1. Sanina

    Sanina Teilnehmer/in

    Hallo!

    Muss mich mal kurz vorstellen:

    Meine Maus kam am 8. April 2005 zur Welt und unser Stillstart war nicht gerade der Beste. Sie war zu schwach zu saugen, konnte zusätzlich die Brustwarze nicht richtig fassen (hab gleich Saughütchen verpasst gekriegt und garnicht gewusst was das ist und wozu das gut sein soll...) und da der Kaiserschnitt abends war, kam sie über Nacht ins Kinderzimmer und ich hab sie erst nach 14 Stunden wieder gesehen, wo sie dann den ganzen Tag verschlafen hat und von Saugen absolut keine Rede sein konnte.

    Die Schwestern waren zwar sehr bemüht mir immer beim Anlegen zu helfen, mussten mir aber eben diese doofen Saughütchen verpassen, damit die kleine Maus überhaupt etwas zu fassen bekam und der Kinderarzt hat denn das Fläschchen verordnet, da sie leider recht stark abgenommen hat, sehr schwach war und die Nährstoffe gebraucht hat (hatte im Kinderzimmer schon gezittert da sie unterversorgt war... hat mir der Kinderarzt dann berichtet).

    Ich war total fertig - ich wollte so gern stillen, hatte Angst dass die Milch garnicht einschießt, wenn die Kleine nie richtig saugt, war deshalb einen Tag total depressiv und nur am Heulen und verzweifelt - und habe deshalb auf meinen eigenen Wunsch hin schon am 2. Tag mit dem Abpumpen begonnen. Hab dann immer Baby angelegt, danach Fläschchen hinterher und dann abgepumpt. Im Krankenhaus ging das ja noch halbwegs, da war ständig die Hilfe von den Schwestern da und ich musste nur nach dem Flascherl klingeln und schon stand es vor meiner Nase..., daheim ist der Aufwand doch recht groß, wenn man alles selbst machen muss und beim Füttern 3 Etappen durchwandern muss... ;)

    Meine Ärztin meinte dass es kein Problem sei, sie habe das bei 2 ihrer leichtgewichtigen Kinder selbst so praktiziert und als sie dann größer und kräftiger wurden (so 3-3,5 kg) wurde das Brusttrinken immer mehr und das Flascherl immer weniger. Also dachte und hoffte ich, dass es auch bei mir so sein würde und wollte mit dem Anlegen solange durchhalten bis sie dieses Gewicht erreicht hat.

    4 Wochen haben wir uns regelrecht gequält und konnten das Miteinander daheim garnicht so richtig genießen. Jede Fütterung dauerte an die 2 Stunden. Baby anlegen, Baby saugt nicht, gut - machen wir Schluss nach 10
    Min. - aja, Baby saugt ein bisschen, na warten wir noch, vielleicht kriegt sie ja doch was raus... also saß ich oft eine dreiviertel Stunde bis Stunde mit der kleinen an meinem Busen und rausgekriegt hat sie so um die 10-20 ml (nicht gerade sehr üppig) - also danach Fläschchen wärmen, Fläschchen füttern und wenn alles erledigt war und Baby schlief hab ich mich zur Pumpe begeben und da ja gesehen dass sie kaum was rauskriegt, da alles in der Pumpe gelandet ist.

    Ich hatte 2 verschiedene Stillberaterinnen bei mir zuhause die mir in Summe € 200,-- für Ihre Tips und Tricks abgenommen haben aber mir nicht helfen konnten, denn anstatt besser wurde es immer schlechter - schlussendlich hat mein Mäuschen schon beim Anblick des Busens einen dunkelroten Kopf bekommen und sich apatisch geschrien.

    Ich war mit meinen Nerven am Ende, war schon total traurig, da ich genug Milch hatte, ihr die volle Brust vor die Nase halte und sie nichts damit anzufangen wusste. Ich fühlte mich von ihr abgelehnt und ungeliebt und war sehr böse auf sie, hätt sie manchmal am liebsten schreiend ins Bett gelegt und wäre davongelaufen (obwohl ich sie natürlich unendlich lieb hab...), da ich einfach nicht mehr konnte.

    Der letzte Tip der 2. Stillberaterin war entweder NUR Brust oder NUR Flasche und so habe ich dann einen Tag lang die NUR Brust-Variante ausprobiert und mir gedacht, das zieh ich jetzt durch - was damit geendet hat, dass das Baby den ganzen Tag Hunger gelitten hat und am Abend absolut unausstehlich, grantig, unendlich hungrig und verzweifelt war.

    SCHLUSS - ich hab ab dem Zeitpunkt mit dem Anlegen aufgehört denn ich wollte mein Baby und mich nicht länger quälen.

    Abgepumpt hab ich sowieso von Anfang an und so hab ich das ganze nurmehr auf Abpumpen und Fläschchen füttern reduziert und siehe da - ich hab nicht mehr soviel Zeit fürs Füttern benötigt, alles ging viel schneller und entspannter und endlich konnte ich das Daheimsein mit meinem Baby zu genießen anfangen.

    Jetzt ist meine Maus bereits 7 Wochen alt, seit ich aus dem Krankenhaus raus bin ernähre ich sie nurmehr mit Muttermilch und meine Sorge die Pumpe könne nicht soviel Milch rausholen wie das Baby (da man das ja immer liest und hört) war völlig unbegründet, ich pumpe sogar mehr Milch ab, als mein Baby am Tag trinkt und habe deshalb immer was auf Vorrat im Kühlschrank (falls mal gespieben wird und eine doppelte Mahlzeit notwendig ist oder mir versehentlich mal ein Flascherl umfällt... :rolleyes: ).

    Ich bin stolz dass ich das voll "Stillen" geschafft hab, obwohl mein Baby meine Brust verschmäht und werde es noch solange machen, wie es mir möglich ist und meine Milch es zulässt, habe mir aber zumindest vorgenommen es bis zum Ende des 3. Monats zu schaffen (das hat mir auch die Kinderärztin empfohlen) und über jeden weiteren Tag freuen wir uns einfach! <3

    Natürlich wäre mir das Stillen lieber gewesen und auch bei weitem nicht so kompliziert und zeitaufwendig für mich, aber ich hab nun versucht die Vorteile für mich herauszufiltern und ich finde vor allem positiv, dass Papi auch füttern kann (was er sehr oft und brav - auch nachts - macht) und dass ich (was ich allerdings bisher nicht getan habe) auch mal weggehen kann und die Großeltern aufs Babylein schaun können..., das werden wir in den nächsten Wochen mal versuchen.

    Also falls hier noch jemand abpumpen muss - es ist garnicht so schlimm (ja, es ist extrem zeitaufwendig und mühsam sich in der Nacht zur Pumpe zu setzen, aber es ist so schön zu wissen, dass das Baby mit der beste Nahrung der Welt - mit Muttermilch - aufwachsen darf). Ich bin froh, dass es diese Möglichkeit gibt und fühle mich nun wesentlich besser, als in den 4 Wochen wo wir alles versucht haben, um Sanina die Brust schmackhaft zu machen.

    Diese Erfahrung meinerseits wollte ich gerne mal hier reinschreiben, damit nicht immer nur das Gerücht herumwandert (welches mich auch vorerst etwas Verzweifeln hat lassen), dass man mit der Pumpe nicht genug Milch rausholen kann... gottseidank wurde ich eines anderen belehrt!

    Alles Liebe für Euch für die Stillzeit,
    Sanina-Mami
     
  2. Cathythecat

    Cathythecat Teilnehmer/in

    Hallo Sanina,

    ich hab auch die ersten Wochen (8 glaub ich) immer abgepumpt und aus dem Flascherl gefüttert. Jetzt bin ich aber froh, dass das von der Brust trinken doch noch so super funktioniert. Ist schon um einiges bequemer und nimmt nicht so viel Zeit in Anspruch.
    Ich habe abgepumpt weil meine Kleine so stark gesaugt hat, dass ich sofort entzündete Brustwarzen hatte und mir das Brustgeben höllische Schmerzen gereitet hat. Nachdem der Milcheinschuss bzw. das Saugen der Kleinen nach dem Milcheinschuss fast unerträglich war und das Abpumpen und Flascherlfüttern so bequem und schmerzfreier war, bin ich dann dabei geblieben. Das hat auch so lange gut geklappt, bis meine Kleine nach den Mahlzeiten immer so unruhig war und sich nur im Tragetuch beruhigen lies, so dass ich einfach nicht zum Abpumpen gekommen bin. Dadurch hatte ich dann natürlich auch irgendwann nicht mehr genug abgepumpte Milch (der Körper stellt sich ja drauf ein). Sonst muss ich dir recht geben, wenn man regelmäßig (so oft wie das Kind halt trinkt) abpumpt, hat man auch genug Milch. Außerdem bin ich durch das nächtliche Abpumpen kaum zu mehr als 3 Stunden Schlaf täglich gekommen. Sophie hat in der Nacht meist 1-2 Stunden gebraucht, bis sie endlich wieder eingeschlafen ist und ich endlich abpumpen konnte. Manchmal waren es auch 4 Stunden. Ich habs dann doch mal wieder probiert. Ich war sofort wieder wund und ich bin wieder aufs Abpumpen zurückgekommen. Dann hab ich es einmal am Tag (eigentlich wars die Nachtmahlzeit) an der Brust und den Rest per Flascherl probiert. Als das gut funktionierte, hab ich dann immer öfter die Brust gegeben, bis wir alle Mahlzeiten an der Brust hatten und meine Brust sich (halt langsam) daran gewöhnt hat.
    Ich hatte auch das Gefühl, dass Sophie erst durch die Flasche gelernt hat "richtig" zu saugen. Sie hat am Anfang so richtig geschlungen - angesaugt wie ein Piranha. Aber jetzt klapps und ich genieß es sehr, alle Vorteile vom Stillen nutzen zu können. Weniger Zeitaufwand. Auch unterwegs immer Nahrung dabei. Kein Aufstehen in der Nacht - dafür weiterdösen/-schlafen können. Keine Probleme mit der Milchmenge, die man ja doch bekommt wenn man mal nicht regelmäßig abpumpen kann.
    Jetzt pump ich nur einmal am Tag ab (meist am Abend wenn Sophie schon schläft) um mir einen kleinen Vorrat anzulegen. Zweimal die Woche ist sie ja auch bei der Oma (weil 2 Stunden zum Training - arbeiten - gehe) und bekommt dort die MuMilch aus dem Flascherl.

    So findet jeder seinen Weg.

    Nicht falsch verstehen. Ich will dir da gar nichts einreden oder aufdrängen. Ist ne reine Interessensfrage: Willst du es vielleicht doch noch mal probieren, ob sie inzwischen vielleicht doch von der Brust trinkt?
    Ich wollt es zwischendurch doch irgendwie immer wieder versuchen. Ich hab mir immer gedacht: Wenn es nun doch funktioniert, dann könnte ich mir die ganze Abpumperei ersparen und die Zeit besser nutzen (mit ihr zB). Außerdem wars für mich dann schon ein wenig stressig, da Sophie so anhänglich ist und immer beschäftigt werden will, dass ich kaum Zeit zum Abpumpen gefunden habe. Schreien lass ich sie ja deshalb auch nicht.

    lg
     
  3. Lisa1975

    Lisa1975 Hallo!

    Hallo Sanina-Mami!

    Laß dich ganz fest drücken und gratulieren zu deinem Durchhaltevermögen. Dein Schatz wird es dir sicher danken.

    Bei meiner Tochter ist es mir sehr ähnlich ergangen und wir schafften das mit dem Stillen auch nicht. Ich habe dann 10 Monate abgepumt. Denn irgendwann wurde es Routine und mit dem Doppelpumset war ich in 10-15 min fertig mit dem abpumen. Ich habe auch immer mal wieder versucht sie anzlegen, aber wir haben es nicht mehr geschafft. Milch hatte ich auch mehr als genug. Da Lena sehr viel geschlafen hat und ich soooo viel Milch hatte, bekam ich ca. 60 Portionen Milch im Tiefkühlfach zusammen, die sie dann in meiner Abstillphase bekommen hat.

    Bei meinem Sohn hat es sofort geklappt. Er hat getrunken und gesaugt, wie wenn er noch nie etwas anderes gemacht hat. Wir stillen immer noch gerne und vielleicht noch lange.

    Ich wünsche dir alles Gute und du kannst es schaffen die drei Monate, vielleicht auch noch länger, oder vielleicht versuchst du es doch noch mit Anlegen und hast Glück und es geht auf einmal von ganz allein.

    Liebe Grüße
     
  4. Antschi

    Antschi Teilnehmer/in

    Hallo!

    Toll daß Du Deiner Kleinen die MuMi ermöglichst auch wenn sie nicht an die Brust geht! Kennst Du diese Seite übers Pump-Stillen: http://home.qualimedic.de/~juliane/anfang.html
    Juliane hat etliche Monate pump-gestillt und viele Informationen zusammengetragen.

    Daß man oft liest daß eine Pumpe nicht so effektiv wie ein Kind ist liegt daran, daß die meisten Mütter ein paar Wochen/Monate erstmal nur stillen, und dann mit einer Pumpe nur wenige ml rauskriegen weil sie den Milchspendereflex nicht auslösen können. Die machen sich dann weißgottwie Sorgen obwohl das Kind eh normal zunimmt, und sie selbst nur ungeübt mit der Pumpe sind.
     
  5. Sastro

    Sastro Teilnehmer/in

    Hallo!

    Gratuliere zu deinem Bericht, den ich voll unterschreibe, und zu deinem Durchhaltevermögen! Bei meiner Großen war's genauso: Kind zu schwach, also abpumpen. Ich hab sie 3,5 Monate voll "pump-gestillt" und erst jetzt erfahren, dass vielleicht eine Brustgewöhnung möglich gewesen wäre. War praktisch, da der Papa auch füttern konnte! Nach dieser Zeit wollte ich einfach nicht mehr, der Arzt hat gemeint, warum tun Sie sich das an? (ist halt 13 Jahre her) und hab einfach jede Woche 1x weniger pro Tag abgepumpt.
    Meine Kleine konnte von Anfang an richtig saugen und wir überholen punkto Stilldauer die Große (und das mit einer Brust, da ich operiert bin)!
     

Diese Seite empfehlen