1. Chania

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    Das sind meine Worte!!!

    Ich sag ihr das auch immer im Bezug auf Langeweile: Langeweile ist gut und gesund, aus ihr erwächst Kreativität.

    Aber Frust ist halt sehr zweischneidig. Wann ist es zu viel? Wann kippt die Situation so, dass eine komplette Verweigerung entsteht? Wenn man so gar keinen Sinn in seinem Tun erkennen kann, ist das schon bedenklich. AUCH als Lehrerin, die sie wirklich von Herzen gerne werden möchte. Und Frust lässt sich eben auch besser aushalten, wenn man im Großen und Ganzen zufrieden ist. Also ich würde es ihr absolut zumuten, bei einigen Themen Frust zu schieben. Und vor allem, wenn sie selber noch nichts dazu getan hat, um die Situation besser zu machen. Aber leider sind viele AHS (??)-Lehrer überhaupt nicht kritik- oder konfliktfähig. Wenn die Kinder am Unterricht kritisieren gibt es als Antwort eine Wiederholung. Oder 2 Stunden Hausaufgabe.

    Ich habe auch schon versucht, sie zu überzeugen, dass eine andere Schule vl. eine gute/bessere Wahl wäre. Davon will sie aber nichts hören. Mal sehen, ob sie das in der 5. noch immer so sieht. Ich bin offen, wenn sie andere Vorschläge/Wünsche hat.

    lg
    Chania
     
  2. Dinimama

    VIP

    das ist natürlich echt öd, wenn ihr so viele schlechte lehrer auf einmal habt!
    bei meinen kindern sind das gsd auch eher ausnahmen, bei den meisten habe ich das gefühl, dass sie gerne mit jungen menschen zusammen sind, gerne wissen vermitteln und ich engagieren.
    das macht natürlich einen großen unterschied!

    ich interessiere mich grundsätzlich sehr für geschichte, eigentlich seit meiner kindheit schon (das hat mit meiner vorliebe für sagen begonnen), ich hatte im gym in einem jahr allerdings eine derartige schlaftablette als lehrerin, dass mich das fach in diesem jahr total angezipft hat. gsd ist die lehrerin dann in karenz gegangen und wir haben eine tolle nachfolgerin bekommen.
    (interessanterweise war die langweilige h-lehrerin mit dem interessantesten geo-lehrer verheiratet, den ich jemals hatte, da hätte sie sich echt etwas abschauen können......)
     
  3. ich glaube gegen die komplettverweigerung kann man nur im sinne frankls (der mensch erträgt jedes WIE, wenn er weiß WARUM) gegensteuern.
    ich meine damit, dass man die jugendlichen unterstützen könnte, den blick vom momentanen auf das größere ziel zu richten.
    aber mir ist schon klar, dass diese sicht im widerspruch zum weltbild eines teenagers steht.
    da zählt halt das jetzt und gleich mehr.
     
  4. Chania

    PLUS + VIP

    Dazu vl. noch ein Beispiel aus dem D-Unterricht.

    Kind liebt Deutsch, ist wirklich begabt und schreibt schon seit der VS Geschichten. Sie liest unheimlich viel, unterschiedlichste Dinge.

    Aufgabe in D: die Kinder sollen "Die Welle" lesen.

    Langes Gesicht. Will sie nicht lesen. Warum nicht? Weil sie nicht weiß, wozu das gut sein soll. Mein Einwand: ob sie wisse, wozu es gut ist, wenn sie "die griechischen Sagen" liest.
    Okay, also liest sie halt dieses blöde Buch, wenn ich das unbedingt will.

    Fazit: sie war begeistert von dem Buch.

    Und wieso war es der D-Prof nicht möglich, diese Begeisterung zu entfachen?

    lg
    Chania
     
  5. BLS

    BLS
    VIP

    So motiviert sich mein Sohn! Er will unbedingt studieren, deshalb macht er und lernt er.
     
  6. vielleicht kannst du nachspüren, wie kommt sie zu der überzeugung, dass das buch blöd ist, wenn sie offensichtlich gar nicht weiß, worum es geht?

    vielelicht entpuppt sich mancher widerwille einfach als "ich bin in der pubertät - und da bin ich mal dagegen, wenn mir wer sagt, ich MUSS das jetzt tun".
    du hast es richtig gemacht, du hast sie herangeführt, dass das thema ja durchaus interessant sein könnte und es hat gepasst.

    das ähnelt für mich der situation mit kleinkindern, wo man als mutter anfangs versucht, trotz und widerstand unbedingt zu vermeiden - bis man es irgendwann als nötigen entwicklungsschritt erkennt.
     
  7. Maggie

    VIP


    Das ist einfach zu erklären: Weil es vielleicht nicht sehr förderlich ist, es den Kindern vor den Herbstferien mit den Worten "Das lest ihr jetzt bis nach den Ferien" in die Hand zu drücken, ohne genauer darauf einzugehen.

    K. war auch nicht amused, hat dann aber im Flugzeug angefangen und das Buch sogar auf der Fähre und am Pool gelesen.
     
    Maggie, 18. Januar 2018
    , Zuletzt bearbeitet: 18. Januar 2018
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    #67
  8. Chania

    PLUS + VIP

    Warum?
    Weil die Prof. den Kindern das Buch einfach hingelegt hat und gesagt hat, sie sollen es über die Ferien (!!) lesen.

    Und ich stelle mir halt vor, was ich tun würde, wenn ich 13/14jährige dazu motivieren wollen würde, in ihrer Freizeit etwas zu lesen, was ich für den Unterricht für notwendig erachte.

    Und da wäre "hinlegen und verlangen, dass sie das in den Ferien lesen" so ziemlich das Letzte, was mir einfallen würde.

    lg
    Chania
     
  9. ich glaub da liegt halt auch ein teil des problems.
    wir wurden darauf trainiert, dass lernen/arbeit was negatives und freizeit was tolles ist.
    also lesen in der freizeit ist schlecht, wenn man dann in der schule damit arbeitet.
     
  10. Maggie

    VIP

    Dann musst du aber in einer ganz anderen Zeit in die Schule gegangen sein oder du kannst dich an dein 14 jähriges Ich nicht mehr erinnern ;)

    Wenn man die Bücher am Tag vor den Ferien nur hinschmeisst und sagt: Lesen! wird niemand vor Freude in die Luft springen. So wurde nicht mal während meines Germanistikstudiums auf der Uni gearbeitet...
    Hätte man vielleicht ein bisschen vorher angefangen darüber zu sprechen (Einführung nennt man so etwas), wäre das Interesse schon geweckt worden.
     
  11. ich hab einfach immer gerne gelesen, meine tochter auch. mein sohn hat überhaupt nicht gerne gelesen, da waren bücher sowieso ein problem.


    zur einführung - ich verstehe was du meinst und würde es auch ähnlich machen wollen - aber alle schüler würde auch das nicht überzeugen. so wie es auch welche gibt, die du nicht überzeugen musst.

    die vielleicht den inhalt googeln und sagen: ja interessant.

    zum termin: viele werden froh drüber sein, dass das buch zur schulfreien zeit gegeben wird und nicht zusätzlich während der schulzeit.

    aber ich glaub euch schon, dass ihr es mit untalentierten lehrern zu tun habt, das erschwert natürlich alles. auch die suche nach einem ausweg.
    bei meinen kindern war es mathe. der prof reagierte auf "herr fessa, ich habs nicht verstanden" indem er den schüler an die tafel holte, ein beispiel ansagte und meinte "rechn des".
    nach ein paar minuten betreten herumstehen des schülers rief er den mathefreak an die tafel, der das beispiel wortlos abarbeitete.
    das wars dann - das problem mit dem fragen hatte sich erledigt.
    :eek:
     
  12. DaisyD

    VIP

    Ich bin ja der Meinung, dass auswendig lernen an sich schon auch seine Berechtigung hat. Nicht alles kann man sich selbst erarbeiten, das wäre auch viel zu zeitintensiv.
    Abgesehen davon brauch ich grundlagenwissen, um Dinge einordnen zu können, oder überhaupt sinnvoll weiter recherchieren zu können. Ich weiß auch von so manchen Dingen,die uns “eingedrillt“ worden sind, noch recht viel.

    Bei meinem Sohn erarbeiten sich die Jugendlichen z.b. in einem Fach sehr viel, müssen ein sehr langes Referat halten. So weit, so gut. Aber die Dinge, die andere ausarbeiten, von denen merken sie sich natürlich nix.
     
  13. Maggie

    VIP

    Unfähige Lehrer hat es leider schon immer gegeben (mein Matheprof hat gerne mit Kreide - oder wenn er grad keine hatte auch einfach mit seinem Schlüsselbund - quer durch die Klasse geschossen. So lange bis einer der Burschen mal mit blutiger Kopfwunde zur Schulärztin musste...)

    Aber ich glaube, dass da heute schon sehr viel in der Lehrerausbildung zu tun wäre und auch daran, dass nicht so völlig an der Lebensrealität der Schüler vorbei unterrichtet wird.
    In Geschichte vielleicht vor den Nationalratswahlen kurz darauf eingehen? Fehlanzeige! Aktuelle Ereignisse thematisieren? Sicher nicht! DAS ist mMn das größte Problem.
     
  14. DaisyD

    VIP

    Ich denke, viele sind in dem ALter mal aus Prinzip dagegen und maulen über die Zumutung, z.b. ein Buch zu lesen. Und ich gebe dir recht, dass bei der Lehrerfortbildung viel zu tun wäre. Engagement und das Gefühl, wie man Jugendliche motiviert, ist hAlt manchen nicht gegeben.
    Meine beiden großen haben übrigens vor der letzten wienwahl sehr viel bezüglich politischer Bildung gemacht. Inklusive Besuch eines wahllokals, politikerbesuchen an der Schule.....
    Wie so oft liegt es an der einzelnen Person.

    Aber ich denke schon, dass Lehrer auch mal gewisse Dinge verlangen dürfen, ohne lange zu erklären, warum. Also z.b. ein bestimmtes Buch bis zum Tag x zu lesen.
     
  15. Maggie

    VIP

    Da bin ich ganz bei dir - mal. Man darf sich nur nicht wundern, wenn diese Methode Standard ist, dass die Euphorie dann nicht so groß ist. Was ja auch ok ist, die Kinder müssen sich ja nicht vor lauter Freude überschlagen.
    Aber - um wieder auf meine Tochter und die Mathematik als Beispiel zurückzukommen - einem lt. VS-Lehrerin in Mathe nicht unbegabten Kind innerhalb von 2 Jahren jegliches Interesse auszutreiben, ist halt wirklich schade.
     
  16. Anno1701

    Anno1701 war die Welt noch ok...

    das klingt nach gewissen lehrern in einem gymnasium in wiener neustadt, kann das sein?
     
  17. Chania

    PLUS + VIP

    Nein.

    Aber das klingt jetzt so, als wären "wir" nicht die Einzigen mit dem Problem. ;)

    lg
    Chania
     
  18. Anno1701

    Anno1701 war die Welt noch ok...

    schein so. traurig für alle betroffenen schüler.
     
  19. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Jein.
    Dein Beispiel ist natürlich eines wie es nicht laufen sollte.
    Ich sehe aber auch bei uns, dass es nicht nur an der Lehrkraft liegen muss oder kann.

    Meine Kinder haben/hatten die selbe Mathlehrkraft und in der einen Klasse lief es ganz gut und der Notendurchschnitt der Klasse war ziemlich o.k.
    In der anderern Klasse ist es einfach nur sehr mühsam und der Schnitt ist in jedem Fall schlechter.

    Die Bereitschaft meines Kindes sich selbst etwas zu erarbeiten ist gleich null. Die Mathelehrkraft ist bereit zu erklären, nur wird erwartet, dass Kind definieren kann warum es sich beim Beispiel nicht auskennt und nicht "ich kenn mich bei allem nicht aus". Das ist meinem Kind (aber nicht nur meinem) einfach zu aufwendig, zu blöd und sowieso nicht interessant und wenn Kind einen Mangel an Vorkenntnissen hat, weil es z.B. keine Formeln kann oder aufbauende Schritte schon wieder vergessen hat, dann sofort der Lehrkraft die Schul in die Schuhe geschoben

    Bei meinem jüngeren Kind ist es cool die Schule doof zu finden, kein "Streber" zu sein und hat sich hier auch eine gewisse Klassendynamik entwickelt. Bei meinem älteren Kind war das eigentlich so gut wie nicht der Fall.

    Was ich aber schon sehr oft hören, dass es generell in Mathematik viel Verständnis/Erklärungsprobleme geben dürfte.
    Es hat sich mir aber noch nicht erschlossen, warum das scheinbar immer mehr zum Problem wird.
    Ebenso wie die Bereitschaft (nach meinem Gefühl) sich selbst etwas zu erarbeiten, sich etwas anzustrengen abgenommen hat und die Erwartungshaltung "so einfach wie möglich" drängt sich in den Vordergrund.
     
  20. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Noch ein Grund mehr in Schule das Freie Lernen zu fördern.
     

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