1. emilie82

    emilie82 Teilnehmer/in

    Hatte eine Freundin zu Besuch,mit der ich übers stillen gesprochen hab. Ihre Tochter ist jetzt bald ein Jahr und wurde mit 6 Monaten abgestillt. Ich hatte eigentlich vor 6 Monate voll zu stillen und dann weiter zu stillen wie er eben noch will. Mach das auch jetzt so, das ich mich nicht nach der Uhr sondern rein nach dem Kind richte, also immer wenn er Hunger hat wird er gestillt. Sie hat mir jetzt erklärt das die Milch nach 6 Monaten nicht mehr so gehaltvoll ist und das er mit seinen 4 Monaten mindestens 4-5 Stunden Pausen braucht zwischen dem Stillen! Sie sagt das es dazu medizinische Studien gibt! Kennt die wer?
     
  2. Anno1701

    Anno1701 war die Welt noch ok...

    blödsinn, vergiss es bitte.
     
  3. rewora

    rewora Teilnehmer/in

    Sowohl die Aussage dass die Milch nach 6 Monaten nicht mehr gehaltvoll ist als auch die Aussage über die Pausen von einigen Stunden sind völliger Blödsinn! Macht weiter wie bisher, dein Kind und du, ihr wisst schon was das beste ist.
     
  4. tadez

    tadez Teilnehmer/in

    verlass dich auf dein gefühl und lass dich nicht von deiner freundin verunsichern. du machst das schon ganz richtig!
     
  5. emilie82

    emilie82 Teilnehmer/in

    Im Grunde ist mir das auch klar weil mein Zwerg wunderbar zunimmt und wächst. Aber wenn er jetzt länger Vollgestillt werden will, also zB 8 Monate ist das auch ok? Eigentlich will ich gar nicht aktiv Abstillen oder groß Stillmahlzeiten ersetzen. Wie habt ihr das so gemacht?
     
  6. Eichhorn11

    Eichhorn11 Teilnehmer/in

    Ich habe meinen Sohn ziemlich 8 Monate vollgestillt und eine Freundin von mir ein Jahr lang da mein Sohn und ihr Sohn vorher nichts anderes Essen wollten. SIe haben beide zugenommen, also man durchaus länger vollstillen. Die Milchproduktion und INhalt richtet sich nach dem Bedarf des Kindes, wieviel Fett, Proteine usw. gebraucht werden.
     
  7. iles

    iles Teilnehmer/in

    Tochter hat bis 8 Monate vollgestillt, dann minimale Mengen an Essen zu sich genommen,weiter viel gestillt sowohl als hauptnahrungsquelle als auch zum kuscheln. Einen Tag in der Woche war ich arbeiten, da aß sie etwas mehr. Abgestillt mit über 3 Jahren.

    Sohn hat stillen immer nur als nahrungsquelle gesehen, stundenlanges dauerstillen gabs als Säugling nie. Mit 3 Monaten nach Essen gegriffen, ein Monat hab Ichs ihm verwehrt, mit Beginn des 5 lebensmonat hab ich schweren Herzens nachgegeben, und ihn bei uns mitessen lassen. ( natürlich ungewürzt usw., aber NICHT in breiform) Er hat selber gegessen. Nach der ersten Freude, das er nun auch alles bekommt, Uists ihm nun eher gleichgültig, ob Nahrung oder Muttermilch. Er mag beides. Er ist nun 19 Monate, und stillt vühoffentlich auch noch eine weile.

    Einen stillabstand gabs bei beiden nie.
     
  8. susa66

    susa66 Gast

    Hallo,

    Du machst es vollkommen richtig :)

    Da hat deine Freundin leider ein immer wiederkehrendes Ammenmärchen wiederholt das jeder Grundlage entbehrt. Es gibt keinerlei medizinische Studien die ihre "thesen" untermauern - am besten soll sie dir diese Untersuchungen vorlegen :D . Im Gegenteil, alle StillexpertInnen emfehlen stillen nach Bedarf auch im 2.Lebenshalbjahr.

    Auch nach sechs Monaten enthält die Muttermilch noch die gleichen Inhaltsstoffe wie vorher. Die Milch wird ab sechs Monaten keineswegs plötzlich schlechter" oder weniger gehaltvoll". Der Kaloriengehalt der reifen Muttermilch liegt bei etwa 68 kcal/100 ml.

    Reife Muttermilch enthält etwa 7,3 g/100 ml Laktose sowie kleinere Mengen anderer Kohlenhydrate (Oligo und Polysacharide, Glykoproteine, Glukosamine usw.). Der Fettgehalt der reifen Muttermilch beträgt 4,2 g/100 ml, wobei der größte Teil davon auf die Triglyceride entfällt. 57 % der Fettsäuren der Muttermilch sind ungesättigt. Der Fettanteil der Muttermilch beinhaltet auch die fettlöslichen Vitamine, Phospolipide und Cholesterin. Reife Muttermilch enthält 0,9 g/100 ml Eiweiß. Zu den Molkeneiweißen gehören die Immunglobuline, Lysozym, Laktoferrin und Alphalaktalbumin.
    Außerdem enthält Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Weitere Bestandteile sind Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren.

    Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So steigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an.

    Die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinaus.
    Es steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden.

    Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt ebenfalls eine mindestens einjährige Stillzeit für alle Kinder und darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen.

    Hier für deine Bekannte einige gute Infos zu diesem Thema:
    http://www.stillinfo.ch/Dokumente/was-du-stillst-noch.pdf


    Was Du stillst noch?" Stillen des älteren" Säuglings

    Elizabeth Hormann, IBCLC

    Vortrag, gehalten am Berlin Brandenburgischen Stillseminar, Berlin, 25. Oktober 1997

    Wenn wir die Abstillkurven von 64 Gesellschaften (nicht USA und Europa) vergleichen, zu einer Zeit, als wenig kommerzielle und westliche Einflüsse das traditionelle Ernährungsmuster störten, so machen wir interessante Feststellungen: So gut wie keine dieser Gesellschaften hat ihre Kinder vor einem Jahr abgestillt. Bis 2 Jahre war es ein relativ kleiner Prozentsatz der Kinder, der keine Muttermilch mehr bekam. Dies stieg im nächsten halben Jahr rapid an. Bis zum dritten Geburtstag wurden immer noch über ein Viertel der Kleinkinder gestillt; die Restlichen stillten sich zum größten Teil im nächsten Jahr ab; einige wenige haben erst im fünften Lebensjahr die Stillbeziehung ganz beendet.
    Auch in den USA gab es immer langzeit gestillte Kinder, aber die Proportionen sind ganz anders. Die überwiegende Mehrheit ist in den frühen Lebensmonaten ganz abgestillt worden; bis zum ersten Geburtstag gingen 90% nicht mehr an die Mutterbrust.
    Die Beantwortung der Frage, wie es dazu gekommen ist, dass Kinder in Industrieländern im Vergleich zu denen in anderen Länder auf der Welt und im Vergleich zu den meisten Kindern im Laufe der Geschichte der Menschheit so früh abgestillt werden, würde den Rahmen dieses Referats sprengen. Sie besteht aus einer Kombination von geschichtlichen, kulturellen und kommerziellen Faktoren.
    Was ich hier darlegen möchte, sind die wissenschaftlichen Begründungen für die Fortsetzung des Stillens nach den ersten Lebensmonaten, in denen die Vorteile des Stillens mehr oder weniger unbestritten sind.

    Die ersten 6 Monate
    Muttermilch hat alles, was ein Baby braucht, um sich optimal körperlich und geistig zu entwickeln. Es geht vor allem um die Entwicklung des Gehirns und nicht darum, das möglichst größte Baby in kürzester Zeit zu produzieren.
    Der niedrige Eiweissgehalt der Muttermilch ist unter anderem dafür ein Vorteil. Aus der Erfahrung mit künstlicher Babynahrung mit hohem Eiweissgehalt wurde festgestellt, dass solche Nahrung nicht nur zum schnellen Körperwachstum das erstrebte Ziel führte, sondern auch zu hohen Aminosäurewerten im Blut, die eine permanent negative Auswirkung auf das Zentralnervensystem haben könnten (Cunningham 253).
    DHA (Docosa Hexanoic Acid), eine langkettige Aminosäure, einzigartig in der Muttermilch, sammelt sich im Gehirn (und in der Retina) und ist für deren strukturelle Entwicklung wichtig (Cunningham 254).
    Diese und sämtliche anderen wissenschaftlichen Entdeckungen sind die Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus?
    Stillende Mütter haben immer geglaubt, dass ihre Kinder deswegen klüger seien als die Nachbarskinder, die künstliche Babynahrung bekamen. Jetzt gibt es Forschungen, die diese Behauptung zu bestätigen scheinen. Frühgeborene, die in den ersten Lebenswochen die Milch der eigenen Mutter durch Sonde bekommen hatten, hatten nach 8 Jahren durchschnittlich 10 Punkte mehr auf der 10 Skala als die Kinder die künstlich ernährt worden waren (Cunningham 254). Weil diese Studie nur die Muttermilchernährung ohne das Stillen an der Brust erfasst hat, hat sie effektiv die Interaktionen zwischen Mutter und Kind als Faktor in der intellektuellen Entwicklung ausgeklammert und dabei die Vermutung bestätigt, dass Muttermilch per se das Wachstum des Gehirns und Zentralnervensystems positiv beeinflusst.
    Das gestillte Kind hat nicht nur ein ganz anderes Gehirn und Zentralnervensystem; auch seine Körperentwicklung verläuft anders. Gestillte Kinder haben eine Tendenz, etwas weniger zu wiegen als künstlich ernährte Kinder. Das Fettpolster ist anders aufgebaut und durch den natürlichen Sättigungsmechanismus lernen sie, ihren Appetit zu steuern.
    Haut und Muskulatur fühlen sich bei Stillkindern anders an (Stuart Macadam 20). Unterschiede im Blutbild und in der Darmflora sind messbar.
    Nicht nur dank den nutritiven Komponenten, sondern auch wegen der bioaktiven Zusammensetzung Immunfaktoren, Enzyme, Wachstumsfaktoren und Hormonen, die in der Muttermilch einzigartig sind hat das Stillkind lebenslänglich einen anderen Körper als seine nicht gestillte Kohorte, also flaschenernährte Kinder.
    Um nur einen Faktor unter die Lupe zu nehmen: Die Rolle der Immunfaktoren ist auch in Industrieländern nicht unerheblich. Kurzfristig und langfristig stimuliert das Stillen den Aufbau und die Steuerung des Immunsystems des Kindes und bietet Schutz gegen die Entwicklung sowohl von Autoimmun und Herzkranzarterienkrankheiten als auch vor Allergien.
    All dies sind mehr als genug Gründe, ein Kind 6 Monate voll zu stillen. Aber welche Vorteile hat es, das Stillen danach fortzusetzen?

    Stillen bis ca. ein Jahr
    Ab Mitte des ersten Lebensjahrs zeigt das Kind großes Interesse an dem, was seine Mitmenschen essen. Wird es ihm nicht angeboten, drückt es sein Missfallen ganz deutlich aus ein intellektueller Sprung, aber auch eine Reaktion auf Körpersignale, dass die Zeit gekommen ist, seinen gastronomischen Horizont etwas zu erweitern. Das heißt aber nicht, dass Muttermilch plötzlich nicht mehr wertvoll ist. Sie bleibt während dem ersten Lebensjahr und oft darüber hinaus das wichtigste Nahrungsmittel, nach wie vor eine Quelle von hochwertigen Kalorien, Eiweiss, Vitaminen und Mineralien. Die nächsten sechs Monate oder länger sind eine Kennenlernzeit, in der feste Nahrung Muttermilch ergänzt, aber nicht ersetzt.
    Auch der Immunschutz und die Entwicklung des Zentralnervensystems wird im zweiten Halbjahr fortgesetzt. Hier gilt das Prinzip von dosisbezogener Auswirkung. Bei der o.g. Studie mit Frühgeborenen war ein Verhältnis ganz eindeutig. Je mehr Muttermilch, desto höher der IQ Wert (Stuart Macadam 18).
    Die Verbindung zwischen Muttermilchdosis und der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung bestimmter Krankheitsbilder ist noch klarer.
    Allergien Kinder, die 6 Monate oder länger gestillt wurden, haben weniger Allergien (5:wacky: als die, die weniger als 6 Monate gestillt wurden (36:wacky: (Strimas JH, Chi OS, 1988).
    Haemophilus Influenza Typ B Stillen länger als sechs Monate schützt gegen diese Krankheit (Takala, AK et al 1989).
    Otitis media Stillen länger als sechs Monate reduziert Otitis media drei bis fünffach bis zum Alter von 27 Monaten (Teei, DW, Klein, JO, Rosner, B, 1980).
    Malocclusion Als die Stilldauer von 12 auf 3 Monate reduziert wurde, stieg die Prävalenz von Malocclusion von 3% auf 16% (Labbok, MH und Hendershot, GE, 1987).
    Lymphoma in der Kindheit Für Kinder unter 15 Jahren ist das Risiko fünf bis achtfach höher, wenn sie weniger als 6 Monate (oder gar nicht) gestillt wurden (Davis MK, Savitz, DA und Graubord, BI, 1988).
    Diabetes Wenn Kinder 12 Monate oder länger gestillt wurden, ist die odds ratio für die Entwicklung dieser Krankheit 0.54 im Vergleich zu nicht gestillten Kindern.
    Multiple Sklerose Ein zwei bis dreifach erhöhtes Risiko für Multiple Sklerose entsteht, wenn ein Kind weniger als 7 Monate oder gar nicht gestillt wurde.
     
  9. rewora

    rewora Teilnehmer/in

    Auch 8 Monate oder auch länger voll stillen ist voll okay. Also vorausgesetzt du bietest dem Kind essen an und das Kind mag es einfach nicht. Es gibt Kinder, die starten halt einfach später mit dem Essen und andere wollen unbedingt schon mit 5 Monaten. Wie schon tadez geschrieben hat: Verlass dich auf dein Gefühl.
    Ich hab meinen Kindern ab etwa 6 Monaten feste Nahrung angeboten, gegessen haben sie davon mal mehr mal weniger, meist eher weniger. Mein großer wollte dann mit ca. 10, 12 Monaten fast überhaupt nichts mehr essen, war aber trotzdem ein richtiges Bröckerl. Bei der Kleinen dauerte es auch bis über ein Jahr, dass sie nennenswerte Mengen gegessen hat, also eine Mahlzeit statt stillen und nicht zusätzlich zum Stillen.
     
  10. emilie82

    emilie82 Teilnehmer/in

    Was haltet ihr von den diversen Gläschen? Ich mein von der Werbung werden sie ja groß angepriesen, aber kann man auch ganz ohne?
     
  11. Sonny

    PLUS + VIP

    Du machst es schon ganz richtig, wenn du dich nach deinem Kind richtest. Wenn dein Baby mit 6 Monaten noch nicht für Beikost bereit wäre, kannst du auf jeden Fall noch etwas zuwarten.
    Meine Tochter hat erst mit etwas mehr als 8 Monaten begonnen, ein bisschen bei uns mitzuessen, bei meinem Großen war es so, dass er mir schon mit 5 1/2 monaten das Essen vom Teller geklaut hat und dann begeistert zu essen begonnen hat :)
    Ich habe bei beiden Kindern auf Brei verzichtet, aber auch da würde ich ausprobieren, was dein Kind will (bzw. muss es schon auch für dich passen).
     
  12. amanin

    amanin Gast

    :daumenhoch:

    Meine ist jetzt 1 Jahr und ich stille immer noch nach Bedarf, ansonsten betreiben wir BLW seit Sie ca 6 Monate alt ist.
    Und ich werde auch so lange stillen wie es für uns beide passt.
     
  13. lavie

    lavie wwddd?
    VIP

    ja klar! ich hab meiner tochter anfangs gläschen angeboten, eine woche lang war sie auch voll dabei. dann wollte sie nicht mehr. dann hab ich mehr so blw probiert, sprich fingerfood. das ging eine weile ganz gut, aber dann hat sie wieder das interesse daran verloren. dann hab ich eben weiter vollgestillt. ab ca. 10 monaten hat sie dann wieder angefangen, sich ein bisschen für essen zu interessieren. und seitdem isst sie bei uns mit. anfangs eher die beilagen, mild gewürzt. mit der zeit mehr, und mittlerweile geben wir ihr alles, was wir auch essen. sie sucht selbst aus, was sie mag und was nicht. und stillen tu ich sie noch immer täglich mehrmals, sprich nach bedarf (fast 23 monate).
     

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