meine tochter war 13 und hat ihn ganz selbstverständlich mit nach hause gebracht, erklärt, dass das ihr freund ist und ab da war er ziemlich oft bei uns (ich habs unter der woche nicht bei ihm übernachten lassen, da schule und so, am we wars dann oft bei ihm, oder auch bei seinen eltern)

würdens mir freund/freundin "verheimlichen" und mit nach hause bringen, bzw nicht erwähnen, würde es mich durchaus wundern, sprich, ja, kennenlernen wäre schon nett, ist aber keine pflicht

das mit dem "ein jahr überdauern" kenn ich bzgl "kennenlernen der eltern untereinander" beim 2. (aktuellen) freund - ich fand das durchaus etwas seltsam, aber die scheinen generell irgendwie seltsam zu sein, seine eltern. wobei es mir im grunde egal ist, ob ich die jetzt kenne, oder nicht

obs jetzt "der freund", oder ein freund, bzw freundinnen von ihr sind macht für mich wenig unterschied, wenns bei uns sind - ich behandle da alle gleich

wobei ma da jetzt bei der herkunftsfamilie angelangt sind, oder

sprich, ja im grunde ist mir familie und land relativ egal, sie ist ja mit dem sohn zusammen und nicht mit seinen eltern, genauso wie er nicht mit uns (mann mir) zusammen ist

seine eltern kenn ich nicht, da sie offensichtlich kein interesse haben, womit ich gut leben kann, zu meiner tochter sinds soweit ich mitbekommen habe ganz nett, bzw reisst sie sich nicht drum, dort zu sein, wenns sein muss, ists aber kein problem

weihnachten hats mit dem 1. so geregelt, dass zuerst gemeinsam bei uns waren und dann gemeinsam zu seinen eltern gefahren sind, jetzt beim 2. war er teilweise bei uns, teilweise bei sich (eigene wohnung) und sie ist nach dem "offiziellen" teil dann zu ihm gefahren

bei diversen geburtstagen warens/sinds beide meistens dabei, bzw ist er dabei, wo sie dabei ist (ausnahme war ein größeres verwandtentreffen letztes jahr, da wollt er nicht mit (sie auch nicht wirklich, aber sie "musste")

aja, weihnachten etc wars, soweit ich mich erinnere, jeweils ca ein halbes jahr mit dem jeweiligen burschen zusammen, dass er mitgefahren ist auf familienurlaub auch ca nach/in der zeit

ICH trauere dem 1. freund im gegensatz zu ihr übrigens immer noch extrem nach

 

Meine Tochter war das erste Mal mit 16 verliebt, ich lernte ihn schnell kennen weil er das wollte, war eine glücklose Geschichte und auch einer der Gründe warum meine Tochter in der Psychiatrie war. Ins Vertrauen gezogen hat sie mich teilweise aber die wirklich schlimmen Dinge hat sie mir erst danach erzählt

Mittlerweile ist sie seit bald 7 Monaten mit Freund Nummer 2 zusammen.
Wir lernten ihn sofort kennen, hat aber wahrscheinlich damit zu tun, dass sein Bruder mit meiner Cousine zusammen ist .
Meine Tochter redet mit uns sehr offen über alles und auch ihr Freund tut das.
Die Familie des Freundes kenne ich teilweise. Seinen Bruder kenne ich schon seit Jahren weil er der Freund meiner Cousine ist, seinen Vater habe ich vor 3 Wochen kennen gelernt, seine Mama und sonstige Familienmitglieder kenne ich nicht und es stört mich nicht. Wichtig ist mir, dass sich meine Tochter wohl fühlt und es ihr gut geht. Ihren Erzählungen nach sind alle ganz lieb und mögen sie.
Bei Familienfeiern bzw. Essenseinladungen war er von Anfang an mit dabei.
Meine Tochter war im Juli das erste mal bei seiner Familie richtig eingeladen und hat Opa, Tante, Onkel,.. kennengelernt.

Aufgrund der negativen Erfahrungen die meine Tochter gemacht hat, bin ich sehr aufmerksam und achte darauf wie es ihr geht.

Mittlerweile ist alles recht locker und mir ist es "egal" ob die 2 bei uns sind oder bei ihm sind bzw. was sie machen -ich vertraue den beiden und es ist ihre Sache

 

Darf man auch antworten, wenn sich diese Phase grad langsam anbahnt?
Gleich vorweg: bei uns ist diese Freundschaft noch platonisch und noch auf Bussi-is-peinlich-Ebene.
Ich bin aber id Jugendarbeit und schilder dir gern meine guten Vorsätze wohlwissend, dass sich vieles sehr anders darstellt, wenn es sich um die eigenen Kinder handelt...

Selbst war das damals überaus peinlich. Meine Mutter war der Typ "bist eh schon spät dran" und war sehr offen, war bedrängend in ihrer Neugier und auch das daheim Übernachten war immer erlaubt. Mein Vater (geschieden) lud uns zum Skiurlaub ein und checkte die Eichung des Auserwählten. Danach Gelächter, weil die Nacht "sehr ruhig wird". Es war die gefühlte 16jährige Hölle. Der nächste Freund wurde langsam eingeführt und ohne großes Tamtam. War besser so. Ich hab draus gelernt: erspar deinem Kind Peinlichkeiten, sonst bist du "draußen" aus der Beziehung und kriegst nur noch Randinfos.
Wir versuchen, jetzt schon für die Zeit vorzubauen und haben ein "offenes Haus". Jeder darf kommen, allerdings nicht jeder da schlafen.
Ich bin ehrlich, wenn ich gefragt werde und versuche, nicht zu manipulieren.
Wichtig ist mir auch, dass Kumpelfreundschaften akzeptiert werden. Das ist altersbedingt jetzt grad in "verliebt - nicht verliebt " eingeteilt und das find ich sehr schade.
Der jetzige Auserwählte ist herzig, aber sie ist grad mal 10, er 11, und Sex interessiert noch lange, lange nicht. Es geht ums Brieferl schreiben, Geburtstagspartys und gemeinsam Kino gehen. Die erste Ausprobiererei - sicher auch das Checken, wie der elterliche Umgang mit dem Thema ist.
Ich hoffe, wir werden es schaffen, immer so cool zu bleiben, wie es zu Zeiten des no-sex ist

Um was gehts dir denn genau?
Wie offen du bist, kann dir keiner empfehlen - das hängt ja auch von deiner Geschichte, deiner Situation ab und wie die Vertrauensbasis zwischen euch ist.
Eigentlich glaub ich ja, dass die Pubertätspartner zum Lernen, zum Sichselbstkennenlernen ausgesucht werden (und natürlich abhängig davon, was das tägl Umfeld "anbietet"). Allerdings hat meine Nichte ihren Partner auch schon mit 15 kennengelernt und ist jetzt - 11 Jahre später - immer noch mit ihm glücklich. Man kann nie wissen, wie sich das so entwickelt

Den Spruch kenn ich

 

Was ist denn gschehn?
Gut, dass sie jetzt eine positive Erfahrung machen kann!

 

unsere tochter wurde so erzogen, dass sie sich icht drängen lässt, bzw nichts tut, was sie nicht will, insofern sah ich keinen großen unterschied, obs am we bei ihm übernachtet, oder nicht

außerdem wollt ich sie nicht zum lügen animieren, von wegen "ich schlaf bei einer freundin", das haben dann nämlich im laufe der zeit einige freundinnen von ihr gemacht, wo die eltern dagegen waren, dass eben bei burschen übernachten - darauf konnte ich auch verzichten, so wusste ich wenigstens, wo sie ist und wo sie im notfall zu erreichen ist

ich sehs auch nicht als "früh-förderung", da, wie du selber sagst, am tag das gleiche passieren kann, wie nachts und lieber richtigen und verantwortungsvollen (verhütungsrechnisch) sex nachts in seiner wohnung, als huschi-huschi sex hinterm busch im park

er war zu dem zeitpunkt nimmer 13, sondern 16 und hatte bereits eine eigene wohnung

 

Ihr erster Freund hat sie psychisch und körperlich/sexuell misshandelt (ein echt kranker Typ)

Der jetzige Freund ist ein Schatz

 

Ich habe am Verhalten meiner Tochter gesehen, gemerkt dass es ihr nicht gut geht und was nicht stimmt und habe sie auch darauf angesprochen, aber alles hat sie mir damals leider nicht erzählt
- nur die verharmloste Version
Was ich definitiv nicht mitbekommen habe war, dass sie sich geritzt hat (es war Winter, lange Ärmel)

Mittlerweile geht's ihr aber gut und das Erlebte wird stetig verarbeitet.

 

ich selbst war eine spätzünderin, hab meinen ersten freund auch eher versteckt, weil ich keine lust auf die neugier meiner eltern und meiner kleinen geschwister hatte. gut wars, hat eh nicht lang gehalten.
meiner mutter ich wortwörtlich gesagt "du mama, ich bin seit neuestem liiert". sie lacht noch heut drüber. als wäre ich 65 gewesen beim ersten freund

ich selbst hab vor, zwar einerseits recht liberal mit dem thema umzugehen (ich find zb. doerties übernachten lassen mit 13 nicht wirklich schockierend. ändert ja nichts an der realität, dass ein paar vielleicht sex hat oder eben auch nicht. gibt aber wenigstens eine gute vertrauensbasis. ich werd auch sicher mal ein kondomschüsserl zur freien entnahme in der wohnung aufstellen)

aber ich werde auch sehr viel wert auf die "richtige distanz" zum partner meiner kinder legen. ich hab im umfeld zu viele fälle von "ist wie ein eigenes kind von uns", die schiefgegangen sind (teenieschwangerschaften, kind traut sich nicht mehr zu trennen, weil partner so integriert ist in die familie, eltern wissen viel zu viele beziehungsinterna und mischen sich ein, etc.). eine beziehung zum "schwiegerkind" kann man nicht beschleunigen, die muss wachsen.

 

ja, ich hab zu viele schlechte beispiele beobachten können, die TOLL angefangen haben. also oberflächlich betrachtet. sofort duzen, urlaube spendiert, offen in familieninterna einbezogen (krisen, finanzielles, geschwisterzwiste, gesundheitliches,...), immer ein offenes ohr, finanzielle unterstützung ab dann nicht mehr fürs kind sondern fürs paar, etc.
wirkte cool anfangs, ging aber eigentlich immer irgendwie schief. und wenns nur ist, dass die eltern für ihre "coolness" durchaus einen preis einfordern, nämlich den, auch jahre später nicht die finger aus dem spiel zu nehmen.
oder eben partner, die das gemütliche nest nicht mehr verlassen wollen, unabhängig von der qualität ihrer beziehung. oder geschwisterkinder, die single sind und sich zurückziehen, weil sie auf "das neue kind" in der familie nicht in dieser hohen dosierung lust haben.

ich glaub, es ist gar nicht so leicht, wenn ein neuer erwachsener mensch in ein seit jahren eingespieltes familiensystem kommt.

 

beim 1. freund der großen wars so, dass der wirklich sehr familiär einbezogen war, das lag aber in erster linie an ihm, der kommt aus einer größeren (4 kinder) familie, die großmutter im haus, die schwester im nebenhaus, bzw eben generell viel innerfamiliärer kontakt, als er kleiner (vs alter aufwärts) war, war seine mutter tagesmutter etc

er war (unter der woche) viel/oft bei uns und auch da war er oft bei uns heroben, bzw kam mit den worten "habts lust, dass wir was spielen?" rauf (er hatte 2 große leidenschaften, marken-turnschuhe und brettspiele ), oder wenn er erst ab mittags arbeiten musste, kam er vormittags auf einen kaffee tratscherl zu mir rauf (er hätt heimgehen auch können, er hat 15 minuten zu fuß entfernt gewohnt) - geredet hat er immer gern
oder er hat den kleinen in seinem zimmer heimgesucht und gefragt, ob er lust hat, dass in den garten kicken gehen etc

der jetzige ist da mehr klischee-boyfriend, der mit ihr abhängt und uns soweit wie möglich aus dem weg geht, bzw nur mit uns zusammensitzt, wenn wir alle zusammensitzen - der ists offensichtlich so von zu hause gewohnt

 

bei dir find ich es ja cool, dass du persönlich zwar dem ersten freund "nachtrauerst", aber das offensichtlich die neue beziehung deiner tochter nicht betrifft. du machst auch auf mich nicht den eindruck einer perfektionistin, die ja nur nicht "versagen" will bei den potentiellen schwiegerkindern und deswegen einen auf superlässig macht, sondern bist halt mehr der bauchmensch, der sicherlich seine grenzen bei bedarf auch stecken kann.

im endeffekt ist es ja wurscht, ob man sich duzt oder siezt, jemanden mal auf urlaub mitnimmt oder nicht, etc. (ich habe diese beispiele nur gebracht, weil sie mir damals so aufgesetzt und "erzwungen" erschienen sind als außenstehende beobachterin)- die innere distanz ist mehr so eine grundeinstellung. das gibt den kindern den freiraum, ihre eigenen beziehungen leben zu können. ich seh ein schwiegerkind halt nicht als "weiteres kind", was nicht heißt, dass ich meine mal nicht lieben werde irgendwann.