Natürlich kann man als elternteil stolz sein auf sein kind, wenn es einen beruf erlernt hat, der ihm spaß macht, in dem es fleissig und erfolgreich ist. Das selbstverständlich auch dann, wenn dazu keine matura nötig ist, das sehe ich ganz genau so!

Allerdings habe ich als elternteil eine (gesetzliche) verpflichtung meinem kind matura/studium zu ermöglichen, wenn es dafür geeignet ist und das auch möchte.
Ein kind hat ja auch einen gesetzlichen anspruch auf nahrung, unterkunft, usw....und eben auch ausbildung entsprechend seinen fähigkeiten. Es muss ja auch nicht "froh sein" das es etwas zu essen bekommt, bekleidung oder unterkunft, eben weil es dem kind schlicht und einfach zusteht.
Somit ist es auch kein gut will der eltern, wenn man maturieren oder studieren kann, sondern nur die inanspruchnahme eines geseztlichen anspruches.

 

Wir waren 4 Kinder, hatten einen Bauernhof, meine Eltern haben hart gearbeitet, aber sie hätten es sich nicht leisten können uns alle 4 ein Studium zu ermöglichen ohne das wir nebenbei arbeiten gehen würden.
Hätte ich jetzt mehr als 2 Kinder, müßte mein Sohn neben seinen Studium arbeiten, allerdings könnte er dann nicht zwei schwere Studium in der Mindestzeit, b.z.w. mit den Toleranzsemester absolvieren.

Ich glaub jeder Elternteil möchte das beste für sein Kind und ermöglicht ihnen das was sie können, allerdings sollte das Kind dann das auch anerkennen und wissen das es auch eine Leistung erbringen muß.
Hätte mein Sohn allerdings 5 Fünfer im Zeugnis und würde sich noch immer nicht auf den Hosenboden setzen und was für die Schule tun, dann würde ich mir denken er möchte die Matura nicht und wäre in einen Lehrberuf richtiger.
Mein Sohn bekommt auch Alimente, muß seinen Vater jedes Semester einen Studiennachweis bringen, b.z.w. verlangt das auch das Finanzamt, das heißt auch hier ist der Geldhahn abgedreht wenn keine Leistung da ist.
Natürlich muß mein Kind auch was zum Essen bekommen, allerdings steht nirgendst geschrieben was es bekommt, somit muß es wieder froh sein , wenn es das bekommt was es auch gerne ißt.

lg

lisibeth

 

Liebe Eva,

ich habe meiner Tochter nicht den laptop weggenommen und sie ist natürlich vor facebook gesessen. Stundenlang. Ich habe sie oft gefragt, wie es sein kann, dass sie sich 5 Stunden auf facebook konzentrieren kann, aber keine einzelne Stunde auf Mathematik. Detto Fernseher.
Im Sommer hat sie uns zunächst ihren Fernseher "geschenkt" unter dem Motto "Elektrosmog raus aus meinem Zimmer". Und dann hat sie sich auch noch temporär von facebook abgemeldet.
Der plötzliche Sinneswandel kam von außen. Ein Bekannter, selbst erst 20 Jahre alt, dem sie ihr Leid geklagt hat, sagte zu ihr: Bei dir ist kein Schicksalsschlag eingetreten, du hast ein geordnetes Elternhaus, es gibt keine Entschuldigung für deine schlechten Noten. Setz dich hin und lern das, so schwer ist das nicht.

Es war egal, dass wir ihr vorher in etwa dasselbe erzählt haben, bei einem Ohr rein und beim anderen raus (unser Standardsatz: WIR haben die Matura). Vor diesem Bekannten hat sie sich einfach geschämt, vor uns hat sie sich gehen lassen.

In der schweren Zeit habe ich mich schon gefürchtet, wenn mein Mann mich angerufen hat. Unsere Begrüßung bestand in den Worten "Welche Katastrophen?" Nur damit du ungefähr weißt, wie es bei uns war...

Unsere Tochter war auch unzuverlässig und wenig paktfähig. Und wir haben ihr trotzdem den Wedel gemacht mit holen und bringen (wir sind allerdings halt auch zu Zweit). Jetzt schafft sie ihre Wege plötzlich auch alleine und kommt pünktlich zur vereinbarten Zeit.
Wie ein umgelegter Schalter.

Ich bin sehr sicher, dass du deiner Tochter alles beigebracht hast, was sie braucht. Es wird daher auch Wirkung haben, vielleicht etwas später.

Wir haben auch noch den kleinen Bruder vor uns...

AliLeo