1. katharina1980

    katharina1980 Aktive/r Teilnehmer/in

    Ich hätte da mal eine Frage zu einem nicht ganz so schönen Thema. Meine Kleine ist 2 1/2 Wochen alt und eigentlich ein braves Baby.
    Trotzdem bin ich irgendwie nur ko, habe das Gefühl ich dreh mich nur im Kreis zwischen Stillen, ein bisschen Haushalt, und versuchen selber etwas Schlaf zu finden.

    Diese Glücksgefühle die man als junge Mutter haben sollte, sind bei mir noch sehr selten.

    Wem ist es da ähnlich gegangen oder geht es gerade auch so? Wie lange sind diese Stimmungstiefs normal? Und vor allem: wie komme ich da wieder raus??

    Lg Katharina
     
  2. LittleEric

    LittleEric Teilnehmer/in

    Mir ging es auch so...die glücksgefühle und die tiefe mutterliebe wollten einfach nicht so kommen, wie ich mir das vorher vorgestellt hatte. Das hat monatelang gedauert. Leider kann ich dir nicht sagen, wie ich da wieder rauskam. Ganz vorbei wars, als mein sohn 8 monate alt war, ab seinem 5. Lebensmonat wars besser. Mit entsprechender hilfe wärs sicher besser und schneller gegangen.

    Ich wünsche dir alles gute, dass es sich bald alles einrenkt und dass du hilfe findest! Du musst nicht leiden, man kann da wohl was dagegen machen!
     
  3. katharina1980

    katharina1980 Aktive/r Teilnehmer/in


    Wie hast du diese Zeit überstanden?? Ich habe öfter das Gefühl, dass ich keine Nacht mehr durchhalte... Irgendwie geht es dann schon, und ich habe ja auch Hilfe, mein Freund, meine Mutter,...
    Aber diese Gefühle machen mir Angst...
     
  4. Lottie

    Lottie Gast

    Kannst du dein Problem "näher" beschreiben? Was fehlt dir? Was könnte helfen?

    Viele kämpfen zu Beginn mit der Umstellung und nicht jeder ist automatisch Happy. Manchmal müssen Mamas und Babys auch erst zusammenwachsen. Noch dazu ist die Jahreszeit einfach nicht sehr günstig. Ich rate dir 2 Sachen: schau dass du mit deinem Baby soviel vor die Tür kommst wie möglich und dass du Sonne tankst! Ausserdem rate ich dir mit deinem Gynäkologen oder (falls vorhanden) mit deiner Hebamme darüber zu sprechen.

    Du könntest auch Rescue Tropfen probieren, die haben mir beim Zweiten sehr geholfen, obwohl ich eigentlich nicht dran glaube ;)

    Auch sonst solltest du keine Scheu haben deine Gefühle zu artikulieren. Reden hilft immer :)
     
  5. LittleEric

    LittleEric Teilnehmer/in

    Ich bin oft neben meinem kleinen gesessen und habe mir die sätze, die ich unbedingt glauben wollte, aber nicht richtig gefühlt habe 100 mal vorgesagt. Bis ichs geglaubt hab. Viel geweint, die sorgen und schlechten gefühle rausgelassen. Meinen mann "eingespannt", sodass ich schlafen konnte, ich war oft so emotional fertig und geschlaucht, dass ich zum glück schlafen konnte. Es wurde langsam besser, als er begonnen hat,mit mir zu interagieren und zu lächeln. Ich habe mir extrem druck gemacht, zu stillen und das hat mich zusätzlich belastet. Die stillgruppe hat mir auch viel geholfen, und als ich mein 8-wochen-still-ziel erreichz hatte, wurde zumindest das leichter.

    Ich kann dir gar nix konkretes raten. Ich hatte solche schuldgefühle und schlechtes gewissen, wenn ich mir mal 20 minuten für mich zb für ein bad genommen hab, aber grad das braucht man auch. Das zu genießen und egoistisch zu sein, musste ich erst lernen.
     
  6. LittleEric

    LittleEric Teilnehmer/in

    Wenn du nicht mehr kannst: baby jemandem geben, dicke jacke an, spazieren gehen und luft schnappen und draußen weinen/schreien/... Was du halt brauchst. Deine gefühle sind legitim und die musst du nicht runterschlucken. Deine gynäkologin kann dir sicher jemanden empfehlen, bei dem du eine therapie o.ä. Starten kannst.
     
  7. SanjaM

    VIP

    falls du das noch rechtzeitig liest:

    morgen montag 5.12. trifft sich die selbsthilfegruppe mutterglück.
    hier die termine:
    http://postpartaledepression.jimdo.com/selbshilfegruppe/

    am besten vorher anmelden (per mail oder tel, siehe homepage) oder ab 9.00 im nanaya anrufen - ich glaub es ist morgen später als normalerweise und beginnt morgen erst um 11 uhr herum.

    im nanaya kannst du immer anrufen (www.nanaya.at), dort gibts beratung zum thema postpartale depression (aber auch viele andere beratungen, verschiedenste gruppen, die auch eine gute hilfe sein können um rauszukommen, je nachdem wie's dir halt geht). www.nanaya.at, 01/523 17 11 (Mo - Fr jedenfalls 9-13h, meist aber 9-17h ist jemand erreichbar)

    es ist jedenfalls gut dir unterstützung zu holen!

    alles gute!
     
  8. n-m

    n-m ✨✨
    VIP

    Hast du eine Hebamme die dich im Wochenbett betreut? Sie wäre die erste Ansprechperson. Oder deine FA, falls du keine Hebamme hast.
    Alles Liebe:love:
     
  9. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Ich habe drei Kinder und drei Mal war ich erstaunt, WIE anstrengend ein Neugeborenes ist. Einmal saß ich nachts im Bett und habe meine drei Wochen alte Tochter angebrüllt, weil sie beim Stillen so hektisch war, mir die Brust weh tat, ich völlig übermüdet war und alles überhaupt ein großer Mist war - bitte, sie war mein drittes Kind.

    Meiner Meinung nach ist es vollkommen gerechtfertigt, dass man mit der Versorgung eines Neugeborenen vollkommen ausgefüllt ist. Wenn du dazu noch etwas Haushalt erledigen kannst, ist das fein, wenn nicht, ist das der Normalfall.

    Deine Hormone tanzen Samba, dein Körper verändert sich innerhalb kürzester Zeit massiv, das Baby ist vollkommen von dir abhängig - vergiss die Bilder aus der Werbung, die diese ewig glücksseelig lächelnden Supermütter zeigen, die wie aus dem Ei gepellt ein zauberhaftes, schlafenden Baby betüddeln.

    Die Wahrheit ist, dass du an vielen Tagen kaum aus dem Schlafanzug kommst, kaum selbst zum Essen kommst und dir die Zeit zum Duschen mühsam erkämpfen musst. Ist so. Aber es wird besser, mit jeder Woche wird es besser.

    Meinen persönlichen Tiefpunkt hatte ich jedes Mal ungefähr in der 6. Lebenswoche des Babys. Ich war so übermüdet, dass ich meinen Mann bei jeder Gelegenheit angekeifert habe, das Baby am liebsten zurück in meinen Bauch geschoben und gern irgendwo randaliert hätte. Danach ging es jedes Mal bergauf.

    Nach der 6. Woche beginnt das Baby zu lächeln, meist schlafen sie ein bisschen länger, du findest dich in deinem Körper besser zurecht und kannst auch deinen Alltag mit einigen Routinen eine gewisse Struktur geben.

    Gönn dir also mit besten Gewissen 6 Wochen Wochenbett, in denen du dich in deinem Leben neu orientierst, nicht ewig glücklich und zufrieden bist und nicht mal ansatzweise das schaffst, was du früher gestemmt bekommen hast. Du bist dann keine Versagerin, du bist dann genauso wie alle anderen Mütter auch. Vielen von denen, die etwas anderes erzählen, lügen sich entweder selbst in die Tasche oder haben ihre Erinnerungen an diese Zeit positiv korrigiert. Jedenfalls sind sie kein Maßstab.
     
  10. katharina1980

    katharina1980 Aktive/r Teilnehmer/in

    vielen dank für alle tipps und aufmunternden worte!
    ich habe das gefühl es wird langsam besser, auch weil ich die letzten zwei tage ganz gut (naja, zumindest besser...) geschlafen habe, habe aber ziemliche angst vor einem "rückfall"

    ich habe aber nächste woche einen termin bei dr. rainer lawugger, die ist spezialistin für postpartale störungen. hat jemand von euch erfahrungen mit ihr?
     
  11. Radium

    PLUS + VIP

    ich kenn sie aus kollegen sicht als ich auf der gyn gearbeitet hab und kann sie sehr empfehlen.

    finde es super dass du die flucht nach vorne antrittst und nicht abwartest oder beschönigst!

    damit beweist du enormes verantwortungsbewusstsein für dich und dein baby!
     
  12. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

    liebe katharina!

    mit diesen gefühlen bist du nicht allein, weil postpartale depressionen sehr häufig vorkommen. super, dass du die energie aufbringst, dir termine zu organisieren!
    dr. rainer lawugger ist die spezialistin für PPD, sie wird dich medizinisch bestimmt gut betreuen. zusätzlich empfehle ich ebenfalls kontaktaufnahme zu nanaya, dort gibt es psychologische beratung, austausch mit anderen betroffenen und viele gruppen für eltern mit babys. link: "nanaya - postpartale depression"

    lg und alles gute
    pezi
     
  13. GelbGrau

    VIP

    Erstmal :hug:

    Ich find sehr gut, dass du da ein Auge auf dich und die Situation hast, und nicht zuwartest, wenn du das Gefühl hast, da passt was nicht.

    Bei deinem ersten Post habe ich mir allerdings gedacht, find ich alles total normal. Dein Baby ist noch wuziklein, die Situation ganz neu. Es dauert einfach, bis sich das einspielt und es ist eine riesige Umstellung. Hab Geduld mit dir selbst, da muss man erstmal emotional ankommen.

    Im Glücksrausch musst du nicht sein. Die Glücksgefühle kommen (und gehen und kommen, that's life)

    Zur Liebe, die ist bei manchen wohl gleich da. Es ist aber auch okay, wenn sie wachsen darf. Bei meinem Großen, ein ersehntes und erwünschtes Kind, war ich mit dem Baby im Bauch sehr verbunden und "eins". Als er dann da war, war er mir am Anfang fremd. Bei meinem zweiten hab ich schon gewußt, das kommt bei mir mit der Zeit. Druck muss man sich da keinen machen.

    PS ich war bei meinem zweiten auch total überrascht, wie tagfüllend Stillen und Wickeln am Anfang ist. Hatte ich verdrängt
     
    GelbGrau, 14. Dezember 2016
    , Zuletzt bearbeitet: 14. Dezember 2016
    #13
  14. Gluecksfussi

    Gluecksfussi Aktive/r Teilnehmer/in

    Das hast du ganz richtig gemacht, dir einen Termin bei Frau Dr. Rainer-Lawugger zu organisieren!

    Sie ist wie gesagt Spezialistin für perinatale Psychiatrie, und sie ist nett und kann gut zuhören. (Das scheint nicht selbstverständlich zu sein unter Psychiatern.)
    Sie wird mit dir über Psychopharmaka reden, dir aber nicht einfach irgendwas verschreiben. Sie wird dir auch empfehlen, die passende Umgebung zu suchen, seien es Müttergruppen oder psychologische Einzelberatung, z.B. im Nanaya.
     
  15. katharina1980

    katharina1980 Aktive/r Teilnehmer/in

    Der Termin bei Dr. Reiner-Lawugger war gut, sie ist sehr nett und verständnisvoll. Kann ich nur jedem empfehlen, der mit ähnlichen Problemen kämpft!

    Die Heulattacken werden weniger, was bleibt ist dieses Gefühl der Leere, der Tag scheint so endlos und gleichzeitig so kurz. Ich kann irgendwie nichts erledigen, gleichzeitig ist es auch manchmal irrsinnig langweilig...
    Das Kind ist versorgt, das hat natürlich Priorität. Und die restliche Zeit? Haushalt - na klar, aber immer nur so halbherzig, weil gleichzeitig die Energie dafür fehlt...
    Ausruhen, Schlafen etc. geht auch nicht wirklich, und nur wenn die Kleine mitspielt...

    Tut mir leid, ich will hier nicht herum jammern. Bei anderen schaut das immer so leicht aus... Wie geht's euch mit diesem komplett veränderten Tagesablauf?
     
  16. Lafina

    Lafina Teilnehmer/in

    Erstmal super, dass du das gleich in die Hand nimmst - wobei sich das alles recht normal anhört für mich. Aber das sagt dir vorher keiner, wie sehr dich (zumindest) das 1. Kind aus der Bahn wirft. Aber mal ehrlich, das hätten wir sowieso nicht geglaubt. Nie haben wir so mit Schlafmangel zu tun gehabt, nie waren wir gleichzeitig so über- und unterfordert, nie haben wir uns so sehr auf etwas gefreut und uns hinterher die Frage gestellt, warum ausgerechnet wir auf die bescheuerte Idee gekommen sind, Kinder zu bekommen :D
    Aber das wichtigste ist, es wird besser! Du lernst, mit deinem neuen Leben zurecht zu kommen und wann und wie du es genießt. Dein kleines ist noch so jung! Lass dir Zeit! Mach dir keinen Stress und nimm dir für jeden Tag nur eine Kleinigkeit im Haushalt vor - die Ansprüche ändern sich halt. :eek:
    Dann schau, dass du oft raus kommst, Baby schläft im Wagerl und die Bewegung tut dir gut. Und such dir eine Mitterrand - nie sind Frauen so ehrlich, wie wenn sie grad ein Kind bekommen haben :D

    Alles Liebe von einer bald 3-fachen Mami, die ihre Kinder liebt und gespannt ist, wie herausfordernd das Leben diesmal wird
     

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