1. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Ja nun, wie du das in deinem stillen Kämmerlein nennst, ist mir egal. Du bist auch ein erwachsener Mensch und kannst selbst Strategien für den Alltag entwickeln.

    Nur, bei der TE geht es um ein 7jähriges Kind, das Hilfe benötigt und wenn die TE Hilfe bei Therapien und in der Schule in Anspruch nehmen möchte, geht das ohne offizielle Diagnose schlecht.
     
  2. Sonne34

    VIP

    DANKE für Eure vielen Erfahrungsberichte und Ratschläge.

    Aus Zeitgründen konnte ich sie nur überfliegen und werde sie am Wochenende genauer durchlesen und mich nochmals (vielleicht auch mit der einen oder andren neue auftauchenden Frage) melden.

    Irgendjemand hat geschrieben, dass mein Beitrag nicht so gut in das Unterforum "Kinder mit besonderen Bedürfnisse" passt. Ich hab das ganz zu Beginn im ersten Posting ja schon vorweggenommen. Auch unserer Meinung nach ist sie nicht krank oder hat extrem andere Bedürfnisse als das Durchschnittskind und es ist mir klar, dass andere weit größere Probleme und Hürden meistern müssen und nachvollziehbar, dass daher beim einen oder andern der Gedanke auftaucht, dass das das falsche Unterforum ist.;)

    Für uns ist sie ein "besonderes Kind", weil sie unser Kind ist und das beste, tollste, liebste Kind, das wir uns vorstellen können (normale Elternliebe halt...). :love: Sie ist mMn aber nicht "besonders" in Hinblick eine schwere Krankheit oder Behinderung. Warum dann dieses Unterforum? Weil ich dachte, hier die meisten erfahrenen Eltern anzutreffen!
    Für uns ist auch ihr schüchternes Verhalten an sich kein großes Problem und wir möchten nicht durch irgendwelche Therapien ihr Wesen verändern (falls das überhaupt möglich wäre), aber auf der anderen Seite nicht übersehen, dass wir ihr vielleicht doch in gewissen Bereichen eine bessere Hilfestellung geben könnten. Wären alle Kinder (und Menschen generell) wie sie, wäre die Welt einfach ein bisserl ruhiger und friedlicher. Ich finde ihre ruhige, zurückhaltende Art nicht per se schlecht - im Gegenteil. Aber da das Umfeld weitgehend etwas anders tickt, hat sie es etwas schwer und geht in Gruppen unter.

    Im Kindergarten hat sie trotzdem Freundinnen, die gern mit ihr spielen und sie freudestrahlend begrüßen auch wenn man sie ausserhalb des Kindergartens zufällig trifft, obwohl sie nie eins der Kinder freudestrahlend begrüßt und zu Stein erstarrt wenn sie zur Begrüssung umarmt wird. Die Kinder haben sich zum Glück noch nie von ihr abgewendet.
    Unser Sorge ist, dass das ev. in der Schule bzw. Nachmittagsbetreuung dann anders sein könnte und sie zum Aussenseiter werden könnte. Wenn wir ihr hier ein wenig helfen könnten, möchten wir das nicht verabsäumen. Pathologisieren möchten wir sie allerdings auch nicht.

    Wer macht eigentlich eine Entwicklungsdiagnostik?
    Braucht man dazu eine Überweisung des Kinderarztes oder Hausarztes?

    Liebe Grüße
    Sonne
     
    Sonne34, 3. August 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 3. August 2017
    #22
  3. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Kinderarzt als Ansprechpartner ist eine gute Anlaufstelle. Der weiß auf jeden Fall Bescheid und kann dir weiterhelfen. Kleiner Tipp, es reicht, wenn du ihm/ihr sagt, sie ist lämempfindlich und du machst dir wegen der Schule Sorgen und möchtest das gerne abklären. Auch wenn du nicht pathologisieren möchtest, aber Ärzte brauchen greifbares.

    Entwicklungsdiagnostik macht glaub ich jedes grössere LKH, einfach schauen, welches bei dir da ums Eck ist. Hm, was ist mit dem, wo deine Tochter geboren wurde? Die ist doch zu früh gekommen, da hätten die direkt den Geburtsbericht im Haus.

    Und noch was: Ich glaub schon, daß du hier richtig bist. Deine Tochter HAT Baustellen, die ihr die Schule durchaus erschweren können. Aber keiner möchte ihr ihr Wesen "wegtherapieren". Eine gute Therapeut(in) schafft es, deine Tochter so zu nehmen wie sie ist und sie zu stärken und ihr Alltagskompetenzen zur Ergänzung mitzugeben. Unsere Therapeutin hat uns z.B. ein Positiv-Tagebuch aka "Was war heute schön" zur Stärkung des Selbstbewusstseins empfohlen. Am Anfang hab ich das alleine gemacht, aber da meine Tochter schon 10J. alt ist, hat sie es Schritt für Schritt übernommen. Sie durfte sich dafür einen Schülerkalender nach Wahl aussuchen und es tut ihr wirklich gut.
     
  4. Sonne34

    VIP

    Meinst Du, der Geburtsbericht ist hier auch relevant?
    Sie kam aufgrund einer Erkrankung meinerseits, die eine vag. Geburt unmöglich macht, per Sectio zur Welt. In der SS gab es etliche Risiken (unabh. vom Sectiogrund) und somit waren wir sehr engmaschig kontrolliert. Sectio wäre normalerweise erst um den EGT geplant gewesen, aber aufgrund eines Blasensprungs kam sie dann 3 Wochen früher.
    Sie war ab Geburt fit (keine Frühchenprobleme) und ich glaube, dass unsre Bindung nicht durch die Sectio beeinträchtigt war. Stillen klappte gut und sie wurde zum Langzeitstillkind.

    Du hast recht, die Klinik Innbruck sollte eine Entwicklungsambulanz haben. Da werd ich mal googeln und anrufen.

    Euer Tagebuch mit den schönen Erlebnissen und Gefühlen des Tages finde ich schön. Wir haben eine zeitlang abends immer mündlich drüber geredet, was schön war. Aber schon lange nicht mehr so regelmässig. Das sollten wieder aufnehmen. Das tut jedem gut.
    Ich wollt sie heuer schon motivieren ein Ferien/Tagebuch (zB Strand - hohe Wellen / Schimmbad mit Mama und Papa / Kuscheln mit Katze...) zu schreiben, da sie schon ein bisserl schreiben kann, aber das wollt sie dann nicht. Sie schreibt aktuell lieber Tagebücher im Namen der Katzen;)

    Auf die andren Postings antworte ich dann am WE, ich sollte jetzt eigenltich arbeiten...

    LG S
     
    Sonne34, 3. August 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 3. August 2017
    #24
  5. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    ich denk nicht, dass du hier falsch bist. ;)

    dein kind stellt dich ganz einfach vor herausforderungen, die nun mal nicht der "norm" entsprechen und auch wenn für dich auf grund eigener erfahrung manches kaum der rede wert erscheint, kannst du doch recht viel über deine kleine berichten, die meiner meinung nach langfristig zu problemen führen können.

    die übergänge normal/wahrnemungs"störung"/hochsensibel/schüchtern/autismus sind fließend und stark vom persönlichen leidensdruck des kindes und seines umfeldes abhängig.

    bezüglich der geräuschüberempfindlichkeit gibt es mehrere möglichkeiten.

    als erstes für ganz schlimme zeiten kann man eine gehörschutz anpassen lassen, der gewisse frequenzen filtert und andere durchläßt. sollte bei jedem hörgeräteakkustiker machbar sein und kostet nicht all zu viel.

    dann gibt es hörtraining nach tomatis http://www.tomatiscentertirol.info/methode/das-hortraining oder AIT http://www.katjakersten-hoertraining.info/de/was-und-wie/was-ist-ein-hoerwahrnehmungstraining

    was meiner schwester gut geholfen hat: "weißes rauschen" hören.
    Wikipedia Deutsch: Wei%C3%9Fes_Rauschen
    da gibt es apps zum runter laden.
     
  6. chrisp

    chrisp Teilnehmer/in

    Meine Tochter und mein Mann sind beide hochsensibel. Meine Tochter ist jetzt 9 und einiges was du von deiner Tochter beschreibst habe ich in dem Alter mit ihr auch erlebt.

    Sie war immer sehr schüchtern, auch empfindlich auf Lärm, Menschenmengen und zu viele Reize. Nachdem ich das von meinem Mann kannte, haben wir Rücksicht darauf genommen. Aber nicht nur immer und ausschließlich, ich bin das totale Gegenteil, je mehr Remmidemmi, desto besser. Das hat sie mit mir zwischendurch auch immer wieder mal erlebt.

    Ich habe mich dann auch intensiver mit dem Thema beschäftigt, da ich eben ganz anders gebaut bin und wissen wollte, wie ich ihr helfen kann. Im Zuge des Lesens bin ich draufgekommen, dass mein Mann auch den Kriterien "hochsensibel" entspricht, was unserer Beziehung wirklich gut getan hat, da ich plötzlich so vieles besser verstanden habe (wir haben uns über die Jahre eh arrangiert, aber es plötzlich schwarz auf weiß zu lesen war schon sehr spannend).

    Vieles ist schon gesagt worden, was ich gemacht habe, war sie zu bestärken, dass es absolut ok ist, dass sie so ist wie sie ist. Denn jeder Mensch ist anders und einzigartig, was sie sowieso sehr stark spürt.

    Ich habe sie nie gezwungen Erwachsenen die sie nicht kennt die Hand zu geben, oder mit ihnen zu reden, ich habe einfach erklärt "sie ist schüchtern, nicht unhöflich". Ich habe sie sanft dazu animiert, auch mal aus der Komfortzone rauszugehen, aber wirklich nur sanft, worauf sie gut angesprochen hat.

    Nach der Schule (sie geht in eine verschränkte Ganztagsschule) braucht sie in erster Linie Ruhe, um runterzukommen. Das hat bei mir ein bisschen gebraucht, bis ich das verstanden habe, ich wollte oft noch Sachen nach der Schule unternehmen, sie ist am glücklichsten wenn sie ihre Ruhe hat.

    Sie geht in eine tolle Schule wo in jeder Klasse auch I-Kinder sind und wo Individualität und Respekt vor der Einzigartigkeit jedes Menschen ganz stark gelebt wird, darum kommt sie mit sich selbst gut zurecht.

    Nicht immer und Schule war am Anfang vom sozialen Aspekt her schwierig, weil ihr teilweise zu viel los war. Nachdem sie relativ schnell gut lesen konnte, hat sie sich dann speziell im 2. Jahr oft hinter einem Buch versteckt, einfach um abzuschalten. Ich habe mir damit schwer getan und auch manchmal geschaut, dass sie kein Buch in die Schule mitnimmt, damit sie nicht ganz den Anschluss an die Klasse verliert. Aber im Grunde habe ich ihr Bedürfnisse respektiert und akzeptiert, auch wenn ich es oft nicht verstanden habe - da hat mir dann aber mein Mann gut helfen können, weil es ihm als Kind ganz ähnlich gegangen ist. Nur hatte er keine verständnisvollen Eltern und das war für ihn teilweise echt traumatisch.

    Meine Tochter weiß, dass sie hochsensibel ist, ich hab ihr einfach erklärt, dass sie eben mehr spürt als andere Menschen und dass das in manchen Situationen super ist und manchmal aber auch schwierig. Sie kann gut damit leben. Mein Lieblingsbuch zum Thema ist: "Mein Kind ist hochsensibel - was tun?" von Rolf Sellin, das hat mir sehr geholfen.

    Und, zu guter letzt: Töchterchen ist jetzt 9 und geht fast jeden Tag mehr aus sich heraus. Vor 2 Jahren wäre sie mir nie zu einem Workshop gegangen, wo sie niemanden kennt. Diesen Sommer düst sie von einer Kinderuni-Vorlsung zu anderen und macht zwischendurch bei allen möglichen Ferienspiel-Workshops mit wo sie niemanden kennt und ist happy. Dazwischen gibt es ganz viel Freizeit mit nichts tun, lesen, ein bissi mit ipad spielen und viel draußen sein. Ihr tut Natur total gut, einfach im Wald oder am Wasser spielen.

    Was ihr auch total gut tut ist schaukeln, wir habe zu Hause eine Hängematte aufgehängt (unterm Hochbett) und die wird täglich genutzt - das hilft ihr total gut auf gleich zu kommen.

    Und dieses Jahr gab es in ihrer Klasse einen Workshop vom Verein Selbstlaut - da ging es ganz stark darum zu lernen Nein zu sagen und seine eigenen Grenzen aufzuzeigen, dass hat ihr sehr viel Spaß gemacht. Manchmal hilft es auch, solche Situationen mit Stofftieren durchzuspielen, z.B. Situation am Spielplatz, dass haben wir auch oft gemacht. Gemeinsam überlegt, was man sagen könnte, wenn man in einer unguten Situation ist, nein sagen möchte, sich aber nicht traut usw.

    Ihr werdet euren Weg finden! Alles Liebe und Gute für den Schulanfang!
     
  7. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Das besondere Achtgeben auf Ruhe nach Trubel finde ich ganz wichtig. Wenn mir etwas früher wirklich gefehlt hat, dann das. Es war bei uns aufgrund der Wohnsituation nicht möglich, richtig allein zu sein. Aber ich hatte zum Glück ein anderes Ventil, das mich abtauchen hat lassen. Auf diesen Zusammenhang bin ich erst vor kurzem gekommen. :eek: Ich suche aber prinzipiell eher den Kontakt zu Menschen und früher hat mir alleine sein fast Angst gemacht.

    Meine Tochter fordert das Alleinsein extrem ein und versinkt binnen einer Sekunde in ihrer eigenen Welt, indem sie sich laut Geschichten erzählt. Sie wird extrem unzufrieden, wenn sie durch viele Menschen um sich (zum Beispiel andere Kinder, mit denen sie viel Spaß hat) plötzlich überreizt wird.
    Dann seilt sie sich sofort ab und erzählt sich stundenlang (eine Stunde ist locker drin) Geschichten. Mir war es total wichtig, dass sie ein eigenes Zimmer hat, um alleine zu sein.

    Für mich als Erwachsene ist es trotzdem mehr Geschenk als Belastung, hochsensibel zu sein. Sicher hätte es mir schon als Kind gut getan, zu erlernen, wie man viele Eindrücke filtert - aber zugleich hab ich es ja geschafft, damit zurecht zu kommen. Anmerken möchte ich: mich hat Lärm nie belastet, ich merke mir jedoch sehr viele Informationen (Daten, Situationen, Gefühle verknüpft mit bestimmten Situationen, Namen etc..) Das sind mitunter Dinge, die man nicht so unbedingt filtern kann.

    Erst nach Mitte 30 hab ich wirklich das erste Mal Probleme damit bekommen, dass mir vieles zu viel wurde. Mir kommt aber vor, dass sich das erst entwickelt hat. Dass die Sensibilität für gewisse Dinge stärker wurde. Lärm ertrage ich viel schlechter als früher und zwischenmenschlich nimmt mich vieles deutlich mehr mit als früher. Unausgesprochene/unterdrückte Emotionen empfinde ich als extrem belastend und spüre ich bei anderen deutlich.

    Ich bin übrigens überhaupt nicht schüchtern, im Gegenteil, ich bin sehr offen und gehe bewusst auf Menschen zu. Auch meine Tochter ist kein wirklich schüchternes Kind.
    30 % der hochsensiblen Menschen sind extravertiert und entsprechen überhaupt nicht dem Klischee der Hochsensibilität (das es mmn gibt).
     
  8. Sonne34

    VIP

    https://at.video.search.yahoo.com/v...76a&age=1444983536&fr2=p:s,v:v&fr=iphone&tt=b

    in diesem video werd ich ziemlich gut beschrieben:eek:
    ich glaub mich trifft die beschreibung hochsensibler ev noch mehr als meine tochter:)
    werd mir ein buch über hochsensible kinder bestellen und demnächst auch mit einer bekannten, die klinische psychologin ist, ein treffen mit kindern vereinbaren, damit sie laurina dahin gehend anschaut. wenn sie weitere abklärung als sinnvoll eraxhtet, dann werden wir dies veranlassen.
     
  9. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich bin auch dafür dass ordentlich diagnostiziert werden sollte, wenn es Probleme gibt. AD(H)S, ASS sollte jedenfalls ausgeschlossen werden. Und es sollte auch überprüft werden ob es Wahrnehmungsstörungen gibt oder nicht.

    Mich stört an dem HSP irgendwie, dass es keine medizinische bzw. neurologische Erklärung gibt (zumindest keine mir bekannte) aber im Bereich der Wahrnehmungsstörungen, AD(H)S, ASS viele der Symptome die auch der HSP zugeschrieben werden gut erklärt werden.

    Ist wahrscheinlich mit ein Grund warum Hochsensibilität so ein bisserl einen esotherischen Status hat.
     
  10. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Das ist jetzt zwar Wikipedia, aber es sind ja auch Quellen angegeben:

    Ich hatte den Wikipedia Artikel gar nicht vorher gelesen. Es sind meine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen, die mir ganz klar machen, dass HSP nicht automatisch Überschneidungen mit Wahrnehmungsstörungen haben.

    Ich glaub, warum mir das Thema nie so richtig bewusst wurde, liegt daran, dass in meinem Umfeld viele Menschen durchaus hochsensibel sind. Es gibt ja erwiesenermaßen Berufsgruppen, in denen das häufiger vorkommt.

    Bei Physiotherapeuten hab ich früher immer das Feedback bekommen, dass ich mich so überdurchschnittlich gut spüren kann. Das war bevor ich überhaupt mit Körperarbeit vermehrt zu tun hatte und von Hochsensibilität hatte ich noch nie gehört. Einer Therapeutin war das einmal fast "unheimlich", weil sie meinte, dass das sehr auffällig sei.
    Dieses Bewusstsein kann ich übrigens beruflich gut "verwerten".
     
  11. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich hab den Artikel nur überflogen, aber da steht auch drin, dass es eben erst empirische Erfahrungen gibt und keine wirkliche medizinische Erklärung.

    Möglicherweise ist auch nur die Bandbreite der Symptome von ADHS und ADS größer als bisher vermutet? So wie man auch bei der Depression immer stärker drauf kommt, dass es keine einheitliche Symptomatik gibt.
    Kannst du für dich gesichert ausschließen, dass du ADS oder ASS hast? (würde mich wirklich interessieren)

    Es gibt auch Berufsgruppen in denen ADHS oder ASS verstärkt vorkommen...
     
  12. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Ich hab aber kein ADHS und auch das andere nicht (was immer es auch ist). Ich bin ein kontaktfreudiger, offener Mensch. Kann ruhig sitzen, kann mich schon immer gut konzentrieren.
    Ich spüre gut, merk mir viel und bin sehr empathisch. Wenn du das gerne als Problem sehen möchtest - bitte. Es ist aber nicht zwangsläufig eines.

    Ich kann es dir versichern, dass es nicht damit zu tun hat. Ich habe auch regelmäßig Kontakt zu anderen, die sich sehr ausführlich damit beschäftigen und die die vom medizinischen Fach sind.
    Ich finde deine Argumentation voll vorbei am Thema.
     
  13. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich sehe kein Problem, solange man mit sich und der Umwelt klarkommt und es einem gut geht. Aber anscheinend siehst du ADHS und ASS (Aspergerautismus) als ein Problem. Ist es in vielen Fällen genauso wie anscheinend die HSP aber genauso emfinden es viele nicht als Problem. Meine Frage war aus reinem Interesse, dass du dich anscheinend angegriffen fühlst finde ich sehr spannend und war nicht von mir intendiert.
    (Im übrigen können ADSler auch durchaus ruhig sitzen und sich auch konzentrieren, wenn sie an etwas interessiert sind, da fällst du genauso in ein Vorurteil hinein wie du bei "HSP sind introvertiert" beanstandest ;))


    Was meine Frage beantwortet - Danke.
    Der Grund warum ich diese Frage stelle ist Eigeninteresse - Für mich war der HSP Verdacht bei mir nie ganz stimmig und ich habe mich im Themenkreis AD(H)S viel stärker wiedergefunden und besser "aufgehoben" gefühlt...

    Und warum ich am Thema vorbei bin, weil ich der Meinung bin man sollte bei der Symptomatik auch abklären ob nicht Wahrnehmungsstörungen, AD(H)S oder ASS vorliegen, musst mir mal erklären.
     
  14. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Vorweg: ich habe keine Ahnung, was ADHS und ASS angeht. Ich wusste schon, dass ASS für Autismus steht, aber welche Form damit gemeint ist, wusste ich nicht.

    Am Thema vorbei ist für mich:
    Ich empfinde es nur als ziemlich unverschämt, jemandem eine Störung zu attestieren, die keine ist. Ich weiß, du relativierst das Wort Störung (hab ich zumindest von dir schon gelesen).
    Aber: eine Störung bedeutet, es ist nicht mehr so in Ordnung /im Gleichgewicht. Warum soll ich nicht voll sofunktionieren, so wie ich bin? Warum pathologisierst du das automatisch?
    Nach deinen eigenen Angaben fühlst du dich im Bereich Hochsensibilität nicht aufgehoben. Auch gut. Ich finde mich total darin wieder. Teilweise unglaublich, weil ich schon Dinge genau so formuliert habe, wie sie in Literatur zum Thema zu finden sind . Ich kannte diese Literatur jedoch nicht, ich hab lediglich meine Empfindungen geschildert.

    Es ist eben so, wie ich schon geschrieben habe: es muss nicht alles ein grobes Problem sein. Es ist vielleicht nicht immer einfach, aber es gibt gute Möglichkeiten, sich bei dieser Art von Empfindlichkeit helfen zu lassen. Über Gespräche mit anderen (liegt mir gar nicht), über versierte TherapeutInnen, PsychologInnen.
    Ich brauche keine Therapie dafür, führe aber gerne Gespräche mit Leuten, die sich damit beruflich beschäftigen.


    Entschuldige bitte, falls ich etwas forsch rüber komme. Ich bin bei dem Thema empfindlich (haha).
     
  15. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    ASS ist eine Autismus Spektrums Störung und beinhaltet alle Formen.
     
  16. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Danke! Ich konnte die zwei S nicht genau übersetzen.
     
  17. Liselotte

    Liselotte Gast

    Das verstehe ich eh. Ich unterstell auch niemanden was, ich stelle Fragen und versuche Zusammenhänge aufzuzeigen, die ich sie sehe. Begriffe und Bezeichnungen sind immer schwierig und führen oft zu falschen Assoziationen das betrifft den Begriff "Hochsensibilität" genauso wie "Wahrnehmungsstörung". Als pathologisch betrachtest du es vielleicht, ich nicht - da bin ich empfindlich ;)

    Weil ich weder Wahrnehmungssstörungen noch ADHS oder ASS als Krankheit sehe, sondern genauso wie du die HSP als eine Form des Seins, die je nach Ausprägung und Umfeld zu mehr oder weniger Problemen führen kann, aber nicht muss und wo man lernen kann damit umzugehen. (von sehr extremen Varianten abgesehen)

    Die Handvoll Asperger die ich kenne behaupten nicht Asperger zu HABEN. Sie sind es, mit Leib und Seele, Haut und Haar, es ist Teil ihrer Persönlichkeit und sie wollen bei allen Schwierigkeiten oft auch gar nicht anders sein. Die mögen es ganz und gar nicht, wenn man Asperger als Krankheit sieht :)

    Das schreib ich jetzt nur zum Verständnis dafür, dass ich in meinen Beiträgen anscheinend von einer ganz anderen Sichtweise ausgegangen bin als du und deswegen irritiert war, dass du so stark darauf reagierst.
     
  18. Liselotte

    Liselotte Gast

    Danke, mir ist die exakte Bezeichnung in der Schnelle auch nicht eingefallen :eek:
     
  19. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Ich weiß, dass man Asperger Autismus nicht HAT. ;)

    Mir macht es sehr sehr viel aus, dass hochsensible Menschen von ihren Empfindungen berichten können, so viel sie wollen - es wird von manchen sofort schubladisiert und als unwissenschaftlich abgetan. Es wird halt erst seit gut 20 Jahren untersucht - dass das noch ausbaufähig ist, versteht sich von selbst. Trotzdem gibt es schon Anhaltspunkte, die was aussagen.

    Andererseits gibt's dann die Mitmenschen, die dann meine Fähigkeiten auf gewissen Gebieten regelrecht "bewundern" und mich auch durchaus darum beneiden. Das sind dann aber oft genau die Dinge, die mit Hochsensibilität zu tun haben. ;)

    Von daher: schön, dass man für eine Störung bezahlt werden kann. ;) Je gestörter, desto besser und treibt die Gage in die Höhe. *sarcasmoff*

    Ich frag mich, wo bei mir konkret die Störung liegt?
    In meinem sehr guten Umgang mit Menschen? In meiner Empathiefähigkeit? In meiner Fähigkeit, zwischenmenschliche Stimmungen gut wahrzunehmen? Ich suche noch.

    Was ich sagen will und auch schon im ersten Posting gesagt habe: Hochsensibilität geht eigentlich keinen was an. Es gibt zwischenmenschlich keine Gründe, das jemandem auf die Nase zu binden. Es tangiert NUR mich und meine Art zu leben. Man muss sich gut abgrenzen können oder Ventile haben, die es einem ermöglichen, abzutauchen.

    Nachdem, was ich hier bisher so über ASS etc gelesen habe, ist das in den Fällen anders. Da hilft es, das ganze zu benennen, auch gegebenenfalls mitzuteilen. Es braucht auch gesellschaftliche Akzeptanz dafür.
    Das sehe ich bei Hochsensibilität eben nicht so.
    Das macht man mit sich selbst aus.
    Und freut sich auch dran, dass man das sozusagen "mitbekommen" hat und man ist keine esoterische Tante deswegen.
     
  20. Dinimama

    VIP

    @hochsensibilität und eventuelle störung: ich kann mir vorstellen, dass das wort störung durch das wort belastung ersetzt werden kann, und dass sich eine person, die zb sehr geräuschempfindlich ist, durch starken trubel eben belastet (oder auch gestört) fühlt.

    dass es bei der hochsensibilität keine informationsnotwendigkeit der umgebung gibt, da bin ich mir nicht so sicher.
    kann es zb im freundes- oder kollegenkreis nicht gut sein, wenn die anderen bescheid wissen und dadurch mehr rücksicht nehmen? jetzt nicht indem sie pathologisieren oder die betroffene person unter einen virtuellen glassturz stellen und ihr nichts mehr zutrauen, aber dass sie zb nicht auf freizeitbeschäftigungen drängen, die sehr turbulent sind, die person zu irgendwelchen veranstaltungen mitschleppen wollen, bei denen bekanntermaßen viele menschen sind, etc.

    ich habe ja ein ass-kind, und auch bei meinem mann habe ich den starken verdacht, dass er in diese richtung tendiert, und beide kommen in gewissen situationen mit viel trubel nicht gut zurecht und brauchen regelmäßig ihre ruhigen auszeiten. was also den akkustischen bereich betrifft sind sie sicher hochsensibel, generell aber eher nicht. (wobei auch da die bandbreite der erscheinungsbilder bestimmt groß ist.....)
     

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