1. meine hatte einmal im monat 4 stunden, bzw teilweise auch ein bissl länger, wenns nicht fertig geworden sind, wobei so wirklich aufwändige und aufregende sachen habens auch nicht gemacht - aber gut, die haben auch gegessen, dann wieder alles aufgeräumt etc

    aber gschickter als 2 stunden alle 2 wochen wars allemal
     
  2. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Sehe ich genauso. Der Grundstock, so meine Meinung, ist die Vermittlung der Wertigkeit von Lebensmitteln.
    Das ist der allererste Grundstock.
    Selbst mit gesunder Jause (wenn auch nur wöchentlich), die fast alle Kinder gerne annehmen und auch ordentlich futtern, gibt es dann jene die einen Apfel und einen Banane (die völlig in Ordnung sind!) in den Mistkübel schmeissen und sich eine Lebekässemmel kaufen.

    Da war ich eigentlich schon ziemlich entsetzt. Das Kind hat das Obst nicht hergeschenkt, nein im Mistkübel versenkt :mad:
     
  3. mcw

    mcw equal
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    Hm, ich glaube, das hat es mit Einzug eines gewissen Überflusses wohl schon immer gegeben. Ein Kind agiert ja oft eher aufgrund von Stimmungen/Launen und weniger "indoktriniert", d.h. selbst wenn man ihm sagt, du sollst die Ameise nicht töten, Nahrungsmittel wertschätzen und nicht wegwerfen und niemals jemanden beschimpfen oder deinen Zorn an einem Schwächeren auslassen, so wird es im Normalfall all das mehrmals im Laufe der Heranwachsens machen.
    In meiner Schulzeit war es ganz normal, dass mitgegebene Jausen (egal ob gesund oder eher ungesund) weggeworfen wurden, wenn man keine Lust darauf hatte, manchmal wurde auch untereinander getauscht, heimgebracht eher selten was, weil die wenigsten Kinder Lust auf Diskussionen hatten.

    Ich habe den Eindruck, dass die Maßstäbe die heutzutage bei Kindern angesetzt werden, eindeutig zu hoch sind, so als müssten sie schon fertig und in sich gefestigt sein. Wertigkeiten und Ideale entwickeln sich aber langsam und stetig, durchsetzt von Brüchen und heftigen Infragestellungen, die sind nicht in 4-10jährigen tief verankert und unumstößlich. Ausnahmen mag es diesbezüglich geben, aber sind mir noch nicht begegnet. ;) Was natürlich nicht bedeuten soll, dass man den Kindern in diese Richtung nix vermitteln und - noch besser - authentisch vorleben soll, aber entsetzen würde es mich wirklich nicht, wenn dann solche Szenen wie von dir beschrieben auch mal passieren.
    Es gibt so gut wie keine einzige Regel, die meine Eltern mir mitgegeben haben, die ich nicht einmal oder auch mehrmals in Frage gestellt habe und das indem ich die gesetzte Grenze übertreten habe. Die eigene Erfahrung ist letztlich das woran man sich tatsächlich orientiert und ebenso die Gefühle, die man dabei hat, aber das kann sich im Laufe von Jahren öfters ändern (selbst bei Erwachsenen).
     
  4. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Natürlich ergibt sich das aus dem Überfluss und klar agieren Kindern auch mal gegen die Regeln, aber die Wertigkeit generell wird vielleicht nicht so vermittelt.

    Ich weiß nicht ob meine Kindern Jause schon mal vernichtet haben, aber es kam und kommt oft genug vor, dass sie Reste mit heim bringen und ich habe ihnen auch vermittelt, dass sie jeder Zeit tauschen können oder wenn sie keine Lust oder keinen Hunger haben die Jause auch herschenken dürfen.
    Ich hab versucht auch nie ein Drama daraus zu machen, wenn Jause übrig geblieben ist oder nur der Käse oder die Wurst herausgegessen wurde.

    Ich sehe aber auch schon, dass Kinder deren Eltern hier nachhaltig(er) agieren, selbst diese Handlungsweisen annehmen - natürlich nicht immer oder ausschließlich bzw. Ausnahme die immer sein sollen und dürfen.
    In meiner Schulzeit war es ganz normal, dass mitgegebene Jausen (egal ob gesund oder eher ungesund) weggeworfen wurden, wenn man keine Lust darauf hatte, manchmal wurde auch untereinander getauscht, heimgebracht eher selten was, weil die wenigsten Kinder Lust auf Diskussionen hatten.

    Ich weiß nicht ob man sich das von Kindern erwartet. Aber ich bin ganz bei dir, dass sich Wertigkeiten und Ideale langsam und stetig entwicklen und hier die Vermittlung und der Umgang im Elternhaus eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Das es dann im Teenageralter auch anders läuft, weil die Rebellion im Gang ist, gehört dazu. Aber es ist ein gewisser Grundstock gelegt, der mitunter dann nach der Rebellion wieder zum Vorschein kommt.

    Wenn es aber gar nicht vermittelt wird (da sind wir wieder beim Überfluss), dann kann sich hier kein oder nur schwieriger ein Bewußtsein entwickeln.
     
  5. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Wer hat das erwiesen?

    Tatsächlich ist das eine dieser Regeln, die sich von Generation zu Generation weitervererben und kritisch hinterfragt gehören.

    Meine Mutter musste seinerzeit Steckrüben essen, obwohl sie sie hasst. Diese Erfahrung hat sie aber nicht davon abgehalten, dass ich Graupensuppe probieren musste, nur eine ganz kleine Kelle voll, obwohl es mich davor geekelt hat. Ich weiß noch heute, wie ich vor diesem Teller saß und erst aufstehen durfte, nachdem ich einige Löffel dieses widerlichen Zeugs in meinen Mund verfrachtet und runtergeschluckt hatte.

    Ich bin mir sehr sicher, dass die Neugier auf verschiedene Lebensmittel nicht gefördert wird, wenn man zum Probieren gezwungen wird. Ganz im Gegenteil.

    Meine Kinder bekamen alles mögliche angeboten, aber niemals mussten sie etwas essen, was sie nicht wollten.
     
  6. Mummy36

    Mummy36 Gast

    natürlich ist es sehr schwierig, kindern etwas zu vermitteln (WAS?) wenn es die erwachsenen nicht verstehen (wollen) und/oder sich nicht daran halten (keine vorbildwirkung).
    da beginnts bei den verschiedenen ansichten, was ist gesund, etc.
    was ist eine gesunde jause? da versteht jeder was anderes drunter. und manche machen sich halt gar keine gedanken dazu.
    aber es gibt in Ö zb die ernährungspyramide, es gäbe vorträge dazu, die man schon in der SS besuchen kann und es gibt auch lokale/regionale angebote von gemeinden/eltern-kind-zentren etc. meiner erfahrung nach interessiert das sehr viele gar nicht und wird schlecht angenommen.
    wenn ich mir allein im sommer die kinder im baby-und kinderbecken im freibad anseh...da sind sehr viele übergewichtig. da müsste man bzw. schon vorher ansetzen. da gäbe es genug bedarf.
    und gerade die, die eh meinen sie müssen solche sachen nicht besuchen bringen dann zur jause in die spielgruppe einen riesen sack mais-pulfetti mit...das ist schon eine verkehrte welt :(
    ich diskutiere da auch mit einer freundin immer wieder...die ist stolz weil der sohn mit 8 monaten schon eine knacker isst. und beschwert sich, weil der 2. sohn in der 2. VS eine bewegungsstunde dazubekommen hat.
     
  7. Mummy36

    Mummy36 Gast

    so hab ich das nicht gemeint.
    kinder brauchen anscheinend bis zu 10 "löfferl" oder eben kostproben.
    kann sein dass baby beim 1. löfferl das gesicht verzieht. da sollte man aber nicht aufgeben und trotzdem öfter kosten lassen. hab ich schon einige male gelesen und auch von einer diätassistentim vom KH gehört.
    zwingen sollte man sowieso niemandem zu irgendetwas ;)

    meine tochter mochte zb bis vor kurzem kein/kaum fleisch. und jetzt mag sie es plötzlich sehr gerne.
     
  8. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Es gibt Ausführungen die erklären, dass Kinder sozusagen nicht von gleich auf gleich wissen ob etwas schmeckt oder nicht. Mehrmaliges Essen prägt den Geschmack.

    Aber ich bin ganz bei dir, dass ein Zwang in diesem Zusammenhang nicht dazu führen wird und nichts bringt.

    Ich finde das geht nur über mehrmaliges Anbieten und kein Aufhebens darum machen, wenn Kind etwas nicht isst oder kostet.
     
  9. Mummy36

    Mummy36 Gast

    ja, genau so meinte ich es...
     
  10. Ich versteh jetzt nicht wie ihr euch den Kochunterricht nun vorstellt ?





    Allerdings deckt sich das mit meiner Erfahrung:

    Man wollte die Eltern einbinden was es in der Schulküche zum essen geben soll :)
    Anforderungen:
    Es sollte wenig Fleisch sein,
    Wenn möglichst Pute (Gegen Schweinefleisch waren nicht einmal die Muslime)
    kein Rindfleisch weil das Kinder "nicht mögen"
    Viel Gemüse (da eben das viele Kinder das eine oder andere Gemüse nicht kannte und man Kinder ja unter gar keinen Fällen "dazu bewegen darf" es zu kosten")
    kostengünstig (sozial verträglich)
    regional, (d.h. Bauern aus der Region unterstützen)
    saisonal,
    frisch,
    keine Süßspeisen,
    Gemüse sollte roh sein und Vitaminreich
    Gemüse darf nicht hart sein ..
    nicht zu viel gewürzt,
    Das alles BIO sein soll ist eh klar
    ..

    Das Projekt wurde nach einem Jahr wieder geschlossen, das ist nicht möglich das ALLES unter einen Hut zu bekommen.
    Es kamen dann "Anregungen" dieses Gemüse enthält soviel von dem Stoff, es sei nicht regional/saisonal. Andere meinte es sei nicht kindgerecht. Irgendwann war die Erstellung eines Speiseplans und auch die Kostenrechnung zu aufwändig.
     
  11. Mummy36

    Mummy36 Gast

    ausgewogen, zb nach ernährungspyramide.
    und auch erklären, wieviel zucker in getränken ist, welche fette gut/schlecht sind, was sind ballaststoffe, wozu braucht man sie, wo sind sie drin, worin ist gesundes fett enthalten...dinge, die viele nicht (mehr) wissen.

    und ich finde, man sollte und darf auch süssspeisen kochen. alle paar wochen mal ein kaiserschmarren wird niemanden schaden.
    aber klar, genauso wie man hier merkt, dass manche fast nur frisch und selbst kochen, andere tk ware anbieten, manche allesfresser und manche veganer sind, so unterschiedlich wären die anforderungen der eltern ...
     
  12. Ich war ja in Karenz und war verwundert wie viele Mütter den Hipp-Kinderriegel verfüttern viel natürliche Früchte und viel natürlicher (Frucht)Zucker, QuetschObstmus, oder das (HippMilch)Flascherl bis fast zur Schulzeit verfüttern.

    Unsere Kinder dürfen alles Essen was ihnen schmeckt (nur bei Süßigkeiten nicht) und ja auch eine Knacker darf sie essen, kartoffeln, reis (ist zugegeben etwas fies aber sie haben eine Ablenkung), Obst Gemüse, Brot, ..
    Wir haben keine 5 HippGlasl gekauft bisher.

    Es wird zuviel mit Ge und Verboten gearbeitet, es gibt viele "Dicke" Kinder, aber ebenso gibt es im KiGa schon Kinder die sagen das darf ich nicht essen das macht dick (und auch das keine Süßigkeiten) - woher haben die Kinder das
     
  13. Ja aber auch sagen das Apfelsaft Zucker enthält, das Organgensaft (auch selbst gepresster) viel Zucker und Säure enthält - ähnlicher pH Wert /Säuregehalt wie Cola.



    Was spricht gegen Kaiserschmarrn mit Kompott ?

    Was gegen den "bösen" Schweinsbraten mit Knödel, mit Kartoffel mit Kraut -- in entsprechendem Mengenverhältnis?

    Es gibt sehr viele Fleischlose gerichte - in Oma Rezeptbuch gibt es sehr viele -sehr gute- Rezepte !

    Auch würd ich TK nicht gleich schlecht reden,
    z.b. Spinat ist eigentlich nur TK Vitaminreich, und auch andere Gemüsesorten sind erntefrisch eingefrohren am "gesündesten"
     
  14. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Aha, also mit 15 kann ich nicht verlangen, dass die lieben Kiddieleins essen, was sie gekocht haben, aber von Kiga-Kindern und VS-Kindern soll und darf man dazu "zwingen" etwas zu essen, was sie nicht wollen.

    Gerade bei einem Kiga-Kind und bei einem VS-Kind bin ich die letzte Instanz was Essen angeht, aber ganz sicher nicht der KIGA oder die Schule.
     
  15. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Zu meiner HS Zeit (4 Stunden pro Woche Kochunterricht) mussten wir die Menüliste (durch Lehrkraft vorgeben) und Einkaufsliste schreiben, 2 Schülerinnen (abwechselnd im Klassenverband) gingen einkaufen. Es wurde gekocht und es wurde auch der Portionspreis/Menüpreis berechnet.

    Das würde mir schon gefallen, ist aber bei 5 x 2,5 Stunden nicht möglich.

    Bei meinen Kindern gab es überhaupt keine Absprache mit den Eltern. Die Lehrkraft gibt das Menü vor und kauft ein. Die Kinder kochen.

    Ich finde es entbehrlich, dass Eltern hier mitentscheiden sollen wie der Unterricht abläuft, ist in anderen Gegenständen ja auch nicht üblich.
     
  16. Natriumhydro

    Natriumhydro Ätzend aber nicht giftig
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    Ich habe noch fragen zum Ausgangspost:
    Erstens würde mich interessieren, wie die Diät genau ausschauen soll (wirklich nur Bio und frisch?), zweitens, an die Amerikakundigen, wenn frische Lebensmittel so teuer sind, wie schaut es mit TK-Gemüse usw. aus?

    Weil, wenn die betroffene Dame zu ihrem Burger einfach eingefrorenes Gemüse isst und gekochte Erdäpfel statt Cheesy Fries, wären die Kalorien doch gleich drastisch reduziert, ohne zuviel zu kosten.
     
  17. ClaHRa

    VIP

    Bin ganz bei Dir, dass die Wertigkeit der Lebensmittel vermittelt werden muss.
    So ähnlich steht es meines Wissens nach im Lehrplan, aber passiert das auch?`

    Warum wird in der VS nicht ausführlich darüber gelehrt?
    Warum stehen vor einer Schule die Jausenwägen herum, beladen mit Schrott?
    Warum wird in Schulkantinen nur Schrott verkauft?
    Warum stehen in Schulen Getränkeautomaten mit Zuckerwasser in allen erdenklichen Formen herum?
    Warum wurde aus der Schulmilch eine Kaukau oder Vanillemilchaktion?
     
  18. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Ich bin mittlerweile 49,5 Jahre alt und schon zu meiner Schulzeit hat es bei der Schulmilchaktion Kakao gegeben. Also schon vor über 40 Jahren.
     
  19. Chania

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    Es ist schon eine Tatsache, dass heutige Menschen mehr Unverträglichkeiten haben als das früher der Fall war. Natürlich muss darauf in einem etwaigen Kochunterricht Rücksicht genommen werden.

    In der Schule meiner Tochter wird Kochen alle 14 Tage abgehalten. 4 Stunden am Stück. 2 Kinder der Gruppe müssen einkaufen gehen. Die Rezepte wählt die Lehrerin aus. Die Kinder sind aber insofern beteiligt, als sie 10 eigene Rezepte im Laufe des Jahres zusammenstellen, diese auch kochen und inkl. eines Fotos von dem fertigen Essen in einer Mappe zusammentragen sollen. Wenn der Lehrerin daraus Rezepte gefallen, werden diese nachgekocht.

    Mein eigener Kochunterricht ist da kein echter Vergleich, da in einer Fachschule abgehalten, da wurde das quasi als Berufsvorbereitung unterrichtet.
    Ich finde aber den Ansatz in der Schule meiner Tochter nicht schlecht. Immerhin beschäftigen sie sich überhaupt mit dem Thema.

    lg
    Chania
     
  20. Pippi101

    Pippi101 Teilnehmer/in

    Natürlich gibt es heute mehr Unverträglichkeiten als früher, aber nicht weil tatsächlich mehr Menschen eine Unverträglichkeiten haben, sondern weil mehr Menschen auf Unverträglichkeiten untersucht werden. Früher hat der einzelne eben, wenn er auf etwas mit Unverträglichkeit reagiert hat, einfach nicht mehr oder nur mehr selten gegessen und gut war es. Heute wird daraus eine Krankheit gemacht. Allerdings ist eine Unverträglichkeit keine Krankheit.
     

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