Zucker-Leute von damals hervorgekramt und neu bewertet.

    Bestimmte Fette scheinen auch in größeren Mengen kein allzu großes Problem zu sein. Wenn ich bedenke, mit wie viel Olivenöl in der mediterranen Küche gekocht wird (und die gilt als Paradebeispiel für herzgesundes Essen), erscheint mir dieser Ansatz schlüssig.
     
  5. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Jein - Weight watchers habe ich auch schon mal versucht, ist aber schon lange her.

    Dort kann man sich durch Bewegung insgesamt mehr Punkte (Kalorien) verdienen, aber die Ernährung basiert auf der alten Ernährungspyramide mit Kohlenhydraten als Basis und insgesamt fettarmer, aber auch zuckerarmer Ernährung. Bei WW darf man Obst (die meisten Sorten) und Gemüse unlimitiert essen, das meinst du sicher.

    Bei Flexicarb verdient man sich speziell Kohlehydrate dazu, weil die Methode davon ausgeht, dass man für seinen alltäglichen Energiebedarf Fett verbrennt. Sport als Zusatzbelastung verbraucht dann zusätzlich noch Kohlenhydrate, die man entsprechend als Goodie dazu essen darf.

    Mein spezielles Problem ist, dass mein Körper auch zur Deckung des Grundbedarfes hauptsächlich Kohlenhydrate verbrennt und Fett bunkert, weil ich mich in ein Notstandsprogramm manövriert habe. Ich verspreche mir also von einer low Carb Variante mit ausreichend Energiezufuhr und jeder Menge Bewegung, dass mein Stoffwechsel umschwenkt und tut, was ich will. Menno. :boes:
     
  6. Odin

    Odin Gast

     
  7. bezueglich Brot: ich habe dieses für mich entdeckt und es schmeckt mir sogar :)

    https://www.essen-ohne-kohlenhydrate.info/rezepte/leckeres-low-carb-chia-quark-brot/

    ich verwende allerdings Mandelmehl.

    ich bin auch gerade dabei meine Ernährung umzustellen da meine Psoriasis immer stärker wird und ich in einer Dauermüdigkeit feststecke und ich merke wenn ich weniger KH zu mir nehme und lowcarb und zuckerfrei esse wird es um einiges besser.
    Da ich aber eigentlich kaum Gemüse mag und schon gar nicht roh ist es eine enorme Umstellung fuer mich. :(
     
  8. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Gestern hatte ich das erste Mal ein Logi Essen (in unserer Kantine), nach dem ich lange Zeit richtig satt war. Bisher war es so, dass ich nach einem Logi Essen schlicht hungrig war, egal wie groß die Portion war.

    Es ist auch kein großes Problem, den Fettanteil meiner Ernährung hochzuschrauben (Nüsse, Milchprodukte), aber mit den Proteinen hadere ich noch - vor allem, wenn ich sie zugunsten der Kohlenhydrate steigern will.

    Ich esse schon mehr Fleisch als früher und werde wohl noch mehr Fisch einbauen. Dazu könnten es mehr Hülsenfrüchte sein - zum Glück mag ich Linsen eh. Die Erhöhung des Fleischanteils soll nur vorübergehend sein, auf Dauer möchte ich Teilzeitvegetarier bleiben.

    Und ich werde erneut versuchen, mich mit Avocados und Oliven anzufreunden. Zum Glück liebe ich Nüsse.
     
  9. Chania

    PLUS + VIP

    Die LG meines Arbeitskollegen ernährt sich ähnlich. Sie brauchte 3 Monate, bis der Stoffwechsel von Kohlehydrat-Verbrennung auf Fett-Verbrennung umgestellt hatte. Aber dann lief es.

    lg
    Chania
     
  10. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    3 Monate? :eek: Wo ich doch so unglaublich geduldig bin...

    Tatsächlich habe ich Anfang November angefangen, an meiner Ernährung zu schrauben und meine jetzt, erste positive Veränderungen zu bemerken. Das sind auch etwa 3 Monate und deshalb macht mir deine Rückmeldung gerade Mut. Dank dir!
     
  11. Bussibaer

    VIP

  12. Bussibaer

    VIP

    Zum Thema ein gut recherchierter Artikel zum Nachlesen:
    http://www.medizin-transparent.at/fruchtzucker-fructose-leber

    Möchte jemand Körperfett reduzieren, rate ich auch in der Regel und zu einer zuckerreduzierten, eiweißreichen Ernährung, weil Eiweiß einfach besser sättigt und man dadurch leichter eine negative Kalorienbilanz erreicht, was am Ende des Tages die Voraussetzung für eine Gewichtsabnahme ist. Für die Erhaltung der Gesundheit im Allgemeinen arbeite ich nach wie vor mit der ganz normalen Ernährungspyramide, die als Basis neben den zuckerfreien Getränken 5 Portionen Obst/Gemüse am Tag beinhaltet und folgende Richtlinien zum Thema Kohlenhydrate enthält:

    "Essen Sie täglich 4 Portionen Getreide, Brot, Nudeln, Reis oder Erdäpfel (5 Portionen für sportlich Aktive und Kinder). 1 Portion Brot entspricht einer Handfläche, 1 Portion Kartoffeln, Nudeln oder Reis (gekocht) entspricht der Menge von 2 Fäusten. Bevorzugen Sie dabei Produkte aus Vollkorn.

    Konsumieren Sie fett-, zucker- und salzreiche Lebensmittel und energiereiche Getränke selten, aber dafür mit Genuss und ohne schlechtes Gewissen. Süßigkeiten, Mehlspeisen, Knabbereien, Fastfoodprodukte und Limonaden sind ernährungsphysiologisch eher weniger empfehlenswert, daher sollte maximal 1 Portion dieser süßen oder fetten Snacks pro Tag konsumiert werden."

    In meiner Praxis mache ich es meist so, dass ich eine Portion Kohlenhydrate weniger zugunsten einer Eiweißportion empfehle, solange es sich nicht um einen ambitionierten Hobbysportler mit mind. 5Std Training pro Woche handelt.
     
  13. theater

    VIP

    Du hast mich neugierig gemacht...:)

    Hast du eine ungefähre Einschätzung über deine prozentuale Verteilung KH/F/EW?

    Und in welchem Bereich sind die Veränderungen, die du seit November durchführst?

    Ich bewege mich, wenn ich so esse, wie es mir schmeckt, bei ca. KH/F/EW = 55%/30%/15% und kann bei entsprechender Kalorienrestriktion damit gut Gewicht halten bzw. auch abnehmen.
    Über 15% EW komme ich beim besten Willen nicht länger als 3 Tage, deshalb fehlt mir da die Erfahrung, welche Vorteile das bringen könnte. Auf welchem Wert stehst du da bzw. möchtest du steigern und mit welchen Zielen?
     
  14. theater

    VIP

    Was war denn dabei anders, dass es plötzlich sättigender war als bisher?
     
  15. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Mein Ziel ist 30% KH und je 35% Fett und Protein - vorläufig, bis ich das nächste Woche mit der Ernährungsberaterin besprochen habe.

    Verändert habe ich seit November die Gesamtenergie, die ich esse. Ich habe meinen Grundumsatz vermessen lassen und der ist ein gutes Stück höher, als zu erwarten war. Dadurch war ich längere Zeit mit meiner Ernährung unter meinem Grundumsatz, was meine Fettverbrennung zur Energiegewinnung minimiert hat.

    Seit November esse ich also sehr viel mehr und seit zwei, drei Wochen merke ich deutlich, dass ich mehr Energie habe. Ich kann Abends länger wach bleiben und meine sportlichen Leistungen steigen.

    Jetzt muss mein Körper nur noch damit beginnen, zur Energiegewinnung an die Speckreserven zu gehen. Das erhoffe ich mir anzukurbeln, indem ich die Kohlenhydratmenge reduziere - mal sehen, ob mir das gut tut.
     
  16. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Kichererbsenmehl!

    Es gab Zwiebelkuchen und der Boden war aus Kichererbsenmehl.

    Heute gab es Tomaten-Blumenkohlauflauf mit Parmesan überbacken - Minerva war hinterher hungrig. Eben habe ich mir Quark mit Heidelbeeren gegönnt, jetzt gibt mein Magen Ruhe.
     
  17. schon lang nicht mehr. weder gibts mehr ein dazuverdienen, noch sind jetzt seit dem letzten programmwechsel kohlenhydrate die basis. im gegenteil, diese sind empfindlich zugunsten von eiweißen "teurer" geworde, kosten also mehr punkte. also auch ww hat sich in diese richtung weiterentwickelt.
     
  18. Bussibaer

    VIP

    35% Fett und 35%Eiweiss wird sich leider in der Praxis mit "normaler" Ernährung nicht umsetzen lassen. Rechne dir mal aus wieviel Gramm Eiweiß das sind und was du da alles essen musst um auf deine 35% zu kommen. Eiweißreiche Lebensmittel haben meistens auch beträchtlich Fett, d.h. Ohne Eiweiss-Shakes statt normaler Lebensmittel wirst du dieses Verhältnis nicht erreichen. Wenn du deinen EW Bedarf über pflanzliches EW decken willst schon gar nicht, weil du das nie essen kannst und dann ja viel mehr Kohlenhydrate aufnimmst. Aber das wird dir sicher deine Ernährungsberaterin genau erläutern. ;)
     
  19. Bussibaer

    VIP

    Welchen Sport machst du denn und wie oft und wie intensiv wenn ich fragen darf?
     
  20. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Jaaaa, ich fürchte, das merke ich auch gerade. Was bin ich froh, nächste Woche den Termin mit der Fachfrau zu haben. Shakes will ich nämlich nicht haben.

    Mo: 1,5 h Rückenfit + Yoga
    Di: 45 min Crosstrainer (mit dem Ziel in den nächsten Wochen auf eine Stunde zu steigern)
    Do: 1,5 Funktionsgymnastik + Pilates
    Wochenende: zügiges Gehen im Schnitt 25 km
     

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