1. snoopie

    VIP

    ... wenn ein Patient den gesundheitsfödernden Massnahmen nicht nachkommt? Oder ist das eine leere Drohung?

    Folgender Fall bei uns in der Familie. Pensionistin und Ausgleichszulagenbezieherin wurde vor einiger Zeit wegen einem Bauchaortenaneurysma operiert. Die betreffende Person ist sehr starke Raucherin und sollte jetzt eigentlich nach der OP zu Rauchen aufhören. Ob sie das schafft ist mehr als fraglich, vorallem da ein Teil der Familie keinerlei Verständnis zeigt, dass das kein Honigschlecken wird. Der LG der betreffenden brüllt nur recht unschön rum er würde sie verlassen würde sie noch eine rauchen oder sich mit Rauchern treffen.

    Jetzt kommt der Punkt der mir gerade graue Haare bereitet, ein behandelnder Internist hat von sich gegeben, dass man schauen wird dass sie in eine ganz bestimmte Reha-Einrichtung käme, in der der Chef ein guter Freund ist, absoluter Raucher Hasser und wenn sie dort auch nur eine raucht fallen würden ALLE Kosten (OP und Reha) von der KK zurück gefordert werden, weil eben gesundheitsfördernde Massnahmen nicht eingehalten werden und damit gegen die Heilung gehandelt wird was angeblich ein Strafbestand wäre.

    Warum mich das so tangiert, wir sind die einzigen direkten Verwandten bei denen was zu holen ist, da wir die einzigen in der Familie mit vernünftigen Einkünften und nicht komplett überschuldetet Besitz sind. Und es wäre nicht das erste mal, dass wir bei recht hohen Summen zur Kasse gebeten würden.

    Kurzum, selbst wenn die KK das vielleicht nicht bei uns einsackeln kann, würde es heissen wenn sie es zahlen muss bleibt wieder kein Geld für Essen kaufen oder heizen und im Endeffekt wird so lange Druck auf uns gemacht bis wieder Geld fliest.

    Ich kann aber wohl kaum aus der Stellung eines Kindes heraus ihr den Kuraufenthalt verbieten oder? Der Hausarzt wird mich rausschmeissen wenn ich mit dem Anliegen komme, die KK mich auslachen.

    Weiss zufällig wer -@arzt vielleicht- wie da die rechtliche Lage ist.

    Und bitte keine Grundsatzdiskussionen übers Rauchen, dass die Gute schon vor Jahren aufhören hätte sollen - es sind ja x Wehwehchen und auch ein Herzinfarkt darauf zurückzuführen - steht ausser Frage, nur zwing jemanden der nicht willl...
     
    snoopie, 20. Januar 2018
    , Zuletzt bearbeitet: 20. Januar 2018
    #1
  2. Somalia

    PLUS + VIP

    Da ich selbst Ärztin bin und auch mit der PVA zusammearbeite (diese bewilligt im Normalfall eine Raha oder Kur), würde ich das als leere Drohung des besagten Internisten abtun.
    Jeder Patient der zu dick ist, raucht, Alkohol trinkt etc. gefährdet seine Gesundheit wissentlich. Unser Gesundheitssystem funktioniert aber nun mal nicht so, dass über Strafe jemand zu einer gesünderen Lebensweise gezwungen werden kann.
    Ich würde mir in dem konkreten Fall keine Sorgen machen.
     
  3. snoopie

    VIP

    Danke für die schnelle Antwort. Mir hats echt die Grausbirnen aufgestellt bei der Vorstellung heuer wieder auf den Urlaub (und wenn die OP Kosten auch noch kommen vieles anderes mehr) zu verzichten weil da Regresse kommen könnten.

    Bei besagter Person setzten nämlich bei genau solchen Drohungen Trotzaktionen ein :eek:
     
  4. Maritina

    PLUS + VIP

    Das Einzige, was ich in diesen Zusammenhang jemals gehört habe, war, dass jemand, der nach einem Herzinfarkt eine Reha gemacht hatte, diese abbrechen musste, weil er dort geraucht hat. Aber von Rückforderung war da keine Rede. (Die Reha war in B. Tatzm...)
     
  5. snoopie

    VIP

    Dort würde die besagte Patientin gerne hin, aber da war eben das Argument des Internisten, dass es dort viel zu lasch gehandhabt wird, sie hätte dort Ausgang und könne sich frei bewegen, er würde sich in zusammenarbeit mit einem(r) befreundeten Arzt/Ärztin auf der PVA dafür einsetzen, dass sie woanders hin käme (mir ist der Ort schon wieder entfallen weil ich den noch nie vorher gehört habe) wo ein Raucherhasser Chef ist und man die Leute penibelst kontrolliert dass die ja nicht das Haus ausser zum Walken verlassen.

    Ehrlich gestanden finde ich allein die Vorstellung dort gefangen zu sein so grausam, dass ich als Patient den Antrag bei der Androhung nicht ausfüllen würde, weil das kann doch keine Reha sein wenn man nicht mal raus gehen darf wenn einem nach draussen ist (und keine Behandlungen sind)
     
  6. arzt

    arzt Aktive/r Teilnehmer/in

    hallo!
    die kk kann und darf die behandlungskosten nicht rückfordern.
    bezüglich op gibt es sowieso keine handhabe der kk, da die op vom spitalsträger und nicht von der krankenkasse bezahlt wird.
    lg!
     
  7. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Abgesehen von der Rückforderungsproblematik (die eh hinfällig ist, wie du liest), finde ich die Einstellung von jemanden, der einen (uneinsichtigen bzw. schwer abhängigen) Patienten zu etwas gegen seinen Willen zwingen will, von vorne herein zum Scheitern verurteilt.... da geht es nicht um ein kleines Kind, dem man die Schokolade wegnimmt und "tu tu" sagt... da geht es um eine sehr grundlegende Lebensumstellung, die für die betroffene Person einen extremen Schritt verlangt, den (leider) nicht jeder bereit ist zu gehen bzw. nicht schafft, psychisch/physisch durchzuhalten.
    Mich wundert, dass dieser Internist aufgrund seiner mehr oder minderen Arbeits/Lebenserfahrung das nicht von selbst weiß, dass das ziemlich genau das letzte ist, womit man einen Menschen zur Einsicht bzw. Änderung seiner Lebensumstände bewegen kann - dauerhaft und erfolgreich.

    lg Asterix
     
  8. snoopie

    VIP

    Ich sehe das genau so. Besagte Person ist seit mehr als 40 Jahren schwerst Nikotinabhängig, hat es nicht mal in den Schwangerschaften geschafft aufzuhören, und mit schimpfen, schreien und toben solls jetz klappen.

    Ich hatte einen ziemlich derben Streit mit dem LG weil da ist ja die nächste Front. Aussagen wie "wenn du noch eine rauchst, oder die XY besuchst (Raucherin) und ich verlasse dich" sind einfach nicht zielführend. Aber das will irgendwie in diesem Kabarett keiner einsehen.

    Ich habe selbst früher geraucht, allerdings war ich "Genussraucher" sprich ich habe geraucht weil es mir geschmeckt hat. Allerdings weiss ich auch wie dünnhäutig man nach dem Aufhören ist, und ich versuche hier eine Stütze zu sein (mit meiner Erfahrung) aber ich kämpfe gegen Windmühlen.

    Ich habe derzeit das Gefühl, dass sie es diesmal wirklich eingesehen hat und aufhören will, aber wenn man sich dann an den behandelnden Arzt wendet um Hilfe zu bekommen und nur Drohungen kommen, glaub ich wars das auch schon wieder mit dem Unterfangen :(
     
  9. Lottie

    Lottie Gast

    Ich habe mal von jemanden gehört, der bei der Kur rausgeflogen ist weil er trinken war und dann den Aufenthalt im Kurhotel selber bezahlen musste.
     
  10. shamane

    shamane frosch-mami
    VIP

    ehrlich gesagt: ich kann sie verstehen! :eek:
     
  11. Maritina

    PLUS + VIP

    Das sehe ich genau wie Du. Außerdem DARF eine Behandlung ja gar nicht ohne Einwilligung der Patientin stattfinden. Es braucht jedenfalls ihren Willen / ihre Zustimmung. Ich würde wirklich versuchen, sie nach BT gehen zu lassen und den Internisten wechseln.

    Eventuell kann ihr die KK einen anderen Arzt empfehlen?
     
  12. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Ich würde im Fall von Drohungen und Druck machen die Ärztekammer und die KK über diese Vorgehensweise informieren.
    Es sollte eigentlich ein Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt bestehen und die vorgeschlagenen Behandlungen nicht auf Druck und Drohungen basieren.

    Die Idee von Maritina sich an die KK (oder auch Ärztekammer) zu wenden und einen anderen Arzt zu finden finde ich gut. Manche KK bieten mittlerweile Programme an die den Weg zum Nicht-Raucher unterstützen.
     
  13. inkale

    inkale Gast

    Was waren hier die Umstände? Kenne ich so nicht.
     
  14. snoopie

    VIP

    Heizung kaputt kein Geld, Stromrechnung nicht gezahlt, Sperre plus offene Summe und solche Scherze...
     
  15. inkale

    inkale Gast

    Ich wollte wissen, wie es kommen kann, dass man Angehörige zu Zahlungen verpflichtet. So hat dein Beitrag zumindestens auf mich gewirkt.
     
  16. snoopie

    VIP


    Naja wenn die eigenen Eltern im Finsteren sitzen, oder extreme Schulden machen, wird man zumindes moralisch dazu gezwungen zu zahlen. Beim Rest der Familie ist eben nix zu holen, darum trifft es ausschliesslich meinen Mann und mich.

    ich hab die Nase eh schon ziemlich voll von der ganzen Sache weils ja ned mal ein Einkauf ist der sich ned ausgeht sondern krassere Dinge, drum wollte ich ja wissen was da wieder kommen kann.
     
  17. Maritina

    PLUS + VIP

    Ich glaube, Snoopie hat gemeint, dass die Familie moralischen Druck macht, weil bei allen anderen kein Geld da ist
     
  18. snoopie

    VIP


    ja genau so wars gemeint. danke für die aufklärung. bin grad wieder ziemlich emotional weil ichs langsam satt habe auf dinge die ich/wir uns hart erarbeiten verzichten zu müssen weil da wieder die kacke am dampfen ist
     
  19. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Dann hör verdammt nochmal endlich auf ständig einzuspringen. Wie zum Teufel sollen es die Geldausgeber denn lernen, wenn's eh wissen, daß du die Rechnungen bezahlst?
     
  20. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Helfen ist etwas sehr Schönes... wenn das aber ausgenutzt wird, v.a. über die "moralische Verpflichtungsschiene", würde ich mir das so sicher nicht gefallen lassen - da würde ich einige sehr klare, offene Worte sprechen - denn schließlich fällt es euch auf den Kopf, immer wieder, und offenbar wird es kein Stopp geben, wenn ihr selbst nicht die Stärke aufbietet, nein zu sagen (halt für die Zukunft, aber so, dass sie wissen, dass es das nicht weiter so spielt).

    Da würde ich mich wohl lieber von Angehörigen emotional trennen und auch kontaktmässig auf ein Minimum beschränken. Aber das ist natürlich eure Privatsache, klar.

    lg Asterix
     

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