1. change00

    change00 Gast

    Nein, das verstehe ich nicht. Die schlechten Kinder haben dann keinen Sport, keine Musik, keine Naturwissenschaften? Kann ja wohl auch nicht Sinn der Sache sein. Wenn man in Englisch, Mathe und Deutsch 4 Stunden BAsics macht und 2 Stunden Vertiefung, dann hat man schon mal 18 Stunden. Bleiben 12 Stunden für Musik (Seifenblase wollte da auch normalen Unterricht plus Vertiefung), Sport (auch da wollte sei allgemein und Vertiefung), Kochen (auch das wollte sie)., Biologie, Geographie, Geschichtte, Physik, Chemie, Religion/Ethik, eine zweite bzw auch dritte Sprache, Informatik, etc.

    ich habe nicht den Eindruck, dass sich das ausgeht. Und ich bin auch dagegen, dass die Kinder nur mehr manche Kurse machen und andere Fächer dafür überhaupt nicht mehr haben.
     
  2. change00

    change00 Gast

    Wenn dem so wäre und alles in der gleichen Stundenanzahl, dann würde das passen.
     
  3. change00

    change00 Gast

    das fände ich super (wobei ich davon ausgehe, dass in dieser Schule zu 90% Kinder aus bildungsaffinen Elternhäusern sind und daher die soziale Zusammensetzung und damit die Herausforderungen vollkommen andere sind als in vielen Schulen Wiens). Nur - welche öffentliche Schule hat 2-3 Lehrer für 25 Kinder und dann Gruppen zu 8 Kindern? Das wird es nicht spielen und bei 25 Kindern für eine Lehrkraft und dazu dann auch noch zwischen 6-8 Jahre Leisztungsunterschied zwischen den Kindern (manche schon 2 Jahre voraus, anderen 2 Jahre hintennach bis Sonderschulenniveau mit allen Bandbreiten dazwischen) ist selbst so ein Modell schwer zu bewältigen.

    Wenn wir in allen Schulen nur mehr 15 Kinder in der Klasse haben mit 2 Lehrern, dann lasse ich mir jedes Modell einreden.
     
  4. Solanum

    VIP

    im basisunterricht ist selbstverständlich auch turnen, werken, musik etc. wie bisher. am nachmittag werden dann schwächen und stärken bearbeitet, wobei schwächen vorrang haben sollten. also kinder, die mit den basics probleme haben, sollten diese erst festigen bevor sie den neigungskurs kunst besuchen.
     
  5. change00

    change00 Gast

    Wie gesagt: wie geht sich das mit den Stunden aus?

    Ein Kurssystem fände ich an sich auch besser; da müßte man die Schule aber vollkommen neu denken und mit allen bisherigen Strukturen brechen. Ehrlich gesagt habe ich Schwierigkeiten, mir das vorzustellen, weil ich noch so im alten Systemdenken bin. zB kann man jetzt, wenn man in ein Gymnasium geht, zwischen verschiedenen Zweigen wählen, Neusprachlich, humanistisch, mathematosch, wiku, mehr Informatik, mit allem möglichen in Varianten. In der NMS gibt es sowas mW nicht (wenn dooch bitte um Richtigstellung). Wie kann ich jetzt in einer gemeinsamen Schule - und gehen wir mal davon aus, es gibt keinen Campus, wo 10.000 Schüler hingehen - sichersein, dass es die Spezialisierung, die mein Kind dann vielleicht haben will (jetzt entscheidet man sich ja in der 3. oder 5.), dann auch wirklich gibt. Und nicht überall das gleiche? Weil, damit mein Kind einen Kurs besuchen kann, zB Latein oder Spanisch oder DG oder Informatik, dann müssen sich ja immer ausreichend Kinder finden, die den auch machen wollen; es wird ja nicht für ein einziges Kind ein Kurs gemacht werden. Bildungsaffinere Eltern, die ihre Kinder in einer NMS haben, beschweren sich oft drüber, dass überhaupt keine Zusatangebote zustande kommen, weil die meisten Kinder/Eltern aus den nicht so bildungsaffineren FAmilien keine Lust dazu haben. Ich kann mir noch nicht ganz vorstellen, wie so ein Kursystem funktioniert, außer im Bereich der Hauptgegenstände mit Vertiefung/Förderung.
     
  6. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    du hast ja in der schule dann eben alle bildungsgruppen also werden sich auch genug kinder für einen informatikkurs oder ähnliches finden... genauso wie in einem gym keine informatikklasse zustande kommen würde wenn sich nicht genug kinder für informatik finden würden... ich glaub ehrlich gesagt, dass das das geringste problem ist...

    und es gibt auch in der nms (zumindest in unserer) verschiedene schwerpunktklassen mit extra stunden in diversen dingen...
     
  7. Doch auch in der NMS gibt es Spezialisierungen, Sport und Musik sind die üblichsten, aber es gibt auch andere. Ein Kurssystem müsste sich mit solchen Spezialisierungen verschränken. Keine Schule kann ALLES anbieten, das ist auch nicht notwendig. Aber ein Kind kann in jeder Schule in den Grundfertigkeiten für Mathe und Deutsch differenziert werden, denn das gibt es überall. Und wenn das Kind dann in einer Schule mit Musikzweig ist, gibt es immer noch genug Möglichkeiten für individuelle Kurssysteme: Chor, Band, Orchester oder Einzelinstrument, genauso wie du einen vertiefenden Geschichtekurs anbieten kannst, wenn es einen guten Geschichtelehrer gibt, Werken als Förderung und Sport in verschiedenste Richtungen überall.

    Weil du mehrfach nach den Stunden gefragt hast: in einer Halbtagsschule kannst du nur die Basics in machen. Das stimmt. Aber die Halbtagsschule geht ja grundsätzlich davon aus, dass die Kinder daheim oder in Vereinen gefördert werden. Falls das nicht so ist, liegt das in der Verantwortung der Eltern, ist traurig, aber nicht mehr Sache des Systems. In Ganztagsschulen hast du mehr Zeit für Sport, Musik und Kunst. Das was eben im Halbtag daheim gemacht werden sollte, vielfach aber nicht geboten wird. In beiden Systemen finde ich jedoch, dass die Förderstunden am Vormittag passieren sollen und nicht auf Kosten von Sport, Musik und Kunst, denn das sind Gebiete, die eigentlich allen Menschen sehr viel positive Bestätigung geben, egal wie begabt sie darin sein mögen.
     
  8. change00

    change00 Gast

    es ist aber ein Unterschied, ob ich zwei Zweige anbiete (zB Real und Neusprachlich), bei denen die Wahrscheinlichkeit bei 99% liegt, dass beide Zustande kommen, wenn man 3 Klassen hat und einem System, wo jedes einzelne Nebenfach am Prüfstand steht, und daher mit allen anderen Fächern um Schüler konkurriert. ;)
     
  9. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    bei dem was mir vorschwebt sitzen ja nicht nur gleichaltrige kinder in einer gruppe sondern zb. übergreifend 2-3 klassenstufen das heißt wenn es in einem jahr nicht zustande kommt dann halt im nächsten...

    mir schwebt da ja eine komplette neustrukturierung der schule vor nicht nur ein bissi ein herumgeschraube...
     
  10. change00

    change00 Gast

    Bevor wir flächendeckend und überall Ganztagesschulen haben, die ich an sich befürworte, muß man andere Schulen bauen, zumindest in Wien, weil bei den meisten Schulgebäuden wäre es unzumutbar, die Kinder den ganzen Tag dort zu halten. Wir müssen uns daher auch darauf einstellen, dass es nicht nur Ganztagesschulen geben wird. Und das System muß auch in den anderen Schulen funktionieren. Wobei ja angeblich in den Ganztagesschulen überhaupt nicht mehr Stunden geleistet weden, also Schulstunden, die Pausen sind länger und mit Lernzeiten verschränkt. Aber die Regelstunden sind die selben.

    Und Turnen gehört ganz normal in das Schulprogramm integriert. Und zwar für alle Kinder und mehr als jetzt.
     
  11. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    die regelstunden sind die gleichen das stimmt aber man kann zusatzkurse besuchen wie theater, musik(instrumente), extra turnkurse, malkurse usw.
     
  12. change00

    change00 Gast

    ok, bei Mehrstufenklassen könnte ich mir das vorstellen.

    Ich hätte halt die Sorge, wenn ich in manchen Bezirken Wiens leben würde, was ich zum Glück nicht tue, dass in vielen Fällen nur die Basickurse vorhanden sind, die ja jeder besuchen muß und für den Rest zu wenig übrig bleibt. Und da würde ich schon sehr dem Gymnasium nachweinen, bei dem das gesichert war (wobei ich das Gymnasium auch nicht optimal finde, auch dort würde ich mir mehr Leistungsgruppen oder ein wenig mhr Kurssystem wünschen).
     
  13. Die Spezialisierungen gibts ja jetzt schon, die würden nicht verschwinden, da bin ich sicher. Das Beispiel mit Musik kam aus der Logik, weil du nach NMSen gefragt hast und ich halt weiß, dass das ein häufiger Zweig ist. Ist im übrigen auch sehr sinnvoll und Musik kann durchaus zu Brotberufen führen ;)

    Zum Rest: ich bin vollkommen deiner Meinung, dass jede Reform auch mit architektonischen Änderungen einher gehen muss. Die Schulen wie sie jetzt da stehen sind absolut nicht zeitgemäß. Die LehrerInnen haben keine Arbeitsplätze, es gibt keine Besprechungszimmer, es gibt keine Rückzugsmöglichkeiten. Das muss grundlegend überdacht werden. Leider sind viele neuere Schularchitekturen schlimmer als jeder 100 Jahre alte Bau. Völlig hirnfrei zu laut, zu heiß, zu giftig. Unglaublich was da Geld für schlechte Ideen und zu große Egos verbaut wird.

    Sport geht in einer Halbtagsschule nicht täglich, sonst geht sich das mit der Zeit nicht aus, es ist jetzt schon problematisch, dass Kinder in der AHS und NMS viel zu lange in der Schule sind und viel zu spät essen, oder ständig irgendwelche Weckerl, weil die Schulzeiten einen völlig verbauten Tagesrhythmus vorgeben. Wenn Halbtagsschule, dann so kurz, dass die Kinder auch wirklich ordentlich daheim Mittag essen können. Und Sport als Freizeit, denn die gibts dann ja genug.
     
  14. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    du verstehst mich nicht. so richtige klassen würde es in den fall nicht mehr geben. ok vielleicht in der 1. und 2. klasse in der man die kinder noch nicht ganz einschätzen kann aber dann sind die kinder in diversen fächern auch in diversen gruppen. also zb. in deutschkurs 2 in mathekurs 4 usw. je nachdem wie leicht sie sich tun...
     
  15. change00

    change00 Gast

    ja gut, das hast bei einem Hort ja auch oft. Der Punkt ist aber, dass die Regelstunden die gleichen sind und die deshalb sowohl für Halbtags- als auch Ganztagsschulen die gleichen Inhalte anbieten. Insofern verstehe ich Seifenblase nicht, die meint, in einer Ganztagesschule gäbe es viel mehr Zeit für alles. Es gibt genauso viel Zeit wie immer, der Rest ist freiwillig und damit den Interessierten vorbehalten, genauso wie die Neigungsgruppen oder Aktivitäten, die Kinder aus Halbtagesschulen am Nachmittag machen (nur für die Eltern ist zweitere Variante mühsamer).
     
  16. Bei der Einführung der NMS wurden einfach die Schilder neu angeschraubt ;) könnte man bei jeder weiteren beliebigen Reform genauso machen. Schulautonomie in Kombination mit viel mehr Geld für die derzeit "schlechten" Schulen mit den "bildungsfernen" Kindern, das wäre ja mal ein Anfang. De facto ist die AHS Unterstufe in Wien eh eine Gesamtschule und die NMSen sind, bis auf wenige Ausnahmen, ein Trauerspiel. Da können die LehrerInnen und Kinder nix dafür, aber ohne mehr Geld und deutlich andere Strukturen wird das an gewissen Standorten einfach nicht besser werden.
     
  17. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    naja freiwillig würd ich nicht sagen. du kannst einem kind einen mathenachhilfekurs schmackhafter machen wenn es sowieso in der schule ist als wenn es extra länger bleiben oder früher kommen muss (bei mir waren die nachhilfekurse immer von 07:00 - 07:50 Uhr *grusel*
     
  18. Ich glaube was dir hier Schwierigkeiten bereitet, ist, dass du den Sinn und Zweck von Musik, Kunst und generell Freiwilligkeit nicht siehst. Wenn ein Kind in der VS Schwierigkeiten in Mathe hat, dann kann das in den Grundstunden auch Förderung Mathe machen, aber am Nachmittag hätte es genauso wie in der Halbtagsschule keine weitere Mathematik. Allerdings spielt es dann vielleicht Fußball. Und zwar mehr als es das daheim tun würde, weil die Eltern keine Zeit haben sich drum zu kümmern. Durch den Fußball hat das Kind Erfolgserlebnisse. Es geht ihm gut. Und am nächsten Tag, funktioniert es mit der Mathematik auch besser. Die reine Zeit, die investiert wird, die ist nicht alles, du denkst da zu mechanistisch glaube ich.
     
  19. change00

    change00 Gast

    Jo eh, das habe ich schon verstanden. Nur nehmen wir mal an, eine Schule hat 80-90% Kinder, die nur in die Basickurse gehen können/wollen (der Irrglaube ist nämlich, dass sich mit solchen Schulen automatisch alles gut durchmischt. Nix dergleichen wird passieren, es wird das gleiche sein wie bei den Volksschulen, wo es die gibt, in die bildungsaffine Eltern ihre Kinder schicken und die Restschulen). Die Kinder, die vertiefende Kurse besuchen, besuchen diese zwar jahrgangsübergreifend, aber hoffentlich werden die ja auch in den Jahren was dazulernen, also immer mehr können. Also jemand, der in der 1. dazu kommt, wird vielleicht nicht so weit sein wie ein vifzack, der schon 4 Jahre so was macht. Also wird es automatisch dazu kommen, dass manche Kurse schlicht und einfach nicht zustande kommen, weil zu wenig Kinder vorhanden sind, die diese machen können. Oder mal ein Jahr lang alles beim status quo bleibt und man nicht so viel dazu lernt. Und dass die Kinder dann ein Jahr lang nur in Baisckursen rumsitzen, wird ja auch nicht ggut angenommen werden.
     
  20. Du gehst da von aufbauenden Themen aus. Du kannst thematische Kurse anbieten, die vertiefend Nawi oder Mathematik machen z.B., und da nach Alter mischen, weil die Kinder in der 4. sich mit dem Thema bisher genausowenig befasst haben wie die Kinder in der 2. Auch in Sprachen kannst du thematisch arbeiten, wenn mal die Grundlagen stimmen, das sollte nach ca. 3 Jahren Unterricht der Fall sein.
     

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