1. Lottie

    Lottie Gast

    Und bei weiten nicht alle Gynäkologen werden Gyn weil sie den ganzen Tag Babys entbinden wollen. Bei manchen hat es sich ergeben. Andere mögen es weil es eine sehr breite Disziplin ist und viel an ärztlichen Handwerk vereint.

    Pauschale aussagen sind immer ein Problem. Aber was Seifenblase schreibt ist nicht unrichtig. Vorallem in der Kassenmedizin. Überarbeitete frustrierte Hebammen die jahrelang in der Hierarchie klein gemacht wurden und Ärztinnen die was machen wollen sind Realität. Anders ist die hohe Interventionsquote gar nicht zu erklären. Stundenlang dasitzen und Frauen beim vor sich hinwehen zuschauen ist schwieriger als man denkt.
     
  2. Radium

    PLUS + VIP

    bei einer unkomplizierten entbindung sitzt bei der "normalen" kassenpatientin so jnd so kein arzt stundenlang dabei. wir wurden immer nur informiert wenn etwas paghologisch war, oder wenn die hebi (!!!) meinte es geht nix weiter. und ich versteh jeden gyn der bei einer pathologie schneidet anstatt zu warten. das system lässt einem nämlich dann ziemlich im regen stehen wenn was passiert.
     
  3. Lottie

    Lottie Gast

    Ja stimmt. Noch ein Grund warum "nix tun" in der Geburtshilfe wirklich schwer ist.
     
  4. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Ich hab auch nur die letzten paar Minuten ein Arzt gesehen. Die Presswehen waren schon in vollem Gange, aber irgendwie kam Kind nicht raus. Da wars halt kurz hektisch, der Raum plötzlich voll, aber meine Hebamme hat mich instruiert daß ich rechtes Bein da hinstrecken, Oberkörper so drehen soll und dann war das Köpfchen auch schon draussen.

    Frag mich nicht, was da alles passiert ist, ich hab von allem nichts mitbekommen. Voll da war ich erst wieder, als man mir das Kind in den Arm gelegt hat und ich wusste "alles ist in Ordnung".
     
  5. Eeyore

    VIP

    mein Arzt hat mich gerettet, die Hebamme hat auf den Kaiserschnitt gedrängt, er war topentspannt und hat mich durchbegleitet. Also so richtig gute Gebursthelfer sind da schon auch mitunter live beim Geschehen dabei (aber ja es war im Sanatorium und mein privater Arzt und nicht im Krankenhaus ein x beliebiger Arzt).
     
  6. Radium

    PLUS + VIP

    Ja dieses Setting ist bei Sonderklasse/privatpatienten möglich, im normalen kh betrieb nicht. Da sitzt der Arzt nur dann dabei wenns haarig ist.
     
  7. Sommar

    Sommar es ist nur eine Phase ...
    VIP

    Das stimmt leider. Kein Arzt schaut heutzutage noch lange zu, wenn ihm was nicht in Ordnung scheint. Ich kanns auch verstehen, ich würds auch nicht tun.

    Ich bin Sonderklassepatientin und hab die Ärztin nur ganz am Anfang bei meiner Aufnahme gesehen (zum Venflon legen). Der nächste Arzt der da war, war der Kinderarzt. :)
     
  8. Lottie

    Lottie Gast

    Leider ist das so, dass nur Frauen die es sich leisten können in AT ein Anrecht auf so eine Geburt haben. Meiner Meinung könnte man da um wenig Geld auch im kaseenbereich viel verbessern und eine würdevolle Geburt ermöglichen. Durch eine 1 zu 1 -maximal 1 zu 2 Betreuung durch Hebammen! Es braucht keinen Arzt der daneben sitzt - eine hebamme reicht. Durch die Betreuung würde das entstehen von Komplikationen hinten an gehalten. Und wenn welche auftreten, könnte man das so rechtzeitig erkennen, dass viel weniger Not ops und Ärzte benötigt würden. Da bin ich mir sicher :)
     
  9. Antares2010

    Antares2010 ... sucht das Licht am Ende des Tunnels
    VIP

    Ich habe schon einige Kinderärztinnen (aus unterschiedlichen Spitälern) kennengelernt die unabhängig voneinander gemeint haben dass sie nach genau diesen Erfahrungen die Geburtshilfe bleiben lassen haben. Die derzeit gängige Praxis "etwas zu tun" und im Zweifelsfall zu schneiden egal ob es für diese Geburt passt oder nicht oder es in vielen Fällen für Mutter und Kind sogar ganz schlecht war hielten sie für unerträglich.

    Ein Gyn hat es etwas überspitzt sogar so ausgedrückt: "Wenn das Kind bei einer normalen Geburt einen eingerissenen Zehennagel hat bist als Arzt dran, wennst bei einem Kaiserschnitt Mutter und Kind fast umbringst kommst besser davon. Was für die Mutter und das Kind am besten ist ist egal, hauptsache du hast etwas gemacht. Die erste Frage vor Gericht ist: Warum wurde nicht oder so spät geschnitten? Alles beim Kaiserschnitt ist *Schicksal*. Solange sich die Gutachter nicht ändern hast als Arzt keine andere Wahl, ich lass mir von einer einzigen Geburt nicht meine jahrzehntelange Arbeit ruinieren." Für ihn auch ein Grund dass er BEL nur per KS entbindet obwohl er zu einer normalen Geburt mit einem erfahrenen Helfer raten würde. Er meinte auch dass der KS für Kinder nicht ohne ist, die Anpassungsprobleme die manche haben sollte man nicht unterschätzen.

    Meine Hebamme hat übrigens von einer Kollegin erzählt die bereits vor Gericht war, Kind hatte nach einer normalen Geburt angeblich schlimme Hirnschäden. Durch die Initiative der Eltern stellte sich dann aber heraus dass das Kind eine seltene Erbkrankheit hatte und durch Behandlung der Verlauf abgeschwächt werden konnte, die Hebamme kam dann "ungeschoren" davon. Hätten die Eltern aber nichts gemacht wäre die Hebamme schuld gewesen mit allen Konsequenzen, das Kind wäre unbehandelt geblieben und die KS-Fraktion hätte wieder Munition in Richtung "KS ist für Kinder ja soviel sicherer ..."
     
  10. solarphoton

    solarphoton Teilnehmer/in

    . (Irrtum)
     
  11. elke-f

    VIP

    ich hab mir nur den anfang durchgelesen und berichte mal von meinen 4 geburten:

    1. geburt:

    spontan genau am termin nach 3 tagen nicht effektiven schwachen wehen, wo ich mi dann schon selber druck gemacht hab bzw druck von aussen bekam, die definitiv nicht zu meiner entspannung beigetragen haben. nach diesen 3 tagen hatte ich dann ein paar stunden effektive wehen und der spross kam mit dammschnitt und bißl theater, weil er noch kurz stecken geblieben ist.
    er war also eine schwere geburt.
    ABER: ich weiß aus heutiger sicht, daß das es daran lag, daß ich selber viel zu wenig vertrauen in mich hatte und ihm und uns nich einfach stressfreiere tage gegönnt habe, als es sich angekündigt, daß er bald geboren wird. ich bin viel zu früh ins kh gefahren, dort sollte ich liegen (war so vor 23 jahren) und die hebamme hat gleich gesagt, wenn da nix weitergeht, wird man einen wehentropf anhängen müssen etc....
    ich hab mit meinen naiven und unwissenden 19 jahren so viel schiss bekommen, daß ich alles gemacht hab, was mir gesagt wurde und fertig.
    heute bliebe ich daheim in der badewanne, liesse es mir gut gehen und würd warten, bis der zwerg selber wirklich mithilft und antaucht, weil er bereit ist zu kommen und nicht erst leise ankündigt....ich würd nicht mehr liegen bleiben und mir schon gar nicht die blase sprengen lassen, wenn noch fast nix weitergegangen ist..........
    war also viel die unwissenheit/unsicherheit gepaart mit unglücklicher begleitung.....

    und TROTZDEM war es das übewältigendste glücksgefühl, das ich bis dahin kannte, als ich gespürt habe, wie der druck nachlässt und sein kopf geboren war....kurz darauf lg er auf meiner brust und ich war mutter. nie, nie, nie würd ich dieses gefühl eintauschen wollen freiwillig.


    2. geburt:

    ein paar tage vorm termin, wo ich verkühlt war bei der kontrolle und zudem eine präeklampsie hatte, die man schon alle 2 tage kontrollieren musste.....die hebamme hat bei de runtersuchung den muttermund etwas gedehnt um evt die geburt auszulösen, zumal wehen am CTG sichtbar waren, die ich nicht gespürt hab....
    um mitternacht ging es dann tatsächlich los und um 3:34 war er da....blitzeschnell, heftige wehen, aber sehr stimmig, er hat total nach unten gebohrt und ich war bis zur 1. presswehe aufrecht, weil wir nämlich fast zu spät ins Kh gekommen wären.....:D
    als der gerufene arzt gekommen ist, war mein sohnemann schon auf meiner brust.....kurz und bündig also!
    - mit mir als viel, viel, viel relaxtere mutter.......und mit viel mehr gefühl dafür, was ich möchte und was nicht.....allerdings wäre es mir fast zu schnell gegangen, ich habs beinahe übersehen.....


    3. geburt:

    einleitung unter sectiobereitschaft wegen ganz schwerer präeklampsie bzw drohendem eklamptischen anfall 3 wochen vor dem termin mit unreifen muttermundbefund.
    ich habe kurz nach legen der tablette regelmässige wehen bekommen und dann einen tropf dazu bekommen, damit es weitergeht.....binnen 14,5 stunden war meine tochter geboren und ich habe diese geburt ganz intensiv erlebt und empfinde die geburtsdauer eig als ideal für mich.....ich hab sehr intensiv hingespürt und mir bei jeder wehe intensiv vorgestellt, daß ich mit jeder wehe meinem ziel meine tochter auf die welt zu bringen näher komme.....
    irgendwie hatte ich so einen freudenhormonrausch, daß ich auf jedem foto etwas dubios grinsend zu sehen bin...auch bei dieser geburt war ich sehr viel zeit aufrecht und empfand das als wirklich angenehm und dieses "zusammenarbeiten" und das genaue spüren, wieviel ich wann pressen darf.....das hat meine tochter und mich auf eine sehr intensive art verbunden, die sehr nachhaltig wirkt....wir sind ein sehr eingeschworenes team....


    ich habe bei geburt nr 2 und 3 sehr genossen, daß ich keine sekunde getrennt von meinen kindern war (beim ersten hat mein kreislauf schlapp gemacht) und sowohl beim wiegen als auch dem damals noch obligaten baden etc dabei war....bei meiner tochter hab ich auch selber die nabelschnur durchtrennt.....
    ich habe sie im kreissaal bereits angelegt und dieses intesive erste, lange spüren direkt nach der geburt..haut an haut im hormonrausch.......diese ersten blicke..............wenn ich daran denke, steigen mir heute noch die freudentränen auf..........




    4. geburt:

    sectio unter vollnarkose nach 32.ssw nach sehr risikoreicher und komlikationsreicher schwangerschaft, wo wir mit hartem kampf noch 5 wochen geschafft haben und gegen ende um jeden einzelnen tag kämpfen mussten.....
    ich habe gewusst, daß wir einen kaiserschnitt bekommen müssen und mich intensiv darauf vorbereitet. ich bin auch dankbar, daß es diese geburtsform und jegliche intensivmedizinische möglichkeit gibt, denn sonst gäbe es meine jüngste nicht.

    aber....mir geht diese intensive körperliche verbundenheit die ich mit den anderen kindner bei der geburt erlebt habe ab.....ich vermisse unendlich diese ersten blicke, diesen rausch des unmittelbaren ersten kuschelns......dieses gefühl "jetzt" ist sie da....

    kein anlegen im kreissaal, kein kuscheln, kein erstes abtasten............
    ich habe sie erst 9 stunden nach der geburt gesehen, ich konnte nicht selbständig zu ihr wegen den schmerzen NACH der geburt (da hab ich echt lieber vorher wehenschmerzen, wo ich weiß, was ich dafür bekomme....sicher weiß ich kopfmässig auch, daß ich schmerzen hab von der OP, aber irgendwie sind die wehenschmerzen vorher mit belohnung am "ende" deutlich einfacher zu ertragen für mich als die lästigen - und trotzdem wirklich aushaltbaren - schmerzen nach der op.)

    sicher wäre es bei einem kaiserschnitt, wo die mutter wach ist mehr geburtserlebnis. sicher kann man mit glück vereinbaren, daß man das zwergi kurz bekommt, wenns soweit fit ist.
    aber ungestört kuscheln, ohne daß es kalt ist im op und ohne daß jemand fummelt, der den bauch zunäht.......das geht bei keinem kaiserschnitt.

    was mich noch auch an einem geplanten kaiserschnitt kurz vorm termin stören würde: das kidn kann sich das geburtsdatum nicht selber aussuchen.....es wird ein termin festgesetzt und so ist es dann. diese planbarkeit mögen mache schätzen, ich bevorzuge, daß das kind selber den geburtsimpuls gegebn darf, wenn es bereit ist.
    ich bevorzuge - wenn ich die wahl habe - auch, daß das kind selber das geburtserlebnis erlebt, wo es sich durch den engen geburtskanal arbeitet.......



    für mich persönlich wäre von daher die entscheidung vollkommen eindeutig zu gunsten einer natürlichen geburt . bei allem respekt davor.
    ABER....das musst du für dich entscheiden und du musst in deinen körper hineinhören.
    ich hatte speziell vor der ersten entbindung auch angst, aber es hat mir sehr viel an selbstwert und körperbewusstsein gegeben....

    für mich überwigen die vorteile einer natürlichen geburt, wenn nichts gravierend dagegen spricht, aber ich bin froh, daß es auch einen kaiserschnitt gibt.
    und ich bin der meinung, daß auch unüberwindbare angst vor einer geburt sehr wohl ein grund für eine sectio sein können, wenn die frau sich wirklich damit auseinandergesetzt hat und bewusst entscheidet.

    allerdings sollte sich jede frau bewusst sein: egal, welcher geburtsweg gegangen wird. es bedeutet immer schmerzen und immer arbeit. und es ist das schönste, was es gibt. (für mich)

    alles liebe!
     
  12. elke-f

    VIP

    ps und erkundig dich, wie eine sectio genau abläuft, also was da bei der op gemacht wird....
    und was bei einer natürlichen geburt abläuft

    du sollst informationen über beides haben, damit du weißt, was du entscheidest
     
  13. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Ich würde mich einfach nicht festlegen. Ich habe meine erste Geburt bis hin zu wehen im Minutenpaket durchgehalten, danach notsektio. Ganz ehrlich ich hätte mir das mit meiner hochrisikoschwangerschaft und 8 Wochen nur liegen nicht mehr zugetraut. Notsektio weil anatomisch Geburt nicht möglich war, notsektio Verdacht auf gebörmutterruptur.

    Lass dir beide Möglichkeiten erklären und nix dreinreden lassen. Es ist deine Entscheidung und nicht die der Hebamme oder des Arztes.
     
  14. Radium

    PLUS + VIP

    Genau das meinte ich, es ist nicht Böswilligkeit die die sectiorate steigen lässt, sondern die forensik.
     
  15. Und ich meinte, dass das ein Problem ist, dessen sich Erstgebärende bewusst sein sollten.
     

Diese Seite empfehlen