1. Gretel

    Gretel Aktive/r Teilnehmer/in

    Unser Benjamin kam vor ca. drei Jahren im Alter von 7 in unsere Familie. Ein Main-Coon ohne Papiere. Chronischer Katzenschnupfen, der sich aber bei uns recht gut in Grenzen hielt. Die alten Besitzer wollten ihn auf Grund dessen nicht mehr haben. Ein Kater, wie ein Engel. Sanft, liebevoll, freundlich. Ich habe ihn in der ganzen Zeit nicht einmal grantig erlebt. Tollpatschig manchmal. Ruhig, Kinderlieb.
    Gestern fand ich ihn in der Früh auf seinem Lieblingsplatz. Tot. Er lag da wie immer, Ohren ganz nach vorne gerichtet, Augen freundlich halb geöffnet. Wie eine Roboterkatze, bei der man den Ausschaltknopf betätigt hat. Ich merkte erst gar nicht, dass er tot war. Erst als ich ihn wie immer einen guten Morgen wünschte und er sich nicht rührte, schaute ich genauer hin. Lt. Tierarzt, der ihn kannte, wahrscheinlich plötzliches Herzversagen. Kann eine Herzerkrankung gewesen sein, die man bei den Routineuntersuchungen nicht erkennen hätte können. Oder aber eine Thrombose. Eigentlich könnte es viel gewesen sein. Genaueres könne man über eine Obduktion feststellen. Das wollte ich dann doch nicht. Was unser Tierarzt mit Sicherheit sagen konnte: Es muss ein schneller Tod gewesen sein, schmerzfrei. Wach muss er gewesen sein, nicht im Schlaf überrascht, sonst wären seine Augen nicht geöffnet gewesen.
    Eigentlich müsste ich ja froh sein, dass Benjamin einen schönen, schnellen Tod hatte. Viele Tiere müssen leiden, am Ende eingeschläfert werden. Und trotzdem tut das so weh. Ich sollte froh sein, dass er jetzt wieder ganz gesund ohne den chronischen Schnupfen sein kann. Manche sagen ja, es gibt auch für Tiere ein Leben nach dem Tod. Aber er hat unter seinem Schnupfen nicht gelitten. Er reißt ein so großes Loch jetzt in die Familie und in unsere Katzengruppe. Mich wurmt, dass ich mich nicht verabschieden konnte, er plötzlich weg war. Ich konnte ihn nicht nochmals drücken, ihm zeigen, wie lieb ich ihn habe. Ist das egoistisch jetzt von mir? Irgendwie ja auch kindisch. Nur ich komm im Moment da nicht drüber hinweg. Ich hab ein paar Fellwutzerl aufgesammelt und in ein Glas getan. Nie wieder will ich eine Katze haben. Seinen Platz auch nicht nachbesetzen, ersetzen kann man ihn sowieso nicht. Wie lange wird das dauern, bis die Trauer nachlässt? Auch wenns "nur eine Katze war" hab ich das Gefühl, ich komm da nicht drüber hinweg. :( Überall wo ich hinschaue, kommen Erinnerungen an ihn hoch. Trauerecke gibt es keine, Grantecke ist unpassend. Jetzt hab ich es einfach hierher geschrieben.
     
  2. das tut mir sehr sehr leid für euch.

    aber da gibt es einen schönes wort, nachdem man nicht traurig sein soll, dass etwas schönes endet, sondern glücklich darüber, dass man es erleben und haben durfte.

    das herz ist soweit ich weiß, eine "schwachstelle" bei den coonies, weil sie ja auf außergewöhnliche katzengröße gezüchtet werden.

    dass es schnell ging und du nicht aktiv seinen tod herbeiführen musstest, wird dich irgendwann - hoffentlich bald - trösten.:hug:
     
  3. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Es tut mir sehr leid für dich :hug:

    Nein es ist weder kindisch noch ungewöhnlich. Man trauert nicht anders als bei einem Menschen. Die Fellpopos sind einem einfach ans Herz gewachsen.
    Von unserem Katzenweiberl konnten wir uns auch nicht verabschieden und das hat auch genagt.

    Bei unserem roten Kater war klar, dass er nicht alt wird. Er war gesundheitlich sehr angeschlagen, aber trotzdem haben wir mit seinem plötzlichen Tod nicht gerechnet. Ich war direkt neben ihm und trotzdem .......:(
     
    Heliamphora, 18. Januar 2018
    , Zuletzt bearbeitet: 18. Januar 2018
    #3
  4. Oh nein, sowas ist furchtbar- mein Beileid!
    Das Gefühl kenne ich, leider braucht es seine Zeit bis die schlimmste Trauer vergeht.

    Meine beiden alten Coonies sind vor 3 Jahren knapp hintereinander verstorben, sie waren beide schon sehr alt, und selbst heute fehlen sie mir noch.

    Lenk Dich so gut es geht ab, und rede mit Menschen die Dich verstehen
    Alles Liebe
     
  5. Dinimama

    VIP

    ich finde es auch ganz normal, dass man traurig ist, wenn ein haustier stirbt, erst recht, wenn es so plötzlich und ohne vorwarnung ist!
    wir haben unsere katzen erst seit knapp vier wochen und sie würden bereits fehlen, wären sie nicht mehr da.
    als unser letzter vorgängerkater eingeschläfert wurde haben wir auch alle geweint, und ich wollte danach auch lange keine neue katze.

    es gibt übrigens eine traurige ecke, die ist allerdings im geschützten bereich, vermutlich kannst du da noch nicht hinein.
    hier sind deine gefühle aber auch gut aufgehoben!
     
  6. Waldi

    Waldi echt Waldviertel
    VIP

    Von unseren sechs Katzen haben wir voriges Jahr auch zwei verloren.

    Eigentlich wollte ich mit der Katzenanzahl runter, also vier wären auch noch genug gewesen.
    Aber es kam anders als gedacht.
    Genau zur selben Zeit, als wir im Herbst den Kater einschläfern mussten, kam von meiner Tochter die Nachricht, es wurde ein Kätzchen bei ihnen im Häuserblock ausgesetzt, in einer Schachtel, und wir sollen uns umhören, ob jemand eine haben möchte.
    (Also wirklich zur selben Zeit, Tierarzt macht gerade die Mitteilung, dass wir ihn einschläfern müssen und genau da kommt das Whatsapp).

    Am nächsten Tag dann der Anruf von Tochter, sie fahren jetzt los (kamen auf Besuch) und was sie jetzt mit dem Kleinen machen sollen, die Finder haben ihn ihr bereits gebracht. Ich wollte zuerst nicht, soll ihn dort vermitteln, aber die andere Tochter hat mich mit großen Augen angesehen, mein Mann meinte dann auch, soll sie ihn mitbringen.

    So kam Oskar in unser Leben. So schnell kann es gehen.

    Das war jetzt meine Geschichte. Also ich verstehe dich, es tut weh, ein geliebtes Tier zu verlieren.
     
  7. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Ich versteh dich auch gut.... :hug:

    Deine Gedanken sind menschlich und verständlich....

    Ich werde auch unsere beiden ersten Katzen nicht vergessen, die wir vor den jetzigen lange hatten.
    Auch damals waren wir sehr sehr traurig und haben uns eine angemessene Trauerzeit gegeben.(6 Monate). Doch war die Sehnsucht nach diesen wunderbaren Tieren so groß und auch bei den Kindern, dass wir uns entschlossen, wieder Katzen zu nehmen. Denn ohne großes Eigenlob können wir mit gutem Gewissen behaupten, dass es den Tieren wirklich an nichts mangelt, die bei und mit uns leben - und das wollten wir wieder anderen Tieren gönnen - und wie gesagt, es war das Beste, was wir tun konnten... sie sind wohl die Krönung, besser hätte es nicht laufen können, wie die letzten 8,5 Jahre :love:
    Und stellvertretend für all die anderen Tiere, die wir leider nicht mit unserer Liebe beschenken können, erhalten sie das, was sich jedes Lebewesen verdient hat - ein Zuhause und viel Liebe :hug:.
    Und sie geben uns mindestens gleich viel davon zurück....

    lg Asterix
     
  8. wie traurig...
    :(
    :hug:
     

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