1. inkale

    inkale Gast

    In Berufsfeldern, wo es sowohl eine vierjährige (Fachschule) als auch fünfjährige (BHS/HTL) Ausbildung gibt, ist es für diejenigen ohne Matura sehr schwer einen Arbeitsplatz zu finden, weil wenn verfügbar häufig jene mit Matura bevorzugt werden.

    Aber geh.
    Wie gibt es das überhaupt, dass jemand die Pflichtschule verlässt und nicht gscheit lesen und die Grundrechnungsarten kann ;).

    Entweder drückt da wer bei der LAP alle Hühneraugen zu oder aber man hatte einfach Glück bei den Aufgabenstellungen, dass die wenigen Dinge die man doch gelernt hat, auch zur Prüfung kommen.

    Und jetzt rein spekulativ aufgrund Erfahrungen in ähnlichen Bereichen - manchmal wahrscheinlich auch bewusstes Kalkül, um die Anzahl der ungelernten Jugendlichen so gering wie möglich zu halten. Ist doch häufig so, dass durchgewunken wird weil es dann noch schwieriger wird jemanden zu vermitteln, wenn gerade einmal der Pflichtschulabschluss da ist. Da schiebt man das Problem dann dem nächsten in der Kette freundlich zu. Der Wirtschaft. ;)
     

  2. naja, berufschule war sie ja, da wirds alles zumindest in der theorie gelernt haben

    ich hab ehrlich gesagt keine ahnung, wie die restaurantfachfrau/mann lap ausschaut, aber da wird halt kochen dabei sein, servieren, eventuell englisch, rezeptionsarbeiten (was auch immer man darunter verstehen mag) und...keine ahnung?

    aber ich google gleich danach ;)

    @inkale, bzgl wenns fürs "gleiche" eine bhs/htl oder fachschule gibt

    ich glaub das kann man auch nicht so pauschal sagen

    in technischen berufen bist oft mit lehre besser dran, vor allem, wennst in der firma vielseitig "gelehrt" wurdest, weilst ja dann viel praxis plus die theorie hast (mein sohn muss 4 mal für jeweils 9 wochen geblockt in die berufschule und die machen dort ziemlich viel, also auch viele unterschiedliche fächer, natürlich einerseits die einschlägig "technischen", aber zb auch kaufmännisch rechnen, politische bildung (wobei ich jetzt nicht weiß, obs das alle 4 jahre haben), deutsch, englisch, mathematik etc (ich müsst auf seinem zeugnis nachschauen, wie viele es jetzt in der 3. waren, aber sicher so an/um die 10 gegenstände)

    gastgewerbe generell wirds auch darauf ankommen, wo du gelernt hast, wennst zb in einem kleineren familienbetrieb lernst, wo du wirklich alles machst, inkl büroarbeiten, buchhaltung, warenwirtschaft etc bist durch die praxis sicher nicht schlechter, als eine hotelfachschule-absolventin

    büro so ziemlich gleich - wennst ab dem ersten lehrjahr in der buchhaltung lv aktiv mitarbeitest, stehst diesbezüglich der hak absolventin um nichts nach

    ich hab meinen mann einmal gefragt, wie es in dem teilbereich der firma ausschaut, in der er arbeitet und er meinte, am allerliebsten habens/arbeitens mit ihren eigenen ausgelernten lehrlingen (soferns jetzt natürlich kein job ist, der ein studium voraussetzt, aber selbst da versuchens engagierte lehrlinge nachzuzüchten) - ironischerweise nehmens jedes jahr immer weniger lehrlinge auf, als sie wollen/brauchen würden, weil scheinbar viele den "aufnahmetest" nicht schaffen, bzw beim punkt "warum will ich mechatroniker werden" scheitern (inhaltlich, nicht von der rechtschreibung her)
     
  3. mein sohn ist natürlich kein maßstab/nicht repräsentativ, aber er war bis jetzt 3x berufschule und da war ein einziges mal einer dabei, der "lehre nach der matura" gemacht hat

    alle anderen sind größtenteils ahs/htl abbrecher, bzw "vom land kommend" (bei ihm werden alle steirer zusammengefangen) nms und dann oft 1 jahr htl (letztes pflichtschuljahr)
     
  4. inkale

    inkale Gast

    Doertie, ich habe die vier- und fünfjährige Ausbildung verglichen ;).
    Die vierjährige Ausbildung ist keine Lehre, findet an der selben Schule wie die fünfjährige statt und unterscheidet sich eben nur darin, dass es keine Matura gibt. Fachlich sind sie ziemlich gleich ausgebildet. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich auf einen Beitrag Bezug genommen wo es um eine vierjährige Ausbildung ging.
     
  5. Berthold

    Berthold Gast

    Ja, ich glaube auch, dass du da recht hast.
    Außer eine Firma nimmt lieber einen Nicht-Maturanten, der eh (fast) dasselbe kann, aber dem sie weniger zahlen müssen.

    Was AMS betrifft: Sohn war ja mit der 3.Kl. NMS beim AMS auf Exkursion. Kommt heim, ganz begeistert: er weiß jetzt, was er lernen will - Programmierer! Ist offenbar auch ein Lehrberuf, und man verdient im 1. Lehrjahr schon 600,-, meinte er.
    Ich denke mir, wir haben in Steyr einige Softwarefirmen, das sollte möglich sein. Im letzten Herbst sollte er dann Schnuppertage machen. Wo war der einzige Platz, den wir für ihn im IT-Bereich bekommen haben? Im LKH, in der IT-Abteilung!
    Und auch mit Lehrstellen schaut es mehr als mau aus, alle einschlägigen Firmen haben mir erklärt, sie bilden nicht selber aus, sondern holen sich die Leute von den HTL oder FH.

    Am liebsten wäre ich zum AMS gegangen und hätte sie gefragt, wo genau man jetzt Programmieren lernen kann, wenn sie es schon so großartig rumerzählen. :boes: :mad:
     
  6. Berthold

    Berthold Gast

    Und was Fachschule betrifft: Wir haben ja eine HTL in unserer Stadt. Die sind so überlaufen, dass sie sich die Schüler aussuchen können, Sohn hatte mit seinen Noten von der NMS keine Chance. So weit, so gut - aber Fachschule führen sie auch keine "mangels Interesse".
    Also, wenn ich viel glaube, aber DAS glaub ich nicht: sie brauchten bloß die Schüler, die die Noten für die HTL nicht mitbringen, in die Fachschule einteilen, mit der Option auf Umstieg, wenn sie sich so weit erfangen haben, und hätten mehr als genug Schüler dafür! Genau so macht es die HAK mit der HAS ja auch, und da funktioniert es super.
    Aber die HTL ist natürlich so Elitääää, da passt etwas Minderwertiges wie eine Fachschule nicht ins Konzept. :rolleyes: :boes: (Wenn das dann wieder so eine Geschichte wie im Gym gewesen wäre - komm mit oder stirb - dann bin ich eh froh, dass nichts draus geworden ist.)
     

  7. ups, ok, das muss an der hitze liegen :eek:

    ok, so seh ich das auch, wobei ich jetzt null ahnung bzgl der 4jährigen fachschulen habe - ich bin noch am stand hasch/hak, aber da war die hak natürlich auch eindeutig besser (in jeder hinsicht)
     
  8. inkale

    inkale Gast

    Ich habe auch schon von unsere HTL gehört, dass nicht mehr Ausbildungsplätze angeboten werden (im Fachbereich meiner Kinder gibt es jährlich österreichweit die meisten Anmeldungen und es gibt nur eine Klasse pro Jahrgang mit einem vielfachen an Bewerbern pro Platz), weil das nicht dem Bedarf der Wirtschaft entspricht.
    Keine Ahnung wie die HTLs genau finanziert sind, aber es dürfte hier auch eine Abhängigkeit zur Wirtschaft(skammer) geben.
    Andere Gründe könnten fehlende Ressourcen (Platz, Equipment, Personal,...) sein.
    Manchmal wird also die Anzahl der Ausbildungsplätze künstlich klein gehalten.

    Gerade im IT Sektor ist es ja nicht nachvollziehbar, wenn es Einschränkungen gibt. Es wird zwar gejammert, weil zukünftig auch die Studienplätze regelmentiert werden sollen obwohl am Arbeitsmarkt eine hohe Nachfrage an IT Fachkräften herrscht. Die IT Innung weist allerdings darauf hin, dass nicht die Studienabsolventen primär gesucht werden sondern eben genau die Fachkräfte, die du ansprichst - Programmierer und all jene, die die Grundlagen in der Praxis gut umsetzen können.
    Das wären also optimale Voraussetzungen für jene, die eine Lehre, vierjährige HTL oder eben auch "nur" HTL machen.
     
  9. Artemis

    Artemis Göttin der Jagd

    Natürlich bin ich stolz auf mein Kind, egal in welche Schule er kommen wird, und das wäre ich auch, wenn es überhaupt nicht zur Schule ginge. Was man in der Schule lernt, hilft einem dabei, einen Beruf zu erlernen. Soweit,ok. Jeder Mensch hat irgendein Talent, und wird einen Beruf erlernen können.

    Stolz bin ich darauf, dass er ein guter Mensch ist, dass er hilfsbereit ist, so vielseitig interessiert, dass er so viel nachfragt und wissen will, und dass er Schwächeren hilft und Leute tröstet. Das sind Entscheidungen, die er trifft, und die er auch anders treffen könnte. Es ist eine Leistung, etwas, das er bewusst tut.

    Ich freu mich auch über sein unwahrscheinliches Mathetalent, und sein sachlich-strukturiertes Denken. Aber das ist in die Wiege gelegt. Aber wenn er eine Mathearbeit gut schreibt, dann lob ich dass er genau geschaut hat, nachgerechnet. Für oder gegen Talent kann keiner was, aber die Leistung die man erbringt ist für mich das, auf das ich stolz bin. Und die würde man auch in der NMS erbringen.

    Wenn er in Deutsch, wo er nicht so die große Leuchte ist, eine passable Leistung erbringt, dann bin ich da auch stolz drauf, denn dafür musste er sich anstrengen, und das weiß ich. Wenns mal nicht so klappt, dann bin ich natürlich deswegen nicht gleich nicht stolz, weil wer erbringt schon ständig Höchstleistungen? Menschen sind keine Zirkuspferde.

    Stolz bin ich weniger auf eine Schulform, ich bin egal in welcher Schule selbstverständlich stolz auf mein Kind. Für die Entscheidungen, die er trifft, und die Leistung, die er erbringt. Und das wäre ich auch, wenn er was weiß ich wieviel versemmelt hätte.
     
  10. pewa21

    pewa21 immer im Einsatz...
    VIP

    Das unterschreibe ich zu 100%...vor allem weil ich weiss, wie schwer sich mein Legastheniker mit einer graphomotorischen Störung tut um mithalten zu können :love:
     

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