1. fopsnklopsn

    fopsnklopsn Teilnehmer/in

    geburtsbericht:
    dieser traumhafte, wunderbare 15.4.2014 beginnt ... ganz besch...eiden. mein handy geht ein, so richtig, ganz. wie von geisterhand öffnet es internetseiten, ruft leute an und spielt musik ab. was mich sonst sehr aufregen würde, lässt mich an diesem tag irgendwie kalt ... ich ruhe in mir selbst ... ich fahre zum CTG-termin um 9:00 uhr nach hainburg mit meiner hebamme eva bauer. die sonne scheint, ein paar regentropfen zieren die autoscheiben - typisches aprilwetter eben. eva, dieses bild von einer frau, im hautengen babyrosa-mini und netzstrümpfen erwartet mich. lieber gott, wenn es dich gibt, neben einer schnellen und schmerzlosen geburt möchte ich mit 50j auch so aussehen, wie 35j. schnell war sie dann, die geburt ... schmerzlos nicht. ich hänge am kabel, alles ist ruhig, eva bringt mir selbst gemachte apfeltorte mit ordentlich schuss ... zimt soll ja wehenfördernd sein ... es schmeckt lecker! das ctg zeit nichts aufregendes. nebenan liefert eine gebärende ein brüllkonzert ... das gehört dazu. wir plaudern, mittlerweile is es 11:00 uhr, mumu-kontrolle ergibt 3cm offen. na bravo, erst? seit samstag geht es mir nicht besonders, übelkeit, durchfall, schlaflose nächte ... heute ist dienstag, wenn das so weitergeht, kann ich mir gratuliern ... ich verabschiede mich, wir machen nächsten termin für freitag aus. um 13:00 uhr sind wir mit nachbarin petra und ihren entzückenden töchtern verabredet, lara freut sich schon sehr auf ihre freundin miriam. bevor ich heim düse, um zu kochen, besorge ich im spielwarenladen noch die größte puppe, die es gibt. schließlich hat lexi für lara - wie versprochen - ein geschenk mit. gegen 12:15 bin ich endlich daheim, völlig erledigt, jeder schritt tut weh. ich mach nudel-zuchini-champignions-pfanne für klausi lausi, ich hab so gar keinen appetit. klaus ist stolz, er montiert gerade die bunte verrückte lampe im kizi, er hat seit gestern für 4 wochen frei, ich bin so dankbar dafür! ich räume zusammen, bevor ich mir sein werk anschauen gehe, da ruft eva an, wie es mir denn gehe. ich antworte und sie meint "weisst du magdalena, du hörst dich anders an ... lass uns bitte heut nochmal treffen". wir machen uns aus, dass wir gegen abend nochmal reinfahren zur untersuchung. mittlerweile ist es kurz nach 13:00, eine sms von petra erreicht mich, sie kommen später, die kleine sarah schläft noch. in ordnung. ich sitze im kinderzimmer am boden, klaus merkt an meinem keuchen, dass etwas anders ist. tatsächlich ... da sind sie, die wehen. ich schau auf die uhr. 3-minuten-abstände. net schlecht, herr specht. ich ruf zuerst petra an, sie merkt an meiner stimme, dass aus dem treffen heut nichts mehr wird. dann rufe ich eva an, wir vereinbaren treffpunkt in hainburg in 1h, es ist nun 13:30 uhr, wir packen noch einiges zusammen, ich muss mittlerweile ordentlich veratmen. lara ist ganz enttäuscht, dass sie ihre freundin heut nicht sieht, hat sie sich doch extra für sie ganz chic in ihr ballerina-outfit geschmissen. im auto wird nix mehr veratmet, sondern nurmehr geschrien, die wehen sind heftig, lara wird ganz ruhig, unser plappermäulchen. auch sie merkt, dass es ernst wird ... wir kommen um 14:30 im spital an, eva erwartet uns. sie strahlt und meint, sie musste viel an mich denken. sie lässt das badewasser ein und macht mir einen einlauf. ha! komisches gefühl, keine kontrolle über's popoloch zu haben. der einlauf verstärkt die wehen, ich schrei am wc alles zusammen. danach schaut sich eva nochmal den mumu an, 5cm offen. der einlauf hat sich gelohnt. wenn es so weiter geht, muss ich diese tortur nur noch wenige stunden durchhalten. es ist 15:00 uhr. eva meint, es wär an der zeit, dass laus abgeholt wird, zum glück kommt meine mama grad rein und nimmt lara mit. ich steige in die wanne. ja, hier kann ich's aushalten, ich hab's doch gewusst! eva bringt mir gekühltes himbeerwasser. die stimmung ist nett, ich werd trotzdem unruhig. eva geht kurz raus und ich höre, wie sie zu jemandem sagt, dass die wanne leider belegt ist. und dann? tja, dann ... kam die hölle auf erden! ich hatte das gefühl, ich explodiere!!! dieser druck, diese schmerzen, unmöglich. ich beschließe, dass ich da nimma mitmache ("ich will nicht mehr! mach, dass das aufhört!!!), will die kontrolle ganz abgeben und mich fallen- und mitziehen lassen. doch so geht das nicht. jede wehe wird heftiger, zwingt mich zur mitarbeit, eva und klaus weichen keine sekunde von meiner seite, eva motiviert ("magdalena, du machst das ganz toll!"), klaus zerstört (eva zu klaus "schau, klaus, siehst du auch die haare???" "nein, ich seh gar nix"), ich kann nicht mehr ("warum kommt sie denn nicht endlich raaaauuuus?!?!?!"). eva weitet mich unten mit, es tut alles so weh, es brennt. doch es wird auch zunehmend taub. ich hab das gefühl, ich verliere gleich den verstand, kollabiere, ich kann nicht atmen. ich weine ... bei der presswehe bin ich allerdings voll da, fokussiert und konzentriert, schiebe mit, dass mir einige äderchen im gesicht platzen. ich klammere mich an klaus, der hinter mir steht, ich spüre seine aufregung, anspannung, fast ziehe ich ihn mit in die wanne. mit der 5. presswehe ist es geschafft, eva sagt "nicht mehr presen, oh zu spät, nun ist sie schon ganz da". es ist ganz ruhig, ich kann es nicht fassen. lexi kam rausgeschosen ... eine lotus-geburt, das bedeutet, dass der mutterkuchen, der später rauskam, noch mit ihr durch die nabelschnur verbunden war. der FA kommt rein. es ist 16:02 uhr, von 5cm auf 10cm innerhalb von 1h, eva meint, ich kann als quasi erstgebärende aufgrund des KS bei lara sowas von stolz auf mich sein. ich bin nicht stolz, ich heule, vor rührung. alexa ist wunderschön, so winzig... klaus weint, er umarmt mich ... liebe durchströmt mich. alexa lilith ist 47cm klein und 3070 gramm leicht. der mutterkuchen kam um 16:07 uhr nach, wir lassen die nabelschnur auspulsieren, klaus schneidet sie dann durch. eva fragt, ob wir die plazenta behalten möchten, mein blick sagt alles, sie trägt sie in einem sackerl hinaus. dann helfen sie mir aus der wanne. lexi ist total entspannt, sie ist ruhig, sie guckt mit ihren wunderschönen augen. wir hüllen sie in das rote handtuch. der FA untersucht mich vaginal, ich schrei ihn an, dass er mich da ja nicht anfassen soll aber er muss nähen, ich schrei und jammer, er soll mich betäuben. klaus ist das schon voll peinlich nach 5 stichen ist es vorbei, kleine platzwunde und dammriss 1. grades. wir kuscheln anschließend 5 stunden, dann siedeln wir in ein sondeklasse-zimmer, weil es zufällig frei ist. am gang mache ich eva einen heiratsantrag, sie ist ganz entzückt. sie ist alles geld der welt wert. ich bin überwältigt .... und heute, 17.4.2014 schiesst die milch ein, endlich! nun ich sitze hier, mit blick auf den hundsheimer berg und einen wunderbaren regenbogen, schreibe diese zeilen und werde wohl noch lange nicht begreifen, dass dieses kleine, zarte wesen, welches neben mir liegt, in meinem bauch war und ich diesmal zusehen konnte, wie es da raus kam ... lexi, mama liebt dich!
     
    fopsnklopsn, 24. August 2016
    , Zuletzt bearbeitet: 24. August 2016

Diese Seite empfehlen