1. Eusebius

    VIP

    Der Vergleich hinkt nicht so stark, wie Du vielleicht glaubst. Eine Aufklärung erfolgt ja nicht um ihrer selbst willen, stellt keinen Wert an sich dar: sie soll den Patienten nur in die Lage versetzen ausreichend informiert eine Entscheidung treffen zu können. Während dass bei einer PDA und erst recht bei einem geplanten Kaiserschnitt zwingend ist, muss über die "normalen" Geburtsrisiken (anders als zB über auffällige Befunde bei der Pränataldiagnostik) niemand aufgeklärt werden, es lässt sich sowieso nicht verhindern, es gibt insofern keine Entscheidung zu treffen.

    Persönlich bin ich übrigens der Meinung, dass mittlerweile viel zu viel Aufklärung erfolgt, meist in Form eines mehrseitigen, engbedruckten Kaszettels, den niemand liest, lupenreines "Cover Your Ass". (Und das sage ich als Jurist.)
     
  2. Stimmt so gar nicht. Ich musste mich beide male im Lkh Deutschlandsberg anmelden inkl Vorgespräch und dem ganzen pipapo. Damals vor acht Jahren im Lkh Graz genauso!

    Zum Thema: Über Gefahren der Pda wurde ich zweimal aufgeklärt. Bei der zweiten wollte ich nicht, sie rieten mir aber dazu. Bei der dritten sagte ich von vorhinein nein danke und es wurde aktzeptiert. Was ich aber jedesmal bekam, war ein Zettel mit Erläuterungen über die Geburtsrisiken.
     
  3. MammaDiDue

    MammaDiDue Aktive/r Teilnehmer/in

    Sehr ihr das wirklich so oder dient das nur als Schulterklopfer für die eigene tolle Leistung?
    Ich war eine erwachsene Frau als ich schwanger wurde und kannte die üblichen Risiken einer Geburt bis hin zum selten vorkommenden letalen Ende und ich kann gar nicht nachvollziehen, dass es Frauen geben soll, die von diversen Komplikationen keine Ahnung haben, abgesehen von ein paar Teenies vielleicht.
     
  4. es gibt gefühlt eine milliarde an komplikationen von schwangerschaft und geburt, man kann sich nicht auf alles vorbereiten.
    ich bin auch als erwachsene frau bewusst in die schwangerschaft reingegangen und hab hinterher blöd geschaut, was denn alles so passieren kann.
    die üblichen folgen kennt man, ja das mag zutreffen. aber es gibt so viele randerscheinungen, die nicht häufig sind oder die medizinisch irrelevant sind (weil sie ohne behandlung verheilen, auch wenn sie grottig sein können), man kann nicht alles wissen.
    aber das könnte bei einem eventuellen aufklärungsgespräch auch nicht abgedeckt werden, dazu bräuchte man ne ganze semestervorlesung an der med-uni.
     
  5. ich bin vor 6 jahren einfach hingefahren, als die fruchtblase geplatzt ist. kann nur von graz sprechen.
     
  6. owei

    owei Teilnehmer/in

    Du kannst nicht nachvollziehen, dass es Frauen gibt, die die Komplikationen nicht kennen, schreibst aber, dass eine Aufklärung über die Risiken vor Eintritt der Schwangerschaft sinnvoll ist?
    Für mich gehören die Risiken in den Geburtsvorbereitungskurs ;)
    Habe ja auch von einigen geschrieben und nicht von vielen.
    Ich denke schon, dass das für viele abschreckend sein kann, dabei denke ich eben auch an ganz junge Mütter
     
  7. ThePinky

    ThePinky Gast

    Aber wenn die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs was erzählt, zählt das ja nicht als offizielle "Aufklärung". Ich glaube was die TE meint ist so ein standardisiertes Gespräch mit Aufklärungsbogen wie vor einer OP, das mit "haben Sie noch irgendwelche Fragen? Nein? dann unterschreiben Sie hier" endet.
     
  8. Ja laut Gxnarzthelferin habens in Graz das abgeschafft weils zu überlastet sind.
     
  9. owei

    owei Teilnehmer/in

    Habe ich vergessen hinzuzufügen:
    Jede Mutter hat sich einen Schulterklopfer für die eigene tolle Leistung verdient!!
    Da du auch Mutter bist, wirst du selber genau wissen, wie viel man leistet.
     
    owei, 14. April 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 14. April 2017
    #29
  10. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Ich glaub, das hängt immer damit zusammen, wo man aufwächst. Auf dem Dorf, wo man Geburt und Tod von sowohl Mensch als auch Tier hautnah miterlebt, ist sowas wie Aufklärung über Dammriss oder BEL tatsächlich recht obsolet.

    Nur, so als Stadtmensch sind das alles keine alltäglichen Dinge. Ich hab echt total entsetzt geschaut, als man mir so in der 24. Schwangerschaftswoche über Dinge wie Wochenfluss etc. erzählt hat. :eek:
     
  11. MammaDiDue

    MammaDiDue Aktive/r Teilnehmer/in

    Sobald frau schwanger ist, ist es zu spät, das war gemeint. Das Kind muss dann irgendwie raus und Risiken gibt es bei jeder Geburtsform, ein einfachens "ich möchte das nicht" wird daran dann nichts mehr ändern können.
     
  12. Solanum

    VIP


    auch die leute im dorf gehen zum entbinden mittlerweile hauptsächlich in spitäler :)
     
  13. glorifica

    glorifica weiss was sie will

    im ernst?

    von mir kriegt niemand nur fürs muttersein applaus. die fortführung unserer rasse ist keine besondere leistung sondern das natürlichste auf der welt.



    und ich sehs wie mammadidue - ist das kind erstmal im bauch ist dieaufklärung schon quasi müssig. die schwangere kann vl etwas mitbestimmen und sollte dafür auch informiert sein. ABER was ausser panikmache bringt es der schwangeren wenn sie detailgenau über alles mögliche informiert wird. mir persönlich zb reicht es zu wissen wie eine saugglocke funktioniert wenn ich je eine benötigen sollt. es hätte mich wsl im geburtsverlauf gehemmt wenn mir zu viel negatives oder gefährliches erzählt worden wäre. vor allem wozu?
     
  14. owei

    owei Teilnehmer/in

    Ich weiss was du meinst MammaDiDue
    Aber wie du geschrieben hast, ist ja denn meisten Erwachsenen klar auf was sie sich einlassen.
    Abschreckend wirkts halt vielleicht für ganz junge Mütter, die sich mit dem Thema noch nie auseinandergesetzt haben. Ich habe nur im vornhinein auch viele Gedanken dazu gemacht
    Aber die Geburt meines Sohnes verlief ohne Komplikationen, also schnell und schmerzhaft.
    Zum Glück!

    Mich würde interessieren wies bei einem Wunsch-Ks ist, wird man da über Risiken aufgeklärt?

    Sorry, glorifica, aber ich finde schon, dass man bei einer Geburt wahnsinniges leistet.
     
    owei, 15. April 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 15. April 2017
    #34
  15. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Da meinte ich nicht. Aber ich wenn ich in einer Großfamilie aufwachse, wo es ständig Schwangerschaften und Babies gibt, dann gibt es da im Vorfeld doch wesentlich mehr Berührungspunkte.

    Ich hab da in meiner Familie nur meine Mutter als Bezugspunkt. Keine Schwester, Tante oder Cousine. Auch kein weitläufiger weiblicher Bekanntenkreis oder weibliche Kolleginnen, mit denen man über sowas tratscht. Und wenn ich über private Themen rede, dann eher über so Dinge wie neuer Kinofilm oder neues Handy. Total materiell und kommerziell :eek:
     
  16. Solanum

    VIP


    ich war ein stadtkind mit riesiger familie, sehr vielen weiblichen bezugspersonen und auch mit denen habe ich als kind nicht über das wochenbett geredet.

    ich weiß was du meinst, denke aber nicht, dass es da ein stadt-land-gefälle bei uns gibt.
     
  17. ich glaub auch nicht, dass das was mit stadt oder land zu tun hat.
    am land geht man genauso zum billa einkaufen statt zum mittelaltermarkt, fährt ein auto und keinen ochsenkarren und geht mit einem wehwehchen zum arzt anstatt zur wunderheilenden mitzi-tant aus dem nachbardorf. :rolleyes:

    ich hab recht viel im gymnasium gelernt wie das mit geburten funktioniert, und das sonstige hab ich in der schwangerschaft in eigenregie aus büchern und internet gelernt. ich denke, so machen es die meisten.
     
  18. Samba

    Samba Warum bin ich so fröhlich

    Ja, über sämtliche OP- und Narkoserisiken. Wie vor jeder Operation (das ist Pflicht).
    Aber nicht unbedingt darüber, dass die Babys vermehrt Anpassungsstörungen haben können und im späteren Leben häufiger unter Allergien, Asthma und Diabetes leiden. Manche Ärzte sagen das, aber die meisten wohl eher nicht.

    Vor einer normalen Geburt gibt es diese Aufklärungspflicht noch nicht, weil es ein natürlicher Vorgang ist. Manche Krankenhäuser haben trotzdem Aufklärungsbögen und informieren über mögliche medizinische Maßnahmen während der Geburt.
     
  19. Froeschi

    Froeschi Teilnehmer/in

    Das ist auch nicht Aufgabe des Operateurs bzw Anästhesisten, darüber kann man im Vorfeld mit Hebamme oder Gyn sprechen.
    Es wird wohl auch eher selten über die Risiken einer natürlichen Geburt (wie zB Sauerstoffmangel, Schädelbruch) für das Kind aufgeklärt (wenn es keine Risikoschwangerschaft ist). Das würde dann wohl auch dazu gehören.
     
  20. Maritina

    PLUS + VIP

    DAS wusste ich nicht. Es ist doch ein Sicherheitsrisiko, wenn die Mutter dann mitten im Geburtsprozess irgendwo "aufschlägt", wo sie vielleicht niemals zuvor war und keinerlei Daten / Vorbefunde von ihr in der Einrichtiung vorhanden sind.
     

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