wir habens nicht beim thema impfen, sondern generell beim gesundheitsthema, weil mein mann ist sehr pro maximal invasiv (also sehr, sehr operationsgeneigt ist) und sonst sehr gegen ärztInnen ist.
in unserem fall entscheide ich alles, weil er sein mitspracherecht kaum nützt, weil ich mich um alle gesundheitlichen belange kümmere (und das waren bei uns sehr viele), mich um die kranken kinder kümmere und das weitaus bessere fachliche verständnis habe. ideal finde ich das nicht, aber er möchte sich nicht mehr einbringen und möchte nicht mitentscheiden und sich informieren müssen. in der praxis heißt das, dass mein sohn z.b., noch keine paukenröhrchen-op hatte, die sein vater bevorzugen würde,weil es anders auch geht.

 

Ich bin jetzt nicht betroffen, aber Impfgegnertum wäre für mich ein Grund die Beziehung zu beenden. Ich geb zu, ich bin absolut intolerant, was das angeht und der ganze andere alternative Kram kann mich mal.

 

ich bin echt durch und durch naturwissenschaftsfreak. in meinem freundeskreis tummeln sich aber viele esoterisch angehauchte. das ist nicht so schlimm. das kann ich bei netten leuten als macke akzeptieren, so lange sie nicht das sagen über die behandlung meiner kinder bekommen und nicht zu sehr dreinschauen, als wäre ich so etwas von engstirnig, wenn ich ihren hokuspokus freundlich ablehne mit dem hinweis in medizinischen belangen nicht gerne zu glauben.

 

Die Frage ist aber, wie man in Beziehungen damit umgeht . Hier müssen Entscheidungen getroffen werden, die einen in der Familie unmittelbar betreffen.
Und da könnte ich auch keine Basis mit jemanden finden, der in grundlegenden Dingen und Werten nicht mit mir übereinstimmt. Medizinische Versorgung gehört für mich dazu.

Wie Freunde damit umgehen ist mir herzlichst egal. Jedem das Seine.

 

stimmt. das ist deutlich komplizierter, wenn beide entscheidungen treffen wollen.

 

Ich bin da zum Glück auch nicht betroffen, aber als ersten Anlauf hätte ich den Impfgegner zu einem Arzttermin mitgenommen und dort beraten lassen.

 

Ich könnt glaub ich mit einem militanten Impfgegner keine Beziehung führen.

Mein Mann ist 100% Impfbefürworter und Schulmedizinanhänger. Ich bin zwar auch absolut pro- Impfung aber nicht zu jedem Preis - dh beim jetzt dauerkranken Baby (viele Probleme mit Durchfall u Co dank langer Antibiotikagabe) hab ich im Einvernehmen mit dem Kinderarzt auf die Rotaimpfung verzichtet bis zum Jänner.

 

ein richtiger impfgegner käme mir auch nicht ins haus. einen zauderer würde ich bekehren, das ließe mir vorher keine ruh. ich finde das ethisch so abstoßend, das ist eindeutig ein ausschlussgrund für eine längere beziehung.

 

Naja, is halt am Beziehungsbeginn nicht grad die Fragen aller Fragen, wie jemand zum Impfen steht. Mein Mann steht da hinter meinen Entscheidungen, aber/und diskutiert da wenig mit. Meine Große hab ich Windpocken geimpft, da hat er nachgefragt, warum, ich habs erklärt, und gut wars. Mit einem Impfgegner stelle ich mir das furchtbar mühsam vor. Da würde ich wohl auch an der Beziehung (Ver)zweifeln.

 

Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass ein " Impfgegner" wie er hier darsgestellt wird, mit einem Menschen zusammenkommen würde, der so ganz anders drauf ist.

Diese Lebenseinstellung bezieht sich ja nicht nur aufs imfpen, sondern auf ganz viele Bereiche im Leben.

Ich denke, entweder treffen sich so grundverschiedene Menschen gar nicht, oder die Beziehung geht schon auseinandere, bevor sie richtig begonnen hat.

 

Die frage ist wie radikalisiert die jeweiligen Parteien sind - 100 prozent für Impfung /100 Prozent gegen Impfung wird sicherlich nicht funktionieren.

 

Aber angenommen, so eine Beziehung funktioniert ( wird nicht funktionieren, aber wenn doch...) Wer entscheidet denn, ob jetzt geimpft wird oder nicht?

 

Gute Frage... wir habens bei einem anderen Thema - Private vs öffentliche Schule - bei uns hat sich im Endeffekt der mit der absoluten Verweigerung der Privatschule durchgesetzt... vom Gefühl her würde bei uns auch der der die Impfungen absolut verweigert "gewinnen".

 

ich denke auch, dass dabei meistens der verweigerer gewinnt, fast egal bei welchem thema. denn verweigern ist passiv und der befürworter müsste seinen willen aktiv und ALLEIN durchsetzen, das braucht weitaus mehr aufwand als andersherum.
es ist viel einfacher, etwas sein zu lassen und das meckern in kauf zu nehmen als etwas allein durchzuziehen UND dann noch das meckern zu "ertragen".

 

so isses - und es bleibt beim aktiven Durchsetzen müssen irgendwie mehr das "jetzt hab ich den anderen zu etwas gezwungen was der nicht will" hängen als umgekehrt (wobei natürlich umgekehrt der andere auch zu was gezwungen wurde (durchs nicht-tun) das er nicht wollte.

 

da hast du recht, ein weiterer punkt ist sicher, dass in klassischen beziehungen solche dinge "aufgabe der mutter" sind und viele väter sich da auch weitgehend raushalten.
also kommts wohl auch drauf an, WER von beiden der verweigerer ist. die frau hat da sicher "bessere karten", falls die rollenverteilung ansatzweise klassisch abläuft.

 

ich hab das mit meinem mann gar nie besprochen, dachte es ist eh völlig klar dass wir impfen (ist auch so). ich hab unser kind auch ohne absprache ins widerspruchregister eintragen lassen und von elga abgemeldet.

 

ich finde elga auch sehr gruselig. magst du mir deine vorbehalte erklären?
ich überleg schon, ein paar hacker drauf anzusetzen, wenn das so ein ding ist wie fast alles in ö, dann ist das in drei stunden gehackt. mein hauptgrund, da nicht in begeisterung und "ach wie praktisch" auszubrechen!