1. E.Liza

    VIP

    Ich bin dabei, meinen Haushalt umzustellen.
    Ich möchte weniger Aufwand (= seltener einkaufen; weniger Müll produzieren,..), und dabei vielleicht auch der Umwelt Gutes tun.
    Wir haben ja nur einen Planeten und ich versuch es halt (ob's nicht eh schon zu spät ist, weiß ich nicht), so gut es geht.
    Außerdem müssen mein Mann einfach so eine Leistung in der Arbeit erbringen, dass wir jeden Tag ziemlich k.O. sind und froh sind über jeden Handgriff, der nicht getan werden muss daheim.

    Jahrelang sind wir z.B. 3x pro Woche einkaufen gefahren. Täglich kommt zu teuer, ist auch zu umständlich.
    Da ich früher auch meist für 3 Personen gekocht hab, war das so ganz praktisch, weil man bei 3x wöchentlich einkaufen auch immer Frisches (Obst, Gemüse, Wurst) daheim hat.
    Jetzt sind wir nur mehr zu zweit (+ 2 Katzen), ich koche nicht mehr täglich und wir haben auf 2x einkaufen/Wo umgestellt.
    Brauchen jetzt in Summe weniger Geld als vorher, schmeißen weniger Lebensmittel weg und Zeit spart man auch.

    Außerdem hab ich mir jetzt angewöhnt, von sämtlichen Verbrauchsmaterialien noch weniger zu verwenden.
    Sprich: Vom Duschgel echt nur mehr ein kleines "Patzerl"...ich bin eh so empfindlich, was meine Haut angeht (Juckreiz etc.). Da kann das auch sicher nicht schaden.
    Man muss ja nicht den ganzen Körper einschäumen.
    Komme jetzt viel länger mit dem Zeug aus. Wieder eine Ersparnis - Zeit und Geld und Müll...

    Bin jetzt am Überlegen, was man noch tun kann.
    Habt ihr gute Tipps?
     
  2. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich habe schon lange von Duschgels/Shampoos auf Seife umgestellt. Bekommst in genügend Geschäften überhaupt ohne Verpackung und hält ewig.
    Bei Einkäufen auf Verpackungsmaterial achten. Ich hab leider nicht die Zeit regelmäßig auf Märkte zu gehen, dort kann man aber wirklich viel Verpackung sparen.
    Ich habe auch kaum noch Putzmittel. Essigreiniger stark verdünnt reicht meiner Meinung vollkommen. Ich komme mit einer Flasche ewig aus. Generell einfach weniger kaufen. Man braucht nicht jeden Elektroschrott. Computer/Laptops etc. solange behalten wie sie halbwegs vernünftig funktionieren. Ebenso Küchengeräte, Geschirr, Gläse etc.
    Wenig Gewand/Schuhe/Taschen dafür hochwertig bio, öko, fair trade pipapo wo und wann immer möglich.
    Second Hand ist auch noch eine Option.
    Bei Katzenstreu achte ich zB darauf, dass es kompostierbar ist und aus erneuerbaren Materialien stammt. wie zB Pellets, Nussschalen, etc...

    Bei Lebensmittel kann ökologisch wertvoll bei tierischen Nahrungsmittel viel Geld sparen. Saisonal/Regional/biologisch ist auch ökologisch wertvoll und günstiger.
     
  3. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Wenn man, mit Einkaufszettel, gezielt nur das kauft was man gerade braucht ist es ziemlich egal ob man 2x oder 3x wtl. in den Laden geht - meine Erfahrung.

    Ich habe schon vor Jahren allen Geräten, die immer im Hintergrund Strom verbrauchen (Backrohr, Mikrowelle, DVD-Player, Stereoanlage etc. durch die Uhr) einen Kippschalter vorgesetzt der den Stromfluss zuverlässig unterbindet.

    Kunststoffverpackungen sind hier noch ein heikles Thema.
    Ich versuche zu vermeiden wo geht, aber da kommt trotzdem Woche für Woche eine ordentliche Menge zusammen - und wir sind meist auch nur mehr zu zweit :eek:

    Da ich mein Geld nicht gerne in den Biomüll werfe versuche ich möglichst alles zu verwerten was ich eingekauft habe. Das ist fallweise zwar ein Aufwand andererseits aber auch eine Entlastung wenn man sich aus dem vollen Tiefkühler bedienen kann.

    Wasserverbrauch ist hier auch noch ein Thema:
    Hin und wieder ein Vollbad ist schon OK, aber grundsätzlich wird hier geduscht.
    Das alte Wasser aus der Kaffeemaschine kommt in die Gießkanne und wird nicht einfach in der Spüle entsorgt; und das Wasser aus dem Trockner verwende ich für meine Dampfbügelstation.

    Da wir nur mehr zu zweit sind wird der Trockner entsprechend selten eingeschaltet (eigentlich nur für Frottierware) und genau so wenig gebügelt :wave:
     
  4. Solanum

    VIP

    beim einkaufen sollte man noch bedenken, dass das meiste benzin auf den letzten 2km verbraucht wird. also dass umwelttechnisch genüse aus spanien, dass mit lkws gekommen ist, sogar co2 neutraler sein kann als das gemüse vom bauern aus dem dorf, das man mit dem auto abholt.

    am meisten kann man im haushalt wophl beim heizen und beim autofahren sparen. müllvermeidung ist auch ein großes sparthema.
     
  5. Liselotte

    Liselotte Gast

    Danke! ich hatte den Verdacht schon länger, dass die "ich fahr jetzt ein Stunden zu meinem Biobauer" Ökos auch nicht das Gelbe vom Ei sind. Hast du da nähere Infos?

    Mit Heizen kann man wirklich viel tun. Es tut nicht weh, wenn man nicht den ganzen Tag in kurzer Hose und T-Shirt herumlungern kann.

    Wassersparen ist in vielen Gegenden in Ö nicht notwendig, weil es genug gibt und es auch nicht wirklich "gespart" werden kann. Aber Einsparung von Warmwasser ist auch Energieeinsparung immer gut (Duschen vs. Bad, Waschlappen vs. Dusch ;))
     
  6. Solanum

    VIP

    http://www.deutschlandradiokultur.de/die-tuecken-der-oekobilanz.993.de.html?dram:article_id=154604

    Okobilanz: So schadlich ist der tagliche Einkauf - news.ORF.at

    ich habe die infos aus einschlägigen vorlesungen auf der uni, sowie von einem wirklich gutem seminar bei wolfgang pekny zum thema globaler fußabdruck.

    dass das alles nicht ganz einfach ist, vermuten wohl schon die meisten. dass es zum beispiel gar nicht so sicher ist, ob der den ganzen winter speziell eingelagerte hemische apfel (auf das er nicht schrumpelig und mehrlig wird) umweltverträglicher ist, als ein um die halbe welt geschickter.

    keineswegs umweltschonend ist es extra zum bauer x mit dem auot zu fahren um demeter kartoffeln abzuholen. ich hoffe, dasss das mittlerweile doch die meisten überreißen.

    leider ist es aber auch so, dass nicht immer die kleinen regionalen betriebe am umweltschonendsten arbeiten, sondern recht oft der großbetrieb durch seinen effizienteren einsatz an geräten eine bessere ökobilanz hat.
    das macht gut einkaufen schwierig.
     
    Solanum, 4. Februar 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Dezember 2018
    #6
  7. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    bisher haben wir einfach zu fuss oder mit offi unseren einkauf transportiert, fuer morgen habe ich das billalieferservice bestellt - aber umweltstechnisch waere wohl das bisherige immer mitnehmen auf unsere fuss- und offiwege besser. hmmn.
     
  8. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    essigreiniger selbst gemacht aus essigessenz in glasflaschen (bad, entkalken, böden)
    verdünnte zitronensäure (bad, klo, entkalken)
    seifen statt duschgel, shampoo und statt abschminkmittelchen (kann wiener seifen sehr empfehlen diesbezüglich)
    mit sud aus kastanien waschen (funktioniert toll, ich wasch schon seit oktober nur mehr damit)
    waschsoda und gallseife im nachfüllspender statt diverser fleckenmittel
    waschbare spüllappen, schwämme (gibts jetzt sogar schon bei ikea)
    naturkosmetik verwenden, selber herstellen (kokosöl ist ein ziemlicher alleskönner)
    vielleicht lieber fairphone statt iphone? (ich kann mich noch nicht durchringen)

    keine flüge mehr, oder so wenig wie möglich und viel wie nötig. ich hab mal ausgerechnet- EIN transatlantikflug verbraucht soviel CO2 wie drei große (ich glaub es waren je 300g :D) steaks aus österreich pro woche auf ein jahr gerechnet. das antworte ich gerne den veganen jetsettern, die mich wegen meiner steakvorliebe belehren möchten :cool:
     
  9. Solanum

    VIP

    umwetbewußt sein ist super - aber ihr müsst auch auf eure persönlichen ressourcen schauen! wenn der lieferservice euch hilft - super! das ist mMn gar nicht vergleichbar mit auf dme land zum biobauern fahren um "ökologische" bioeier zu holen.
     
  10. Solanum

    VIP


    ja - die großen verbraucher sind heizen. fliegen, fleisch, heizen und individualmobilität. bei den ersten dreien bin ich als nicht-mehr-fliegende-vegetarierin in einem auf 18°C geheizten passivhaus quasi vorbildlich, dafür hauts meine ökostatstik beim letzten punkt ordentlich zusammen.
     
    Solanum, 4. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 4. Februar 2017
    Anelle gefällt das. 1 Likes
    #10
  11. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    was ist individualmobilität? dein fahrrad? aus blutdiamanten?
     
  12. Solanum

    VIP

    mein kleinwagen. der ist ökobilanztechnisch böse. sehr böse, aber netter als blutdiamanten vermute ich.

    wie böse die ökobilanz von blutdiamanten ist kann ich nicht einschätzen (ganz abgesehen von umweltzerstörendne kriegen die er finanziert, ist bergbau höchstwahrscheinlich ressourcenintensiver als mein kleinauto).

    früher wars mein fahrrad. aus stahl oder alu und nie aus karbon. hmpf. im speckgürtl bin ich zu verweichlicht fürs fahrrad. mit 0-2 kindern im anhänger das hügelland zu durchqueren mache ich nicht für meine ökobilanz.
     
  13. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    achso....danke für die erklärung ;)
    vielleicht magst ja einen fahrradanhängerzuschuss bei der stadt wien beantragen. das gibts jetzt bis zu 1000 euro auf neuanschaffungen, hab ich so am rande mitbekommen.
    kannst ja rad und anhänger aus bambus kaufen, dann ist dir der led-heiligenschein gewiss :D
     
  14. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Wir haben und verwenden kein auto, heizen nicht zu sehr, va da unsere wohnung eh gut isoliert ist, versuchen hpsl nicht mit fleisch zu kochen.
    Aber die fluege. Irland ist 3h mitm flieger. Tunesien ca 2h.
     
  15. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    jeder macht was er kann und will. ich fände es nicht angemessen, wenn man wegen klimaschutz dann seine familie nicht mehr sieht. ich übernehme einfach deine flüge, ich flieg kaum mehr irgendwohin. und du übernimmst meine steaks. dann sind wir zusammen EIN perfekter öko ;) besser als nix.
     
  16. ich versuche meinen konsum generell einzuschränken. das hat sich anfänglich aus der notwendigkeit ergeben, nicht über ausreichend finanzielle ressourcen zu verfügen. das problem ist zum glück mittlerweile seit jahr(zehnten)en vom tisch - aber geblieben ist das befriedigende gefühl, einfach nicht alles benötigen zu müssen.
    mich macht das generell relativ immun gegen sogenannte "must haves" - ohne deshalb aber den nimbus einer spartanerin zu verbreiten ;).

    wir haben alles was für uns notwendig ist, niemand muss darben - aber wir brauchen irgendwie nicht so viel.
     
  17. ja, ich find auch, jeder macht was er kann. wir sind im alltag sehr oeko, lebensmittel wegwerfen passiert hier wirklich nicht, ich brauch reste sowieso fuers buero und auf den teller kommt nur was gegessen wird. fleisch so gut wie gar nicht, wos bio gibt bio, aber regional vor der biokartoffel aus aegypten.
    auto haben wir keins, urlaub moeglichst mit zug, aber fuer verwandtenbesuche brauchen wir langstrecke, das haut dann alles wieder zam. ist nicht zu aendern, aber alle zwei wochen fliegen wir eh nicht ;)
     
  18. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Fast ein bisschen eigenartig, das alles so aufzulisten. Es geht nämlich mmn primär um ein grundlegendes Umweltbewusstsein. Kein Mensch lebt ohne Umweltsünde (und wer es tut, werfe den ersten Stein ;) ).
    Man braucht sich auch nicht rechtfertigen.
    Ich hab übrigens auch in Erinnerung, dass Autofahrten unter 2km von der Ökobilanz am schlechtesten sind. Weiß aber nicht, woher ich das hab.

    Hier meine plus /minus - Liste, inkl. Rechtfertigungen
    Unsere großen Einsparungen liegen bei:
    +Wenig heizen (bei uns hat es immer um die 20 Grad, im Schlafzimmer kühler, im Arbeitszimmer vor allem in diesem Winter etwas wärmer), wärmer schadet der Umwelt UND der Schleimhaut im Mund! ;)
    +Keine Flüge, außer es ist nicht anders möglich (leider ist fliegen mittlerweile so viel günstiger als der Zug für vier Personen- äußerst schlechte Entwicklung!)
    Ich war bisher noch nie außerhalb Europas, von daher: weiße Weste (ist bei mir quasi "aus der Not eine Tugend machen" :D)
    +Regional einkaufen und zwar mit dem Fahrrad (der große Vorteil vom Leben außerhalb des Zentrums), trotzdem lässt sich das Auto manchmal nicht verhindern (gleichzeitig großer Nachteil des Lebens außerhalb des Zentrums)
    +wenig Fleisch (Ausnahme der Teenager), da leg ich viel Wert auf biologische Landwirtschaft.
    +Ich verwende so gut wie keine parfumierten Waschsubstanzen
    +ich lasse öfters was reparieren und kaufe sehr überlegt neue Sachen. Ich vermeide Überfluss (oft gibt's da sowieso ein Regulativ im Geldbeutel). Ich finde, Überfluss ist besonders schlecht für die Umwelt.

    Verbesserungswürdig:
    -Beruflich brauche ich das Auto, es ermöglicht mir eine Flexibilität, ohne die ich weiterhin in prekären Arbeitsverhältnissen wäre. Ich fahre beruflich ca. 170km pro Woche. Das ist viel, finde ich.
    -wir verwenden zwar Naturkosmetik, aber in Verpackung.
    Und ich geb es unumwunden zu: es zaht mich aktuell nicht, es zu ändern, obwohl es mich stört. Mich stört die ganze Verpackung, aber derweil hab ich noch keine lust, nach Alternativen zu suchen.
     
  19. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    ich finde ja die relevanzen so schwierig. also ob es nun wirklich hilft, oder was nur ziemliche augenauswischerei sein könnte.
    wer in einem mittelmäßig isolierten neugebauten riesenhaus in der pampa lebt und zwei autos braucht hat wahrscheinlich schon so viel bad karma, dass das bio-kaufen auch kaum mehr was rausreißt.
    aber trotzdem ist ja noch alles besser als nix. der wille zählt.

    aber grundsätzlich kann man sich wohl am besten auf wohnraum, reisen, mobilität, energieverbrauch und konsum als parameter festlegen. da kann man an jedem bereich ein bisserl schrauben, wenn man kann und möchte.
    wir leben sehr bewusst mitten in der stadt in einer wohnung- aber halt nicht NUR aus okolögischen gründen. wenn ich reisen will, dann reise ich auch. aber ich schau schon nach alternativen (zügen, bussen, autofahrt), was ich früher nicht gemacht hätte. da war fliegen ultimativ.
    wir haben kein auto, aber sind im bereich konsum komplett schizo. einerseits gnadenlos triebgesteuert, andererseits immer bewusster, immer mehr lenkung der triebe. trotzdem ist da noch viel luft nach oben, aber all das kommt langsam und freiwillig. ich werd sofort trotzig, wenn mich jemand belehrt, diesbezüglich bleib ich wohl für immer kleinkind. aber diese missionare halt ich nicht aus.
    ökodreck am stecken hat ja wohl jeder, da hat hegaelis sowas von recht ;)
     
  20. was ich wichtig finde, ist der gedanke der dahintersteht. oeko nicht weils grad hip ist unverpackt zu kaufen, sondern weil wir wissen: dinge, die nicht gut sind, die lassen sich aendern. wir muessen den burger nicht aus der styroporverpackung kaufen ... gibts schon lang nimmer und auch eier sind nimmer aus kaefighaltung. und vielleicht kommen wir mal dazu zu sehen, es gibt menschen ueberall auf der welt und wir koennen alle angenehm leben, wenn wir die trumps dieser welt nicht hochkommen lassen. wenn wir den rattenfaengern, die staendig mehr an sich raffen und gleichzeitig nach unten treten nicht glauben, wenn wir politiker hervorbringen und waehlen, die sich ehrlich um unsere zukunft sorgen. das gehoert fuer mich bei oeko dazu.

    bin grad frustriert, weil ich keine kleidung finde, die gut ausschaut bezahlbar ist und auch fair. aber auch das wird besser, nicht alles schwarz sehen hat auch was.
     

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