1. Somalia

    PLUS + VIP

    Ich denke aber, diese “Problemfälle“ haben im Alltag andere Probleme als eine Maserninfektion. Das Risiko an einer Influenzainfektion zu erkranken (und unter Umständen auch zu versterben) ist vielfach höher.
    Natürlich sollte sich gerade diese Personengruppe gege Influenza impfen lassen.
    Oder eben jeder andere Infekt, gegen den es keine Impfung gibt, kann hier große Probleme bereiten.
     
  2. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Möglicherweise nicht. Ich hab mir das mal bei Kindern mit Hirntumoren angeschaut. Die haben massiv ihre Immunität gegen Masern, Mumps und Röteln verloren (nicht jedoch gegen FSME). Und da hab ich zwei ältere Publikationen ausfindig gemacht, die eine fand ca eine Sterblichkeit von 30% wenn die Kids Masern bekommen haben, die andere von 70%. Und deswegen haben wir ganz massiv gedrängt, dass die Kinder ehebaldigst MMR geimpft wurden.

    Nicht nur die, sondern alle Betreuer, Eltern, Geschwister, und Gesundheitspersonal sowieso. Nennt man cocooning.

    Deswegen kann man trotzdem etliche Risken wegimpfen.
     
  3. Somalia

    PLUS + VIP

    In dieser speziell von dir angesprochene kinderonkologischen Gruppe wird meiner Erfahrung nach (Ausbildungszeit auf Kinderonko) sehr darauf geachtet, dass der Impfstus inkl. Angehöriger immer up to date ist.
    Bei erwachsenen onkologischen Patienten bin ich mir nicht mehr so sicher, bei HIV Patienten noch weniger...

    Bezüglich Publikationen Hirntumor/Masern: die Sterblichkeit ist ja nicht auf eine Maserninfektion zurückzuführen, sondern auf die Grunderkrankung und damit verbundenen Komplikationen bei herabgesetzter Funktion des Immunsystems durch Chemo etc.
     
    Somalia, 7. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 7. Februar 2017
    #43
  4. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Na evtl kennen wir uns ja von dort?

    Ja das ist ein ziemliches Chaos :)


    Nein, denn ohne Maserninfektion würden sie nicht sterben, selbst wenn das Immunsystem (noch) supprimiert ist. Und Masern sind ordentlich neurotrop, bei einem operierten Hirntu ist der Krankheitsverlauf dann doch recht gravierend.
     
  5. Somalia

    PLUS + VIP

    Ausbildung in der LFKK Linz (und Ausland) absolviert. Von daher eher nicht. Obwohl ich glaube, dich zu kennen (Fortbildungen)

    Zweifelsohne kennst du dich beim Thema Impfen hervorragend aus. Ich finde es auch bewundernswert, dass du hier besorgte Eltern so kompetent berätst.

    Man kann hier fachlich hin und her diskutieren. Fakt ist: die Durchimpfungsrate von MMR ist zu niedrig.

    Das Problem wird sich erst wie schon erwähnt durch eine wie auch immer gestaltete Impfpflicht lösen lassen.
    In Amerika funktioniert das ja auch.

    Zudem gehören radikale Impfgegner wie Dr. L.oib... aus dem Verkehr gezogen. Der hält ja immer noch Vorträge.
     
    Somalia, 7. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 7. Februar 2017
  6. Melinia

    Melinia Teilnehmer/in

    Schulärzte impfen nicht: Stadtschulrat sucht Lösung DiePresse.com


    Denke eher nicht dass eine Impfpflicht kommen wird...wenn auch schon Schulärzte nicht mehr impfen wollen aus Angst vor Klagen bei eventuellen Impfschäden.

    Auch Schulen der Erzdiözesen impfen nicht mehr (schon seit 2012) aus Haftungsgründen.

    https://www.erzdioezese-wien.at/site/nachrichtenmagazin/nachrichten/archiv/archive/31501.html
     
    Melinia, 7. Februar 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Dezember 2018
    #46
  7. Rundling

    Rundling Teilnehmer/in

    Interessanter Text, es stellt sich mir gerade die Frage:
    Gibt es denn dort genügend Geld für 2x impfen pro Person?
    Als ich noch zur Schule ging war das ein verhältnismässig armes Land.
     
  8. Somalia

    PLUS + VIP

    Das klingt hier so, als ob man täglich mit Haftungsproblemen wegen Impfschäden zu tun hat. So ist es aber nicht. Natürlich braucht man als Schularzt eine ausreichende Haftpflichtversicherung für den Fall der Fälle. Selbstverständlich. Und ich bin mir sicher, das es in dieser Causa bald eine Lösung gibt. Jetzt erst recht - unter medialem Druck.
    Gerade Schulärzten ist es ein großes Anliegen, dass ausreichend geimpft wird. Also keine Panikmache, dass in den Schulen nicht mehr geimpft wird.
     
    Somalia, 8. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 8. Februar 2017
    #48
  9. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Es wird viel zu wenig geimpft, und wenn geimpft wird wird zu spät geimpft.

    Genau genommen ists in USA keine Impfpflicht, no shots no school- es gibt ja auch Privatschulen.

    Der hält nicht nur Vorträge, sondern klagt gern wg übler Nachrede.
    Faktum ist, er steht in maximalem Abstand zu etablierten Fakten der wissenschaftlichen Medizin.
    Aber die Ärztekammern tun nix- ich hab mal eine dort angezeigt, nachdem sie auf ihrer HP geschrieben hat, dass sich Viren, Pilze und Bakterien bei Bedarf ineinander umwandeln. Ist natürlich Homöopathin, Impfgegnerin und der Germanischen Neuen Medizin des Hamer nahestehend. Das mit den Viren, Pilzen darf sie nicht mehr sagen, aber die Berufsberechtigung hat sie noch immer. :(((

    Die MMR Impfung kostet ja fast nix. Mir wurde vor kurzem vor Ort erklärt, die Impfungen müssen bei Eintritt in den Kindergarten belegt werden.

    Na da gabs vor 10 Jhr schon mal eine Aufregung, eine gute rechtliche Lösung gibt es immer noch nicht.
    Und wenn der Schuldirektor sagt, nein an seiner Schule wird nicht geimpft, dann wird nicht geimpft- zumindest in NÖ.

    Aber es geht nicht nur um Impfschäden - da wird behauptet bei Tonsillittis nach MMR Impfung- das wäre ein ursächlicher Impfschaden (Kind hatte keinen Tag Krankenstand) und Land Steiermark wurde auf 10.000 € verklagt. Oder anerkannter Impfschaden (der medizinisch keiner war, weil prävaccinal Schwerhörigkeit) , danach wurde Ärztin auch privat geklagt- hat sich lange hingezogen, die Eltern wollten 30.000 € plus Folgeschäden
     
    WolfgangM, 8. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 8. Februar 2017
    #49
  10. Melinia

    Melinia Teilnehmer/in

    Na ja, Status Quo ist halt anscheinend, dass in den Schulen nicht geimpft wird, das ist also keine Panikmache. Und in den Schulen der Erzdiözesen schon seit Jahren nicht mehr. ;)
     
  11. alwi

    alwi working mum
    VIP

    Bei uns in der Schule wird auch nicht geimpft (keine Ahnung wie lange das schon so ist).
    Das Argument des Schularztes war aber dass er meint die gesundheitliche Eignung für die Impfung nicht ordnungsgemäß beurteilen zu können (Zeit für Untersuchung, keine Eltern zur Auskunft zur Verfügung usw) und genau aus dem Grund hätte ich meine Kinder sowieso nie in der Schule impfen lassen.
    Ich will dabei sein und sicher sein, dass zumindest das notwendigste kontrolliert wurde bevor geimpft wird und. selber den Zustand beurteilen können.
     
  12. Somalia

    PLUS + VIP

    Na Gott sei Dank ist mir so etwas noch nicht passiert. Echte Impfschäden gibt es de facto ja zum Glück sehr sehr selten. Mir ist in meiner Karriere erst 1 möglicher (nicht gesicherter) Impfschaden untergekommen, der allerdings auch nur vorübergehend war.
     
  13. Somalia

    PLUS + VIP

    Richtig. Und da es in Ö eine Schulpflicht gibt, wäre ein solches Modell zu begrüßen. Somit gäbe es eine indirekte Impfpflicht. Und wem es nicht passt, soll in die gute alte Waldorfschule gehen und eine Masernparty feiern.
     
  14. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Frage: Was soll eine Impfpflicht ändern, wenn die allermeisten Schulkinder eh geimpft sind? Die Walddorfeltern geben oft ein Heidengeld für die Erziehung ihrer Kinder aus, die wird die Familienbeihilfe nicht jucken.

    Die meisten Erkrankten waren Erwachsene und/oder medizinisches Personal. Die lachen über das milde. Babys kannst du nicht impfen.
     
  15. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Umso unverständlicher, dass sie dann das Geld für Impfungen (Men B, Windpocken) nicht ausgeben wollen

    Nein, und die 7 Maserntoten in der EU 2016 waren alles Säugling die zu jung zum Impfen waren. Die können nur durch Herdenimmunität geschützt werden (= > 95% 2x MMR vor Vollendung des 2.Lj).
    Und deswegen wurde das Impfalter für MMR heruntergesetzt ab vollendetem 9.Lebenmonat.

    In Ausbruchssituationen empfiehlt die WHO ab dem 6 Mo die MMR-Impfung. Da diese dann nicht so gut wirksam ist (80:wacky: sollen dann aber noch 2 weitere MMR Impfungen erfolgen.
     
  16. Mausloewin

    Mausloewin Das Schwert bleibt da.
    VIP

    Was ist eine Ausbruchssituation? Als Babymutter würde ich einen Ausbruch in Wien, der einstellig bleibt, nicht unbedingt, als absolute Bedrohung ansehen. Einen Fall im Geschwisterkindergarten allerdings schon.

    Wo ich allerdings ansetzen würde, wären die EU-Länder, die rot sind. An eine 95 % Durchimpfungsrate dort glaube ich nicht. Beginnend mit einer Ursachenforschung.
     
  17. alwi

    alwi working mum
    VIP

    Ich habe eher den Eindruck, dass viele aus Überzeugung nicht impfen, weil sie der Meinung sind, dass nicht impfen besser ist, nicht weil sie das Geld nicht ausgeben wollen.

    Natürlich gibt es auch ein paar, die sich die Impfungen nicht leisten können oder wollen und sich das nicht Impfen dann schön reden.

    Ich habe auch schon einige erlebt, die noch nie z.B. von einer Windpockenimpfung gehört haben. Wenn man jetzt davon absieht, dass man sich selber informieren sollte, stimmt da irgendwas mit der Informationspolitik nicht (Kinderärzte?).

    Also da gibt's viele Baustellen und grundsätzlich fände ich eine Impf"pflicht" nicht so schlecht, weil das die Durchimpfungsrate schon mal wesentlich verbessern würde und dem Thema etwas mehr Wichtigkeit verleihen würde. Man könnte sich nicht mehr so leicht einreden, dass man keine Zeit hat impfen zu gehen, dass es ja nicht notwendig ist, dass....
    Man darf aber nicht glauben, dass man damit alle Probleme löst. Die echten Impfgegner die ich kenne (und das sind zum Glück wenige) haben ihre Kinder ohnehin nicht in öffentlichen Schulen.

    Bitte das sind natürlich alles nur meine Beobachtungen, mein persönlicher Eindruck und keine repräsentativen Studien.
     
  18. Somalia

    PLUS + VIP

    Wenn man es im eigenen Land nicht schafft, warum sich noch um andere Länder kümmern? Wenn wir es selbst nicht hinbekommen, wird uns die EU auch nicht helfen können.
     
  19. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    ich glaube, man sucht sich die infos, die man gerne hätte. also wenn der erste impuls beim impfen "maaaah, so viel aufwand, so viele arztbesuche, so viel stress und dann noch das viele geld!!!" ist, dann "informiert" man sich eben einschlägig und nimmt das als offiziellen vorwand.

    ich glaube, die finanzen und die faulheit sind die absoluten hauptgründe fürs nichtimpfen, schön verkleidet als "wissenschaft" oder "ideologie".

    man würds eh merken, wieviele nichtimpfer aus überzeugung überbleiben, wenn man die fbh kürzt bei nichtimpfern ;)

    ich mein- kennt ihr irgendwen, der offen sagt "na, meine kinder impf ich nicht, das ist mir zu teuer und stressig, das wird schon passen so, sind eh alle anderen geimpft und ich bin auch nicht gestorben an den schafblattern damals"?
    also ich nicht. ich kenn nur dampfplauderer.
     
  20. eul.alia

    VIP

    Das würd mich jetzt auch interessieren, ab wann spricht man von einer ausbruchssituation?
     

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