1. neumond

    neumond Gast

    Natürlich wertest du und zwar massiv, lediglich in eine Richtung die dir angenehm ist. Kluge, wissbegierige Kinder hören übrigens nicht zu denken auf sobald sie das Schulhaus verlassen, um sich wirklich umfassendes Wissen anzueignen, reicht es also nicht einen bestimmten Schultyp zu besuchen sondern man muss auch daheim Futter für den Geist erhalten.

    Um bei deinen Extremen zu bleiben: Ein Gymkind bei dem die Eltern es für getan erachten, dass es ins Gym geht und sich nicht weiter kümmern, wird also nicht automatisch klüger sein als ein Kind in der NMS, das von den Eltern gefördert wird, mit dem man Ausflüge macht, Kultur bietet, Wissensbücher und -sendungen zur Verfügung stellt und übt, wenn etwas gar nicht in den Kopf will. Und es kommt auch ganz stark auf das Kind selbst an, ist es begabt, interessiert oder tut es sich schwer? Du hast ja selbst den direkten Vergleich, dass zwei Kinder im gleichen Schultyp sich dennoch unterschiedlich viel Wissen angeeignet haben.

    Zum Glück lebt kaum jemand in so einfachen Klischees und man muss keine Sorge haben, dass die Zukunft des Kindes in Scherben liegt, nur weil die Begabungen "nur" für eine NMS reichen.

    Von Stolz auf faule Kinder mit schlechten Noten war hier irgendwie zu keiner Zeit die Rede, es ging eher um Beispiele wie das deines Kindes, das mit sehr viel Mühe 4er nach Hause bringt und dessen Leistung man dennoch anerkennt weil so viel Fleiß dahintersteckt.
     
  2. Berthold

    Berthold Gast

    Und das ist falsch. Da gibt es die Möglichkeit, Basiswissen UND DARAUF AUFBAUEND vertieftes Wissen zu erwerben. Und es gibt genug Kinder, die diese Chance nützen. Also, bitte.

    Abgesehen davon ist Schule nicht nur Wissensvermittlung. Mein Sohn hat definitiv in der NMS mehr gelernt als in der AHS, und zwar, weil das Umfeld dafür gegeben war. Im Gym stand vielleicht mehr in den Bücher und im Lehrplan, aber der KV (Mathe und Physik) war total unorganisiert und konnte den Lernstoff nicht vermitteln. Aber die Schüler hätten es lernen sollen - von ganz allein, oder wie?
    In der NMS klappte es dann auf einmal.
     
  3. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    der satz ist einfach unglaublich ***********:eek::rolleyes:
    mein Kind muss in der schule beweisen das es es sich verdient hat, dass man auf ihn/sie stolz ist:rolleyes:

    puh, ich hoffe ernsthaft, deine Kinder verdienen sich deinen stolz und nicht deine Verachtung, so wie der rest deines Posts klingt....
     
  4. lucy777

    lucy777 Gast

    danke maritina - in diesem sinne meine ich das.

    ich habe diesen standpunkt nicht immer gehabt - davor habe ich mich lange mit selbstvorwürfen und schuldgefühlen geplagt, wenn meine kinder nicht meinen maßstab erfüllten, den ich aufgrund meiner schwierigen biografie an mich und andere legte.

    erst als ich verstehen konnte, dass jedes kind ein individuum ist und es weder meine schuld, wenn was nicht so funktioniert noch meine leistung war, wenn was gut funktionierte, konnte ich beide kinder in ihrer persönlichkeit mehr annehmen und akzeptieren.

    es entlastet also einerseits, nimmt natürlich andererseits etwas glanz vom eigenen heiligenschein.

    es ist nicht die leistung meiner eltern, dass ich auf MICH selber stolz sein kann.
    ich hoffe, meine kinder können einmal - wenn sie bilanz ziehen - auf sich stolz sein, dabei ist völlig unwesentlich, ob sie ein gym oder eine NMS besuchten.

    das tiefste gefühl, das ich diesbezüglich empfinde, ist inzwischen demut und dankbarkeit.
     
  5. nina64

    nina64 Teilnehmer/in


    Genau das meinte ich mit meinem Post NICHT, den du hättest ja einen Plan gehabt.

    Und zur Einschätzung deines KV's:
    Ich weiß natürlich nicht wie das damals bei dir war, aber an unserer AHS sind in der 4. Klasse nahezu alle Schüler genau an der richtigen Schule. Allerhöchstens wird noch zu einem Wechsel vom Gym ins Realgymnasium geraten (an der gleichen Schule).
    Verständlich, wenn man mitbekommt wie ihnen die Schüler in der Oberstufe abhanden kommen :(.


    Meine Kinder haben sich die Schule auch selber ausgesucht, aber wenn ich mit ihrer Wahl gar nicht einverstanden gewesen wäre (und da hätte es schon eine Schule in der näheren Umgebung gegeben) hätte ich mich wohl massiver eingemischt.

    Ja, eh :) das ist sogar manchmal sehr lehrreich.
    Was glaubst wie gern Meine wieder in die Schule gegangen sind nach ein paar Wochen Ferialarbeit am Fließband oder bei MC ;)
    Schade eigentlich, dass sie das erst nach der 9. Schulstufe dürfen.
     
  6. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    nein gar nicht
    du bewertest überhaupt nicht.....:rolleyes:

    und das weißt du weil?
    deine Kids in eine nms gehen oder du ein schularbeitsheft gesehen hast?.....
     
  7. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    da hast du absolut recht und obwohl ich immer der Meinung bin, ich habe es auch geschafft es wirklich so zu sehen, tue ich mir ab und an doch schwer, nicht meine Vorstellungen aufs Kind umzulegen (also jetzt rein im schulischen Bereich)

    das ist ein Prozess, den viele aber auch nicht gehen wollen und können (es jetzt mal ganz frech ausgedrückt)
    wie man hier auch immer wieder liest, ist es scheinbar ein Maßstab und ein Statussymbol, die Kinder durch die AHS zu bringen und die Eltern, deren Kids das nicht machen, sind eben loser, denen man das bitte auch klar sagen muss (siehe post Carmen)
     
  8. lucy777

    lucy777 Gast

    vielleicht haben manche menschen nichts aus eigener leistung, worauf sie stolz sein können - oder denken, es nicht zu haben, daher "wenigstens" die kinder......

    wenn ich mein leben hernehme, so gibt es viele dinge, auf die ich mit fug und recht stolz sein kann und auch inzwischen BIN.

    vielleicht hilft es, sich selber liebevoller zu beurteilen.
     
  9. samakaste

    VIP

    Die Große hat sich grad ihre zukünftige Schule ausgesucht und für mich war das sehr wichtig: so ist sie motiviert, eigenverantwortlich... und ja, ich habs auch so gemacht wie von dir beschrieben. Hätt sie sich eine für uns Eltern absolut unvorstellbare Schule ausgesucht, hätten wir ihre Entscheidung manipuliert.

    Carmen hatte das hier geschrieben:
    Zitat von Carmen
    tut mir leid, aber im gym kann man sich mehr wissen aneignen - KANN! in der NMS wird einem nicht mal die möglichkeit gegeben mehr zu lernen, als den basisstoff.

    Sry Jemaro, aber zumindest was die Schulen in unserer Stadt und einer zweiten in Ktn betrifft, hat sie da absolut recht. Aus beruflicher Erfahrung von ein paar Jährchen weiß ich durch viele Elterngespräche, Lehrerkontakte, Nachhilfebegleitungen, Curriculaerstellungen: Carmen hat recht.
    Bei uns zumindest ist es wirklich so, dass in den NMS viel, viel weniger vom Lehrlernstoff vermittelt wird und auch verlangt wird. Dass Bildung mehr als die schulische Vermittlung ist, wissen wir alle. Aber in dieser Diskussion gehts ja um die Lehrlernstoffvermittlung NMS vs Gym, oder?
    Wie dieser Stoff vermittelt wird, ob partizipativ oder rein frontal gearbeitet wird ecc. das ist ja alles sehr lehrpersonenspezifisch und kann dann nur im Einzelfall besprochen werden. Da brauchen die Kinder wohl auch ein bisserl Glück, um eine gute Pädagogin zu "erwischen"....

    das hilft immer und in jeder lebensthematik, oder nicht?
    aber bildungsaffinen eltern gleich zu unterstellen, sie kompensieren eigene misserfolge? das ist doch nicht fair, lucy. fast jeder will doch, dass "die kinder es leichter haben" oder dass es "den kindern gut gehen soll" und da ist die ausbildung ein wichtiger parameter. das muss nicht immer durch kompensation motiviert sein.
     
  10. lucy777

    lucy777 Gast

    vielleicht definieren wir beide "gut gehen" ein bisschen anders.
     
  11. Maritina

    PLUS + VIP

    Was heißt, das Kind muss sich den "Stolz der Eltern verdienen"?? Mein Kind hat ein Recht auf bedingungslose Liebe und Unterstützung egal, wie begabt oder benachteiligt es von Natur aus ist

    Es ist ein Trugschluss, zu glauben, das Kindergroßziehen sei ein Wettbewerb.
     
  12. samakaste

    VIP

    vielleicht. wie lautet denn deine definition?
    ich will, dass die kinder gefördert, gefordert, aber auch glücklich dabei sind. stressresistenz zu entwickeln war bei der schullaufbahnentscheidung meiner tochter z.B. ein für mich wichtiger faktor.
    ich sagte ja schon, ich bin gegen polarisierung. bitte behaupte nicht, dass alle gym-kinder unglücklich sind. es soll durchaus kinder geben, die auch im gym gerne zur schule gehen.

    naaaaaajaaaaa - ich erinnere mich an diskussionen zum stillen, zu wegwerfwindeln, zum hü-machen, zum essen ecc.
    es sollte natürlich kein wettbewerb sein, aber ganz ehrlich: man wird ohne es zu wollen, immer klassifiziert: entweder man ist eine rabenmutter oder eine helicoptermutter, entweder man bemüht sich zu viel oder zu wenig - stigmatisierungen bekommt man immer ab.
    ich bin/war immer ein bisserl von allem: als ich sagte, ich wollte warten, wie sich tochter entwickelt, war ich die rabenmutter, die ihrem kind die bildung verweigert. jetzt bin ich die pusherin, die ihr kind "durchs gym schiebt". ja, was denn nun?

    für mich gibt es genauso viele wege zu glücklichen bildungswegen wie kinderbiographien lehrermotivationen externe einflüsse ....
    letztendlich kann ein außenstehender mit wenig informationen über die schulperformance der stadt und über das betroffene kind nie beurteilen, ob eine getroffene entscheidung richtig oder falsch ist. selbst die eigenen eltern können ja nur beobachten, begleiten und im falle einer negativentwicklung (=unglückliches kind) regulierend eingreifen, sprich umschulungen oder veränderungen veranlassen.
     
  13. SanjaM

    VIP

    zum thema nms vs. gym:
    ich habe 2 kinder, die in der vs klare "ahs-kandidaten" waren und beide gehen nicht ins gym. sohn geht in eine nms mit sprachenschwerpunkt. klar haben wir uns bewusst für diese klasse entschieden, einerseits wg des schwerpunkts (man beachte den genetiv :)) und andererseits, weil uns schon bewusst war, dass in den klassen ohne schwerpunkt weniger gemacht wird. was sich auch bestätigt, mein sohn hat ja nun seit 3 jahren den vergleich, kennt ja die kinder aus der parallelklasse.
    bei uns gibt es gute nms (also zumindest die schwerpunkt-klassen) und ein gym mit einem hohen anspruch. im vergleich mit vielen vielen gleichaltrigen ist mein eindruck:
    - sprachen-schwerpunktklasse ist in englisch genausogut wie ahs, zumindest mündlich eher besser (ok das ist ja auch der schwerpunkt)
    - in mathe und deutsch sind unterschiede, falls vorhanden, glaub ich eher marginal
    - in nebengegenständen merke ich schon, dass in der nms strukturell deutlich weniger verlangt wird, weniger tests mit deutlich weniger lernstoff, kaum fächer mit regelmäßigen (bewerteten) stundenwiederholungen, in einigen fächern wird auch deutlich weniger unterrichtet. wobei ich da vom gym aber auch schon dubioses gehört hab. (zb ein jahr lang nur mit referaten unterrichtet!! in der 4. oder 5. ahs, geschichte). ABER: ich frage mich, wieviel vom schnell reingelernten auch behalten wird. es gibt in der ahs halt auch viele kinder, die schnell den stoff reinlernen und sich nichts langfristig merken. von daher gehts eigentlich nicht nur um die frage: wieviel wird präsentiert/gelernt? sondern auch: was merkt sich das kind (längerfristig)?
     
  14. Carmen

    Carmen freiheit

    ach, glaub doch was du willst.

    ich habe schularbeiten aus mehreren Schulen NMS und gyms zum vergleich gesehen, in allen nms war der Stoff/Schularbeit bzw. Schuljahr bei weitem nicht so umfassend wie in den gyms.

    ich habe nie gesagt, dass Kinder die in eine nms gehen dümmer sind oder nicht intelligent. es wird einfach nicht so viel gelehrt und erwartet wie im gym. PUNKT.

    ich bin selber ein zuerst gym dann hs Kind, ich kenne den unterschied von damals und leider hat sich da heute nicht viel geändert, nur ein neuer Name.

    und ja, ich bin stolz auf meine Kinder wenn sie irgendwo besonders gut sind, egal ob schule, oder Sport, oder was auch immer. das hat aber gar nix damit zu wie sehr ich sie liebe und ich würde alles für sie tun.

    und ich werte keine Personen sondern die unterschiedlichen Schultypen.

    so, zerpflückt den post wieder, ich bin gern euer Sommerloch.

    lg, Carmen
     
  15. Maritina

    PLUS + VIP

    ich glaube, dass wir beide eigentlcih dasselbe meinen
     
  16. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    ich habe kein Problem, dass jemand sagt, dass an einer ahs und einer nms anders gelehrt wird, ....

    ihre wertung (die doofe nuss versteht halt einfach nicht, dass ihr doofes Kind in der nms viel weniger Stoff hat also hat sie nicht stolz zu sein) hat mich genervt.
    ebenso wie der satz "wenn das Kind es sich verdient hat, weil es sein bestes gab"
    das ist eine wertung, die ihr nicht zusteht.
    das die mutter vorher schon gewertet hat, ist deren Problem. sich aber hinzustellen und zu erklären, man ist ja so viel besser, weil .... ist genauso mies.
     
  17. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Grundsätzlich halte ich einen guten/sehr guten Wissenserwerb für wichtig.
    Allerdings bedeutet umfangreiches Wissen nicht automatisch, dass dieses Wissens auch dementsprechend eingesetzt oder angewendet werden kann.
    Um das Wissen auch dementsprechend einsetzen zu können, braucht es schon ein wenig mehr als für die Schule zu lernen.

    Was nützt es schon, wenn sich Kind durch 8 (oder auch nur durch 4) Jahre AHS quält, um es mal überspitzt auszudrücken, nur um mehr Wissen zu haben?
    Was wenn das Kind für sich, dann selbst entscheidet, dass es sich gar nicht so viel Wissen aneignen möchte und einen fachspezifischeren Weg gehen möchte, der nicht soviel Allgemeinwissen mit sich bringt?

    Auch wenn du SA aus der NMS gesehen hast, bedeutet das nicht automatisch, dass die Kinder deswegen weniger wissen, oder weniger gelernt, haben. Es ist immer noch das gesamte Paket ausschlaggebend.

    Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass der Schultyp nicht automatisch ein Garant dafür ist um in weiterer Folge auch höhere Anforderungen zu meistern.
    Mein Kind wechselte von einer NMS auf eine Oberstufe. Die Klasse ist durchgemischt mit Schülern aus NMS und AHS-Unterstufe. Aus beiden Schultypen gibt es Kinder die mit den Anforderungen zurecht kommen und es gibt Schüler aus beiden Schultypen die den Anforderungen nicht gerecht werden.
     
  18. lisa11

    VIP

    Haha, die Diskussion erinnert mich daran, dass mir die FH-Studenten auch immer erklären, dass sie eh das selbe lernen, wie an der Uni :rolleyes: Leider nein, da das Ausbildungsziel ein anderes ist.

    Natürlich gibt es gute NMSen, die auch viel Wissen vermitteln und den Kindern ein hohes Maß an Allgemeinbildung mitgeben.
    Aber grad im Wiener Bereich, würd ich das nicht pauschal unterschreiben - sieht man auch beim Falter-Artikel über "Die Opferschule".

    Und zum Thema stolz sein ja/nein ist das doch total individuell. Bei meiner Tochter bin ich bei sehr banalen Dingen stolz, weil ich weiß, dass es sie viel Kraft und Anstrengung kostet, diese Aufgabe zu bewältigen - andere Kinder machen das mit links.
    Somit heißt es für mich auch, dass man sich mit einem NMS Kind über Erfolge freuen und gemeinsam auf die erbrachte Leistung stolz sein kann.

    LG, Lisa
     
  19. myway

    myway i bin pur

    danke brokkoli - ich finde diese wertungen sowieso für den hugo.

    es gibt eine menge studenten, welche dann keinen job finden und eine menge handwerker, die sichs aussuchen können. jeder soll doch das machen, was ihm spass macht und wohin sein schulischer weg ihn führt UND gleichzeitig kind bleiben dürfen.
     
  20. samakaste

    VIP

    Das interessiert mich jetzt aber: was antwortest du dann den Studenten? Ein :rolleyes: allein wirds wohl nicht sein :D
     

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