1. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Früher war das wohl leichter, weil es noch wesentlich mehr Almwiesen gegeben hat und wahrscheinlich auch mehr Vieh auf den Weiden, die ja das "Mähen" übernommen haben.
    Wenn es dann ohne Bewirtschaftung gemacht werden muss, ist der Aufwand natürlich ungleich höher.
    Die Menge an Berg- und Almwiesen ist auch wesentlich höher als bei Moorlandschaften, die manchmal von Vereinen betreut werden und die für deren Erhalt sorgen.
     
  2. ThePinky

    ThePinky Gast

    Jahresringe sind ja nicht immer gleich breit, oder? d.h. das Dickenwachstum kann je nach äußeren Umständen unterschiedlich sein. Und es ist deshalb denkbar dass ein 50 Jahre alter Baum in "Einzellage" dicker ist als ein 50 jähriger Baum der selben Sorte im Wald. Wäre meine (zugegebenermaßen laienhafte) Ansicht.
     
  3. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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  4. Solanum

    VIP

    so ists auch, wenn der rest (wasser- und nährstoffversorgung, klima) passt.
    ich glaube aber dass der entscheidendere faktor ist, dass wälder genutzt, also abgeholzt werdeb und dass bei einzelstehenden bäumen die chance höher ist, dass hier der holzertrag nicht im vordergrund steht und er deshalb alt werden darf.
     
  5. sunflower81

    sunflower81 Aktive/r Teilnehmer/in

    Sehr viele unserer heimischen Holzarten sind Nutzhölzer, eigentlich sogar die meisten. Nur ist halt nicht jedes Holz für jeden Zweck geeignet. Linden beispielsweise werden gerne im Instrumentenbau eingesetzt. Wir hatten in unserer Gegend eine Lindenallee mit 13 Linden, die waren ziemlich mächtig. Stammdurchmesser kann ich Dir aber nicht liefern. Leider wurden sie gefällt, als der Besitzer in Geldnot geriet. Mein Herz hat geblutet. Solitärbäume sind auch sehr häufig Linden, das stimmt schon, ich frag mich oft, ob Linden eine religiöse Bedeutung haben, oft ist bei genau solchen Bäumen ein Marterl, wodurch genau diese als Solitärbäume stehen gelassen werden und nicht "genutzt". Der Wuchs der Baumkrone ist halt auch sehr schön ebenmäßig. Aber das ist jetzt oT.

    In OÖ gibt es im Gebiet Hausruckwald Kobernaußerwald einige größere Waldflächen mit sehr mächtigen Buchen. Diese Wälder sind großteils Nutzwälder. Buchen sind Bäume, die nicht von jeder Generation geerntet werden, weil sie langsam wachsen. (Die typischen Fichten pflanzt meist der Vater für seine Kinder, die dann ernten, bei Buchen ist der Ernteabstand höher). Buchen stehen in den allermeisten Fällen mitten im Wald, weil die Rinde sonnenempfindlich ist. Trotz "mitten im Wald" können sie recht mächtig werden.

    Bei "Spezialitäten" steigt der Wert eines Baumes enorm mit dem Durchmesser, sofern der Stamm innen nicht verfault ist. Zwetschen z.B. findet man sehr selten welche mit großem Durchmesser UND schönem Kern. Das Holz hat eine lila Maserung. Birne ist auch so eine spezielle Sache.

    Beim typischen Bauholz ist der Stammdurchmesser nicht so ganz vorrangig, oft werden eh Leimbinder draus gemacht.

    Auch ein Baum, der früher eine größere Bedeutung als Möbelholz hat, aber langsam verschwindet, durch einen Pilz, ist die Ulme. Das Holz ist unter dem Begriff "Rüster" auf dem Markt. Ulmen können auch alt und dick werden und brauchen recht lange, bis es sich auszahlt zu ernten. Gerade in den ersten 30-40 Jahren ist der Baum eher ein "Schmächterl".

    Das war jetzt ein recht unkoordinierter Text, hoffe Du kannst trotzdem was damit anfangen :cool:
     
  6. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Es beruhigt mich, dass es auch andere Menschen gibt, die es traurig finden, wenn schöne alte Bäume gefällt werden, ohne Notwendigkeit! Da hatte ich schon manchmal das Gefühl ich tick nicht ganz richtig ;)

    Ich kann mit deinem Beitrag auf jeden Fall was anfangen. :)
     
  7. lucy777

    lucy777 Gast

    ich finde deinen beitrag wunderschön, mit sehr viel liebe geschrieben.
     
  8. lucy777

    lucy777 Gast

    ich wohne in einer siedlung mit vielen alten (ca.70 jahre) fichten.
    leider hat auch heuer wieder der sturm einen der bäume umgeworfen, das haus, zu dem er gehörte, nur um haaresbreite verfehlt.

    ich fürchte, es war nicht der letzte....:eek:
     
  9. sunflower81

    sunflower81 Aktive/r Teilnehmer/in

    Ach, ich hab da definitiv a bissi an Vogel :cool:. Wir haben hier am Grundstück einen Hausbaum, das ist unser absoluter Herzensbaum. Er ist sehr sehr selten und von einer Krankheit bedroht. Jedes Jahr suchen Mann und ich ihn nach Zeichen für die Krankheit ab und wir haben sogar schon mal Proben zur Boku geschickt (zur Laboranalyse) und einen Baumpfleger kommen lassen. Und bei Umbauarbeiten letztes Jahr, sind wir beim Baggern dabei gewesen und haben darauf geachtet, dass ja keine Hauptwurzeln beschädigt werden. Verständnis ernten wir für diese Schrulligkeit nicht von jedem, aber das ist uns ziemlich blunzn :D.
     
  10. sunflower81

    sunflower81 Aktive/r Teilnehmer/in

    Danke Dir :)
     
  11. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Das macht mir eher weniger, natürlich find ich es auch schade, aber hier hat die Natur ihre eigenen Gesetze. Aber wenn es der Mensch aus nicht nachvollziehbaren Gründen, vorallem Giganten, umholzt, dann blutet mich auch das Herz.



    So einen Vogel find ich sehr sympathisch :)

    Ich denk mir immer was solche Bäume schon alles gesehen und erlebt haben und stehen wie ein Fels in der Brandung da über sehr, sehr viele Jahre.
     
  12. Odin

    Odin Gast


    Linden sind vor hunderten von Jahren als Heilbaum gesetzt worden. ein "Beschützmich" Baum. Also wenn man irgendwann mal einen Lindenbaum sieht, einen alten - ist die Chance dass man überreste von alten Mauern in der Nähe findet relativ hoch.

    Eine alte Eibe hingegen wirst du nie in der Nähe von alten Höfen finden, die findet man in der Nähe von Friedhöfen zu Hauf, aber an alten Gebäuden - nie und nimmer.

    Mit ein wenig Ahnung und Baumkunde kann man mit offenen Augen durch den Wald gehen. Knorrig-Alte Apfelbäume im Wald- die Äpfel haben nichts mit unserer Sorte Gala, etc zu tun, Zwetschke sind mitunter ebenfalls ein Indiz von alten Häusern - gerade wenn sie im Wald auftauchen - eigentlich ein Terrain wo sie überhaupt nichts zu suchen haben, mitunter "Tagelöhnerhäuser" - die vom Grundeigentümer geduldet wurden, und die sich im Laufe der Jahre auch Bäume gesetzt haben.
     
  13. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    In der Nähe stehen zwei sehr alte, sehr mächtige - die haben auch so grüne Marken - während der Blütezeit in deren Nähe bekommst alle Zustände :eek:

    Wir haben keinen Platz für eine Linde als "Schutzbaum", aber dafür Hollerstauden.
     
  14. lucy777

    lucy777 Gast

    ich tippe eher auf verschleppte früchte, deren kerne aufgegangen sind.

    darf ich meine frage wiederholen: welche baumarten sind das in deinem wald?
     
  15. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Würde ich auch tippen und diese Obstbäume findet man ja gar nicht so selten, auch neben Straßen oder Gleisanlagen. Überall dort wo jemand einen z.B. Apfelputzen entsorgt hat oder eben Früchte verschleppt wurden. Da Apfelbäume nicht kernecht sind, ist es klar, dass die Früchte nicht die Merkmale von handelsüblichen Sorten aufweisen.

    Wir haben hier in der nahen Umgebung, auf öffentlichem Grund, auch einige wild aufgegangene Apfelbäume und manch Äpfel sind durchaus genießbar und schmackhaft oder zumindest für Backwerk geeignet.
     
  16. sunflower81

    sunflower81 Aktive/r Teilnehmer/in

    Grüne Marken? Also als Naturdenkmäler geschützt, nehme ich an. Wir haben hier auch drei, die diese Schilder tragen.

    Sind das alte Hollerstauden? Hollerstauden sind früher oft in der Nähe des Plumpsklos gewachsen :D
     
  17. sunflower81

    sunflower81 Aktive/r Teilnehmer/in

    Wir haben hier beides im Wald. Apfelbäume, mit kleinsten nicht besonders schmackhaften Früchten, die vermutlich aus einem Kern gewachsen sind. Und verwilderte Obstgärten mit alten Obstsorten (und umgefallenen Steinmauern in der Nähe), dort wo früher Kohle abgebaut wurde und eine Siedlung existiert hat. Dort findet man im Frühjahr auch Narzissen. Und die Mauern sind mit Immergrün überwuchert :). Perfekt um a bissi zu entdecken, wenn man abenteuerlustig ist. Freu mich schon, wenn die Kinder groß genug sind und ihre Abenteuerlust entdecken :cool:
     
  18. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Ja, so grüne Metallmarken ( schon ein bisserl in die Rinde eingewachsen)

    Angeblich sind auch Fehlgeburten unter einer Hollerstaude vergraben worden.

    Bei einer kann ich es nicht ausschliessen, dass sie dort gewachsen ist bzw ihren Ursprung hat :D Die zweite ( rote Früchte) ist aus der Baumschule. Die dritte ( schwarze Blätter - rosa Blüten - schwarze Früchte) ist eingegangen.

    Mein Mann ist am Bergbauernhof aufgewachsen und er ist der Meinung, dass zum Haus eine Hollerstaude gehört, weil sie Schutz bietet. ( obwohl er sonst sehr rational ist)
     
  19. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Schön.

    Wenn es eine Siedlung gab mit Obst, ist es klar, dass es dort mehr verwilderte Obstbäume gibt, denn wahrscheinlich werden auch hier die Früchte bzw. Samen verschleppt und keimen dann.

    Hier bei uns in der Gegend kommen mir Apfelbäume im Wald eher selten unter, gut überall bin ich noch nicht gewesen. ;)
     
  20. lucy777

    lucy777 Gast

    mir gefallen diese alten mythen auch sehr gut.
    und ich freu mich über unsere hollerstauden im garten:D

    als kind hat mich das märchen vom machandelbaum (wacholderbaum) sehr fasziniert.....
     

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